Bilinguales Lernen
SuS erarbeiten Inhalte und Problemstellung eines Sachfachs in der Fremdsprache
o Förderte die Sprachkompetenz und Fachkompetenz
CLIL-Basisdefinition
Content and Language Integrated Learning
dual-focussed approach in which an additional language is used for the learning and teaching of both content and language
The Bilingual Triangle (Wolfgang Hallets)
3 wichtige Zielsetzungen d. bilingualen Unterrichts
Lernenden eine weiter- und tiefgehende Teilnahme an Kommunikationsprozessen mit Angehörigen anderer Sprachen und Kulturen zu ermögichen, in der Fremdsprache über wissenschaftliche Fakten angemessen sprechen
Vertrautheit mit der anderen Kulture + Gesellschaft
Globalisierung der gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen und ökologischen Prozessen, die weltweite Kommunikation —> ein zukunftsorientierter Fachunterricht in der Fremdsprache, der auf Studierfähigkeit, Berufstätigkeit und Lebensbewältigung zielt, muss auf eine wissen
Immersionsunterricht
SuS werden in “Sprachbad” geworden, d.h. der L2-Sprache direkt ausgesetzt
Sollte keine Submersion sein
Zielsetzung
Transitional
Maintenance
Enrichment
Charakteristika des bilingualen Unterrichts
Def: Unter bilingualem Lernen versteht man Erwerbsformen und Lernprozesse, in denen der Erstsprache (L1) eine Zweit- oder Fremdsprache (L2) verwendet wird
Wunsch: Steigerung der fremdsprachlichen Kompetenzen
Ziel: Bilingualität der Lernenden (im späteren Leben)
Verwendung einer L2 als Medium zur Vermittlung von Inhalten (—> focus on form)
eigentlicher Lerngegensatdn ist das nicht-sprachliche Sachfach (—> focus on meaning)
weniger als 50% des Curriculums in L2 abläuft, dann liegen BSFU und CLIL vor; darüber hinaus ist es Immersion
Schaffung authentischer Kommunikationssituationen im BSFU
intensivierte Schulung d. rezeptiven + produktiven Fähigkeiten
Schulung interkultureller Kompetenzen
Anregung v. kritischer Reflexion und Perspektivwechsel
Zusammentreffen der Didaktik d. Sachfachs, der Fremdsprachendidaktik udn der Sprachlerndidaktik im Fach (sprachsensibler Fachunterricht)
Ergebnisse empirischer Studien
SuS beherrschen am Ende der Schulzeit sowohl L1, L2 + Stoff der Sachfächer
Vergleich bilingual unterrichteter Klassen mit regulären Klassen —> Kenntnisse der bilingualen SuS nicht geringer
Positiver Effekt: in L2 schneiden SuS in Tests besser ab als SuS, die keinen fremdsprachlichen Sachfachunterricht haben; bilinguale Lernende wissen meist mehr als RegelSuS
Nach 3-7 Jahren haben SuS rezeptiv das gleiche Niveau wie Muttersprachler
usage-based Spracherwerbstheorie: Sprachen durch Interaktion gelernt; Kompetenz der Lernenden nicht nur von Qualität und Quantität des Inputs abhängt, sondern auch von der Erinnerung an ihre eigene Sprachproduktion herrührt
bei Jugendlichen ist mittlere bzw. spätere Teilimmersion, der schon konventioneller Unterricht in der Immersionssprache vorausgegangen ist und die weiterhin von formalem Fremdsprachenunterricht begleitet wird, die optimale Lösung
—> noch zu wenige empirische Studien zu Effekten des BSFU und von CLIL
—> Studien erhärten Vermutung, dass positive sprachliche Kompetenzentwicklung
—> noch keine belastbaren Erkenntnisse, wie bilingualer Unterricht am besten gestaltet werden kann
Deifzit an Aus- und Weiterbildungsprogrammen für CLIL-Lehrkräfte
Bereiche / Niveaus sprachlicher Kompetenz
Anspruch & Ziele des bilingualen Unterrichts
Anspruch & Ziele des bilingualen Unterrichts am Gymnasium
CALP = Cognitive Academic Language Proficiency
Gründe für bilingualen Unterricht
stetig wachsende Anzahl von bilingualen Schulen —> Attraktivität d. bili Unterrichts
Ziel: erhöhte Sprachkompetenz, Zuwachs an Sprachfertigkeit
Förderung v. interkulturellem Lernen und Fremdverstehen durch Multiperspektivität u. Kontoversität
Förderung v. transkultureller Kompetenz
Ziel: Diskursfähigkeit in der Fremdsprache
Rechtfertigung bili Unterricht: bildungspolitisch, sprachenpolitisch, fremdsprachendidaktisch
eine Möglichkeit, das Ziel der Mehrsprachigkeitserziehung besser zu erreichen als der traditionelle Fremdsprachenunttericht + wird als förderlich für das Erreichen interkultureller Lernziele betrachtet
Kritik an bili Unterricht
noch zu wenige empirische Befunde zur Durchführung und zu den Wirkungen des bili Lernens
wird interkulturelles Lernen wirklich durch das Aufeinandertreffen zweier Weltdeutungen im Unterricht erreicht?
