Definition
Das Wachkoma ist eine seltene neurologische Störung, die durch eine schwere Schädigung des Gehirns entsteht. Betroffene scheinen wach, zeigen jedoch kein Bewusstsein und können nicht mit ihrer Umwelt interagieren.
-> Syndrom reaktionsloser Wacheit
Ursachen
Sauerstoffmangel (Hypoxie)
Kreislaufstillstand, Schädel Hirntrauma (Unfälle mit hoher Gewalteinwirkung)
Gehirntumor
Aneurysmas (lokale Aussakung eines Blutgefäßes)
Parkinson
Meningitis (Hirnhautentzündung)
Hirnblutungen
Apoplex
Angeborene Fehlbildungen
Diagnose
EEG=Elektroenzephalographie (Erfassung der Hirnströme)
Schädel CT&MRT
Glasgow Koma Skala
Koma Erholungs Skala :
-Hör/ Seh/ Motorischefunktionen
-Mundbewegungen & Sprachfunktionen
-Kommunikation
-Wachheit
-Untersuchungen des Hirntoffwechsels
Symptome
Verlust der Fähigkeit mit der Umwelt zu Interagieren z.B Mimik
Verlust des Bewustseins der eigenen Person
Verlust von Sprachverständnis und Sprachprodunktion
Verlust über die Kontrolle von Darm und Blasentätigkeit
Vegetative Störungen ( Hyperthermie )
Tachykardie
Vermehrter Speichelfluss ( Hypersalvitation)
Keine gezielte Reaktion auf Sinnesreize möglich
Stadien des Wachkomas
Im Koma befindet sich der Mensch in einem Zustand kompletter Bewusstlosigkeit mit geschlossenen Augen. Die Betroffenen sind dabei nicht erweckbar und reagieren nicht auf äußere Reize.
Menschen im Vollbild eines Syndroms reaktionsloser Wachheit/Wachkoma zeigen ein nicht an die Tageszeit angepasster Schlaf-Wach-Rhythmus mit zeitweise Öffnen der Augen. In dieser Phase kommt es zu keiner bewusst gesteuerten Kontaktaufnahme zur Außenwelt. Es besteht eine ausgeprägte Muskelanspannung (Hypertonus) mit Spastiken im oberen und unteren Bereich des Körpers.
Die Menschen in der primitiv-psychomotorischen Phase befinden sich nicht mehr im Wachkoma, sondern zeigen einen minimalen Bewusstseinszustand. Sie können Blickkontakt kurzzeitig herstellen und die Wachphasen beginnen sich an die Tageszeit anzupassen. Sie zeigen ein undifferenziertes ängstlichen Verhalten, psychomotorische Unruhen und teilweise Massenbewegungen in den oberen und unteren Körperabschnitten.
Die Phase des Nachgreifens beschreibt einen minimalen Bewusstseinszustand im Remissionsprozess von Menschen im Wachkoma/SRW. In dieser Phase kann der Mensch Personen und Gegenstände optisch fixieren und nach seinen Ressourcen, Gegenstände greifen. Das Lautieren wird möglich und erste mimische Reaktionen wie ein Lächeln oder schmollen sind möglich. Das sprachliche Verständnis und Verständigung sind nicht vorhanden. Die in den vorherigen Phasen geprägte Muskelanspannung lässt allmählich nach.
In der Klüver-Bucy-Phase verlässt der Menschen im Remissionsprozess Wachkoma/SRW allmählich den minimalen Bewusstseinszustand und erlangt, für die Kommunikation wichtige Funktionen zurück. In der Medizin wird diese Phase auch Verwirrtheitssyndrom genannt. Menschen in dieser Phase haben ein bedingtes Sprach- und Situationsverständnis. Sie können Kontakt per Augencode zu ihrer äußeren Umwelt aufbauen und zunehmend Sprache mit Ja/Nein-Antworten einsetzen. Ein funktioneller Objektgebrauch wird möglich.
In der Korsakow-Phase werden sich die Betroffenen ihrer eigenen Stimmungslage bewusst. Es kann hierbei zu einem Wechsel zwischen euphorischen und depressiven Stimmungslagen kommen. Es erfolgt ein expliziter Sprachaufbau durch die Logopädie. Wenn der Bewegungsapparat es zulässt, wird das zunächst therapiegestütze, freie Laufen wieder möglich. In der Korsakow-Phase zeigen sich bei den Betroffenen noch starke Ausfälle im Kurz- und Mittelzeitgedächtnis. Es besteht eine erhöhte Sturzgefahr, da die Betroffenen ihre körperlichen Fähigkeiten noch nicht richtig einschätzen können.
Im Integrationsstadium oder “erholtes Stadium” können die Betroffen wieder sinnvoll und frei handeln. Sie planen selbst ihren Tagesablauf und können Pläne für die Zukunft schmieden. Die Betroffenen werden, im Rahmen ihrer Möglichkeiten und des körperlichen Zustandes, zunehmend unabhängiger.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren