Arzneimittel Definition
Stoffe oder Zubereitungen aus Stoffen
Zubereitung: Bepanthencreme
Einzelne Stoffe: Brennesselblätter gegen Blasenentzündungen
Anwendung IM oder AM menschlichen Oder tierischen Körper
Zur Heilung, Linderung, Verhütung von Krankheiten oder krankhaften Beschwerden
Krebs
Allg. Schmerzen
Impfstoffe
Wiederherstellung oder Korrektur physiologischer Funktionen
Schilddrüsenüber- oder Unterfunktion
Zur Diagnosestellung
Kontrastmittel, Laktase gegen Lactose
Stoffe Definition
chemische Elemente oder Verbindungen
Pflanzen, Pflanzenteile,Pflanzenbestandteile
Bsp: Pfefferminzblätter, Pfefferminzöl
Stoffwechselprodukte von Mensch und Tier
früher: Rinderinsulin
Mikroorganismen incl. Viren und deren Bestandteile/Stoffwechselprodukten
Bsp: Impfstoffe
Fertigarzneimittel
immer Arzneimittel
Im Voraus hergestellt und in einer für den Verbraucher zur Abgabe geeigneten Verpackung
Besitzen eine Zulassungs- oder Regestriernummer
Sonderfall: Defektur
Bedarf keiner Zulassung, Aufgrund von Verordnungen häufiger im Voraus hergestellt bis zu 100 Stk am Tag
Angaben Nur auf der Verpackung
Blindenschrift
Secupharm-Code
bei Verschreibungspflichtigen Arzneimitteln Pflicht
Schützt vor Arzneimittelfälschung, Möglichkeit der Rückverfolgung
Verfallsdatum
Pharmazentralnummer (PZN)
immer achtstellig !
Chargenbezeichnung ( Ch. B)
Eine Charge ist eine Produktreihe, welche in einem einheitlichen Herstellugsprozess bereitet wurden
Zulassungsnummer (Zul. Nr) oder Registriernummer (Reg. Nr)
“Verschreibungspflichtig”, oder “Apothekenpflichtig”
Angaben Gebrauchsinformation
Identität (Aussehen, wofür, was )
Anwendungsgebiet ( Indikationen)
Gegeanzeigen (Kontraindikationen),besondere Vorsichtsmaßnamen und Warnhinweise
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeiten des Bedienens von Maschinen
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit
Nutzenrisikofaktor bei allen Medikamenten beachten
Wechselwirkungen (Interaktionen)
Dosierung
Art und Dauer
Nebenwirkungen
Lagerungshinweis evtl. Aufbrauchsfrist bei Mehrdosenbehältnissen
Hilfsstoffe ( wichtig für Allergiker )
Maßnahmen bei Überdosierung und versäumter Anwendungen
Pharmakologie (Arzneimittellehre)
Pharmakokinetik
was macht der Körper mit dem Arzneistoff ?
Pharmakodynamik
was macht der Arzneistoff mit dem Körper ?
4 Vorgänge
1. Absorption = Resorption ( Aufnahme)
2. Distribution (Verteilung)
3. Metabolisierung (Verstoffwechslung)
4. Exkretion (Ausscheidung)
Invasion = Anfluten des Arzneistoffes am Wirkort durch Absorption und Distribution
Elimination=Verringerung der Wirkstoffkonzentration am Wirkort durch Metabolisierung und Exkretion
Applikation (Verabreichung)
Applikationsart und Applikationsort haben Einfluss auf die Wirkung und den Wirkort
Auch abhängig von Eigenschaften des AS
3 Applikationsarten
1.Lokal
2.Enterale Applikation
3. Parenterale Appliation
Lokale Applikation
Applikation auf die Haut oder Schleimhaut
sublingual = unter die Zunge Bsp: Sublingualtabletten
Epicutan = auf die Haut. Bsp: Salbe und Puder
Percutan = durch die Haut Bsp: Rheumasalbe
Transdermal = durch die Haut in die Blutbahn Bsp: Transdermale Therapeutische Systeme (TTS)
Buccal = in die Backentasche Bsp: Lutschtabletten
Vaginal = auf die Scheidenschleimhaut Bsp: Vaginalzäpfchen
Rektal= auf die Mastdarmschleimhaut Bsp: Zäpfchen
Nasal= auf die Nasenschleimhaut Bsp: Nasenspray
Konjunktival = auf die Augenbindehaut Bsp: Augentropfen, Augensalben
Enterale Applikation
Applikation durch Mund auf die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes
Parenterale Applikation
Verabreichung in das Körperinnere (Spritzen)
intravenös = in die Vene
Intramuskulär = in den Muskel
Subcutan = durch die Haut
1) Resorptionen
Aufnahme des AS in die Blutlaufbahn und das Lymphgefäßsytem
Überwinden von Resorptionsbarrieren (der biologischen Membran) notwendig
