Welche Moleküle gehören zum TCR-Komplex, welche Funktionen haben sie?
(TCR-CD3-Komplex → funktionelle Einheit an der Oberfläche von T-Zellen; TCR=T-ZellRezeptor)) Moleküle des TCR-Komplexes:
𝛼-𝛽-TCR (bei ca. 95% der T-Zellen) bzw. 𝛾-𝛿-TCR (bei ca. 5% der T-Zellen)
CD3-Komplex (aus CD3-𝛿, CD3-𝛾 und CD3-𝜀-Ketten in Form von Heterodimeren)
Homodimer von ζ-Ketten (ζ = zeta)
Funktionen: AG-Bindung (TCRs) und Signalweiterleitung (CD3-Komplex)
TCR erkennen Peptide nur, wenn diese von MHC-Molekülen präsentiert werden. Welche CDRs des TCR haben welche Funktion? Welche CDRs sind für die Peptid-Erkennung zuständig und warum?
CDR1 der 𝛼-Kette bindet an den N-Terminus des Antigens
CDR1 der 𝛽-Kette bindet an den C-Terminus des Antigens
CDR2 interagiert v.a. mit den 𝛼-Helices an der Peptidbindungsspalte der MHC-Klasse-I- und -II-Komplexe
CDR3 binden direkt ans präsentierte Peptid (AG-Peptid), da sie
hervorragen und am weitesten exponiert sind
die größte Diversität aufweisen
Welche Zellen sind Antigen-präsentierende Zellen?
Dendritische Zellen
Makrophagen
B-Zellen
Was sind kostimulierende Faktoren?
periphere Regulationsmechanismen: Sekundärsignale, die zusammen mit der AG-spezifischen Rezeptor-Ligand-Bindung (Primärsignal) die Zielzelle aktivieren
B-Zellen benötigen für die Aktivierung 2 Signale:
Signal: Antigen-vermitteltes Signal (über Antigenrezeptor)
Signal: kostimulierendes Signal einer T-Helferzelle oder aktivierten T-Zelle, erst dann können AK produziert werden, 2 Varianten: thymusabhängig oder -unabhängig
T-Zellen benötigen für die Aktivierung auch 2 Signale: (beide Signale kommen von einer APC):
Signal (spezifisch): wird über TcR vermittelt
Signal (kostimulierend): wird über B7 und CD28 vermittelt
→ für die Aktivierung von Lymphozyten ist die Kooperation mit einer anderen Zelle erforderlich, erst dann Proliferation und Differenzierung zu Effektorzellen
Wo und wann erscheinen kostimulierende Faktoren? Warum sind sie wichtig, welche Konsequenzen hat ihr Fehlen?
Oberfläche der gereiften APC in sekundären lymphatischen Organen
nach Aufnahme und Prozessierung eines AG und der daran gekoppelten Zellreifung
bei Fehlen keine Aktivierung von B- und T-Zellen (→ keine Proliferation und Differenzierung für Effektorfunktion → keine adaptive Immunantwort möglich)
Welche Funktionen haben antigen-präsentierende Zellen (APC), welche Moleküle auf der Oberfläche dieser Zellen sind essentiell für ihr Funktionieren als APC?
Funktionen:
„fangen“, prozessieren und präsentieren von Antigenen (Fremdantigenen)
Aktivieren von T-Lymphozyten essentielle Oberflächen
Moleküle:
MHC-Moleküle Klasse-I und -II
Bindungsrezeptoren-Adhäsionsproteine
AG-Rezeptoren
co-stimulierende Liganden
Über welche 3 Typen von Oberfächenrezeptoren muß eine Antigen-präsentierende Zelle (APC) mindestens verfügen, um funktionieren zu können? Welche Zellen dienen als APC?
