Was ist Entwicklung?
Entwicklung sind generell Veränderungen und Stabilitäten im Lebenslauf, also über verschiedene Zeiträume. Man betrachtet also die Veränderung, aber auch die Stabilität sowohl über einen Zeitraum von beispielsweise 3 Monaten, als auch über beispielsweise die Entwicklung über 10 Jahre.
dabei sind keine temporären, Passageren, akzidentelle Veränderungen gemeint, (Es gibt zu jeder Zeit, also immer Veränderung, wir tuen nichts exakt gleich, aber nicht alle Veränderungen sind interessant), sondern die nachhaltigen Veränderungen.
Traditionelle Auffassung: “Geordnete Transformationen als Entfaltung eines inneren Bauplans, die auf höheres Niveau und zu Endzustand strebt”
Heute: Man weiss, dass Entwicklung diskontinuierlich ist, also auch mal stockt oder sogar Rückschritte macht und somit nicht immer nach einem höheren Niveau strebt. Zudem strebt Veränderung nicht immer auf einen Endzustand zu, sondern der Mensch kann bis zur letzten Lebenssekunde lernen.
Entwicklung ist zudem nicht universell! (Bsp. abhäng. Von der Mama oder aufrechtes Sitzen der Säuglinge), sondern kann unterschiedlich ablaufen, auch persönlichkeits orientiert
Entwicklung geschieht über die gesamte Lebensspanne, der Mensch hört also nie auf zu lernen.
Nenne die Perspektiven der Lebensspannen.
Pränatale Entwicklung
Zygote (Keimzelle): Konzeption-2 Wochen (Konzeptionsalter)
Embryo
Fötus: 38.-40.SSW - Geburt
Kindheit (2-11, aber generell bis Pubertät beginn)
Frühe Kindheit ( 0-2)
Säuglingsalter (0-1, Neugeborenenzeit ist bis ca. 14 Tage)
Vorschulalter (3-6)
Grundschulalter (6-10)
Vorpubertät (10-11)
Adoleszenz (Jugend)
Frühe Adoleszens (11-15)
Mittlere Adoleszens (15-18)
Späte Adoleszens (18-21)
Erwachsenenalter
Frühes Erwachsenenalter (21-30)
Mittleres Erwachsenenalter (30-65)
Höheres Erwachsenenalter (65-80)
Hohes Alter (ab.80)
Nenne die vier Standpunkte Entwicklung zu untersuchen und welche heute am gängigsten ist.
Exogenistische Theorien:Subjekt passiv, Umwelt aktiv (Watson)
Endogenistische Theorien: Subjekt passiv, Umwelt passiv (innerer Plan)
Selbstgestaltungstheorien: Subjekt aktiv, Umwelt passiv
Interaktionistische Theorie: Subjekt aktiv, Umwelt aktiv (Gesamtsystem, komplexe Verschränkung)
Geschichte der Entwicklungspsychologie
Anfänge der wissenschaftlichen Entwicklungspsychologie:
Darwin (1809-1882, Entwicklung der Arten, Selektionsprozess, vergleichende Verhaltensforschung, wie der Mensch sich biologisch Verändert)
Tagebuchaufzeichnungen über Kleinkinder ( Dietrich Tiedemann, Wilhelm Preyer, Clara und Wilhelm Stern, etc..)
Problem: häufig unsystematisch ohne geregelte Abstände, Subjektiv und Voreingenommenheit, Einzelfallstudien
Entwicklung psychologischer Untersuchungsmethoden
Beispielpsychologen: Freud, Stanly Hall (erste Fragebögen, Entwicklung in Stufen) Alfred Binet ( Miterfinder der IQ Tests), etc..
Gründung und Etablierung von entwicklungspsychologischen Forschungseinrichtungen (Beschäftigung mit „schwierigem Kind)
erstmals 1909 zur Bekämpfung von Jugendkriminalität, Vorläufer von Erziehungsberatungsstellen
Das Bild der heutigen Entwicklungspsychologie
Suche nach Erklärungen
Lebensspannenorientierung
Spezialisierung und interdisziplinäre Ausrichtung
Orientierung an Kognitionswissenschaften
Berücksichtigung des sozialen und ökologischen Kontexts
Differentielle Entwicklungspsychologie
Berücksichtigung des historischen Wandels Wiederaufgreifen der Längsschnittmethode
Angewandte Entwicklungspsychologie
Beipielthemen sind z.B Einfluss von Medien, Psychische Störungen bei Kindern und jugendlichen, Vorschulische Förderung, Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch, Produktives Leben im Alter
Allgemeinen Ziele
Erfassung des Lebenslaufs (Berücksichtigung interindividueller Unterschiede)
Prognosen erstellen, indem man Kinder außerhalb der Norm erkennt
Entwicklungsbedingungen ermitteln, also was ist wichtig, damit wir uns entwickeln
Entwicklungsziele begründen
Entwicklungsinterventionen planen und evaluieren (intervention=eingreifen)
Berücksichtigung von Entwicklungsaufgaben, welche Aufgabe hat die Entwicklung in welchem Lebensabschnitt.
Welche zwei Ansätze gibt es um aufzuklären, wodurch Veränderungen zustande kommen?
Aufklärung von Bedingungen, also Konditionalanalyse (wenn-dann-Beziehungen)
diese können aktuell also proximal oder zeitlich zurückliegend, distal sein
Des Weiteren kann es sich um hinreichende Bedingungen (wenn etwas passiert, dann kann das und das passieren) oder um notwendige Bedingungen handeln (wenn etwas passiert muss das passieren)
Wichtig ist allerdings, dass eine Bedingung nicht unbedingt der Grund sein muss! Wir wollen allerdings die Gründe erforschen.
Aufklärung von Gründen für Veränderung, also eine Kausalanaylse, wie/warum bewirkt etwas Veränderung
Nenne kurz die Relevanten Faktoren der Entwicklung.
allgemeine genetische Faktoren
Individuelle genetische Faktoren
Reifungsvorgänge
Die ersten drei Faktoren sind biologische Faktoren. Wichtig ist allerdings, dass die Genetik nie in ihrer Reinen Form gesehen wird, sondern immer im Zusammenspiel mit der Umwelt (Reaktionsnorm)
Einflüsse materieller Umgebung
Einflüsse sozialer Lernumwelt
Erläutere die Allgemeinen genetischen Faktoren genauer.
Chromosomen (23 Paare), Gene (Ort auf Chrom.), Allele (spez. Inf. auf Genort)
Erbinformation (ca. 50.000 Gene)
Artspezifische Gemeinsamkeiten
Schafft anatomisch-physiologische Gemeinsamkeiten, die genetischen Faktoren steuern also, dass wir uns Menschentypisch entwickeln (Arme, Beine, etc..)
Artspezifisches Erbgut
Phylogenetisch entstanden, individuell durch Vererbung weitergegeben
Erläutere die Individuellen genetischen Faktoren genauer.
Genotyp (alle Gene), Phänotyp (Merkmale, die Person aufweist, äußeres Erscheinungsbild)
Homozygotes Genpaar, heterozygotes Genpaar (Erzeugen von Unterschieden)
Reaktionsnorm eines Genotyps (Spannbreite eines Genotyps je nach Umweltbeding. verschiedene Phänotypen hervor zu bringen)
Auf Deutsch: Die Reaktionsmorm ist die Spannbreite, über die sich der Genotyp durch verschiedene Umweltbedingungen entwicklen kann. Beispiel: Ein Kind hat eine starke Musikalische Veranlagung im Genotypen. Dieser Genotyp kann sich jedoch unterschiedlich entwickeln, je nachdem was die Umweltbedingungen hergeben.
Alles was wir im Phänotypen sehen ist ein Zusammenspiel zwischen der Umwelt und der Genetik. (Ausnahme ist die Blutgruppe oder die Augenfarbe, hier gibt es keine Reaktionsnorm)
Reaktionsnorm kaum bekannt (Ausnahme Blutgruppe)
Polygen gesteuerte Merkmale, also ein Merkmal wird von verschiedenen Genen gesteuert.
Erläutere den Faktor der Entwicklung “Reifung” genauer.
Endogen gesteuerte, zeitabhängige Entwicklungsprozesse (z.B. Embryonalentwicklung (omnipotente Zellen, Induktion, Determination)
damit sind Prozesse gemeint die in einem bestimmten Zeitfenster passieren müssen. Dabei spricht man von sogenannten sensitiven Perioden.
Endogen bedeutet dabei, dass etwas von innen heraus, also aus dem Inneren entsteht
Nach Geburt: z.B. Auftauchen und Verschwinden von Reflexen, Motorikentw., Anfänge der Sprachentw. usw.
Erhöhte Bereitschaft, durch Erfahrung und Übung zu lernen, Stimulation erforderlich,
Schafft notwendige Voraussetzung und setzt Grenzen
Erläutere die Einflüsse materieller (physischer) Umwelt.
alle physikalischen, chemischen Faktoren, die auf Organismus wirken und ihn in Entwicklung fördern oder schädigen
Grundversorgung mit lebensnotwenigen Nährstoffen (Ernährung, Umweltbelastungen usw.), allerdings sind bei Ernährung nicht nur Kalorien gemeint, sondern mindestens genauso wichtig ist Emotionalität.
