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Entwicklungspsychologie 1. Semester

Ss
von Sara S.

Erläutere die Einflüsse sozialer Lernumwelt während der Entwicklung

  • Interaktionspartner (Eltern, Lehrer, Geschwister usw.), Medien

    • Je älter man wird, umso mehr Interaktionspartner gibt es, also je jünger ein Mensch ist, umso übersichtlicher sind die Interaktionspartner

  • soziales Lernen, Sozialisation, soziale Lernumwelt ( man sagt generell in der Entwicklung ,dass fast alles Lernerfahrungen sind, die wir machen

    • Klassisches Konditionieren (Neutraler Reiz (konditionierter Reiz), unkonditionierte Reaktion, Reflex (konditionierte Reaktion). Man versucht also ein Verhalten das schon von Geburt an da ist, ein unkoditionierter Stimulus, mit etwas anderem zu koordinieren, also in Zusammenhang zu bringen.

      Beispiel: Speichelfluss beim Essen und Klick-Geräusch

    • Operantes Konditionieren (Verhalten steht unter Kontrolle von Verstärkern, positiv, negativ). Man Verstärt hier auch wieder ein schon vorhandenes Verhalten, um so die Auftretenswahrscheinlichkeit zu erhöhen und ignoriert vorhandenes Verhalten, dass man nicht sehen möchte.

    • Beobachtungslernen (Lernen am Modell, z.B. Erwerb kultureller Techniken, Normen). Man sagt deshalb auch, dass der Mensch ein perfekter Imitator ist.

      Beispiel: Wenn man nicht weiß wie z.B ein Gerät im Fitnessstudio funktioniert, schaut man jemandem zu der es schon weiß und macht es nach

      Beispiel: schaut man sich ein Gewaltvideo an, verinnerlich man dies sofort und hat damit dieses Verhalten gelernt. Das heißt nicht automatisch, dass man es auch anwendet, also das man eine gewalttätige Person ist, aber man hat es verinnerlich und sozusagen in seinem “Reportoire”

Erläutere das Komplexe Zusammenwirken von Entwicklungsfaktoren.

Man spricht hier von Kovariation. Dadurch kann man nicht sagen, dass es einen bestimmten Grund für ein Merkmal oder ein Verhalten gibt, da immer verschiedene Faktoren miteinander interagieren

  • Ausprägung eines Faktors variiert systematisch mit der Ausprägung eines anderen Faktors (Grad elterlicher Tolerierung aggressiven Verh. bei Jungen und Mädchen verschieden)

  • Anlage/Umwelt-Debatte, Kovariation Genotyp und Umweltbedingungen:

    • Passive Genotyp-Umwelt-Kovariation (bestimmter Genotyp findet gehäuft bestimmte Umweltbedingungen vor). Also bestimmte Gene, Begabungen finden immer eine passende Umwelt

    • Reaktive Genotyp-Umwelt-Kovariation (Umwelt reagiert auf den Genotyp eines Individuums auf bestmögliche Weise). Hier findet der Genotyp eine Umwelt vor die nicht zu ihm passt, z.B musikbegabung, aber unmusikalische Eltern. Allerdings passt sich hier dann die Umwelt an. Eltern schicken ihr Kind z.B in die Musikschule

    • Aktive Genotyp-Umwelt-Kovariation (Umwelteinflüsse gehen vom Kind selbst aus). Hier formt sich der Mensch seine Umwelt passend zu seinem Genotypen. Je älter man wird, desto mehr passt man seine Umwelt seinen Genen, also sich selbst an.

      Beispiel: Sonderbarkeiten von alten Menschen. Diese haben ihre Umwelt meist schon völlig an sich selbst angepasst

Die ersten beiden findet man hauptsächlich in der Kindheit und sind auch sehr typisch für diese Phase.

  • Interaktion

    • Auswirkung eines Faktors auf ein Merkmal variiert mit der Ausprägung eines anderen Faktors. Manchmal passiert nichts wenn zwei Faktoren aufeinandertreffen, allerdings kann es passieren das wenn bestimmte Ausprägungen von den gleichen zwei Faktoren aufeinandertreffen, doch etwas passiert.

Welche zwei Methoden gibt es um Altersvergleiche durchzuführen und welche Vor und Nachteile haben diese jeweils?

  • Querschnittmethode (fast 90% aller Studien): Verschiedene Altersgruppen werden mit einem vergleichbaren Messinstrument zu einem Messzeitpunkt untersucht

    • Vorteile: sehr praktikabel und eher repräsentative Stichproben

    • Nachteile: Keine Information über intraindividuelle Veränderungen, Angaben über Altersdifferenzen zwischen verschiedenen Stichprobe.

      • Alters - und Generationsunterschiede können vermischt (konfundiert) sein (5jährige und 30jährige stammen aus versch. Generationen (Kohorten)

      • Generalisierbarkeit auf andere Messzeitpunkte fraglich, kann durch selektive Populationsveränderungen fehlerhaft sein

      • Statistisch weniger effizient, da es viel Störvarianz gibt

      • Stellt zu einem best. Zeitpunkt existierende Unterschiede zwischen Indiv. (Gruppen) dar (kein Entwicklungsverlauf)

  • Längsschnittstudie: eine Stichprobe wird zu verschiedenen Messzeitpunkten min. 2x mit einem vergleichbaren Messinstrument untersucht

    • Vorteile:

      • Stellt intraindividuelle Veränderungen fest (Entwicklungsverlauf)

      • Kann Stabilität oder Instabilität von Entwicklungsmerkmalen feststellen (indiv. u. Rangplatz)

