Stx2a-verursachter Verlust an Zellviabilität im Verlauf der ex vivo-Erythropoese
HUS-relevante Stx2a zu verschiedenen Zeitpunkten der CD34+ HSPC in vitro-Kulturen in aufsteigender Konzentration zugegeben
Verlust an Zellviabilität in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Toxinzugabe und eingesetzten Toxinkonzentration
größte Konzentration zeigte auch größte schädigende Wirkung
Gb3Cer und Gb4Cer in der Erythropoese
an Tag 0 beide nicht detektierbar
ab Tag 4 nachweisbar, steigt bis Tag 8
schrittweise Abnahme an Tag 11 und 15
auf Zellen wesentlich mehr Gb4Cer als Gb3Cer
Schlussfolgerung der Versuche
Stx wirkt umgekehrt wie EPO -> Epo fördert Bildung von Erythrozyten, Stx inhibiert sie
erklärt den Verlust an Erythrozyten und daraus resultierenden hohen Bedarf an Bluttransfusionen von HUS-Patienten
Uropathogene Escherichia coli (UPEC)
Harnwegsinfektionen, häufigste diagnostizierte Nieren- und Harnwegserkrankungen des Menschen
UPEC-Infektionen verursachen zu 80% unkomolizierte Harnwegsinfektionen bei ansonsten gesunden Individuen, mehrheitlich Frauen
binden über ihre P-Fimbrien, bzw. PapG-Adhäsin an Urothelzellen des Harntraktes
Rezeptoren des PapG-Adhäsins sind neutrale GSL der Globo-Serie -> Gb3Cer und Gb4Cer
ambulant erworben (natürliche) 60-80%
nosokomial erworben (im Krankenhaus) 30-40%
Infektion des Menschen mit UPEC: Pathogenese
Besiedelung der Harnröhre (Urethra)
Blasenentzündung (Zystitis)
Aufstieg über den Harnleiter (Ureter)
akute Nierenbeckenentzündung
Blutvergiftung (Urosepsis)
-> UPEC adhärieren an Rezeptoren des Uroepithels (=Gesamtheit der Epithelzellen der Niere und des harnableitenden System)
Fimbrien der UPEC
Adhäsine an den Fimbrienspitzen, mit denen UPEC an Glykane der Zielzelle binden -> PapG-Adhäsin der P-Fimbrien und FimH-Adhäsin der Typ 1-Fimbrien
drei Varianten von PapG -> PapG I, PapG II, PapG III, binden im unterschiedlichen Ausmaß an Gb3Cer und Gb4Cer
Typ 1-Fimbrien adhärieren aussschließlich an high-mannose Strukturen
in Säugern keine GSL mit high-mannose Strukturen, aber auf humanen Epithelzellen des Harntraktes Membranprotein Uroplakin als Rezeptor, an dessen high mannose-Glykane das FimH-Adhäsin bindet i
TLC overlay assay
Bakterien biotinyliert -> mit Biotin markiert
dabei aber “Unterbiotinylierung” und “Überbiotinylierung", aber dennoch genügend Biotinmoleküle, damit gebundene Bakterien nachgewiesen werden können
Nachweis mit Neutravidin (neuere Variante von Streptavidin), das mit alkalischer Phosphatase gekoppelt ist, BCIP als Substrat
Ergebnis TLC overlay
ein PapG I-produzierender E.coli-Stamm zeigt ausgewogene Bindung an Gb3Cer und Gb4Cer
zwei PapG II-produzierende Stämme zeigen Trend zur bevorzugten Erkennung von Gb4Cer ggü. Gb3Cer
dies noch verstärkt bei PapG III-produzierenden Stämmen
binden noch besser an Forssman-GSL, dieses aber nicht im Menschen vorhanden, extended globoseries GSLs aber “bessere” Rezeptoren für analysierten PapG-exprimierende E.coli-Stämme als Ausgangsstrukturen Gb3Cer und Gb4Cer -> Verlängerung der Zuckerkette wirkt sich positiv auf bakterielles Adhäsionsvermögen aus
Zuletzt geändertvor 2 Jahren