Beispiel: Körperkontakt bei Frühchen, also sie mit Hautkontakt im Brutkasten zu streicheln, um so deren Entwicklung zu garantieren, denn im schlimmsten Fall stirbt der Mensch innerlich bei fehlender emotionalität.
Beispiel: unterernährte Kinder, denn hier bleibt die biologische, aber auch die psychologische Entwicklung stehen, im Falle einer Krankheit, oder verläuft fehlerhaft, also langsamer etc..
(Bleibt die Entwicklung während einer Krankheit stehen, kann diese nach der Krankheit wieder aufholen, also es muss kein Dauerzustand sein)
Beziehung zu Verhalten indirekt
Erläutere die Einflüsse sozialer Lernumwelt während der Entwicklung
Interaktionspartner (Eltern, Lehrer, Geschwister usw.), Medien
Je älter man wird, umso mehr Interaktionspartner gibt es, also je jünger ein Mensch ist, umso übersichtlicher sind die Interaktionspartner
soziales Lernen, Sozialisation, soziale Lernumwelt ( man sagt generell in der Entwicklung ,dass fast alles Lernerfahrungen sind, die wir machen
Klassisches Konditionieren (Neutraler Reiz (konditionierter Reiz), unkonditionierte Reaktion, Reflex (konditionierte Reaktion). Man versucht also ein Verhalten das schon von Geburt an da ist, ein unkoditionierter Stimulus, mit etwas anderem zu koordinieren, also in Zusammenhang zu bringen.
Beispiel: Speichelfluss beim Essen und Klick-Geräusch
Operantes Konditionieren (Verhalten steht unter Kontrolle von Verstärkern, positiv, negativ). Man Verstärt hier auch wieder ein schon vorhandenes Verhalten, um so die Auftretenswahrscheinlichkeit zu erhöhen und ignoriert vorhandenes Verhalten, dass man nicht sehen möchte.
Beobachtungslernen (Lernen am Modell, z.B. Erwerb kultureller Techniken, Normen). Man sagt deshalb auch, dass der Mensch ein perfekter Imitator ist.
Beispiel: Wenn man nicht weiß wie z.B ein Gerät im Fitnessstudio funktioniert, schaut man jemandem zu der es schon weiß und macht es nach
Beispiel: schaut man sich ein Gewaltvideo an, verinnerlich man dies sofort und hat damit dieses Verhalten gelernt. Das heißt nicht automatisch, dass man es auch anwendet, also das man eine gewalttätige Person ist, aber man hat es verinnerlich und sozusagen in seinem “Reportoire”
Erläutere das Komplexe Zusammenwirken von Entwicklungsfaktoren.
Man spricht hier von Kovariation. Dadurch kann man nicht sagen, dass es einen bestimmten Grund für ein Merkmal oder ein Verhalten gibt, da immer verschiedene Faktoren miteinander interagieren
Ausprägung eines Faktors variiert systematisch mit der Ausprägung eines anderen Faktors (Grad elterlicher Tolerierung aggressiven Verh. bei Jungen und Mädchen verschieden)
Anlage/Umwelt-Debatte, Kovariation Genotyp und Umweltbedingungen:
Passive Genotyp-Umwelt-Kovariation (bestimmter Genotyp findet gehäuft bestimmte Umweltbedingungen vor). Also bestimmte Gene, Begabungen finden immer eine passende Umwelt
Reaktive Genotyp-Umwelt-Kovariation (Umwelt reagiert auf den Genotyp eines Individuums auf bestmögliche Weise). Hier findet der Genotyp eine Umwelt vor die nicht zu ihm passt, z.B musikbegabung, aber unmusikalische Eltern. Allerdings passt sich hier dann die Umwelt an. Eltern schicken ihr Kind z.B in die Musikschule
Aktive Genotyp-Umwelt-Kovariation (Umwelteinflüsse gehen vom Kind selbst aus). Hier formt sich der Mensch seine Umwelt passend zu seinem Genotypen. Je älter man wird, desto mehr passt man seine Umwelt seinen Genen, also sich selbst an.
Beispiel: Sonderbarkeiten von alten Menschen. Diese haben ihre Umwelt meist schon völlig an sich selbst angepasst
Die ersten beiden findet man hauptsächlich in der Kindheit und sind auch sehr typisch für diese Phase.
Interaktion
Auswirkung eines Faktors auf ein Merkmal variiert mit der Ausprägung eines anderen Faktors. Manchmal passiert nichts wenn zwei Faktoren aufeinandertreffen, allerdings kann es passieren das wenn bestimmte Ausprägungen von den gleichen zwei Faktoren aufeinandertreffen, doch etwas passiert.
Erläutern sie die Kovariation und Interaktion von Anlage- und Umweltfaktoren.
Nur möglich, relativen Anteil von Anlage und Umwelt zur Erklärung existierender interindividueller Unterschiede zu schätzen (Beispiel Pferd und Jockey, Asendorpf, 1998). Man kann oft nicht auseinanderhalten was man jetzt der Umwelt und was den Anlagen anrechnen muss.
in Humangenetik lässt sich nur Umwelt quantifizieren, nicht Genom!
Rückgriff auf vorfindbare Variation
Zwillingsuntersuchungen (Adoptionsstudien)
EZ-ZZ (100%, 50% gemeinsame Allele), gemeinsam, getrennt aufgewachsen (100%ähnliche, zufällig ähnliche Umwelt)
(Kritik an Zwillings-Adoptiomsstudien: nicht repräsentativ, keine zufällige Aufteilung der Paare. Vernachlässigung der Varianz zwischen den Paaren oder Familien, Vernachlässigung der Kovariation und Interaktion von Anlage und Umwelt und eine unangemessene Definition von Gleichheit und Verschiedenheit von Umwelten)
Erläutere das Problem an dem Begriff “Alter” und in welche Zusammenhang es mit den Begriff “Zeit steht.
Typischerweise wird das Zeitkontinuum der Ontogenese nach chronologischem Alter unterteilt
Vorteile, auftretende Veränderungen in Abhängigkeit zur Zeit zu setzen
Steht für physikalische Größe
Frei von impliziten Hypothesen
Zeit ist ein allgemeinerer, weiterer Begriff als Alter
Probleme, auftretende Veränderungen in Abhängikeit zum Lebensalter zu setzen
Alter hat keinen Erklärungswert, da er nicht als normale Variable benutz werden kann, denn das Alter ist nicht manipulierbar. Alter ist mehr eine Trägervariable für die Dimension Zeit. Das Alter its also die Zeit in der bestimmte Prozesse abgelaufen sind, die ich wissen möchte. Das Alter suggeriert zudem das eine homogenität entsteht, also das alle gleich sind. Das ist falsch
nur Dimension (Trägervariable), in der sich mit Alter korrelierte (zusammenhängende) Entwicklungsdeterminanten ausdrücken
kann nicht experimentell manipuliert werden
Alter vernachlässigt interindividuelle Unterschiede (z. B. lesen lernen)
Erkläre was WAchstum ist und was charakteristisch für eine Wachstums-bzw. Einer Entwicklungskurve ist.
Wachstum sind Veränderungen als mengenmäßige Zunahme von Kenntnissen, Fertigkeiten, Interessen usw. (eindimensional!, Körperwachstum, Wortschatz)
Wachstums-Entwicklungskurve:
X-Achse ist das Alter, y-Achse ist die gemessene Variable
Zeit ist allgemeinerer, weiterer Begriff als Alter
Charakteristiken: Richtung, Kurvenverlauf, Änderungsgeschwindigkeit, spezifische Zeitpunkte
Erläutere was der Translationale Ansatz ist.
Der Translationale Ansatz zielt darauf ab, die bisherige grundlagenorientierte Entwicklungspsychologie, die vor allem auf die typische Entwicklung fokussiert, für das Verstehen der untypischen kindlichen Entwicklung und entwicklungsbezogener Anwendungsfragen nutzbar zu machen. (From bench to bedside), also zu wissen wann man beispielsweise eingreifen muss, um eine Sprachentwicklungsstörung zu verhindern
das Wissen über typische und untypische Entwicklungsverlöufe für das gegenseitige Vertsehen der Verläufe nutzbar machen.
Erläutere die Entwicklungssequenzen genauer.
Qualitative Veränderungen:
Auffinden zeitlicher Abfolge qualitativ unterscheidbarer, diskreter Entwicklungsmerkmale (Sitzen, Stehen, Laufen).
Wann tritt ein bestimmtes Merkmal zum ersten Mal auf
Wie lange dauert es, von einem Entwicklungsniveau zum Nächsten zu gelangen
Kumulative Sequenz (niedrigere Stufen verschwinden nicht auch bei Eintreten von neuen, z. B. sitzen, stehen, laufen)
Disjunkte Sequenz (spätere Stufen ersetzen frühere)
Welche Erhebungsmethoden gibt es?
Beobachtung
Nicht strukturiert (offen, geschlossene Beobachtung)
Strukturierte Beobachtung
Befragung
Strukturiertes Interview
Fragebogen
Klinisches Interview
Test
Experiment
Erläutere die Erhebungsmehtode Beobachten genauer.
