4. VL2.3 Attributionsstil, Lernmethode, Tugenden&Stärken

• sehr weit verbreitet, hilfreich in der Selbsterkenntnis

• aber: nicht wissenschaftlich, nicht validiert

• basierend auf Idee der Archetypen:

  • wie du Energie aufnimmst

  • wie du Daten aufnimmst

  • wie du kommunizierst

  • wie du Pläne schmiedest

  • 16 Typen: jede Dimension hat zwei Ausprägungen

• Forscher Martin Selgman hat das Thema Attributionsstil ins Leben gerufen: Hunde Experimente

• Strom an Käfigzaun

  • Hund A: drückt Taste und Strom bleibt aus

  • Hund B: drückt Taste und Strom bleibt mal aus und mal nicht - gelernte Hilflosigkeit (ich habe keinen Einfluss auf mein Schicksal)

• Brücke zu Käfig ohne Strom

  • Hund A: wandert in Käfig ohne Strom - gelernter Optimismus

  • Hund B: bleibt in Käfig mit Strom liegen (Lernverhalten wir auf weitere Situationen übertragen)

    
    

• 10% der Menschen sind resistent gegen gelernte Hilflosigkeit (egal wie wenig Einfluss sie hatten vorher, sie sind trotzdem drangeblieben und haben versucht ihre jetzige Situation zu änder)- woran liegt das?

Konzept: Attributionsstil - “wem attribuiere ich und was attribuiere ich, wenn was schief läuft”

1. Anwendungsbereich

   • Gobal / Spezifisch: übertrage ich das, was ich in schlechter Konsequenz erlebe, auf andere Bereiche?

   • z.B. Hunde mit Käfig 1 und 2

2. Dauer

   • Persistent oder temporär

   • Zeitpunkt: ist es jetzt im Moment oder dauerhaft

3. Intern / Extern

   • wem atrribuiere ich es? Mir selber oder der Umwelt?

   • am stärksten kritisierte Dimension

Menschen mit einem positiven Attributionsstil (die nicht zu gelernter Hilflosigkeit tendieren) denken so: “Es ist nur in diesem Bereich, es ist nur in diesem Moment und die Umwelt ist Schuld”

Übertragung des Konzepts ins Positive

• Wenn etwas Gutes passiert, dann zu denken: “Es gilt zu allen Zeiten, in allen Bereichen und ich bin verantwortlich.”

• man kann Optimismus trainieren, indem man es sich bewusst macht und es dann gestaltet!

Notizen:

• Erkenntnis der Hunde wurde übertragen

• Versicherungsunternehmen Met Life haben Erkenntnisse zu Attributionsstil mit Versicherungsvertretern getestet

  • Frustssituation, wenn Mensch an der anderen Leitung sagt “ich habe keine Lust auf Versicherung”, daher hohe Fluktuation

  • Idee: sowohl Menschen mit Kompetenzen eingestellt als auch Menschen, die eine positive Art des Attributionsstils besitzen / die nicht zu gelernter Hilflosigkeit tendieren

  • zweitere kündigten seltener und verkauften mehr Versicherungen

Es geht darum zu überlegen, wie lerne ich und wie interpretiere ich Informationen.

Neigung einer Person, Informationen auf eine bestimmte Art und Weise wahrzunehmen, zu interpretieren und darauf zu reagieren

Notizen:

• man hat meist einen Quadranten, der besonders stark ausgeprägt ist, je nach Quadrant liegen einem manche Lernmethoden besser als andere

• oben links (1):

  • lernen durch Handeln und Erfahren, meist brauchen Sie jemanden, mit dem Sie Handeln und Erfahrungen machen können

  • Lerngruppen / Interaktionen helfen, das drüber sprechen hilft

• rechts unten (3):