Oberflächenrezeptoren:
MHC-Moleküle (MHC-Klasse-I und -II)
Bindungsrezeptoren
Antigenrezeptoren
APC:
Was sind dendritische Zellen, welche Rolle spielen sie bei der humoralen Immunantwort?
dendritische Zellen sind Antigen-präsentierende Zellen (APC), die sich je nach Typ aus Monozyten bzw. Vorläufern der T-Zellen entwickeln
präsentieren Antigene (AG) in Form von MHC-Peptid-Komplexen zusammen mit kostimulierenden Faktoren an ihrer Oberfläche und stimulieren so die B-Zellen zur Produktion von AK
Was sind Langerhanszellen, welche Rolle spielen sie bei einer Immunantwort?
inaktive dendritische Zellen im Stratum spinosum der Epidermis, die der Antigenpräsentation dienen. Sie gehören zum mononukleär-phagozytären System (MPS).
Wo und wie werden naive B-Lyphozyten aktiviert, so dass es schließlich zur Produktion spezifischer Antikörper kommt? Welche anderen Zellen spielen dabei eine Rolle?
in den sekundären Lymphatischen Organen
Aktivierung durch AG-Kontakt + Cytokine von TH-Zelle (die auf APC gleiches AG gebunden haben muss)
beteiligte Zellen: AG, APC, TH-Zellen
Erläutern Sie den Begriff cross presentation. Welche wichtige Funktion wird der cross presentation zugeschrieben?
„cross presentation“ bezeichnet den Vorgang, bei dem bestimmte Antigen-präsentierende Zellen (APCs) extrazelluläre Antigene aufnehmen, prozessieren und mittels MHC-I-Molekülen den CD8+-T-Zellen (zytotoxische T-Zellen) präsentieren
spielt eine zentrale Rolle bei der Aktivierung von zytotoxischen T-Lymphozyten bei VirusInfektionen, wenn die APC (Antigen präsentierende Zelle) selbst nicht befallen ist (manche Viren könne Immunreaktion unterdrücken, über cross presentation werden sie sich aufgespürt)
Eliminierung von autoreaktiven Tc-Zellen
Was versteht man unter MHC-Restriktion?
MHC-Restriktion beschreibt, dass Antigene von T-Lymphozyten nur dann erkannt und richtig gebunden werden können, wenn sie zuvor aufbereitet und auf spezifischen körpereigenen Rezeptoren, den MHC-Klasse-I- und -Klasse-II-Molekülen, auf der Zelloberfläche präsentiert werden (→ ohne MHC-Moleküle keine T-Zell-Aktivierung)
Erläutern Sie die Begriffe Gen-Polymorphismus und Polygenie! Warum sind Polymorphismus und Polygenie der MHC-Moleküle wichtig für das Überleben des Individuums und der Spezies? 3 Punkte
Polymorphismus: Variation eines bestimmten Genlocus und seines Genprodukts innerhalb einer Spezies
Polygenie: Anwesenheit mehrerer ähnlicher Gene in einem Gencluster
Durch Polymorphismus und Polygenie wird gesichert, dass jedes Individuum MHC-Moleküle besitzt, die möglichst viele verschiedene Fremd-Peptide binden können → Variabilität der MHC-Moleküle in den unterschiedlichen Individuen sichert bei Auftreten eines neuen Infektionserregers zumindest das Überleben eines Teils der Individuen und damit der Spezies
Bei welchen Phasen von Immunreaktionen spielen MHC-Moleküle eine Rolle?
3 Phasen einer Immunantwort:
Phase: unspezifisch, angeboren, kein Gedächtnis, keine spezifischen T-Zellen
Phase: unspezifisch und spezifisch, induzierbar, kein Gedächtnis, keine spezifischen T-Zellen
Phase: spezifisch, induzierbar, Gedächtnis, spezifische T-Zellen
erst in der 3. Phase werden MHC-Antigene erkannt und von den TcRs der T-Zellen gebunden
Weshalb kann ein Organ nicht ohne Probleme von einer Person auf eine andere übertragen werden?