Nicht strukturiert (Feldstudie, naturalistic observation)
Offen (alles, Tagebuch, exemplarische Beschreib.
teilweise ein bloßes registrieren eines Verhaltens
Geschlossen (Zeitstichprobe z.b alle 5 min,Ereignisstichprobe z.B immer wenn ein Ereignis bei einem Kind auftritt, Schätzung von Eigenschaften)
Beobachtungsplan
Registrierungsstatus
strukturiert
standardisierte Bedingungen
Laborexperiment, Feldexperiment
Vor- und Nachteile:
Bei einer nicht strukturierten Beobachtung sieht man das echte Verhalten im echten Leben, also auch unbeeinflusst. Allerdings hat man hierbei auch weniger Kontrolle über die einzelnen Variablen, außerdem wäre es möglich, dass das Kind trotzdem durch die bloße Beobachtung beeinflusst wird.
Der Vorteil am strukturierten Beobachten ist die Kontrolle über die Bedingungen die ein Verhalten hervorbringen können. Der Nachteil hierbei ist allerdings, dass das Kind sich z.B wärend eines Experimentes nicht wie im echten Leben verhält.
Wichtig: wenn man etwas herausfinden will, am besten immer erstmal ins “Feld” gehen und das natürliche Umfeld beobachten. So hat man immer schonmal einen guten Start.
Nenne kurz, was die Erhebungsmethode Befragung alles beinhalten kann.
Freies und strukturiertes Interview mit festen Fragen
was macht das Kind? Wie geht es mit dem Unwohlsein um? Erzählt es was es macht oder versucht es auszuweichen und “unter den Teppich zu kehren”
Je jünger das Kind ist, desto weniger sagt es bei einem Interview
standardisierter als ein Interview
Je jünger das Kind ist, desto eher ist der Fragebogen für die Eltern, also immer beachten, wer den Fragebogen ausgefüllt hat
Klinisches Interview (z. B. Piaget)
Piaget war ein sehr bekannter Entwicklungspsychologe und hat Kinder zu allem möglichen befragt. Er hat das Interview immer an die Antworten der Kinder angepasst. Es war also hochindividuell und nicht standardisiert. Bsp: “Wie ist die Sonne entstanden?” An seinem Beispiel sieht man auch das artifizielle Denken der Kinder
Festlegen unabhängiger (angenommene Ursache), abhängiger Variablen
Manipulation der unabh. Variablen und Erforschen des Einflusses auf abh. Variable
Feststellen altersspezifischer Zusammenhänge
Kontrolle der Erfahrung
Deprivationsexperimente (z. B.Sprache)
Trainingsexperimente (Simulation natürlicher Entw.)
Erkläre kurz wie ein experimenteller Versuchsplan in der Entwicklungspsychologie aufgebaut ist.
Nenne kurz, welche drei Faktoren man bei entwicklungspsychologischen Stichprobenplänen, also Altersvergleichen man analysiert.
Alter (Zeitraum Geburt bis Zeitpunkt der Untersuchung)
Kohorte (Geburtszeitpunkt)
Testzeitpunkt (Zeitpunkt der Untersuchung)
Welche zwei Methoden gibt es um Altersvergleiche durchzuführen und welche Vor und Nachteile haben diese jeweils?
Querschnittmethode (fast 90% aller Studien): Verschiedene Altersgruppen werden mit einem vergleichbaren Messinstrument zu einem Messzeitpunkt untersucht
Vorteile: sehr praktikabel und eher repräsentative Stichproben
Nachteile: Keine Information über intraindividuelle Veränderungen, Angaben über Altersdifferenzen zwischen verschiedenen Stichprobe.
Alters - und Generationsunterschiede können vermischt (konfundiert) sein (5jährige und 30jährige stammen aus versch. Generationen (Kohorten)
Generalisierbarkeit auf andere Messzeitpunkte fraglich, kann durch selektive Populationsveränderungen fehlerhaft sein
Statistisch weniger effizient, da es viel Störvarianz gibt
Stellt zu einem best. Zeitpunkt existierende Unterschiede zwischen Indiv. (Gruppen) dar (kein Entwicklungsverlauf)
Längsschnittstudie: eine Stichprobe wird zu verschiedenen Messzeitpunkten min. 2x mit einem vergleichbaren Messinstrument untersucht
Vorteile:
Stellt intraindividuelle Veränderungen fest (Entwicklungsverlauf)
Kann Stabilität oder Instabilität von Entwicklungsmerkmalen feststellen (indiv. u. Rangplatz)
Analyse des Zusammenhangs von Veränderungen mehrerer Variablen
im Idealfall völlige Vergleichbarkeit der Altersgruppen (bis auf Altersunterschied)
Statistisch effizienter als Querschnitt
Nachteile:
Testungseffekte (Übungseffekt, Testerfahrung)
Alter-und Testeitunterschiede sind konfundiert
Generalisierbarkeit auf andere Kohorten ist fraglich
Selektive Stichprobenveränderungen (Bsp. IQ test)
Ausgangsstichprobe bereits selektiert
Bindung an einmal gewählte Testverfahren, auch wenn es beispielsweise bereits besser Verfahren gibt
sehr aufwändig
Nenne und erkläre kurz welche Methode von “Schaie” entwickelt wurde und eine Kombination aus Quer -und Längsschnitt darstellt.
Sequentiellen Pläne (dreifaktoriell)
Ausgangspunkt sind sowohl die Probleme von Querschnitt und Längsschnitt
Erst Querschnittstudie, die dann aber im Querschnitt beobachtet wird
Kohortensequenzmethode, also mehrere Kohorten einer Alterstufe
Testzeitsequenzmethode, also mehrere Alterstufen zu mehreren Testzeitpunkten
Quersequenzmethode, also mehrere Kohorten zu mehreren Testzeitpunkten (keine Altersunterschiede)
(Nach Baltes gibt es auch diese sequentiellen Pläne, allerdings sind diese zweifaktoriell. Er ist also für den Wegfall der Komponente Testzeitpunkten (wenn man Alter und Kohorte kennt ist der Testzeitpunkt klar). Obwohl seine Idee statistisch sinnvoll ist, hat sie sich nicht durchgesetzt.
Nenne kurz, was man wie erheben kann.
Variablen: qualitativ, quantitativ ( Intelligenz, Wortschatz
Variation
Interindividuell (zwischen Personen)
Intraindividuell (innerhalb der Person), hauptsächlich in der Entwicklungspsychologie
Kontextspezifisch (Situation)
Sozio-kulturell, historisch
Daten: beobachtbares Verhalten (i.w.S.), also die Quelle für die Daten die ich erhebe
Operationale Definition: Messanweisung, z.B. Erfassung von Aggressivität (operationalisierung: objektiv, wiederholbar, soll auch wirklich das Messen, was ich messen will, etc…)
Gütekriterien (Objektivität, Reliabilität, Validität)
Definiere kurz was Entwicklungsdiagnostik macht und wie sich die Methodischen Verfahren in den klinischen Anwendung zeigt.
Definition: Ermittlung des Entwicklungsstatus, der Entwicklungsprognose, der Diagnostik von Veränderungen, eines möglichen Förder- oder Behandlungsbedarfs. Die Kunst ist dabei diese Veränderung in Relation zu einer Veränderung im Rahmen zu setzten. Man muss also sensibel für die seltenen Fälle zu sein und hier rechtzeitig zu handeln.
Handlungsmöglichkeiten:
Identifikation von Risikofaktoren
Durchführen einer Prävention, um die mit dem Risiko assoziierten negativen Konsequenzen zu verhindern oder sie abzumildern.
(Maßnahmen die das auftreten versucht zu verhindern: z.B präventive Programme, die Aggression vorbeugen sollen)
Feststellen einer untypischen Entwicklung
Durchführen einer Intervention, um direkt in die Entwicklung einzugreifen und sie positiv zu verändern.
(Maßnahmen die geziehlt einen schon vorhandenen Sachverhalt beseitigen wollen.)
Erkläre was mit Bewertung und Wirkmechanismen von Präventionsmaßnahmen-und Interventionsmaßnahmen gemeint ist. Erkläre in diesem Zusammenhang auch den Translationalen Forschungsansatz.
Evaluation
Erzielen die jeweiligen Maßnahmen tatsächlich die beabsichtigte Wirkung?
Wie effizient ist eine Maßnahme?
Wenn Maßnahmen identifiziert sind, die gewünschte Wirkung erzielen, bleibt die Frage, die zugrunde liegenden Wirkmechanismen zu verstehen
Translationaler Forschungsansatz (Aus der Anwendung heraus: was ist die zugrundeliegende Grundlage?)
Rückgriff auf Wissen zu entsprechenden Entwicklungsprozessen aus der Grundlagenforschung
Was ist mit der Quantitativen Veränderung von körperlichem Merkmalen gemeint wenn man von der körperlichen Entwicklungs spricht. Nenne ein Beispiel.
Definition: Mit einer quantitativen Veränderung ist die mengen mäßige Zunahme von Variablen gemeint.
Z.B Veränderung von Größe und Gewicht:
Erkläre wie sich die Körperpproportionen während der Entwicklung verändern. Gehe hier auf die Zeit von der pränatalen Entwicklung bis zum Erwachsenenalter ein.
