Was sind Logisitksysteme?
Einstufiges/ Mehrstufiges System
Einstufiges System:
Raum – und Zeitüberbrückung durch direkten Güterfluss zwischen Lieferpunkt (Quelle) und Empfangspunkt (Senke)
Keine zusätzlichen Lagerungs- oder Bewegungsprozesse
Mehrstufiges System:
Raum- und Zeitüberbrückung durch indirekten Güterfluss zwischen Lieferpunkt (Quelle) und Empfangspunkt (Senke)
Zusätzliche Lagerungs – oder Bewegungsprozesse, bspw. Zur Auflösen in kleinen Mengen (Break Bulk Point) oder zum Zusammenfassen in größeren Mengen (Consolidation Point)
Einteilung von Logisitksystemen
Beschaffungslogistik:
- Versorgung mit Gütern
Produktionslogistik:
- Innerhalb der Produktion
- Transport interne Lagerungsprozesse
Distributionslogisitk:
- Alle Prozesse hin zum Kunden
- Versorgung
Entsorgungslogistik:
- Verpackung, Defekte Teile beim Kunden oder Produktionsrückständen oder Abfall
Logistikkleistung
Output der logistischen Prozesse ist die bedarfsgerechte Bereitstellung von Gütern für Kunden
monetäre Bewertung der logistischen Leistung fällt oft schwer, da sie den Wert aus Sicht des Kunden ausdrücken müsste => Bewertung über den Lieferservice, der üblicherweise durch die vier Kriterien Lieferzeit, -zuverlässigkeit,-qualität und -flexibilität definiert wird
Lieferzeit = Zeit von der Auftragserteilung bis zur Bereitstellung der Ware beim Kunden. Sie wird durch die DLZ der zur Kunden-Auftragsabwicklung notwendigen Prozesse und somit durch die Bevorratungsstrategie bestimmt.
Lieferzuverlässigkeit = Maß für die Einhaltung der mit dem Kunden vereinbarten Lieferzeit, z. B. ausgedrückt als Anteil verspäteter Lieferungen oder durchschnittliche Verspätung. Wird bei Lagerfertigung im Wesentlichen von der Lieferbereitschaft (= Maß für die Fähigkeit, Kundenaufträge sofort aus dem Lagerbestand zu erfüllen)
Lieferqualität:
Beschreibt zum einen die Übereinstimmung der Lieferung mit dem Auftrag bzl. Art
Zum anderen den Zustand der Ware im Hinblick auf Beschädigungen
Lieferflexibilität:
Fähigkeit, auf Kundenwünsche hinsichtlich der Art der Auftragserteilung, der Liefermodalitäten (z.B. Verpackung, Ladungsträger, Transportmittel, Tageszeit) und der Information über laufenden Aufträge einzugehen
Logistikkosten
- Transportkosten für externe Transporte,
- Kosten des Umschlags und des internen Materialflusses
- Kommissionierkosten,
- Verpackungskosten,
- Kosten der Lagerung,
- Kosten der Steuerung und der IK-Systeme
Funktionen der Logistik => Logistikprozesse
Logistische Basisfunktionen:
- Transportieren
- Lagern
Ergänzende Logistikfunktionen:
- Umschlagen
- Kommmissionieren
- Verpacken
- Ladeeinheiten bilden
Außerbetriebliche Transporte
vom Lieferanten zum Unternehmen (Beschaffungsseite), vom Unternehmen zum Kunden (Distributionsseite) und ggf. zwischen unterschiedlichen Betriebsstandorten sowie der Entsorgung
Typische Transportmittel: Kfz, Bahn, Flugzeug, Binnen- und Seeschifffahrt. Anteil des Straßengüterverkehrs ist seit ca. 40 Jahren ständig gewachsen (bsp. 2011 in Deutschland: 83 % des Transportaufkommens (Tonnage) und 72 % der Transportleistung (Tonnenkilometer)).
oft werden Transporte ein- oder mehrmals an Umschlagpunkten (UP) gebrochen => mehrere Transportaufträge (Sendungen) mit unterschiedlichen Versand- oder Empfangsorten bündelbar und so die Transportkosten absenkbar
=> Zum anderen ist am UP ein Wechsel des Transportmittels im kombinierten Verkehr möglich.
Innerbetriebliche Transporte
Innerbetrieblicher Transport oder Fördern findet zwischen Produktionsstellen, Lagern und dem Wareneingang und -ausgang statt, beinhaltet auch Warenumschlag in Häfen, auf Flughäfen, auf Bahnhöfen und in Lägern.
Förderstrecke = zurückzulegende Strecke
kann eine ein-, zwei- oder dreidimensionale Bewegung des Fördergutes erfordern
Lastaufnahmemittel kann linienförmige, flächige oder räumliche Bewegungen ausführen
Fördermittel = eingesetzten Geräte und Hilfsmittel
Fördergüter werden nach ihrer physikalischen Beschaffenheit unterteilt in
Schüttgüter (z. B. Getreide, Kohle, Erze, Sand) und
Stückgüter (z. B. Schachteln, Kisten, Container), werden sehr oft auf bzw. in sogenannten Ladehilfsmitteln (z. B. Paletten, Gitterboxen) zusammengefasst
Lagern
Lagerprozesse:
- Einlagern
- Lagerung => keine eigene Aktivität
- Auslagern
- abgestimmt Techniken erforderlich (bspw. beeinflusst Lagerort die Fahrzeit für Ein- und Auslagern)
typ. Einlagerungsstrategien:
- Festplatzlagerung
- chaotische Lagerung
- Einteilung in Artikelzonen
- Doppelspiel
Umschlagen
Teilprozesse des Umschlagens:
Be- und Entladen von Transportmitteln
Sortieren
Ein- und Auslagern
verbindet einzelne Transportabschnitte beim gebrochenen Verkehr sowie außerbetriebliche Transporte und innerbetriebliche Materialflüsse
Herausforderung: An einem Umschlagpunkt müssen zusätzliche Kosten und Durchlaufzeiten durch den Umschlag in akzeptablen Grenzen gehalten werden
=> einheitliche Ladegefäße wie Wechselbrücken und Container, die sich im Güterverkehr auf allen Transportmitteln weitgehend durchgesetzt haben
=> Im Wareneingang und -ausgang lassen sich die Umschlagprozesse durch Abstimmung einheitlicher Ladungsträger, z. B. Paletten oder Behälter, mit den Lieferanten bzw. Kunden vereinfachen.
