Teilchen- bzw. Korngröße ist mitbestimmend für..?
Homogenität
Wirkung
Reizlosigkeit
Grundprinzip des Zerkleinerns?
Oberflächenvergrößerung mit Einfluss auf biopharmazeutische Parameter (-> Freisetzung, Resorption)
Mechanismus des Zerkleinerns?
Zerkleinerungsgrad Z = d0 / d1
d0 … Ausgangskorngröße
d1 … Korngröße nach der Zerkleinerung
Zerkleinerung geschieht durch.. ?
Druckkräfte
Schlagkräfte
Reibungskräfte
Prallkräfte
Scherkräfte
-> Abhängig von Materialeigenschaften (Härte, Elastizität)
Energiebedarf beim Zerkleinern soll möglichst klein/ groß sein?
Wodurch wird dies erreicht?
-> möglichst klein!
Durch:
Sprödbruch
Feinanteil abtrennen
Prozess stufenweise durchführen
Arten des Zerkleinerns?
Trockenmahlung
- Wärmebelastung
- Agglomeration
- schlechtes Fließverhalten
- Staubexplosion
Nassmahlung
+ Pulver dispergiert in polaren Flüssigkeiten (Wasser, Ethanol)
+ bessere Übertragung der Scherkräfte
+ geringerer Energiebedarf
+ weniger Agglomerationstendenz
- Entfernung der Dispergierflüssigkeit
- Reagglomeration beim Trocknen
Kaltmahlung
+ tiefe Temperaturen
+Zunahme der Sprödigkeit
+ Materialien mit niedrigem Schmelzpunkt
- Luftfeuchte
- Umgehung von Eutektika
Geräte zur Zerkleinerung?
Rezepturmaßstab: Reibschale und Mörser
Maschinell: Mühlen
Mühlen zur Trockenmahlung?
Mörsermühle -> Rotation der Reibschale, Pistill, Abschaber
Druck und Reibung
Walzenbecher -> Walzen glatt oder gezahnt
Luftstrahlmühle -> Mahlgut durch Druckluftstrom eingeleitet
Prall und Reibung
Kugelmühle -> Rotation der Mahlkammer, Kugeln aus Stahl/ Porzellan/ Achat, Kugelgröße bestimmt Feinheitsgrad
Mühlen zur Nassmahlung?
Kolloidmühle -> Suspension, Scherkräfte
Wet-Media-Kugelmühle -> Suspension, Scherkräfte
Lösungsgeschwindigkeit =?
= Maß für die Masse einer Substanz, die pro Zeiteinheit in Lösung geht
Ziele des Zerkleinerns?
Oberflächenvergrößerung -> bessere Lösungsgeschwindigkeit
bessere Dosierbarkeit
leichtere Weiterverarbeitung (keine Entmischung, Paranuss-Effekt)
Beschreibung durch Noyes-Whitney?
dc / dt = k x (cs-ct)
Lösungsgeschwindigkeit abhängig von der Differenz zwischen Sättigungskonzentration cs und der zum Zeitpunkt t gelösten Konzentration c.
! Diffusionsverzögerung
Beschreibung durch Nernst und Brunner?
dc/dt = (D x A) / (h x V) x (cs-ct)
Lösungsgeschwindigkeit ist proportional zur Oberfläche, zum Diffusionskoeffizienten und zum Konzentrationsgefälle und umgekehrt proportional zur Dicke und Diffusionsschicht.
Löslichkeitsparameter?
Temperatur
pH
Zustandsform, Partikelgröße
Löslichkeitsverbesserung kann erreicht werden durch?
Anpassung des pH Werts
Bildung wasserlöslicher Salze
Einführung polarer Gruppen in die Moleküle
Komplexbildung
Cosolventien
Solubilisation durch Tenside (Mizellbildung)
Partikel-size reduction
Mischen - gleichmäßige Verteilung von mind. 2 Stoffen - kann erreicht werden durch?
Rühren -> Flüssigkeiten
Kneten -> plastische Massen
Vermengen -> feste, pulverförmige Stoffe
Kräftearten beim Mischen?
Zugkräfte
Mischungsgrad ist abhängig von?
Zeit, Korngröße und Kornform
Mischung erfolgt durch welche Bewegungen?