Nach 2 Monaten macht der Kopf des Fötus 50% aus. Er ist also noch sehr groß im Vergleich zu den anderen Körperteilen, die insgesamt nur 50% ausmachen. Daran sieht man auch die wichtige Bedeutung des Kopfes für den Menschen. Der Schädel ist pränatal so groß, da sich das Gehirn enorm entwickelt
Dieses Verhältnis ändert sich im Laufe der Entwicklung enorm. Im Erwachsenenalter von 25 Jahren macht der Kopf nur noch ca. 12% des Gesamten Körpers aus. Der Kopf ist dabei nicht geschrumpft, sondern der restliche Körper ist im Laufe der Entwicklung mehr gewachsen, als der Kopf, der bereits zu Beginn start ausgeprägt war, wodurch sich die Proportionen angepasst haben. Die Proportionen haben sich also enorm verändert
Generell: Veränderungen der Körperproportionen passieren immer von oben nach unten (Cephalo-caudale) und von innen nach außen (proximo-Distanz) z.B: zuerst Kontrolle über Arm-, dann Hand- und Fingerbewegungen
Wichtig: Bei Jugendlichen verschiebt sich diese Proportionale Entwicklung in der Pubertät manchmal (große Füße z.B)
Woran lässt sich ziemlich sicher erkennen ob ein Kind bald in die Pubertät kommt, bzw. vielleicht schon in der Pubertät ist?
Vor der Pubertät machen Kinder immer einen großen Wachstumsschub durch. Daran lässt sich sehr zuverlässig erkennen, ob ein Kind bald in die Pubertät kommt, bzw ob es vielleicht sogar schon in der Pubertät ist.
Erläutere kurz das moderne Problem, dass sich an dem Beipsiel der immer früheren Menstruation zeigt.
Es ist eine Tatsache, dass sich die körperliche Entwicklung, vor allem die Menstruation bei Mädchen, durch verschiedene Faktoren wie z.B die Ernährung oder das Klima, etc, immer weiter nach vorne verlagert. Der Körper ist somit körperlich viel früher bereit eine Familie zu gründen, also Schwanger zu werden etc. Im Gegensatz dazu sind die Menschen aber immer später dazu bereit eine Familie zu gründen.
Hier entsteht also eine immer größer werdende Diskrepanz zwischen Körper und Geist.
Nenne die drei Hauptfaktoren, die für unsere körperliche Entwicklung maßgeblich sind.
Genetische Faktoren regulieren physische Entwicklung durch neuronale und hormonelle Aktivität in verschiedenen Organen
Unser Erbe von Vater und Mutter
Ernährung und Gesundheit
Sozial-emotionale Faktoren
Erläutere die Neuronalen und hormonellen Faktoren der körperlichen Entwicklung genauer.
Hypothalamus ist die neuronale Kontrolle des Wachstums, reguliert nach oben oder unten aktuelle mit genetisch bestimmter Größe (Wachstumszentrum)
der Hypothalamus vergleicht ständig zwischen ist und soll Zustand. Hängt das Wachstum z.B durch eine Krankheit hinterher, sorgt der Hypothalamus dafür, dass nach der Krankheit mehr Wachstumshormone ausgeschüttet werden.
Hypothalamus beeinflusst Zellen in Hypophyse zur Hormonproduktion (Wachstumshormon)
Größenwachstum
Körperliche Veränderungen in Pubertät
Erkläre genauer welche Rolle der Faktor Ernähurng und Gesundheit bei der körperlichen Entwicklung spielt.
Ernährung und Gesundheit bilden die absolute Grundbasis, damit Entwicklung ungestört ablaufen kann. So bleibt Entwicklung beispielsweise während einer Krankheit im Kindesalter stehen und geht erst weiter, wenn die Krankheit besiegt ist.
Ernährung beeinflusst maßgeblich die Entwicklung unserers Gehirns!
Unterernährung ist hier auch ein besonders großes Thema, denn bei unterernährten Kindern kann Entwicklung nicht ungestört passieren.
wichtiger Fakt: alle 13sek. Verhungert ein Kind auf der Welt
Erkläre die sozial-emotionalen Faktoren für die körperliche Entwicklung genauer.
Hospitalismus
emotionale Vernachlässigung, keine Stimulation, kann trotz Sicherung der Ernährung zu Tod führen
Der Mensch braucht Körperkontakt zum Überleben
Beispiel: “Stillface-Experiment”, hier zeigt sich, dass Kinder mit ihrer Umwelt interagieren wollen. Wenn sie das allerdings nicht können ziehen sich Babys zurück und machen irgendwann gar nichts mehr. Aus diesem Grund sollte man stille Kinder immer mit Vorsicht genießen und immer hinterfragen, ob sich das Kind nicht gerade zurückzieht, da es keine emotionale Nähe bekommt z.B
Auf dem Schaubild sieht man das zusammenwirken aller drei Faktoren (Genetik, Ernährung und Gesundheit, sozial- emotionale Faktoren)
man sieht also das nicht nur ein Faktor wichtig ist, sondern alle zusammen
Nenne kurz wie sich das Gehirnwachstum verhält, also wieviel Prozent das Gehirn zu den Zeitpunkten Geburt, 2J und 4J von seinem späteren Erwachsenengewicht hat.
Nenne und erkläre die zwei Hauptentwicklungsprozesse der Nervenzelle die pränatal stattfinden
Proliferation: Produktion neuer Neuronen (von Ende des 1.Monats der pränatalen Entwicklung) sehr früh. Es werden über 100 Milliarden Neurone im Neuralrohr gebildet.
Es werden also Neurone in einem Überschuss gebildet, also mehr als benötigt werden
Dies geht auch mit dem enormen Wachstum des Gehirns einher
Migration: Wanderung vom Neuralrohr zu anderen Bereichen des Gehirns (inside out pattern) von innen nach außen
Wichitg: beides findet noch pränatal, also während der Schwangerschaft
statt.
Erkläre den Hauptprozess der Entwicklung der Nervenzelle der postnatal, also nach der Geburt stattfindet.
Myelinisierung, also die Markscheidenbildung
Nervenleitgeschwindigkeit (Parallele zu Verarbeitungskapazität)
Passiert in Verschiedenen Bereichen unterschiedlich früh
Differenzierung: erweitern, Verbindungen mit anderen Neuronen, Funktion usw., d.h die Neuronen bekommen nach und nach ihre Funktion
Postnatal möglicherweise bis ins Erwachsenenalter
auch erfahrungsabhängig, je nachdem was gebraucht wird. Das Gehirn kann also Neurone nachsteuern, wenn es einen starken Bedarf an einer bestimmten Funktion gibt. Bsp: Daumenbewegung durch SMS
Ab der Hälfte des ersten Lebensjahres bis Ende des ersten Lebensjahres spezialisieren sich die Nervenzellen auf ihre bestimmte Erfahrung. Es erfolgt ein synoptischer Abbau.
z.b: kommt ein Kind auf die Welt kann es alle sprachen unterscheiden und alle Gesichter unterschiedlichen Ethnien zuordnen. Da es Kind nun aber nur noch Erfahrung mit seiner Muttersprache und Gesichtern aus einer Ethnie macht, erfolgt ein synoptische Abbau durch die Spezialisierung.
Gehe bitte genauer auf die Plastizität der Gehirnentwicklung genau ein.
Frage der “Verformbarkeit” und gehört damit zum Bereich der Differenzierung
Es gibt zwei Arten der Plastizität von Gehrinneuronen
erfahrungserwartend ( Neuronen brauchen Input)
Errungenschaft der Evolution, rasche Differenzierung, wenn für das Funktionieren der Neurone wichtige Stimulation zu erwarten ist, sensible Periode
Beispiel: Sprache, die Neuronen warten ein bestimmtes Zeitfenster auf ihre Stimulation. Dieses Zeitfenster nennet man sensitive Periode, diese Stimulation ist enorm wichtig. Bleibt sie aus, kann keine normale Entwicklung der Sprache ablaufen
Erfahrungsabhängig
Erkläre den Begriff der Lateralisierung im Bezug auf die körperliche Entwicklung genauer.
unser Gehirn besteht aus zwei “gleichen” Hälften
Lateralisierung meint die Spezialisierung der Gehirnhälften für spezifische Funktionen
z.B. linke H. Sprache, rechte H. v.a.räuml., emotional, non-verbale Infos, jedoch auch viele Interaktionen
Zeitpunkte der Lateralisierung unterschiedlich, z.B. für Sprache nach 2. Lebensjahr, jedoch Händigkeit schon ab 3 Monaten
Wichtig: Nach der Geburt gibt es noch keine Lateralisierung. Diese erfolgt also postnatal.
Erkläre kurz was Neugeborenenreflexe sind und nenne hier Beispiele.
Definition: Neugeborenenreflexe sind unwillkürliche Bewegungen als Reaktion auf Stimulation von Haut, Licht und Schall unter subkortikaler Kontrolle. (Subkortikal, da es noch keinen Kortex gibt). Diese Reflexe sind allerdings extra Reflexe im Vergleich zu denen die wir heute noch haben. (Reflexe schützen vor Gefahren und sichern so ein Stück weit das Überleben, so reagieren Babys auf die Umwelt)
Schwimmreflex (Baby in horizontaler Position ins Wasser, hält Atem an und macht schwimmähnliche Bewegungen)
Saugreflex (Finger in Mund, Baby saugt)
Rötung-Reflex (Wangenberührung, Kind dreht Kopf zur Reizseite und öffnet Mund)
Greifreflex (Berührung von Handinnenfläche, Kind greift zu, Beispiel: sprossenwand)
Schreitreflex (Baby leicht nach unten geneigt auf Unterlage festhalten, macht Schreitbewegungen)
Moro-Reflex (Baby plötzlich absenken oder Kopf zurück fallen lassen, streckt zuerst Arme zur Seite, öffnet Hände, bringt Arme in Mitte zusammen und schließt Hände)
Nenne die Meilensteine der motrischen Entwicklung in der frühen Kindheit.