MHC-Moleküle unterscheiden sich von einem Individuum zum anderen
Wahrscheinlichkeit 2 Individuen mit identischer MHC-Ausstattung zu finden, ist gleich „Null“
MHC-Moleküle sind die größte immunologische Barriere bei Transplantationen, da sie vom Empfängerorganismus als fremd erkannt werden und von dessen Immunsystem bekämpft werden
Transplantationen ohne Abstoßung sind nur zwischen eineiigen Zwillingen oder zwischen Individuen einer Inzuchttiere möglich
Wie unterscheiden sich MHC Klasse I und MHC Klasse II Moleküle?
MHC Klasse-I-Moleküle:
stammen aus dem Cytoplasma
binden im ER Proteinfragmente (Peptide) und transportieren sie an die Zelloberfläche
Fragmentierung erfolgt durch Proteasom
werden von TcR der TC-Zellen erkannt
MHC Klasse-II-Moleküle:
stammen aus intrazellulären Vesikeln (Endosomen)
präsentieren Antigenfragmente (Peptide)
nach der Fusion mit Lysosomen erfolgt eine Fragmentierung (niedriger pH, aktiviert von Proteasen) der Fremdproteine in Proteine, die an die Zelloberfläche transportiert werden
werden von TH-Zellen erkannt
Kann ein zytotoxischer T-Lymphozyt, der z.B. gegen Influenza-Virus-infizierte Zellen in Person X reagiert, zur Therapie auf Person Y übertragen werden? Begründen Sie!
Nein! Körpereigenes MHC ist dabei die größte immunologische Barriere:
Wahrscheinlichkeit, dass X und Y gleiche MHC-Ausstattung haben ist gleich Null (Grund: Polymorphismus und Polygenie)
Zytotoxische T-Lymphozyten (CTL) aus X sind in Y nicht durch APC aktivierbar → kein Y-eigenes MHC → Apoptose-Induktion durch NK-Zellen
Wie muß ein Peptid beschaffen sein, damit es von einem bestimmten MHC I-Molekül gebunden werden kann?
Peptide werden über Enden an MHC gebunden
2 Ankerpunkte in MHC (Aromatische und hydrophobe AS im Peptid)
Peptid darf nur 8-10 AS lang sein
Bindungstasche ist geschlossen
Welche Eigenschaften muß ein Peptid besitzen, damit es von einem bestimmten MHC II-Molekül präsentiert werden kann?
Peptid hat mehr Ankerpunkte als bei MHC-I
Ankerpunkte ( hydrophobe, negativ geladene, basische, hydrophobe AS)
Peptide max. 25 AS
Bindungstasche offen
Welche Zellen exprimieren sowohl MHC I- als auch MHC II-Moleküle?
APCs (= Antigen-präsentierende Zellen wie dendritische Zellen, Makrophagen und B-Zellen)
Was ist ein Proteasom/Immunproteasom; welche Rolle spielt es bei der Immunabwehr?
Molekül, das cytosolische Proteine/AG fragmentiert, um sie später auf MHC I zu präsentieren -> Aktivierung TC-Zellen
Was ist eine passive Immunisierung, wie wird sie therapeutisch genutzt?
Verabreichung parenteral gereinigter AK, die von einem anderen Menschen, einem Tier oder aus gentechnischer Produktion stammen, gegen ein bestimmtes AG (-> tritt aber auch physiologisch auf, wenn IgG von der Mutter über die Plazenta auf den Fetus übertragen werden)
wird angewendet, wenn aktive Immunisierung z.B. aus Zeitgründen nicht mehr möglich ist, z.B. wenn eine Person einem Erreger schon ausgesetzt war
Was versteht man unter aktiver und was unter passiver Immunisierung? Welches sind die entscheidenden Unterschiede?
Immunität lässt sich durch AK oder Lymphozyten übertragen
aktive Immunisierung: Immunität erfolgt durch die Injektion abgetöteter Erreger, führt immer zu einer polyklonalen Immunantwort, d.h. Immunserum stellt ein Gemisch unterschiedlicher AK dar
passive Immunisierung: = AK-vermittelte oder humorale Immunität → erfolgt durch die Übertragung eines Serums von einen immunen Spender auf einen Empfänger
adaptive Immunisierung: = zellvermittelte Immunität → erfolgt durch die Transfusion lymphatischer Zellen (Milzzellen) von einen immunen Spender auf einen Empfänger
Welche zellulären und molekularen Schritte laufen bei einer Immunisierung ab, die zu einer Antikörperbildung führt?
Aktivierungsphase:
Makrophage nimmt AG (Viren und Bakterien) mittels Phagozytose auf und lysiert es
Makrophage präsentiert Epitope des AG auf Zellmembran-OF an MHC-II-Rezeptoren
binden und aktivieren CD4+ -Zellen (=T-Helferzellen)
Proliferation (klonale Vermehrung) und Differenzierung der aktivierten T-Helferzellen
Differenzierungsphase:
aktivierte T-Helferzelle lagert sich an B-Lymphozyten an, der gleiches AG über MHC-II-Molekül präsentiert
T-Helferzelle (𝑇𝐻2-Zelle) schüttet Botenstoffe, Cytokine, aus, die den B-Lymphozyten zur Teilung anregen
aktivierter B-Lymphozyten differenzieren sich in B-Plasmazellen und B-Gedächtsniszellen (Proliferation und Differenzierung)
B-Plasmazellen: AK-Produktion im ER (zweiter AG-Kontakt → Induzierung class switch → Sezernierung IgG)
(* Effektorphase: - AG-AK-Reaktion - AK binden je ein bestimtes Epitop auf dem AG usw.)
Skizzieren Sie kurz die wesentlichen Arbeitsschritte, die zur Herstellung von Hybridomzelllinien erforderlich sind.
Hybridomtechnik zur Gewinnung MoAK
Hapten und Carrier injizieren
Gewinnung von B-Zellen aus Milz oder Lymphknoten
Gewinnung von Myelomzellen (= „unsterbliche“ Zellen)
Fusion von B-Zellen und Myelomzellen, Erzeugung von Hybridomzellen → diese enthalten Information zur „Unsterblichkeit“ von der Myelomzelle und Information zur Bildung eines speziellen AK von der B-Zelle
HAT-Selektion
AK-Screening
Klonierung, Massenproduktion, Kryokonservierung
Wie gehen Sie vor, wenn Sie monoklonale Antikörper gegen ein Hapten erzeugen wollen?
Es sollen monoklonale Antikörper gegen Antigen X (ein Potein) produziert werden. Erläutern Sie kurz die wesentlichen Arbeitsschritte zur Herstellung von Hybridomzelllinien.
Erläutern Sie die wesentlichen Schritte der Hybridomtechnik!
(Kopplung des Haptens an einen Carrier (KLH, HPH, Ovalbumin))
Immunisieren eines Individuums
Isolieren der B-Zellen aus Milz und Gewinnung von Myelomzellen
Fusionierung von B- und Myelomzellen
HAT-Screening (Medium auf dem nur Hybriomzellen überleben)
AK-Selektion (damit nur die B-Zellen, die den gewünschten AK produzieren)
Massenproduktion
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß eine Maus Antikörper gegen Glutaminsäure bildet? Wie würden Sie vorgehen, um solche Antikörper zu erhalten?
andere Varianten der gleichen Frage: Glucose, Alanin, Harnstoff, Creatinin, etc.
Sehr gering, da Glutamin eine körpereigene AS ist, außerdem sehr klein (Hapten)
vorgehen wie bei Hybridomtechnik auf Hapten
Wie ist es möglich, dass Plasmazellen IgG-Antikörper gegen ein Hapten bilden, obwohl die THelferzellen zur Erkennung des betreffenden Haptens nicht in der Lage sind?
Hapten bindet körpereigenes Trägerprotein -> Hapten-Carrier-Konjugat (Komplex aus Protein und Hapten = AG)
Hapten-Carrier-Komplex wird von B-Zelle über sIg gebunden, prozessiert und auf MHC II präsentiert Durch APC aktivierte TH-Zellen aktivieren B-Zelle über Cytokine -> Produktion von AK
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