Normen zur Trinkwasserinstallation
Europäische Grundlagen
DIN EN 1717 Schutz des Trinkwassers
DIN EN 806 Teil 1 Allgemeines
Teil 2 Planung
Teil 3 Berechnung
Teil 4 Installation
Teil 5 Betrieb
Nationale Ergänzungsnormen
DIN 1988-100 Schutz des Trinkwassers
DIN 1988-200 Planung
DIN 1988-300 Berechnung
DIN 1988-500 Druckerhöhung mit drehzahlgeregelten Pumpen
DIN 1988-600 Feuerlöschanlagen
Symbole nach DIN EN 806-1
Filter
Aufgabe: Filter fangen Feststoffpartikel, wie Rostteilchen oder Sandkörner ab.
Mögliche Schäden: Korrosionsschäden oder Störungen an den Apperaten
Infos:
Duchlassweite 0,09mm und 0,14mm
DIN DVGW Prüfzeichen tragen
Unterscheidung zwischen Rückspülbaren (wartung alle 2 Montate) und Nichtrückspülbaren ( Wechsel alle 6 Monate) Filtern
Legionellen können nicht abgefangen werden (zu klein)
Welche Arten von Wasserbehanlung gibt es?
Wasserenthärter I
Phosphatdosierung I (Schützt gegen Verkalkung und Korrosion)
Umkehrosmose I (Kalk, Bakterien und Schmutzpartikel werden gefiltert)
Druckminderer
Wann werden diese Eingesetzt und welche Aufgaben haben Sie?
Druckminderer haben die Aufgabe einen hohen Druck z. B. in der Anschlussleitung (Vordruck) auf den zulässigen Druck der Verteilungsleitung (Hinterdruck) herabzusetzen.
der höchstmögliche Ruhedruck an beliebiger Stelle der TW-Anlage den zulässigen Betriebsdruck erreicht bzw. überschreitet oder wenn Geräte angeschlossen werden, die nur einen geringeren Druck ausgesetzt werden dürfen.
der Ruhedruck vor dem Sicherheitsventil 80% seines Ansprechdrucks überschreitet (DIN 1988).
der Ruhedruck an den Entnahmestellen 5 bar überschreitet.
Zur Bildung von Druckzonen in Hochhäusern
(bei einer zentralen Druckerhöhungsanlage)
Leitungswerkstoffe
nur geprüfte Werkstoffe dürfen eingesetzt werden ( DVGW)
Hauptsächlich werden Kunststoffe wie PE-HD (HD = high density) oder PVC-U (weichmacherfreies PVC) verwendet.
Edelstahl ist bei besonderen hygienischen Anfoderungen ratsam
Wie lautet die Fließregel?
Fließregel: In Fließrichtung des Wassers erst Stahl
dann Kupfer bzw. in Richtung des edleren Werkstoffs.
Anderenfalls korrodiert die schützende Zinkschicht.
Undeldel zu Edel ( Goldener Wasserhahn)
Welche Verbindungsarten sind üblich bei Trinkwasserleitungen?
Pressverbindung I
Stecken I
Schiebehülsentechnik
Heizelement-Muffenschweißen
Löten I
Schrauben I
Klemmen I
Warum werden Rohrleitungen gedämmt?
zur Reduzierung von Wärmeverlusten (bzw. Energieverbrauch)
Schutz des Durchflussmediums vor Temperatureinflüssen (z. B Erwärmung von kaltem Trinkwasser) und damit vor Legionellenbildung.
Verhinderung von Schwitzwasserbildung und Oberflächenkorrosion (PWC)
Reduktion von Schall.
Abhängig von der Wärmeleitfähigkeit des Dämmmaterials
Warmwasserleitungen + Anlagenteile müssen mind. mit Lamda 0,035 gedämmt werden.
Kaltwasser mit Lamda von 0,040 W/m*K
Welche Anforderungen werden an Sanitäramaturen gestellt?
Innenwände müssen widerstandsfähig gegenüber korrosiven Angriffen sein.
Langlebig, wartungsfrei und bei einem Defekt leicht reparierbar.
Der Druckverlust der Armaturen sollte möglichst gering sein.