1.Meilenstein: Körperhaltung, also die Fähigkeit aufrechte Orientierung zur Umwelt einzunehmen (Spannung und Gleichgewicht)
2.Meilenstein: Fortbewegung, also sich selbst durch Raum zu manövrieren (in der Umwelt bewegen)
3.Meilenstein: Greifen und Zupacken, somit die Fähigkeit Objekte zu manipulieren (motorisch)
Erkläre den ersten Meilenstein der motorischen Entwicklung in früher Kindheit genauer
Körperhaltung
Ca.2 Monate: Stabilisierung der Kopfhaltung (andere Kulturen halten garnicht den Kopf, was keine Konsequenzen hat. Freies “Baumeln” ist also nicht tragisch)
Ca.6 Monate: freies Stitzen (Oberkörper stabilisieren)
Ca.10-13 Monate: freies Stehen (hochziehen, Balance halten
Allgemein: cephalocaudale Abfolge (von oben nach unten) und es gibt individuelle Differenzen
Erkläre den zweiten Meilenstein der motorischen Entwicklung in früher Kindheit genauer
Fortbewegung
Anfang: passive Bewegung (Tragen), die nicht selbstinduziert ist
0-2 Monate: Heben des Kopfes
2-3 Monate: Heben des Kopfes und Oberkörpers, Umdrehen von Bauch auf Rück
erster und zweiter Punkt betreffen die Körperhaltung, die bereits genauer erläutert wurde
6-7 Monat: Aufsetzten, Hochziehen in Stand
7-9 Monate: Kriechen, Krabbeln
wenn die Kinder angefangen haben zu Krabbeln/ Kriechen, ziehen sie sich meistens noch am selben Tag irgendwo hoch, da das wie ein Muster ist
Manche Kinder bevorzugen die Bauchlage und fangen dementsprechend krabbeln und irgendwann scheller frei zu gehen . Andere Kinder liegen nicht gerne auf dem Bauch und Krabbeln dann auch nicht gerne, sondern bewegen sich durch Popo rutschen fort. Diese Kinder sind meistens auch etwas langsamer (individuell bei Kindern)
Mehr und frühere Bewegung führt zu einer höheren kognitiven Leistung. (Krabbelnde Babys sind allerdings nicht gleich kognitiv Leistungsstärker wie vorher vermutet!)
Ca. Ab 12 Monaten: freies Gehen
Allgemein:
Es wird oft unterschätz wie viel harte Arbeit und Anstrengung es für die Babys braucht
Für alle einzelnen Schritte bekommen Babys eine enorm positive Ressonance, was zu einer extremen Verstärkung von ihrem Verhalten führt.
Erkläre den dritten Meilenstein der motorischen Entwicklung in früher Kindheit genauer
0-1 Monat: Hand-Mund-Koordination, rudimentäre Auge-Hand-Koordination (prereaching, Kinder peilen zielgerichtet die richtige Richtung an, z.b Mobile)
2-4.Monat: Manuelle Exploration, kontrolliertes Zupacken (willkürlch)
Ca. 3.Monat: erste Greifversuche (Babys will etwas haben und holt es sich. Bewegung wird immer geziehlter)
Ca. 4-6.Monat: gezieltes Greifen nach Gegenständen
Ca.9.Monat: Antizipatorische Handstellung/-Öffnung beim Greifen (bevor wir was in die Hand nehmen, haben wir antizipiert was wir, machen müssen/ anpassen
effizientes Handeln
Später: Zugreifen mit Daumen und Zeigefinger (Zangengriff, Pinzettengriff)
Ca.10. Monat: Beidhandkoordination (komplementäre Manipulation)
Allgemein: Abfahren von Kanten, dann drehen und dann von Hand zu Hand= reiche Lernumwelt, sorgen dafür dass sich Kinder mehr merken können und sich schneller Namen von Objekten merken
Wie entwickelnd sich die motorischen Fertigkeiten im Kindesalter weiter, auch ein es keine großen Meilensteine mehr gibt? Und welche wichtigen Entwicklungsfaktoren spielen generell eine wichtige Rolle
Allgemeiner Entwicklungstrend hin zu:
größerer Effizienz (Auge-Hand, Auge-Fuß-Koordination)
Besserer Koordination (Balance)
Höhere Geschwindigkeit (Rennen)
Größere Genauigkeit (Feinmotorik, ausmalen etc..)
Wichtige Entwicklungfaktoren (sorgen dafür, dass das oben genannte Eintritt):
Veränderung der Körperproportionen
Körperschwerpunkt bei Babys liegt durch die Größe des Kopfes sehr weit oben, am Kopf, wodurch das Laufen enorm erschwert ist. Deswegen müssen sich Babys abstützen und Laufen sehr breitbeinig, um ihren Schwerpunkt auszugleichen
Proportionen passen sich immer mehr an. Der Körper gewinnt immer mehr an Länge, wodurch sich der Schwerpunkt immer mehr in die Mitte verlagert. Dadurch wird dann auch das Laufen ermöglicht
Erhöhung der Kraft (Muskelwachstum)
Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung (Myelinesierung geht immer weiter bis ca.10Jahre. Das letzte was Myelinisiert wird ist der Cortex)
Kognitive Entwicklung (Denkentwicklung)
Allgemein: alles wird immer besser, man halt also eine enorm starke Verbesserung
Aber: Interindividulle Unterscheide! ( bestimmte Dinge liegen dem einen oder dem anderen mehr, durch unterschiedliche Körper hat man auch andere motorische Fähigkeiten)
Nenne die Determinanten motorischer Entwicklung.
Genetische Faktoren (Reifung)
Interindividuelle genetische Faktoren
Lernen (natürliche Neugierde, Lernumwelt, passive Umweltfaktoren)
Kulturelle Einflüsse (z.B Kammerunsche Kinder, generell: frühere/spätere Entwickllung)
Körperliche Entwicklung (wesentliche Determinante)
kognitive Entwicklung (brauchen unser Denken für Bewegung, für alles was wir machen brauche ich ein kognitives System)
Bsp. Alzheimer Patienten können sich irgendwann nicht mehr auf einen Stuhl setzten
Welche untypischen Verläufe der motorischen Entwicklung gibt es?
Umschriebene motorische Entwicklungsstörung (eine Klassifikation)
Umschriebene motorische Entwicklungsstörung und perzeptuelle Leistung
Erkläre die Umschriebene motorische Entwicklungsstörung genauer. Gehe dabei auf die Hauptmerkmale, die Anzwichen, die Diagnostik und die Behandlung ein.
Prävalenz: 4-6% und Jungen doppelt so häufig betroffen wie Mädchen
Hauptmerkmal(ICD-10):
starke Beeinträchtigung der motorischen Koordination, die nicht allein durch eine angeborene oder erworbene neurologische Störung zu erklären ist
Bereiche: Grobmotorik, Feinmotorik, Graphomotorik und Mundmotorik
Anzeichen
allgemeine Ungeschicklichkeit, verlangsamte motorische Entwicklung, fehlende Flüssigkeit der Bewegungen und mangelnde Balance
Betroffene Kinder meiden Tätigkeiten, die ihnen Schwierigkeiten bereiten (Kinder merken, dass sie langsamer sind als Andere. Allerdings ist nichts tun meistens der schlechteste Ratgeber)
Probleme in der Schule, soziale Konsequenzen und sozialer Rückzug, geringeres Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen (Teufelskreis).
Diagnostik
Abgrenzung von der Zerebralparese (alle möglichen neuronalen Störungen) und anderen neurologischen Erkrankungen mit Störungen der Motorik (z.b Gelenkprobleme)
Ausschluss einer allgemeinen Intelligenzminderung (intelligenzmessung)
normale Intelligenz= bestimmte Entwicklung
Mindere Intelligenz= minderer kognitiver Entwicklungsstand= keine Störung
Standardisierte Testverfahren
Movement-ABC, Körperkoordinationstest für Kinder,
Motoriktest für 4- bis 6-jährige Kinder (Gibt es für fast jedes Alter)
Ausschluss unzureichender Förderung, anderweitiger psychischer oder neurologischer Störungen oder Sinnesbeeinträchtigungen (Z.b extrem kurzsichtig,weitsichtig etc..)
Prozess- und aufgabenorientierte Behandlung
Prozessorientierte
Reduzierung der vermuteten kinästhetischen Probleme der Kinder mit Hilfe von Förderprogrammen (z.b alle Bereiche der Motorik fördern, damit die Ungeschicklichkeit auch weggeht, oder die Balance besser wird)
Aufgabenorientiert
Gezieltes Üben von Aufgaben, bei denen motorische Probleme auftreten (gezielt das Über, was schlechter funktioniert)
Erkläre umschriebene motorische Entwicklungsstörung und perzeptuelle Leistungen genauer.
Stichprobe
6-7 Jahre alte Kinder mit Problemen bei der Auge-Hand-Koordination (N = 10)
Motorisch unauffällige 6-7 Jahre alte Kinder (N = 10)
Movement ABC (Bohnensäckchen werfen, Spur nachzeichnen, werfen und fangen, Stifte einstecken, Schnur einfädeln)
Illinois Test of Psycholinguistic Abilities (subtest Visual closure)
vier gemalte Szenen
Szenen enthalten 14-15 unvollständige oder teilweise verdeckte BIlder desselben Objekts
Aufgaben: in 30 Sekunden auf so viele Bilder zeigen wie möglich
Fazit: Problematik von Kindern mit einer umschriebenen motorischen Entwicklungsstörung beschränkt sich nicht auf die Motorik an sich. umfasst insbesondere auch die propriozeptive Koordination sowie die visuelle Sensitivität und höhere Prozesse des visuellen Schließens
Nenne die zwei allgemeinen Theorien zur Wahrnehmung.
Empirismus (z.b Helmholtz, 1925; Piaget, 1954)
Wahrnehmungsentwicklung als Lernen Empfindungen mit Bedeutung zu versehen (Wahrnehmung ist indirekt) versus
Beispiel: Apfel wird in seiner Form, Farbe, Geshcmack etc. Wahrgenommen und wir lernen, dass das ein Apfel ist und erst später wissen wir, dass ist ein Apfel
Nativismus (Gibson, 1966, ökologische Sichtweise)
Wahrnehmung ist von Beginn an bedeutungshaltig (direkt), wird mit Entwicklung immer differenzierter, präziser und schneller (Kanten und Kontraste werden zum Beispiel verstärkt)
Apfelbeispiel: Ich sehe nie den Apfel nur in seiner Form und Farbe!
Sinnesorgane sind so mit der Umwelt entwickelt, dass wir sehen um zu Handeln. Somit hat Nichts Bedeutungslosigkeit, sonder hat von Anfang an eine Beduetungshaltung)
Welche Methoden der Säuglingsforschung gibt es?
konditionierte Reaktion
Fähigkeiten, die der Mensch mitbringt, dies ist ohne Sprache möglich (Babys können nämlich nicht sprechen)
Beispiel roter, blauer Punkt: Liedschattenreaktion auf roten Punkt konditioniert. Funktioniert diese konditionierte Reaktion auch beim blauen Punkt? Können Kinder die Farbe unterscheiden?
Spontan hervorgebrachte Reaktion
Präferenzmethode (Fantz, 1963):
Kindern wurden zwei Dinge gezeigt und man hat beobachtet, wo die Kinder länger hinschauen.
Es gibt Dinge die schaut der Mensch von Beginn an lieber an, es gibt somit visuelle Präferenzen, was für den Nativismus spricht
Habituationsmethode (z.b Fantz 1964) (Habituation =Gewöhnung)
Säuglinge gewöhnen sich schnell an etwas, was man ihnen immer wieder zeigt. Das Blickverhalten wird somit kürzer. sie es sich nicht mehr so lange anschauen müssen, da sie sich einen Gedächtniseintrag gemacht haben und es intern repräsentiert
Säuglinge reagieren auf Neues mit längeren Blickzeiten
Wie sehr muss ich etwas verändern, dass Säuglinge es sich wieder länger anschauen. Also was können Säuglinge unterscheiden
Wir befinden uns nun im Bereich der Entwicklung des visuellen Systems. Gehe hierbei bitte genauer auf die Anatomische und physiologische Entwicklung des visuellen Systems ein.
Das visuelle System ist das am schlechtesten ausgebildete System bei der Geburt. Der Vorteil dabei ist, dass sich die Entwicklung hier perfekt an die Erfordernisse des Kindes (was es in der ersten Zeit erlebt) anpassen kann.
Auge:
Wachstum des Auges im ersten Lebensjahr von 16mm bis 20mm (bei einem Erwachsenen 24mm)
Unreife der Netzhaut (Innensegmente bedecken bei Erwachsenen 68% der Fovea und bei Neugeborenen nur 8%)
visueller Kortex (zu dessen Ausbildung brauchen die Babys visuelle Informationen)
Kinder mit einer Linsentrübung müssen schnell operiert werden, da sich der Kortex sonst nicht entwicklen kann. Der visuelle Input ist also essentiell
Bei schielenden Kindern schaltet sich irgendwann ein Auge ab. DIe entsprechende cortikale Sturktur für das Auge wird dann nicht ausgebildet
Frage subcortikale und kortikalen Verarbeitung
Was ist der sogenannte Tellertest?
Hier kann man die Entiwkclung der Sehschärfe von Kindern betrachten
Nenne welche grundlegenden visuellen Fähigkeiten sich bei der Entiwcklung entwickeln
Kontrastsensitivität
Farbwahrnehmung
Akkomodation und Konvergenz
Erkläre die Entwicklung der Kontrastsensitivität bei Säuglingen genauer.
generell steigt die Kontrastsensitivität mit der fortschreitenden Entwicklung
Kontrastsensitivität ist abhängig von der Raumfrequenz
Anzahl von Perioden pro Streckeneinheit (Grad Sehwinkel)
Physikalische Frequenz für die Kontraste
Kinder haben zu beginn eine niedrige Raumfrequenz, also brauchen hohe Kontraste und wenig Details auf einem kleinen Raum
Bei einer hohen Raumfrequenz ist der Kontrast niedriger und man hat mehr Detailinformation auf einer Fläche
Kontrastsensitivitätsfunktion (umgekehrt u-förmig beim Erwachsenen)
Kontrastsensitivität bei Säuglingen genauer:
liegt bei allen Raumfrequenzen um Faktor 50 -100 weit unter der von Erwachsenen
Beschränkt auf niedrige RF
Sensitivität steigt innerhalb 1. Jahr, zunächst bei niedrigen und mittleren RF und später bei höheren RF
Ende des 1.Jahres nahezu Erwachsenenniveau
Erkläre die Entiwcklung der Farbwahrnehmung bei Säuglingen
Wellenlänge des Lichtes bestimmt die Farbe (wir sehen in einem Sprektrum zwischen 400-700nm)
Farbwahrnehmung beruht auf dem Aktivitätsmuster von 3 Rezeptorsystemen
Mit 3 Monaten sind alle 3 Rezeptortypen vorhanden
Babys sind also ab 3 Monaten sinnesphysiologische dazu entwickelt Farben zu sehen, ob sie es aber machen weiß man nicht
Bevorzugen Grundfarben (blau,rot,gelb,grün) gegenüber Mischfarben (z.b Pastellfarben)
Kategoriale Farbwahrnehmung
Spektrum von unterschiedlichen benachbarten nm werden kategorisiert
Man nimmt also nicht die feinen Nuancen war, sondern gruppiert Farben
Erkläre die Entwicklung von Akkomodation und Konvergenz.
Akkomodation: Fähigkeit des Auges, die Brechkraft der Linse (starke, schwache Krümmung) so zu verändern, dass Objekte aus unterschiedlicher Entfernung scharf gesehen werden können.
schwach in den ersten 2 Monaten, d.h die Fähigkeit ist schon leicht da, aber die Augen von Babys können nicht beliebig konvergieren
Funktioniert am Besten bei einem Abstand von 75cm (Stillabstand?)
Abhängig von Aufmerksamkeit, Babys haben eine bessere Aufmerksamkeit auf nahe Objekte.
Achtung, diese Schlussfolgerung geht auch Rückwerts: da Babys nicht so leicht akkommodieren können und am Besten nahe Objekte von 75cm sehen, ist hier auch die Aufmeksamkeit höher, als bei unscharfen Objekten, die weiter weg sind
Konvergenz: Bezieht sich auf Stellung der Augen, die so sein sollte, dass sich die beiden Sehachsen auf der Bildebene überkreuzen, für die die Augen akkomodiert sind.
Die Konvergenz der Augen bezeichnet die Fähigkeit, dass sich die Augäpfel in zueinander geneigter Richtung gemeinsam auf einen Zielpunkt richten lassen.
nimmt ab dem 2.Monate stark zu
Beste Konvergenz bei 25-50cm Entfernung
Konvergenz hat ca. ab dem 3.Monat Erwachsenenniveau
Erkläre wie sich die Tiefenwahrnehmung bei Säuglingen entwicklet nach dem Versuch von Gibson & Walk
Ein Versuch von Gibson&Walk (1990) zeigt die Tiefenwahrnehmung ab Krabbelalter also 6-8Monaten
Versuch zur visuellen Klippe
Babys werden auf ein Tische gesetzt, wobei sich vor Ihnen eine “Klippe” (z.b Glastisch) befindet, der Tiefe darstellt.
Babys werden nun animiert zu krabbeln, wobei man beobachtet, ob die Kinder vor der Klippe halt machen, weil sie Angst haben und somit die Tiefe wahrnehmen können oder ob sie einfach weiterkrabbeln
Achtung: Kinder fallen nicht wirklich!
Ergebnis: Kinder machen fast immer halt vor der Klippe, was beweist das Kinder ab Krabbelalter auf jedenfall Tiefe wahrnehmen können
Aber auch vor Krabbelalter?
Erkläre kurz die Rolle verschiedener Tiefekriterien und nenne welche es gibt?