Diffusionsbewegung
Konvektionsbewegung
Scherbewegung
Flüssigkeitsmischer bestehen aus?
Geschlossenen Ansatzbehältern mit Temperiereinheit und Rührsystem.
radiale Förderung
axiale Förderung
tangentiale Förderung
4 Arten von Feststoffmischern?
Kubusmischer
Doppelkonusmischer
V-Mischer
Röhnradmischer
Was ist Trocknen?
Entzug von Flüssigkeit durch Verdunsten oder Sublimieren
Rotierender Fallmischer bzw. Schwerkraftmischer ?
Konvektionsbewegung und Scherbewegung
zB. Zickzackmischer, Turbulamischer
Scher- und Zwangsmischer?
Scherkräfte und Scherbewegung
zB. Schnellmischer und Kegelschneckenmischer
Rezepturmäßiges Mischen?
Porzellanreibschale: Ausreiben d. Reibschale mit Indifferendum (mischen: glatt; zerkleinern: rau)
Mischvorgang ist unregelmäßig; Abkratzen; Druck- und Scherbeanspruchung (gleichzeitige Zerkleinerung)
Geometrisches Mischen / Aufschaukelmethode?
Bestandteil mit niedrigerem Anteil wird vorgelegt und zu gleichen Teilen mit einem anderen Bestandteil (in höherem Anteil vorgesehen) gemischt. Danach wird die gleiche Menge des dazugegebenen Stoffes nochmals mit dem zuvor Gemischten gemischt.
Trockenmittel?
Luft kombiniert mit Wärme. (Konvektionstrocknung, Strahlungstrocknung, Kontakttrocknung)
! Wärmebelastung möglichst kurz
Verschiedene Trocknungsverfahren?
Schrank- Vakuumtrocknung
Trockenschrank
Hordentrocknung
Abtransport der gesättigten Trocknungsluft
Infrarottrocknung
Infrarotstrahlen -> Wärmeentwicklung
Gefriertrocknung
Entfernung von Wasser durch Sublimation
Wirbelschichttrocknung
feuchtes Gut auf Siebboden durch Wärmeluftstrom in der Wirbelschicht
rasche Trocknung
Mikrowellentrocknung
Wärmeentwicklung durch Schwingungen
Lufttrocknung
Sprühtrocknung
Versprühen von Lösungen bei Heißluftstrom
Was ist Gefriertrocknung und wozu braucht man es?
Lyophilisation;
= Sublimationstrocknung
Eiskristalle sublimieren leicht direkt in den gasförmigen Zustand.
-> Trocknung von thermolabilen und hydrolyseempfindlichen Stoffen (Antibiotika, Hormone, Impfstoffe).
Einfrieren -> Primärtrocknung -> Sekundärtrocknung
< -15°C Tiefgekühlt; 2-8°C Kühlschrank
Einzelmaximaldosis (EMD)?
höchste zulässige Dosis bei einmaliger Verabreichung
Tagesmaximaldosis (TMD)
höchste zulässige Dosis über einen Zeitraum von 24h
Gebräuchliche Dosis
mittlere Menge eines Arzneimittels/-stoffes, von der ein therapeutischer Effekt in all jenen Fällen erwartet werden kann, in denen das Arzneimittel üblicherweise angewandt wird
Tageserhaltungsdosis
entspricht der als untere Grenze der gebräuchlichen Dosis angegebene Menge (Vitamine)
Wann muss die Maximaldosis berücksichtigt werden?
Bei systemisch wirksamen Darreichungsformen:
innerlich: oral, perlingual, peroral
äußerlich: Suppositorien, Augenzubereitungen
Maximaldosen bei Kindern?
Berechnung nach Drilling
MD Kind = MD Erw. x Alter des Kindes am NÄCHSTEN Geburtstag / 20
Dosierung nach Körpergewicht
MD Kind = (MD Erw./100) x 1,5 x kg
Oberflächenregel
MD Kind = Oberfläche des Kindes / Oberfläche des Erw. (1,73m2) x MD Erw
Welche festen Arzneiformen gibt es?
