Kybernetik in Gewebswachstum und -erhalt
Cyber := Steuern, Regeln
Kybernetik: Regelungstechnik
-> Regulierungstechnik dynamischer Prozesse mit bestimmten Ziel zum geordneten Ablauf
=> selbstregulierende, mehrzellige Aggregate mit Aufrechterhaltung der Homoeostase (zw. Proliferation und Apoptose)
—> bei Viren: populationsabhaengig, Kollaps bei Naehrstoffmangel => keine cybernetische Regulation
Gewebsentwicklung im Laufe des Lebens
Zygote
Embryo
Zellmassenherstellung und Differenzierung der Zellen (Aenderung des Genexpressionsmusters -> epigenetische Programmierung)
Foetus
Organe und deren Funktionen erkennbar
-> wichtige Determinante: Proliferation der Zellen
—> grosse Aktivierung von Wachstumspromotorgenen (Protoonkogene)
Lineage/Abstammungen der Gewebsentwicklung
Aenderung der Genexpression bei Differenzierung der Zellen durch Epigenetik
-> (De-) Aktivierung von Promotoren -> finales Resultat: adulte Stammzellen immer vom selben Typ und Aufrechterhaltung, speziell fuer Gewebe und deren Funktion ueber Lebensdauer hinweg (-> unterschiedliche Lebensdauer der Zellen)
=> Rolle in Stammzellforschung: nur adulte Stammzellen -> wmgl. Rueckfuehrung
geblockte / De-/Trans-/ Differenzierung
bei ungehinderter phenotypischen Plastizitaet
normale Differenzierung
Dedifferenzierung
von auswachsenen Zustand in einen progenitorischen Zustand
geblockte Differenzierung
terminale Differenzierung von progenitorischem Zellzustand
Transdifferenzierung
in verschiedene Zell-Abstammungen
Gewebsorganisation - Strategien zum Erhalt (epi-) genetischer Stabilitaet in Stammzellen
Blaupause = lebenslang identischer und gut geschuetzter Bauplan/Gene zur Programmierung der Zellen
-> ausschliessliche Weitergabe von Kopien und moeglichst wenig Zellteilung
anatomischer Schutz
weit weg von moeglichen Mutagenen -> tiefere Schichten zur Verhinderung der Aussetzung der DNA mit genetischen Mutagenen
nur gelegentliche Mitose
asymmetrische Zellteilung
ausschliessliche Weitergabe von “Kopien” der Blaupause an transit amplifying cells (Ersatzzellen)
Effekte von Mutagenen - asymmetrische Zellteilung
Terminale differenzierte Zellen
-> weniger schlimm, da oft baldige Termination
bei transit amplifying cells
Nachfolgende Zellen bekommen gleiche Eigenschaften -> nur in deren Kopien der Blaupause falsch
bei Stammzellen
Grundlegend fuer das ganze System mit Blaupause -> Kopien auf alle nachfolgenden Stammzellen -> Kopierte Zelle wird zur Stammzelle => Ausduennung originaler Stammzellen
Wnt Signalweg/Regulation in normalen Zellen
in normaler Zelle
keine Bindung von Wnt an Frizzled-Rezeptor -> kein Signal
Binden von Protein beta-Catenin an “Zerstoeerungskomplex” mit Proteinkinasen GSK-3beta -> Aktivierung von GSK-3beta durch Axin und APC
Phosphorylierung von beta-Catenin -> Abbau durch Proteasome
Bindung transkriptionaler Co-Repressoren an TCF und LEF Transkriptorfaktoren
=> Verhindern der Expression bestimmter Gene (self-renewal gene)
Wnt Signalweg-Mutation in Tumorzellen
in Tumorzelle/transformierter Zelle
Bindung von Wnt an Frizzled-Rezeptor -> Signal
Aktivierung von LRP und Binden von Axin an LRP und Frizzled-Rezeptor
Inaktivierung von GSK-3beta durch Verlust von Axin -> Akkumulation von beta-Catenin