Wie korrespondiert Reizinformation aus Projektion der Umweltinformation auf Netzhaut mit wahrgenommener Tiefe
Bewegungsindizierte Tiefenkriterien
Stereoskopische Tiefenkriterien
Bildhafte Tiefenkriterien
Alles Kriterien die wir nutzen um Tiefe wahrzunehmen. Dabei stellt sich die Frage ob und wenn ja welche dieser Kriterien Säuglinge benutzen um Tiefe wahrzunehmen (können sie überhaupt Tiefe vor dem Krabbelalter wahrnehmen)
Erkläre wie Bewegungsinduzierte Tiefenkriterien funktionieren
Zu und Aufdecken von Flächen
(Wenn sich zwei Flächen in unterschiedlichen Entfernungen befinden, dann führt jede nicht senkrechte Bewegung dazu, dass die Flächen relative zueinander bewegt gesehen werden. Dieser Effekt, der auch mit der Bewegungsparallaxe zusammenhängt, ist bei besonders bei der räumlichen Tiefenwahrnehmung an Kanten beteiligt.)
Nicht senkrechte Bewegung auf zwei Flächen, die in unterschiedlicher Entfernung sind. DIe Flächen werden hier unterschiedlich auf- und zugedeckt
Wichtig für die Tiefenwahrnehmung an Kanten von Flächen
nutzen Babys ab ca.5 Monaten, also vor dem Krabbelalter, allerdings nicht von Geburt an
Wurde von Granrud etc als. 1984 entdeckt)
Generell: Babys haben Präfernezen des Blickes, sie greifen nach Sachen, die Ihenen näher sind
Für alle Ergebnise der Säuglingsforschung wichtig!
Erkläre die Stereoskopische TIefenkriterien
Tiefeneindruck durch stereoskopisches Sehen durch Verrechnung des Unterschieds der Abbildung auf Netzhäuten der beiden Augen
Da die Pupillen beider Augen etwa sieben cm auseinander liegen, erhalten beide Augen leicht unterschiedliche Bilder. Aus diesen zwei Bildern erzeugen die kortikalen Zellen ein gemeinsames Bild und errechnen aus den Abweichungen die Tiefe des Raums (Querdisparation)
Beide Augen schauen mit unterschiedlichen WInkeln auf ein Objekt
Bei schielenden Augen ist eine Tiefenwahrnehmung durch stereoskopisches Sehen nicht möglich, da eine absolute Konvergenz Grundlage ist
Nutzung der Querdisparation
Voraussetzung, dass Augen auf ein Objekt konvergieren können (erst ab 2-3 Monaten vorhanden)
es ist jedoch unklar, ob Säuglinge mit Fähigkeit zur Konvergenz Querdisparation zur Wahrnehmung von Tiefe nutzen
Erkläre die Bildhaften Tiefenkriterien
bildhafte Tiefenkriterien sind Kriterien, die sich aus unbewegtem Bild entnehmen lassen. Sogenannte monokulare Tiefenkriterien
Z.B gewohnte Größe, Verdeckung
deshalb ist Tiefenwahrnehmung auch nur mit einem Auge möglich
Gewohnte Größe:
Wissen über die reale Größe eines Objekts kann die Wahrnehmung seiner Entfernung und damit Position im Raum beeinflussen
machen wir uns dauerhaft zu nutze (bei einem kleinen Baum wissen wir zum Beispiel das er weit weg ist und wir nicht einen Wald mit zwergbäumen sehen
Gibt uns Info über Tiefe und Entfernung, wodurch wir Objekte im Raum lokalsieren können
Ab welchem Alter wird dieses Kriterium genutzt, da Kinder die Größen ja erst lernen müssen?
Erkläre kurz was Musterwahrnehmung ist und wie sie sich entwickelt.
Wahrnehmung räumlicher Anordnungen in zweidimensionalen Abbildungen
Es gibt spontane Präferenzen von Säuglingen
Säuglinge schauen lieber runde, verbundene Formen an als eckige
Spontane Präfernezen für Muster
Muster mit hohem Kontrast und hoher Komplexität
Schemagesicht, Zeitungspapier, Zielscheibe, roter Kreis, weißer Kreis, grauer Kreis
Gekrümmte Linien vs. gerade Linien
Konzentrische Kreise
Sensitivität für Konfigurationen (räumliche Anordnung)
Sensitivität für eine bestimmte Konfiguration, nämlich menschliches Gesicht
Präferenz für Gesichter schon bei Neugeborenen
Sensitivität für Symmetrie
Im Allgemeinen leichtere und schnellere Verarbeitung symmetrischer Muster
Wie reagieren Säuglinge auf Symmetrie?
4monatige Säuglinge habituieren schneller auf Muster mit vertikaler als horizontaler Symmetrie
Musterinvarianz
Erkennen der Invarianz eines Muster heißt, das Muster auch nach Transposition der Größe, Orientierung oder Beleuchtung noch als dasselbe wahrzunehmen.
Voraussetzung dafür ist, die Relationen innerhalb des Musters zu erkennen
Verstehen der Invarianz entwickelt sich zwischen der 6. Lebenswoche
Erkläre was der Externalitätseffekt ist.
Mit Externalitätseffekt ist gemeint, dass Säuglinge bei Abbildungen, bei denen sich eine kleiner Abbildung in einer größeren befindet nur die Kontur der größeren Abbildung abscannen und die der kleineren ungeachtet lassen
gibt es Bedingungen, bei denen Säuglinge die kleiner Abbildung doch beachten?
besondere Salienz der inneren Abbildung durch Bewegung
Salienz bedeutet das ein Reiz aus seinem Kontext hervorgehoben und dadurch dem Bewusstsein leichter zugänglich ist als ein nicht-salienter Reiz
Erkläre die Entwicklung der Objektwahrnehmung
beim Erwachsenen funktioniert die Objektwahrnehmung problemlos und schnell
Beteiligung einer Vielfalt von Fähigkeiten
Kanten eines Objekts müssen erkannt und kategorisiert werden
Komponenten müssen Objekt zugeordnet werden
Dreidimensionale Form muss ausgemacht werden
Objekteinheit
Fähigkeit, ein Objekt als zusammengehörig zu erkennen, wenn es zum Teil verdeckt ist (unser visuelles System inseriert verdeckte Teile automatisch, allerdings nicht von Geburt an)
Zur Wahrnehmung der Objekteinheit muss die Kontinuität des Objekt hinter der Verdeckung inferiert werden.
Wann nehmen Säuglinge die dreidimensionale Form eines Objekts wahr?
Schlussfolgerungen:
Teilfähigkeiten der Objektwahrnehmung (Erkennen von Objektkanten, Objekterkennung bei Verdeckung, dreidim. Form) beruhen im ersten Lebenshalbjahr auf der Nutzung von Infos über die Bewegung von Objekten
Erst ab 6. Monat kann auch statischen Objekten die entsprechende Information entnommen werden.
Wie wird eine visuelle Beeinträchtigung bei Kindern/Säuglingen diagnostiziert?
Kinderarzt (allgemeinen Sehtest)
meist fällt es hier durch die sogenannte U Untersuchung auf
Augenarzt, Orthoptist
Eventuell neurologische Untersuchung
falls keine Probleme bei den Augen diagnostizierbar ist und das Probelem somit neurologischer Natur sein muss
Manchmal auch in sogenannte sozialpädiatrischen Zentren
Tests:
Frostig Entwicklungstest (Auge-Hand-Koordination, Lage im Raum, Abzeichnen), allerdings hat man hier einen hohen motorischen Anteil. Dieser Test geht also nur, wenn es keine motorischen Probleme gibt
Prüfung optischer Differenzierungsfähigkeit
4 Jahre, Vergleich von Bildern, Bilddetails, Lage, Reihenfolge, Spiegelbildlichkeit)
Sehr spezifisch für visuelle Disk.Fähigkeit
Lea Test/Hyvärinen (v.a für jüngere Kinder und Kinder mit zerebralen Störungen)
für Kinder des 1.Lj und etwas darüber hinaus
Lea Symbol Test
Lea Zahlen Test
Lea Grating Test
Lea Kontrastsensitivitätstest
Gerade bei jungen Kindern sind Tests stark abhängig von Motivation und Sprachfähigkeit
Es gibt sogenannte sensitive Perioden in der visuellen Entwicklung, bei der beispielsweise der visuelle Kortex visuelle Infomationen benötigt, um sich hinreichend entwicklen zu können. Nun gibt es Kinder, die mit einer Linsentrübung geboren werden und dadurch nur eine milchige Masse sehen und somit keinen wertvollen Input liefern. Wie wirkt sich eine solche Linsentrübung aus, einmal auf die Sehschärfe und auf die Gesichtserkennung,und was wird dagegen gemacht?
Sehschärfe (Maurer et al.)
1 bis 9 Wochen alte Säuglinge mit Linsentrübung - kein informativer visueller Input, wodurch sich der Cortex nicht entwickeln könnte (Input fehlt)
alle erhielten Operation, die zu informativem, musterhaftem visuellen Input führte
Sehschärfe der Kinder vergleichbar mit gesunden Kindern, die gleich lange diesen Input hatten
die Sehschärfe ist also nach der Operation die gleiche, wie bei gesunden Säuglingen nach der Geburt
Alter war nicht entscheidend, sondern Ausmaß visueller Erfahrung
Wenn OP bis zum 10. Lebenstag erfolgte, erreichten Kinder volle Sehschärfe
Ansonsten Sehschärfe um das 3,5-fache mit 3 und 18 Jahren schlechter
Gesichtserkennung (Mondloch et al.)
