Grundprinzip der präparativen DC
Abkratzden des Kieselgels vom Trägermaterial
Elution der GSL aus dem abgekratzten Kieselgel
effizienteste Methode, um GSL für analytische Zwecke rein darzustellen
oberen und unteren Banden können sauber voneinander getrennt isoliert werden
Automatisierte Mehrfachchromatographie (AMD)
durch mehrmalige Chromatographie einer GSL in einem Laufmittel niedrigerer Polarität kann verbesserte Trennung der Einzelkomponenten voneinander erzielt werden
durch Änderung der Zusammensetzung des Laufmittels zwischen den Chromatographien (z.B. schrittweise Erhöhung der Polarität) kann Gradientenchromatographie auf der DC-Platte erzielt werden
erfolgt alles automatisch in dem Gerät, so können beliebig viele Chromatographien hintereinander durchgeführt werden
AMD am Beispiel dreimaliger CH<romatographie
weniger polares Laufmittel besteht aus Chloroform/Methanol/Wasser (120/85/14) + 2mM CaCl2 anstelle der Standardkonzentration für Ganglioside (120/85/20) + 2mM CaCl2
Erniedrigung der Polarität durch Verringerung des Wasseranteils erreicht
Trennverbesserung erheblich, erleichtert die präparative DC von eng beieinander separierenden GSL
Trennverbesserung betrifft besonders Glykananteil, also hydrophilen Part der GSL
Trennung der jeweiligen Fettsäuren (obere und untere Bande) keine relevante Trennverbesserung
Strukturermittlung der GSL durch Massenspektrometrie
in Eluat aus abgekratztem Kieselgel die Struktur eines GSL mittels MS ermittelt
funktioniert sehr gut für die immunchemisch mittels TLC overlay assay detektierten GSL
zwei Strategien:
Strategie1, wie man GSL aus Kieselgelextrakten massenspektrometrisch analysieren kann
Strategie2, GSL direkt auf der Platte mittels MS strukturell charakterisiert
Strategie 1: massenspektrometrische Analyse von GSLs in Silikagel-Extrakten
Kieselgel von immunpositiver Einzel- oder Doppelbande abgekratzt
GSL beispielsweise mit Solvent A, bestehend aus Chloroform/Methanol/Wasser (30/60/8) aus Kieselgel extrahiert
dazu muss erst Kunststoff (Plexigum) entfernt werden -> dreimaliges Eintauchen der DC-Platte in Chloroform, äußerst hydrophobe Plexigum entfernt, in reinem Chloroform unlöslichen GSL bleiben im Gel enthalten
Primärextrakt zusammen mit aufgeschlämmten Kieselgel mit Ultraschall behandelt, dann zentrifugiert
Übestand, der GSL enthält, wird abgenommen, 2x wiederholt
Lösungsmittel der vereinigten Überstände unter Stickstoffstrom abgezogen, Rückstand in Methanol wieder aufgenommen, kann ohne weitere Aufreinigung für MS verwendet werden
Mirkogramm-Mengen an GSL für diese Prozedur ausreichend
Strategie2: massenspektrometrische Analyse direkt in der immunpositiven Bande
wird als IR-MALDI-TOF MS bezeichnet
kein Extraktionsschritt erforderlich
langwelliger IR-Laser verwendet
auch hier zuvor Plexigum entfernt werden, wie bei Strategie1 durch dreimaliges Eintauchen in Chloroform erreicht
Nanogramm-Mengen an GSL ausreichend
Lipidrohextrakt (keine Reinigung)
in Lipidrohextrakten lassen sich GSL nur schwer nachweisen, da nur Minorität der zellulären Lipide (ca. 5%)
Phospholipide dominieren und “überdecken” die GSL bei DC und ionisieren sehr gut -> verschlechtern die MS
-> Lipidrohextrakte vor DC oder MS-Analyse mit Phospholipase C (PLC) behandeln
PLC spaltet die hydrophile PL-Kopfgruppe einschließlich der Phophatgruppe, eliminiert insbesondere das in menschlichen und tierischen Plasmamembranen dominante und gut zu ionisierendes Phosphatidylcholin
Begriffserklärungen
Endotoxine: bakterielle Lipisaccharide (LPS), die wesentlicher Bestandteil der äußeren Membran von gramnegativen Bakterien sind, bekannte Aislöser von Fieber bei bakteriellen Infektionen
Exotoxine: Proteine, die von Bakterien freigesetzt werden
Adhäsin: von einem Bakterium produzierter Faktor, mit dem ein Erreger an Zellen des Wirts anheften kann
AB5-Toxine
Choleratoxin (CT) aus Vibrio cholerae, Rezeptor: Gangliosid GM1 (II3Neu5Ac-Gg4Cer)
Shiga Toxin (Stx) aus Stx-produzierenden Escherichia coli (STEC), Rezeptor: Globotriaosylceramid (Gb3Cer/CD77)
verursachen schwere und akute Diarrhöen, sowie lebensbedrohliche hämolytisch-urämische Syndrom (HUS)
weltweit jählich für mehr als 1 Mio Todesfälle verantwortlich
Zuletzt geändertvor 2 Jahren