Pulver
Granulate
Pellets
Tabletten
überzogene Arzneiformen
Welche Pulverarten kann man unterscheiden?
einfache, ungemischte Pulver
gemischte Pulver
abgeteilt oder nicht abgeteilt
Herstellung von Pulvern?
Rezepturmaßstab:
Wiegen - Zerkleinern - Sieben - Mischen - Sieben
Industriemaßstab:
Zerkleinerung (maschinell) - Trocknung - Mischen
Überprüfung von Pulvern auf?
Gleichförmigkeit der Masse
die Inhalte von 20 nach Zufallsprinzip entnommenen Einzeldosen werden jeweils gewogen und die Durchschnittsmasse bestimmt.
Gleichförmigkeit des Gehaltes
Prüfung A: nein, wenn mehr als ein Einzelgehalt außerhalb der Grenzen liegt
und Prüfung B: nein, wenn mehr als 3 Einzelgehalte außerhalb der Grenze liegen
Was sind Granulate?
Zubereitungen, die aus festen und trockenen Körnern bestehen (Korn = Aggregat aus Pulverpartikeln)
Granulate gleidern sich in 4 verschiedene Formen?
Brausegranulate (nichtüberzogene Granulate; enthalten sauer reagierende Substanzen und Carbonate)
Überzogene Granulate (eine oder mehrere Schichten Hilfsstoffe)
Magensaftresistente Granulate (Wirkstofffreisetzung im Dünndarm)
Granulate mit veränderter Wirkstofffreisetzung (überzogen oder nicht überzogen; setzen Wirkstoff retardiert oder verzögert frei)
Vorteile von Granulaten gegenüber Pulvern?
➢ Fließverhalten
➢ Komprimierbarkeit
➢ Dosiergenauigkeit
➢ Weniger Entmischungen
➢ Geringere Wirkstoffmengen
➢ Weniger Unverträglichkeiten
➢ Reduktion von Staub
➢ Modifizierte Wirkstofffreisetzung
➢ Lassen sich besser Verpressen
Bindungsmechanismen in Granulaten?
Festkörperbrücken (Sinterbrücken, teilweises Schmelzen, auskristallisierende Verbindungen, erhärtende Bindemittel)
Adhäsions- und Kohäsionskräfte in nicht frei beweglichen Bindemitteln
Grenzflächenkräfte und Kapillardruck an frei beweglichen Flüssigkeitsoberflächen (dominierend!)
Anziehungskräfte zwischen Feststoffteilchen
Formschlüssige Bindungen
Abbauende Feuchtgranulierung?
Krustengranulat
Klebstoffgranulat
Herstellung eines Abbaugranulates (Feuchtgranulierung) Industriemaßstab?
Pressgranulate
Lochscheibengranulate
Schüttelgranulate
Abbauende Trockengranulierung Industriemaßstab?
Kompaktierung (über Walzenkompaktor → Formwalzen) mit anschließender Zerkleinerung (Stachelwalzen oder Feingranulator)
Aufbauende Feuchtgranulierung ?
Zugabe von Flüssigkeit durch Sprühen → Partikelanlagerung → Granulatkörper → Trocknung/Verdunstung
Herstellung eines Aufbaugranulates (Feuchtgranulierung) – Industriemaßstab?
Granuliertrommel
Kesselgranulierung
Dragierkessel
Wirbelschichtgranulierung: vereint Mischen, Befeuchten und Trocknen
Überprüfung von Granulaten (und Pulvern) nach Ph. Eur.?
➢ Schütt- und Stampfvolumen (Dichte, Carr Index, Hausner Faktor)
➢ Böschungswinkel (je geringer desto besser)
➢ Größe und Korngrößenverteilung
➢ Gleichförmigkeit der Masse
➢ Gleichförmigkeit des Gehaltes
➢ Friabilität (Abrieb) - 1% ist tolerierbar
➢ Wirkstofffreisetzung
Einflussfaktoren auf das Fließverhalten von Granulaten?
interpartikuläre Wechselwirkungen:
> Van der Waals Kräfte
> Kapillarkräfte
> elektrostatische Kräfte
Abhängig von:
Teilchenform/-größe, Oberflächenbeschaffenheit, Korngrößenverteilung
Verbesserung des Fließverhaltens durch?