Resorptionsmechanismen spielen auch bei der Verteilung eine Rolle
Diffusionsarten
passive Diffusion
ohne Energie da Konzentrationsgefälle besteht
As- Moleküle sind klein und lipophil
Filtration
Gelöster AS wandert zusammen mit Lösungsmittel durch Poren der Membran (passiv)
Carrier vermittelter Transport
As gelangt durch einen stoffspezifischen Carrier durch die Membran
Entweder passiv (ohne Energie) oder aktiv mit Adenosintriphosphat
Endozytose
Aufnahme durch Einstülpung der Membran
Pinozytose: Aufnahme flüssig gelöster Stoffe durch Endozytose
Phagozytose: Aufnahme von gelösten Feststoffen durch Endozytose
3) Distribution
Verteilung des AS im Körper
Blut → Zellzwischenräume → Zellinnere
Zellinneres → Zellzwischenräume → Blut
Übertritt nur möglich wenn Biologische Membranen das zulassen
lipophile As gelangen nur durch lippiddoppelschichten
Hydrophile AS gelangen über Poren oder Carrier durch biologische Membran
Biologische Mebranen
Zwölffingerdarm
Lippiddoppelschicht mit wenigen Poren
Vorwiegend für lipophile Stoffe, weniger für hydrophile Stoffe
Leber
Lippiddoppelschicht mit vielen Poren
Gleichermaßen für lipophile und hydrophile Stoffe
Plazenta (Mutterkuchen)
Für Lipophile und hydrophile Stoffe, bis zu Molarmasse von 1000g/mol
ZNS (Gehirn und Rückenmark)
Lippiddoppelschicht ohne Poren
Nur für Lipophile Stoffe
4) Exkretion
renal = über die Niere mit dem Harn
Bilär = über Galle in den Darm
Intestinal = über den Dickdarm mit den Faeces
Pulmonal= über Lunge mit der Atemluft oder dem Bronchialschleim
Mit der Muttermilch
Renale Auscheidung
häufigste Ausscheidung
Wasserlösliche Stoffe bis 300g/mol
Vorsicht bei Nierenisuffizienz (verminderte bis fehlende Nierenleistung) → Dosisreduktion wegen Kumulationsgefahr
Biläre Ausscheidung
bei AS über 500g/mol
AS oder Metaboliten gelangen in der Leber in die Gallenflüssigkeit → Zwölffingerdarm
Teilweise enzymatische Veränderung der Metaboliten im Darm → Lipidlöslichkeit steigt
erneute Rückresorption (entheropatsicher Kreislauf= Kreislauf zwischen Leber und Darm )
Folge = verzögerte Ausscheidung
Inzestinale Ausscheidung
Bei fehlender Resorption des AS
Nach bilärer Ausscheidung ohne Rückresorption
Ausscheidung über Muttermilch
viele AS gelangen in die Muttermilch
Vorsicht bei Anwendung von AM in der Stillzeit!
Distribution 2
Plazenta-Schranke
Stoffe über 1000g/mol können nicht aus dem mütterlichen Blut in die Plazenta gelangen
Gelangt nicht in Körper des Embryos/Fötus
Bluthirnschranke
Hydrophile Stoffe können Blutgefäße die das Hirn-und Rückenmark durchziehen nicht verlassen
Kein Übertritt ins Hirngewebe oder Liquorraum → AS können diffundieren
3) Metabolisierung
Bei Metabolsierung werden Stoffe umgewandelt
Ort: Leber, auch im Blut durch Enzyme
Entstehung eines i.d.R. Unwirksame ausscheidungsfähige Abbauprodukte
1.AS wird entweder inaktiviert und in eine ausscheidungsfähige Form gebracht
Oder aktiviert/wirksam gemacht
Enzyminduktion
vermehrte Bildung abbauender Enzyme
Verstärkter AS-Abbau
Kürzer Wirkdauer, geringere Wirkstärke
Dosiserhöhung
Achtung Kinder !
keine kleinen Erwachsene
Anderer Stoffwechsel
Dosierung keine Umrechnung auf das Körpergewicht in jedem Fall möglich
Vergiftung durch Kumulation (AS-Anreicherung)
Enzymmangel und Überschuss bei Erwachsenen Dosisanpassungen erforderlich
Fachbegriffe
Resorption = Aufnahme
Distribution= Verteilung
Metabolisierung= Verstoffwechslung
Exkretion= Ausscheidung
Lokal Applikation.= Verabreichung auf Haut und Schleimhaut
Enterale Applikation= Verabreichung durch Mund auf die Magenschleimhaut
Parenterale Applikation = Verabreichung ins Körper Innere
Indikation= Anwendungsgebiet
Kontraindikation= Gegenanzeige
Interaktion= Wechselwirkung
Typisch oder systematische Wirkung "?
Topisch = Wirkung am Wirkungsort Bsp: Salbe → Hautstelle
Systematisch= Wirkung im ganzen Körper Bsp: Tabletten gegen Schmerzen
muss in Blutbahn gelangen
Zuletzt geändertvor 2 Jahren