Kommissionieren
Zusammenstellen von Lagerartikeln zu Aufträgen, die jeweils bestimmte Mengen verschiedener Artikel erfordern
Entnahme meist aus Anbruch-Einheiten, da erforderliche Menge je Auftrag i. Allg. kleiner als artikelreine Lagereinheiten
häufig relativ personalintensiv
beeinflusst unmittelbar den Servicegrad für den Kunden
einstufiges Kommissionieren vs. zweistufiges Kommissionieren
Person zur Ware vs. Ware zur Person
Einstufiges Komissionieren
Einstufiges Kommissionieren:
Zusammenstellen eines Auftrags anhand einer Kommissionier- oder Pickliste (analog oder digital) => jederzeit Bezug zum Kundenauftrag
einfache, auftragsweise Kommissionierung
=> Kundenauftrag durch ergänzende kommissionierspezifische Angaben (bspw. Lagerplatz) in Kommissionierauftrag überführt => Bearbeitung in einer Zone, auftragsserielle Bearbeitung
=> sinnvoll bei Person-zur-Ware-Prinzip
=> Single Order Picking
Auftragsparallele Kommissionierung
=> gleichzeitige Bearbeitung mehrerer Kundenaufträge (= Auftragsgruppe)
=> synchrone Bearbeitung in einer Zone, entnommene Ware wird direkt Kundenauftrag zugeordnet
=> Multi Order Picking
=> höhere Pickdichte, reduzierte mittlere Wegezeit pro Auftrag
Zonenserielle Kommissionierung
=> Beinhaltet ein Kommissionierauftrag Positionen aus verschiedenen Zonen, so kann eine zonenserielle Kommissionierung erfolgen, wobei der Auftrag sequenziell alle Zonen durchläuft
=> Bearbeitung durch einen Kommissionierer (über alle Zonen) oder Übergabe zwischen Kommissionierern an Zonengrenze (= Weiterreichsystem)
Zonenparallele Kommissionierung
=> Zerlegung von Kundenaufträge und gleichzeitige Bearbeitung in den einzelnen Zonen
=> reduzierte Durchlaufzeit vs. Zeitbedarf zur Vorbereitung und Konsolidierung der Teilaufträge
Zweistufiges Kommissionieren
Zweistufiges Kommissionieren:
Artikelweisen Kommissionierung die Prozesse der Entnahme und der Zusammenstellung der Kundenaufträge werden voneinander getrennt und in zwei Schritten oder zweistufig durchgeführt
alle in mehreren Aufträgen auftretenden identischen Artikel können in einem Kommissioniervorgang gepickt werden => höhere Entnahmedichte und reduzierte Wegezeiten
Voraussetzung: Kundenaufträge sammeln und zu Auftragsstapel (Batches) zusammenfassen (=Batchkommissionierung)
1. Stufe: Alle vorkommenden Artikel kundenunabhängig kommissionieren
2. Stufe: Vereinzelung und Zuordnung zu Kundenaufträgen
Verpacken
verschiedene Funktionen, insbes. Schutzfunktion, logistische Funktion
Logistikfunktion: einfache Handhabung bei Umschlag und Kommissionierung und
Kommunikationsinformation: Informationen über das verpackte Gut, den Empfangsort und den Transportweg tragen, insbesondere in elektronisch lesbarer Form, z. B. als Barcode oder RFID-Etikett
Verpackungsprozess ist meist in Produktions- oder Kommissionierungsprozess integriert
Verpackung verursacht logistische Aufgaben in der Entsorgung
Transport
Stetigförderer / Unstetigförderer
Stetigfröderer:
kontinuierliche periodische Förderbewegung (Förderrichtung wird stets beibehalten)
mehrere Güter können in einem festen oder zufälligen Abstand gleichzeitig transportiert werden (ohne Rückkehr des Lastaufnahmemittels in Ursprungsposition
flurgebunden vs. flurfrei
Unstetigförderer:
Fördern in einzelnen Intervallen
Können Leerfahrten haben
Aufbaulager:
Lagerung
Umschlagen Bauarten
Typische Bauarten
- Kombination von Elemente des Lagerns und des innerbetrieblichen Transports
Komissionieren Systeme und Verfahren
Typische Kommissioniersysteme
Supermarkt
Beleglos kommissionieren am Durchlaufregal
Kommissionieren an einem automatischen Lager ‒ Ware zur Person
Automatisches Kommissionieren
Typische Kommissionierverfahren:
Kommissionierung mittels Pickzettel
Kommissionierung mittels Barcode Pick-by-Scan/Pick-by-Barcode
Kommissionierung mit Pick-by-Light
Wird angezeigt was zu kommissionieren zu ist
Kommissionierung mit Pick-by-Voice
Kommissionierung mit Pick-by-Vision
Kommissionierung mit Pick-by-RFI
Automatische Kommissionieren:
Automatisches Entnehmen und Bereitstellen der erforderlichen Waren
Kommissionierautomat vs. Kommissionierroboter
Zuletzt geändertvor 2 Jahren