VL1 Aufgaben der Persönlichkeitspsychologie

• menschliches Erleben und Verhalten

• Unterschiedlichkeit menschlichen Erlebens und Verhaltens

Aufgaben sind das Beschreiben, Erklären, Vorhersagen und Ändern von Unterschiedlichkeiten des menschlichen Erlebens und Verhaltens

Idiographische Ansätze (gr.: Eigenbeschreibung):

• Beschreibung eines Menschen durch spezifische Begriffe, die nur auf diesen Menschen zu treffen.

• Bsp.: Trump

Nomothetische Ansätze (gr.: Gesetz aufbauen):

• Beschreibung eines Menschen durch allgemeine Begriffe -> Einzigartigkeit durch Kombination von Eigenschaften

• Bsp.: Big Five Merkmale

Drei Ebenen werden untersucht: Personen, Merkmale und Situationen/Messzeitpunkte

• Es können die Unterschiede bzgl. des Zusammenhangs von negativem affekt und anderen Merkmalen bei verschiedenen Menschen betrachtet werden

• Es kann untersucht werden mit welchen anderen Merkmalen der negative Affekt bei einer bestimmten Person auftritt.

• Es kann untersucht werden zu welchen Messzeitpunkten bzw. in welchen Situationen der negative Affekt bei einer Person auftritt.

• Probanden wurden über 100 Tag befragt und sollten abends ihre Stimmungen zu den Items nennen

-> Individuelle Zusammenhänge können aufgedeckt werden

Unterschiedlichkeit erklären:

1. Persönlichkeitsentwicklung

   • Ursachen der individuellen Unterschiede liegen in der Persönlichkeitsentwicklung (den genetischen, familiären, kulturellen Einflüssen)

2. Prozesse in konkreter Situation (Aktualgenese):

   • Unterschiede aufgrund von anderen Prozessen bei Handlungen (bsp.: reaktive Gewalt durch anderen Interpretationsprozess)

3. Evolutionspsychologische Ansätze

   • Warum gibt es überhaupt Unterschiede? Sind sie relevant zum Überleben in Gruppen?

   • Genetik

Unterschiede in Erleben und Verhalten vorhersagen -> möglich bei Kenntnis stablier Eigenschaften von Personen

Absolute Stabilität der Persönlichkeit:

• Innerhalb einer Person bleibt eine bestimmte Ausprägung immer gleich

Differentielle Stabilität der Persönlichkeit:

• Unterschiede der Ausprägung zwischen Personen bleiben über die Zeit genau gleich

Strukturstabilität:

• Der Zusammenhang zwischen 2 Merkmalen bleibt bei mehreren Personen über die Zeit gleich.

• Aus einem Merkmal kann so ein anderes Merkmal vorhergesagt werden

Unterschiede in Erleben und Verhalten ändern

• Persönlichkeitsstörungen

• Extreme unangepasste Ausprägungen von Persönlichkeitseigenschaften, z.B Ängstlichkeit, Aggressivität, Depressivität

• Förderung, Optimierung

  
  

Änderbarkeit der Persönlichkeit ist gegensätzlich zu dessen Stabilität

-> Allerdings haben Merkmale eine nicht perfekte Stabilität

-> Persönlichkeit somit veränderbar

-> Therapie, Training, Erziehung

Therapeutische Intervention kann die Persönlichkeit verändern.

• nach bereits 6 Wochen zeigt sich, dass die emotionale Stabilität sichtbar steigt

Zentral: Stabilität und Kohärenz im Verhalten und Erleben

1. Definition (Allport)

   • Persönlichkeit ist ein System von Strukturen und Prozessen innerhalb der Person, durch das kohärente Einzigartigkeit im Verhalten und Erleben entsteht

2. Defition (Funder)

   • Charakteristisches Muster von Verhalten und Erleben einer Person

Disposition:

• Wahrscheinlichkeit einer Person, bestimmtes Verhalten zu zeigen

  • manifest = beobachtbar: Verhalten einer Person in konkreter Situation

  • latent = theoretisch angenommen: Merkmale/Prozesse in Person verantwortlich

Verhalten: fluktuiert von Sekunde zu Sekunde -> nicht stabil

Traits = Wesenszug; überdauernde Disposition

State = Zustand; aktuelle, kurzfristige, variable Disposition

Bsp.: Generelle Ängstlichkeit (trait) vs. Angst vor einer bestimmten Prüfung (state)

Differentiell -> auf traits und states bezogen

Persönlichkeit -> auf traits bezogen