➢ Zusatz von Gleit- und Fließregulierungsmitteln (Siliciumdioxid, Talkum)
➢ Erhöhung der Korngröße
➢ Änderung der Teilchenform, Verminderung der Feuchtigkeit
Überprüfung des Fließverhaltens von Granulaten?
Carr Index: (Stampfdichte-Schüttdichte) / Stasmpfdichte x100
HF: sollte nicht größer als 1 sein
Schüttdichte = m/ V0
Böschungswinkel (Schüttwinkel) -> je kleiner desto besser Fließeigenschaften
Scherzelle (nach Jenike oder Schulze)
Mengenmessverfahren?
Massen- bzw. Volumenanteile in den Korngrößenklassen bestimmt:
Siebanalyse (Pulver, Granulate)
Streulichtverfahren
Zählverfahren?
Anzahl der Partikel in den Korngrößenklassen bestimmt:
Mikroskopie
Impulsverfahren (Suspensionen, Emulsionen)
Siebanalyse über Siebturm funktioniert wie?
Mehrere Siebe nach fallender Maschenordnung (5-10)
Gut wird ins oberste Sieb aufgebracht
Vibration
Wägung der einzelnen Siebe
Siebung beendet, wenn sich die Masse auf keinem Sieb mehr um 5% bzw. 10% ändert
Bestimmung des Wassergehalts von Feststoffen?
Gravimetrie (Bestimmung des Trocknungsverlustes)
Bestimmung der Masse vor und nach der Trocknung (%Massenverlust)
Exsikkator, Vakuum, Trockenschrank, im Hochvakuum
Feuchtigkeitswaage (Infrarot %Waage)
Bestimmung mittels Karl Fischer Titration: Reduktion von Iod durch Schwefeldioxid (erfolgt nur bei Anwesenheit von Wasser)
Pellets sind?
Sonderform von Granulaten -> Isometrische Agglomerate
Korngröße: 0,4-2mm
Oberfläche: glatt, wenig porös
Wirkstoff, Füllstoff, Bindemittel, Hilfsstoffe
Homogene und Heterogene Pellets
Herstellung durch Feuchtextrusion (Extruder, Spheronizer)
Überprüfung von Pellets?
• Gleichförmigkeit des Gehaltes
• Gleichförmigkeit der Masse
• Fließfähigkeit
• Partikelgrößenverteilung
• Partikelgröße
• Friabilität: Schwingapparatur
• Wirkstofffreisetzung aus festen Arzneiformen
Wirkstofffreisetzung Apparaturen 1-4?
1: Drehkörbchen Apparat
2: Blattrührer Apparat
3: eintauchender Zylinder
4: Durchflusszelle
Tabletten sind?
Einzeldosierte, feste Arzneiformen
Herstellung von Tabletten?
Komprimierung eines Pulvers/Granulates/Pellets
Vorteile von Tabletten?
o Schnelle, günstige Herstellung
o Dosiergenauigkeit
o Angenehme Einnahme, gute Patienten Compliance
o Haltbarkeit
o Einfache Verpackung/Lagerung/Transport
o Wirkstofffreigabe kann modifiziert/gesteuert werden
Vorraussetzungen für Direktverpressung von Pulvern?
o plastische Verformbarkeit
o gute Fließeigenschaften des Pulvers
o keine Entmischung
o optimale Korngröße
o Kristallform
o geringe Restfeuchte
Vorteile der Direkttablettierung?
o Weniger Arbeitsaufwand
o Optimal für wärme-/feuchteempfindliche Stoffe
o Bessere Stabilität
o Schneller Zerfall der Tablette in Primärbestandteile
Vorraussetzungen für die Verpressung aus Granulaten oder Pellets?
o Plastische Verformbarkeit des Granulates
o Gute Fließeigenschaften (Füllung Matrize)
o Keine Entmischung (Segregation)
o Verbesserung der Haft- und Fließfähigkeit → konstante Tablettenmasse und Dosiergenauigkeit
Verpressung → Verkeilung der Oberflächen der Granulatkörner
Anforderungen an das Granulat für eine Verpressung ?
o Gleichmäßige Form/Farbe
o Gute Fließfähigkeit
o Mechanische Festigkeit
o 3-5% Restfeuchte
o Zerfällt gut in Wasser
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