Buffl

6. Sitzung Gedächtnis, Exekutive Funktionen

HM
von Hanna M.

Methoden zur Erfassung früher Gedächtnisleistungen


Habituationsparadigma (Vgl. Sitzung 3)

  • Habituationsreaktionen sind ab der 32. SWS voll ausgebildet

  • Ab ca. 37. SWS: Erinnerung an Reize bis 24 Stunden später möglich.

  • Siehe auch “Drei + Zwei Komponentenmodell“


Verzögerte Imitation (Vgl. Sitzung 3)

  • Ab 9 Mon: Auch neue Handlungen werden imitiert, auch bei nur einmaliger Demonstration.

  • Verzögerte Imitation einfacher Handlungen noch nach einem Tag


Mobile Versuch (Paradigma) als Gedächtnistest


  • Ein Mobiléist über eine Schnur mit dem Bein des Babys verbunden.

  • Das Kind lernt, dass Strampeln und Mobilébewegung zusammenhängen.

  • Untersucht wird, ob das Kind vermehrt strampelt, sobald man das Mobilé erneut über das Bettchen hängt (ohne Verbindung zum Fuß).

-> Wie lange kann es sich an diesen Zusammenhang erinnern?

-> Unter welchen Umständen wird die Strampelreaktion gezeigt?





  • Schon in den ersten Wochen kontinuierliche Verbesserung der Gedächtnisleistung für den Zusammenhang zwischen Mobilé und eigener Aktivität. (Rovee-Collier et al.,1997)

  • Vergessen ist Abrufproblem: bei “Wiedereinsetzung“ durch den Versuchsleiter wird die erhöhte Strampelreaktion wieder gezeigt. (Reinstatement =  Erinnerungshilfe an einen Teil der Lernerfahrung)

  • Erinnerungsleistungen sind besser, wenn der Test unter gleichen Kontextbedingungen durchgeführt wird (gleiches Muster des Bettchens).

  • Mit zunehmendem Alter wird die Art des Mobilés egal (-> Generalisierung) (Bis 6 Monate Erinnerung nur beim Original-Mobilé)


Inhalt früher Gedächtnisrepräsentation

-> was genau merken sich die Kinder von einem Reiz?


Auf Objektebene interessant:

  • Wie entstehen stabile Objektrepräsentationen?


Versuche zur Objektpermanenz

  • Überdauernde Existenz eines Gegenstands auch wenn er aktuell nicht sichtbar ist


Gedächtnisstrategien




Rehearsal (Encodieren)

  • Verbales Wiederholen der Inhalte, die man sich merken soll

  • Die Nutzung dieser Strategie steigt zwischen 5 und 10 Jahren massiv an.


„Astronautenhelm-Versuch“ (e.g. Flavellet al., 1966; Ornstein, 1999)

  • Vorgabe einer Reihe von Bildern (Merkaufgabe)

  • Während der Merkphase: „Astronauten-Helm“ (Augen der Kinder verdeckt) für 15 Sek.

  • Erfassung der Lippenbewegungen

    -> Ältere Kinder zeigen häufiger und mehr Lippenbewegungen


Sortierung (Organisieren)

Räumliche Zuordnung von Objekten nach einem best. Kriterium.


  • 12 gleich aussende Dosen. In 6 Dosen werden Bonbons, in die anderen 6 Dosen werden Holzklötze gelegt.

  • Das Kind wird aufgefordert sich zu merken, in welchen Dosen Bonbons sind.



  • Die meisten Kinder zwischen 2 & 5 Jahren stellen die „Bonbondosen“ spontan auf die eine Seite und die Holzklotzdosen die anderen.

  • Sortierung als Gedächtnisstütze.


Gruppierung (Organisieren)


Items werden in Kategorien eingeordnet –Abruf der erinnerten

Information erfolgt anhand der betreffenden Kategorien-

Überschriften.


  • Z.B. Hase, Banane, Karotte, Affe

Grundschulzeit:

  • Gruppierungskriterien wechseln von thematischen zu systematischen Oberbegriffen; Strategie wird zunehmend häufiger angewendet.



Skriptbildung (Organisieren)

  • Skripts =eine Art Drehbücher für bestimmte Ereignisse

  • (Teilaspekte eine Restaurantbesuchs, Einkaufs,…)

  • Skript-Wissen ist für das Erinnern von großer Bedeutung

  • 3-jährige nennen mehrere Aspekte (z.B. Setzen, Essen, bezahlen, gehen) in der logisch richtigen Reihenfolge.

  • Mit dem Alter steigt die Anzahl von Teilschritten, die differenziert werden (z.B. Mantel ausziehen, Setzen, Bestellen, Essen, Nachtisch, bezahlen, Mantel Anziehen, Gehen)

  • Nachfragen der Eltern fördern die Abspeicherung und den Abruf


Assoziationsbildung (Elaborieren)

  • Assoziationsbildung zwischen Items, bildlich oder verbal (Bsp.: Eselsbrücken)

-> Nutzung von Retrieval Cues


-> Einsatz erst ab Adoleszenz


Author

Hanna M.

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