Sie dürfen keine störenden Strömungsgeräusche erzeugen.
Sie sollten funktionsgerecht und gegen Reinigungsmittel widerstandsfähig sein.
Wodurch kann mangelnde Trinkwasserqualität hervorgerufen werden?
Verbindungen von unterschiedlichen Versorgungssystemen (z. B. öffentliches Netz wird mit Eigentrinkwasserversorgungsanlage verbunden)
Äußere Einflüsse (z. B. dass Trinkwasserbehälter, Leitungen und Apparate vor äußeren Verunreinigungen geschützt werden müssen)
Werk-, Betriebs- und Hilfsstoffe (alle in TW-Anlagen verbaute Teile müssen den Normen und Bestimmungen entsprechen)
Stagnation in den Rohrleitungen (ehöhte Konzentration durch in Lösung gehende Stoffe sowie Keimbildung)
Unsachgemäße Wartung
Rückfließen von verunreinigtem Wasser (z. B. Badwasser, welches durch unsachgemäßer Installation in die Trinkwassernetz gelangt)
Flüssigkeitskategorien nach DIN EN 1717
Was ist die Aufgabe von Sicherungseinrichtungen?
Eine Sicherungsarmatur verhindert das Rückfließen von Trinkwasser in das Trinkwassernetz. Es gibt verschiedene Arten:
Freier Auslauf
Rückflussverhinderer
Rohrunterbrecher
Rohrtrenner
Rohrbelüfter
Welche Verfahren gibt es zur Rohrnetzauslegung?
Das vereinfachte Verfahren nach DIN EN 806-3.
In Deutschland ist dieses Verfahren in der Praxis weniger relevant.
Das differenzierte Verfahren nach nationaler Norm,
d. h. in Deutschland beschreibt die DIN 1988 300
den Berechnungsweg.
Welche zwei öffentliche Abwasserentsorung Systeme gibt es?
Mischsystem
Trennsystem -> wird heutzutage verbaut, aufgrund von geringeren Mengen an Schmutzwasser
Aufbau einer Kläranlage
Zwei Stufenprinzip -> Dritte Stufe fehlt, da zu teuer ( Chemische Reihnigungsstufe)
Welche Regelungen gibt es für das Abwasserrecht?
Wasserhaushaltsgesetz (WHG) -> Es enthält Bestimmungen über den Schutz und
Nutzung von Oberflächengewässern und des Grundwassers.
Abwasserverordnung -> regelt die Mindestanforderungen, die für Erlaubnisse zum Einleiten von Abwasser in Gewässer festzusetzen sind (z. B. Analyse- und Messverfahren).
Leitungen zur Entwässerung
Geruchsverschlüsse
Die Sperrwasservorlage eines Geruchverschlusses (Siphon) übernimmt diese Aufgabe
ohne den Spülvorgang zu behindern. Die Sperrwasserhöhe für Schmutzwasser
beträgt 50 mm und darf nach einem Ablaufvorgang 25 mm nicht unterschreiten.
Einzel- und Sammelanschlussleitung
Anwendergrenzen für Einzel und Sammelleitungen
Höhenunteschied:
Schwerkfraftentwässerung
Ohne Fremdenergie durch die Schwerkraft
Leitungen nur teilgefüllt ( 50% ) -> Sichert eine vollständige Durchlüftung
Schwemmwirkug
Gefälle liegt optimal zwischen 1 und 3 %
Was für Gefällegrenzen gibt es?
Das Höchstgefälle von 5% ist bei allen Leitungsarten gleich. Das Mindestgefälle unterscheidet sich je nach Leitungsart:
Anschlussleitungen unbelüftet: 1,0 cm/m
Anschlussleitungen belüftet: 0,5 cm/m
Sammelleitungen: 0,5 cm/m
Grundleitungen innerhalb des Gebäudegrundrisses: 0,5 cm/m
Grundleitungen außerhalb des Gebäudegrundrisses: 1:DN
Wenn der Höhenunterschied Δh zwischen Leitungsanfang und -ende
bekannt ist, kann die Einhaltung der Gefällegrenzen berechnet werden. Ist
der Höhenunterschied zu gering, ist eine Hebeanlage einzuplanen. Ist der
zu groß, ist ein Gefällesturz notwendig.