Sorge mancher Fachdidaktiker: “Bedient sich der Fremdsprachenunterricht nicht anderer Fächer, um auf deren Kosten seine Lern- und Kompetenzziele (besser) zu erreichen?
Wird hier dem Geschiunterricht im bili Unterricht der Fremdsprachendidaktik eine “Globalisierungsrelevanz” gleichsam untergeschoben?
bili Unterricht sei keine wirkliche Methode “sei eine curriculare Struktur, jedoch keine ausgearbeitete Methode”
nur weil man auf Englisch über ein historisches Ereignis spricht, ist es kein Geschichtsunterricht
naive Erwartungshaltung: durch die Verbindung von Fremdsprachen- und Fachdidaktik nicht automatisch ein völlig anderer Unterricht
ungeklärte Frage: Was passiert eigentlich mit dem Deutschen im bilingualen Unterricht? Wird die deutsche (Fach-)Sprache auch gefördert?
Bili Unterricht nur erfolgreich, da von erfolgreichen SuS gewählt?
Effekte von CLIL
deutliche Leistungsvorteile in der L2 in CLIL-Klassen
neben förderlichen Effekten von CLIL geht ein Teil davon vermutlich auf Selektions- und
Vorbereitungseffekte zurück
empirische Untersuchungen ergaben keine Vor- oder Nachteile für die bilingual
unterrichteten sachfachlichen Kompetenzen
Qualifikation der Lehrkräfte
Fakultas in der Fremdsprache und dem Sachfach
fachfremdsprachliche Diskursfähigkeit
CLIL-Vermittlungsfähigkeit
Fähigkeit zur Vermittlung von interkultureller Kompetenz
Fähigkeit für sprachsensibles Korrektur- und Bewertungsverhalten
Bei der Anwendung von CLIL ist ein besonderes hohes Maß an Monitoring von Lehr-Lern-
Prozessen im eigenen Unterricht und eine gründliche Evaluierung des Lernfortschrittes der SchülerInnen notwendig.
Strategie für Umgang mit Diskrepanz zwischen Fremdsprache- und Fachkompetenz
Unterrichtsorganisatorische Maßnahmen
Bildung besonderer Lerngruppen mit leistungsfähigen Schülerinnen und Schülern
vermehrte Lernzeiten für den bilingual unterrichteten Sachfachunterricht
zusätzliche Lernzeiten für den vorbereitenden Fremdsprachenunterricht
Zwei Komplementärsprachen
Absicherung von Lernprozessen in beiden Sprachen
Didaktisch defensive Strategien, indem die Anforderungen zeitweise oder dauerhaft abgesenkt werden
sprachliche Komplexität im rezeptiven und produktiven Bereich reduzieren
zweisprachige Wortlisten und Annotationen
Arbeitsblätter und Überprüfungsformen mit geschlossenen und halboffenen
Aufgabenformaten
Ersatz von fachgebotenen Sachtexten durch alltagsübliche Textsorten
Einhilfen durch prompting und Rückverweise auf L1
Didaktisch offensive Strategien, die fachinahlte Anforderungen im Prinzip beibehalten und für die Aufgabenbewältigung funktional sprache Unterstützung anbieten
Fokussierungsstrategien (Lenkung der Aufmerksamkeit auf die Verknüpfung von kognitiven und sprachlichen Anforderungen, z.B. durch advance organizing)
Strategie der Aufgabenorientierung (Festigung und Ausdifferenzierung sprachlicher Kompetenzen durch sinnvolle, eigenaktive Anwendung, z.B. durch multiple-performance tasks)
Strategie der Orientierung an fachrelevanten Textsorten und kognitiv-sprachlichen Grundfunktionen (z.B. Verknüpfung von Operatoren, sprachlichen Mitteln und Textsorten)
reflexions- und metakommunikative Strategien (z.B. Lenkung der Wahrnehmung auf prototypische Merkmale fachrelevanter Textsorten)
lernprozessbegleitende Strategien (z.B. Entschleunigung der Interaktion und Hilfestellung/Scaffolding bei Formulierungsschwierigkeiten)
Zuletzt geändertvor 2 Jahren