Diffusion von beta-Catenin in Zellkern -> Aktivierung der self-renewal Gene
=> Mutation in APC-Gen -> Zelle unabhaengig von Wnt-Stimulus => 1. Hallmark of Cancer
Definition von “Krebsstammzellen”
lieber: tumor inducing cells
keine gleichfoermig transformierten Zellen mit unterschiedlichen Eigenschaften -> heterogener Tumor => hohe Tumorproliferation (meist nicht gut behandelbar)
-> genetische Instabilitaet <-> Stammzellen: genetisch stabil
spontane vs. induzierte Mutationen
spontane Mutation
induzierte Mutation
biochemische Prozesse
abhaengig vom Lebensstil
Fehler in DNA-Replikation
chemisch
endogene biochemische Prozesse
physikalisch
biologisch
spontane Mutationen
hohe Fehlerrate der Polymerase (10^-5) -> Proof reading Mechanismus (10^-7) -> Enzymsystem als weiterer Check, postreplikative Missmatch-Reparatur (10^-9) => relativ reproduzierbare DNA
HNPCC: Falsch-/Zusatzeinbauten -> andere Laenge der Mikrosatelliten (in silent regions!) => Transformation
Endogene biochemische Prozesse
Depurination/Depyrimidination: Abspalten der Base durch Hydrolyse -> Punktmutation
spontane Deamination: selbst Veraenderung der Basen -> andere Bindungseigenschaften -> relativ untypisch und schnelle Reparatur moeglich
bspw.: 5-Methylcytosin: wichtiger epigentischer Mechanismus, Bindungssuppressoren deaktiviert
Oxidation: falsches Bindungsmuster -> Punktmutation
induzierte Mutationen
Benzpyrene -> Pyrogene -> Basenbindung -> DNA-Strukturveraenderung
Alkylierung: DNA Beeinflussung
polyzytische Wasserstoffe (Rauchen, Holzkohlegrillen)
Exposition zu verschiedenen Typen von Strahlung
hohe , gamma-Strahlung => Strangbrueche
niedrige, UV-Strahlung => kovalente Bindungen benachbarter Basen -> falsches Anbauen durch Polymerase
Radioaktivitaet
Handystrahlung/Radio-/kurzwellige Strahlung
Viren: primaere Uebertragung durch Geschlechtsverkehr
echte virale Onkogene -> eigennuetzige Proteinexpression
bspw. HPV: E6, E7 mit onkogener Wirkung -> Zelltransformation bei Expression (Uterus, Anus, Mund)
Doppelstrangbruch: Reparatur durch homologe Rekombination mgl. -> Ligation ueberlappender Enden durch Polymerase
bei keinen Ueberlappungen: End-Joining -> Fehlen von etwas mit besonderen Eigenschaften
bspw. BRCA1/2: Mammakarzinom-Vererbung bei Mutationen der Gene dieser Proteine -> erhoehtes Risiko bei mehreren Onkogenen
Ueberblick ueber DNA-Reparaturmechanismen
Basen-Excisionsreparatur
Nukleotid-Excisionsreparatur
Doppelstrangbruch
Basen-Exercisionreparatur
Spezifitaet der DNA-Glycosylasen
Erkennen falscher spezifischer Base
Unterbrechen der WBB
Cut inkl. Zucker-P-Rueckrat
Einfuegen des richtigen Nukleotids durch Polymere und Zusammenfuegen durch Ligase
Nukleotid-Exercisionsrepatur
Erkennung von DNA-Distorsionen (anhand der Form der Doppelhelixstruktur, Beulen, etc.) durch UvrAB und ATP
Knicken des DNA-Strangs und Anlagern weiterer Proteine zum grosszuegigen Herausschneiden des geschaedigten Fragments
Reparatur durch homologe Rekombination mgl. -> Ligation ueberlappender Enden durch Polymerase
nicht homologes End-Joining (NHEJ): bei keinen Ueberlappungen -> Fehlen von etwas mit besonderne Eigenschaften, genetische Instabilitaet
Zuletzt geändertvor 2 Jahren