Mit welchzen Formeln lässt sich das Gefälle und das Neigungsverhältnis berechnen?
Gefälle in %
Neigungsverhältnis
Was sind Fallleitungen und welche Anforderungen gibt es an diese?
Fallleitungen verlaufen vertikal (ggf mit Verzug) durch ein oder mehrere
Geschosse. Sie sind immer belüftetet Abwasserleitungen. Oberhalb des höchst gelegenen Anschlusses werden sie als Lüftungsleitung weitergeführt und enden über Dach.
Mindestvoraussetzungen:
Senkrechte Höhe > 3 m
Nennweite > DN 70
Keine Nennweitenänderung
Fortführung als Belüftungsleitung
Fallleitungen und verschiedene Gebäudehöhen
Typ A:
Typ B:
Abstand zwischen den Fallleitungen (Druckzonen), wenn
> 2m dann können Leitungen dort angeschlossen werden
< 2m dann muss eine Umgehungleitung geplant weden. 1m vor und Nach der Umlenkung keine Anschlüsse
Typ C:
Umgehungsleitung + Lüftung
Nutzen:
Ausgleich von negativen und positiven Überdrücken
Ableitung von Kanalgasen
Luftsauerstoff-Zufuhr zur Reduktion von Fäulnisprozessen
Lüftungssysteme
Sammelleitungen + Grundleitungen
Sammelleitungen:
Mindestnennweite DN 80
Mindestgefälle 0,5 %
90° Richtungsänderungen nur mit Formstück (min. 45°)
Möglichst geradlinige Leitungsführung
Grundleitungen:
Mindestnennweite 100 DN
Mindestgefälle innerhalb 0,5%
Mindestgefälle außerhalb 1:DN
Sicherheitsabstand zum Fundament 15 cm
Frostfreie Tiefe: Min 80 cm
Formel für Gesamtschmutzwasserabfluss
K = Abflusskennzahl -> Gebäudeart und Nutzung -> Abflusskennzahlen DIN 1986-100
ΣDU = Summe der Anschlusswerte [l/s] -> DIN 1986-100 Tabelle 6
Wenn Qww bzw. Qtot kleiner ist als der Anschlusswert DU des größten Entwässerungsgegenstandes, so muss das Schmutzwassersystem nach dem Wert des größten Entwässerungsgegenstandes ausgelegt werden.
Welche Wasserversorungsnetze gibt es?
Wie viel Liter Wasser verbraucht ein durschnitts Mensch pro Tag?
Aufbaue einer Wasserzählanlage, aufgebaut von der Straße aus
Welcher Zählertypen gibt es?
Flügelradzähler, Ringkolbenzähler, Woltmannzähler
Weshalb werden Trinkwassernetze individuell ausgelegt?
Kosteneffizienz I sparsamer Wasserverbrauch
Komfort I Ausreichender Leitungsdruck
Hygiene!
Legionellen
stäbchenförmige Bakterien, 6 µm
in allen feuchten Umweltmilieus nachweisbar
Infektionen nach Trinken oder Kontakt sporadisch
Infektion überwiegend durch Inhalation kontaminierter wässriger Aerosole (z. B. Duschen, Klimaanlagen, Whirlpools)
Legionärspneumonie (Lungenentzündung) > hohe Sterblichkeit ca. 20. bis 30.000 Fälle pro Jahr
Wachstumsbedingungen:
günstige Wassertemperaturen (28 - 56°C, optimal 35 - 42°C)
Nährstoffe (Wasserinhaltsstoffe, organische Werkstoffe)
Synergien mit anderen Mikroben
Zeit
Welche Faktoren begünstigen die Verkeimung?
Kontamination
geringe Konzentrationen über die WVU
fehlerhafte Trinkwasserinstallation
unzulässige Querverbindungen zu Fremdwasser
Rücksaugen von Leitungswasser
defekte Leitungen (z. B. Leckagen)
Überlebensstrategien bzw. Wachstum in der Leitung
raue Oberflächen (z. B. Korrosion..)
Biofilme
Amöbn als Wirte
VBNC- Zustand
Stagnation
Zuletzt geändertvor 2 Jahren