      • Analyse des Zusammenhangs von Veränderungen mehrerer Variablen

      • im Idealfall völlige Vergleichbarkeit der Altersgruppen (bis auf Altersunterschied)

      • Analyse des Zusammenhangs von Veränderungen mehrerer Variablen

      • Statistisch effizienter als Querschnitt

    • Nachteile:

      • Testungseffekte (Übungseffekt, Testerfahrung)

      • Alter-und Testeitunterschiede sind konfundiert

      • Generalisierbarkeit auf andere Kohorten ist fraglich

      • Selektive Stichprobenveränderungen (Bsp. IQ test)

      • Ausgangsstichprobe bereits selektiert

      • Bindung an einmal gewählte Testverfahren, auch wenn es beispielsweise bereits besser Verfahren gibt

      • sehr aufwändig

Erkläre die Umschriebene motorische Entwicklungsstörung genauer. Gehe dabei auf die Hauptmerkmale, die Anzwichen, die Diagnostik und die Behandlung ein.

  • Prävalenz: 4-6% und Jungen doppelt so häufig betroffen wie Mädchen

  • Hauptmerkmal(ICD-10):

    • starke Beeinträchtigung der motorischen Koordination, die nicht allein durch eine angeborene oder erworbene neurologische Störung zu erklären ist

    • Bereiche: Grobmotorik, Feinmotorik, Graphomotorik und Mundmotorik

  • Anzeichen

    • allgemeine Ungeschicklichkeit, verlangsamte motorische Entwicklung, fehlende Flüssigkeit der Bewegungen und mangelnde Balance

    • Betroffene Kinder meiden Tätigkeiten, die ihnen Schwierigkeiten bereiten (Kinder merken, dass sie langsamer sind als Andere. Allerdings ist nichts tun meistens der schlechteste Ratgeber)

      • Probleme in der Schule, soziale Konsequenzen und sozialer Rückzug, geringeres Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen (Teufelskreis).

  • Diagnostik

    • Abgrenzung von der Zerebralparese (alle möglichen neuronalen Störungen) und anderen neurologischen Erkrankungen mit Störungen der Motorik (z.b Gelenkprobleme)

    • Ausschluss einer allgemeinen Intelligenzminderung (intelligenzmessung)

      • normale Intelligenz= bestimmte Entwicklung

      • Mindere Intelligenz= minderer kognitiver Entwicklungsstand= keine Störung

    • Standardisierte Testverfahren

      • Movement-ABC, Körperkoordinationstest für Kinder,

        Motoriktest für 4- bis 6-jährige Kinder (Gibt es für fast jedes Alter)

    • Ausschluss unzureichender Förderung, anderweitiger psychischer oder neurologischer Störungen oder Sinnesbeeinträchtigungen (Z.b extrem kurzsichtig,weitsichtig etc..)

  • Prozess- und aufgabenorientierte Behandlung

    • Prozessorientierte

      • Reduzierung der vermuteten kinästhetischen Probleme der Kinder mit Hilfe von Förderprogrammen (z.b alle Bereiche der Motorik fördern, damit die Ungeschicklichkeit auch weggeht, oder die Balance besser wird)

    • Aufgabenorientiert

      • Gezieltes Üben von Aufgaben, bei denen motorische Probleme auftreten (gezielt das Über, was schlechter funktioniert)

Es gibt sogenannte sensitive Perioden in der visuellen Entwicklung, bei der beispielsweise der visuelle Kortex visuelle Infomationen benötigt, um sich hinreichend entwicklen zu können. Nun gibt es Kinder, die mit einer Linsentrübung geboren werden und dadurch nur eine milchige Masse sehen und somit keinen wertvollen Input liefern. Wie wirkt sich eine solche Linsentrübung aus, einmal auf die Sehschärfe und auf die Gesichtserkennung,und was wird dagegen gemacht?

Sehschärfe (Maurer et al.)

  • 1 bis 9 Wochen alte Säuglinge mit Linsentrübung - kein informativer visueller Input, wodurch sich der Cortex nicht entwickeln könnte (Input fehlt)

  • alle erhielten Operation, die zu informativem, musterhaftem visuellen Input führte

  • Sehschärfe der Kinder vergleichbar mit gesunden Kindern, die gleich lange diesen Input hatten

    • die Sehschärfe ist also nach der Operation die gleiche, wie bei gesunden Säuglingen nach der Geburt

    • Alter war nicht entscheidend, sondern Ausmaß visueller Erfahrung

  • Wenn OP bis zum 10. Lebenstag erfolgte, erreichten Kinder volle Sehschärfe

    • Ansonsten Sehschärfe um das 3,5-fache mit 3 und 18 Jahren schlechter

Gesichtserkennung (Mondloch et al.)

  • Säuglinge mit Linsentrübung erhielten 6 Wochen nach Geburt Operation, d.h. erfuhren ersten informativen visuellen Input

    • zeigten Gesichterpäferenz wie Neugeborene

    • D.h. Alter war nicht entscheidend, sondern Ausmaß visueller Erfahrung

  • Jedoch dauerhafte Beeinträchtigung als Erwachsene in holistischer Verarbeitung von Gesichtern, Erkennen der räumlichen Anordnung der Gesichtsmerkmale, Schwierigkeit, Gesichter aus neuen Blickwinkeln zu erkennen

    • holistische Verarbeitung=schnelles und einfaches Erkennen des charakteristischen in einem Gesicht in kürzester zeit)

  • Analytische Verarbeitung der Gesichter war unbeeinträchtigt

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Sara S.

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