Säuglinge mit Linsentrübung erhielten 6 Wochen nach Geburt Operation, d.h. erfuhren ersten informativen visuellen Input
zeigten Gesichterpäferenz wie Neugeborene
D.h. Alter war nicht entscheidend, sondern Ausmaß visueller Erfahrung
Jedoch dauerhafte Beeinträchtigung als Erwachsene in holistischer Verarbeitung von Gesichtern, Erkennen der räumlichen Anordnung der Gesichtsmerkmale, Schwierigkeit, Gesichter aus neuen Blickwinkeln zu erkennen
holistische Verarbeitung=schnelles und einfaches Erkennen des charakteristischen in einem Gesicht in kürzester zeit)
Analytische Verarbeitung der Gesichter war unbeeinträchtigt
Erkläre was Strabismus und Amblyopie ist und wie es sich bei Säuglingen auswirkt, bzw. Was dagegen unternommen wird
Strabismus=Schielen
Amblyopie= Schwachsischtigkeit
Mangelnde Konvergenz der Augen, kein beidäugiges Sehen
Oft auch mangelnde Akkomodation, deshalb häufig Weitsichtigkeit
Weitsichtigkeit bei Säuglingen erhöht Risiko für Strabismus im Schulalter (Atkinson & Braddick, 2007), kann reduziert werden durch frühes Brille tragen
Mit Strabismus ist oft Amblyopie (Schwachsichtigkeit) eines Auges verbunden
durch das schielen der Augen bekommt das Gehirn zwei unterschiedliche Bilder, dass ausgeglichen wird, indem das schielende Auge abgeschaltet wird und somit keine Informationen mehr liefert
Allerdings entwickelt sich dann auch der visuelle Kortex, der für das dazugehörige Auge zuständig ist und damit die neuronalen Verarbeitungsschritte nicht
Wenn Strabismus nicht in den ersten 2 Jahren behoben wird, bleibt Amblyopie bestehen
trotzdem ist auch eine späte Op sinnvoll, da so die Gesichtssprünge, die durch den Strabismus ausgelöst werden behoben werden können, zudem spielt hier auch das kosmetisch Argument stark hinein, da die Op Blickkontakt ermöglicht, der während des Strabismus nicht möglich ist
Gehe näher auf den Einfluss von Strabismus auf mentale Rotation ein. Erläutere das dazugehörige Experiment genauer
augengesunde 3-5 Jahre alte Kinder
3-5 Jahre alte Kinder mit Strabismus (N=9)
BiRT (Bilder Rotationstest)
Gestaltschließen, aktiver Wortschatz, Mosaiktest
Movement-ABC (Handgeschicklichkeit, Ballfertigkeiten, Balance)
Erkläre was zerebrale Sehstörungen sind, wie sie zustande kommen und welche Auswirkungen sie haben
zerebrale Sehstörungen sind Sehstörungen, die nichts mit dem Auge an sich zu tun haben
Sie entstehen aufgrund vielfältiger Schädigungen des visuellen Kortex, Sauerstoffmangel, Läsionen, Störungen der Myelinisierung
Beeinträchtigungen sind extrem verschieden, z.B. isolierte Sehbeeinträchtigungen, Beeinträchtigung des Gesichtsfelds usw.
oft finden die Kinderärzte nichts an den Augen, wodurch die Beeinträchtigung der Kinder oft lange verborgen bleibt
Beeinträchtigungen sind hoch individuell, da jedes Kind anders ist
Keine tatsächlich repräsentativen Studien
Erklären genauer die Störungen des dorsaler und des ventralen Pfades und gehen sie dabei auch genau auf die Aufgaben des dorsalen und ventralen visuellen Pfades ein
Störungen des dorsalen visuellen Pfades
Kinder haben Schwierigkeiten, sich in komplexen Situationen zurecht zu finden: z.B. Spielzeug aus Kiste mit anderen Spielzeugen zu finden, Gegenstände auf gemustertem Grund zu finden, Nahrung auf Teller zu finden, Schwierigkeit, Rolltreppe zu besteigen und zu verlassen, gezielt nach Gegenständen zu greifen
Aufmerksamkeit beeinträchtigt
Diagnostik durch Briefkastenaufgabe
Störungen des ventralen visuellen Pfades
Beeinträchtigung in Gesichtererkennung und Gesichtsausdrücke zu interpretieren
Probleme, Tiere oder die Form von Gegenständen zu erkennen
Schwierigkeiten, sich anhand von Objekten oder Menschen im Raum zu orientieren
Erkläre kurz was Propagnosie ist und wie sie sich auswirkt
Prosopagnosie=Gesichtsblindheit
Bekannte Gesichter können nicht identifiziert werden, aber andere Objekte können visuell erkannt werden
Keine Studien für das Kindesalter bekannt
Gute Kompensation durch Erkennen einer Person an
Stimme, Gang usw.
hier gibt es viele Fragebögen
Manche Menschen merken erst spät, dass sie Gesichtsblind sind, da sie gelernt haben Personen an anderen Dingen zu erkennen und wir nicht darüber sprechen, dass wir Menschen an Gesichtern erkennen
Auch bei Kindern mit Asperger Syndrom oft Probleme mit Gesichtserkennung, jedoch aufgrund anderer Ursache, wie Problemen mit sozialer Kommunikation
man muss also zwischen Prosopagnosie und Menschen die nicht gerne in Gesichter schauen unterscheiden
Erkläre ganz kurz die Entwicklung der auditiven Wahrnehmung
Reaktionen auf auditive Stimulation
in utero (28 SW, systematische Lidschlagreaktion), Säuglinge hören also schon während der Schwangerschaft
Schreimusterexperiment, das Schreimuster von Kindern ist je nach Muttersprache anders
nach vier Tagen Präferenz für Stimme der Mutter , für spez. Geschichte (system. Saugreaktion)
Säuglinge verändern ihr Saugmuster
Lernen sich unterschiedliche Dinge selbst einzusprechen
Präferenz für Muttersprache
Erläutere die Kategoriale Wahrnehmung von Sprachlauten genauer
kategoriale Wahrnemung von b und p im ersten Lebensmonat
kategorial bedeutet, dass wir ähnliche Dinge, hier Laute in eine Kategorie stecken. WIr hören also das gleiche, obwohl es physikalisch unterschiedliche Dinge sind
Erkläre die auditive Lokalisation genauer
Kopfdrehung zur Schallquelle bei Neugeborenen
die Verrechnung der Schallquellen der beiden Ohren funktioniert ähnlich dem Prinzip der Verrechnung der Augen
Beide Infomationen werden miteinander verrechnet, wodurch ein Bild, Geräuschslokalisation entsteht
Problem der Rekalibrierung
jedoch mit 6 Monaten können Abweichungen von ca. 15 Grad von Gesichtsfeld-Mittellinie erkannt werden
der Kopf wächst bei Säuglingen sehr stark, wodurch der Unterschied der auditiven Information der Ohren immer größer wird
Die Kinder müssen lernen, dass dieser Unterschied nichts mit der Schallokalisation zu tun an, sondern dass sich die Schallquelle nicht lokal verändert hat
Nenne die wichtigsten Meilensteine in der auditiven Wahrnemung
Sprache
Musik
Präferenzen für Klänge (Regelmäßigkeit der Klänge)
Rhythmen
figural-metrisch
Entwicklung der Tonalität
Tonal ungebunden, kulturspezifische Tonalität
Studie zur Entwicklung des Tonalitätsverstehens:
Ton-Methode:
Versuchsteilnehmer: 5-6, 6-7, 9-10jährige und Erwachsene westlicher Kultur
Tonaler Kontext: natürliche Melodie in C-Dur
Probetöne: Töne der chromatischen Skala
Aufgabe: Ähnlichkeitsurteil auf 5stufiger Ratingskala
Gehen sie auf die Geruchs und Geschmackswahrnehmung bei Jugendlichen ein
Unterscheidung starker Gerüche schon früh
Unterscheidung feiner Nuancen etwas später
frühes Lernen von Geruchsvorlieben, Kinder zeigen eine Vorliebe für Süßes
Superindividuell
Was war das Schnullerexperiment von Melthoff&Borton und was hat es gezeigt?
Schnuller in den Mudn bekommen, ohne das sie diesen gesehen haben (glatter oder hubbelschnuller)
Säuglinge durften explorieren und haben ihn dann wieder abgenommen bekommen
man zeigt den Säuglingen Bilder von den verschiedenen Schnullern
Schon ab dem 1.Lebensmonat gibt es eine Verknüpfung von gesehenes und gefühltem
Intersensorische Integration
Nenne wie sich die intersensorische Integration bei Säuglingen zeigt
Schnullerexperiment
Nachahmung bei Neugeborenen/ imitieren menschlicher Mimik (sehen was und können das Gesehene nachmachen. Angeboten)
mimische Gesten
Mund öffnen
Zunge herausstrecken
Gesichtsausdrücke
Freude, Traurigkeit, Überraschung
Gehe genauer auf die Intersensorische Integration von Gesciht und Sprache ein. Beziehe dich auch auf ein Experiment
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