  • lernen über reflektieren und theoretisieren

  • Lerngruppe nicht hilfreich, weil sie über Metaebene lernen

  • gutes Metaverständnis, lernen den Gesamtkontext

  • 1 und 3 passen in Gruppe nicht gut zusammen, außer sie erkennen ihre unterschiedlichen Lernmethoden und profitieren voneinander (1 muss einen Weg finden, das Metaverständnis aus 3 herauszulocken und 3 hilft es darüber zu sprechen, weil es dadurch verfestigt wird)

• rechts oben (2)

  • Strategisches Lernen, über Karteikarten

  • lernt über: Reflektieren und Erfahrung (strategische Lerner)

• links unten (4)

  • Kontext, konkret, selbst zusammenfassen, logisch

  • theoresieren und Handeln

Wichtig zu wissen, andere lernen anders als man selbst! Wichtig, was ist für mich selbst sinnvoll?

Notizen:

• Kolb hat gesagt: “man kann Lernstile als Phasen wahrnehmen”

• Durch direkte Erfahrung oder eher durch theoretische Auseinandersetzung?

• Welche „Medien/Wissensspeicher“ nutzen Sie am liebsten?

• Was bringt Ihnen mehr Freude: Entwicklung oder Anwendung von Ideen?

• Fokussieren Sie sich lieber oder setzen Sie sich lieber mit vielen unterschiedlichen

  Themen auseinander?

• Durch Beleuchtung der Information aus verschiedenen Perspektiven oder eher durch

• unmittelbares Ausprobieren?

• Finden Sie es wichtiger eine solide theoretische/konzeptionelle Basis zu haben oder steht der Nutzen im Vordergrund?

• Vertrauen Sie eher auf Logik oder auf Bauchgefühl?

Notizen:

• Kolbs “ideatypischer Lernzyklus”

• Je nach Lerntyp fängt man an unterschiedlichen Punkten an. Das was einem selbst am besten entspricht. “Links oben - Menschen” fangen am besten mit konkreter Erfahrung an

• Lernen, das zur Expertise führt, durchläuft alle vier Bereiche (jeder, der sein Fach beherrscht, ist durch alle Phasen gelaufen. Ärzte müssen sowohl Praxiserfahrung haben als auch Forschungsergebnisse lesen und darüber nachdenken, wie diese zu seinen aktuellen Kenntnissen passen)

• meistens liegt uns aber ein Bereich besser als ein anderer (manche gehen lieber über die Praxis und denken dann über ihre Ergebnisse nach, manche denken gerne nach und haben Schwierigkeiten, das in die Praxis umzusetzen)

• Leute aus der Forschung: lernen lieber über nachdenken und theorisieren

1. Grundlage für persönliche Standpunkte und Präferenzen

2. Grundlage für wichtige Lebensentscheidungen

3. Grundlage für erfülltes Leben

4. Grundlage für persönliche Zufriedenheit

Kulturunabhängige Entwicklung

SSFFFGA

• Selbstbestimmung ist sehr wichtig!

• Man muss einen Beruf finden, der zu den eigenen Stärken passt!

• Tätigkeit suchen, die einen fordert

• Frieden mit Kollegen schließen

• Fortbildungen

• Mehr Gehalt verlangen

• Abwarten: nach Berufseinstieg nimmt Zufriedenheit mit Arbeit und Leben ab, nach Midlife-Crisis kommt das Glück zurück

Notizen:

• die wenigsten können das gut bewerten

• es ist aber sehr wichtig die Stärken im Beruf ausleben zu können

Gallup Studie:

• Ergebnis: 68% der Arbeitnehmer, haben eine geringe emotionale Bindung an den Arbeitgeber

• Wie kann Emotionale Bindung höher sein?

  • Je stärker man eigene Stärken im Unternehmen nutzen kann desto engagierter ist man und desto höher die emotionale Bindung

Fragen nach Gallup Q12 (I)

Notizen:

• ich kann das tun, was ich am besten kann, ist der wichtigste Prädiktor

Notizen:

• sowohl auf Stärken als auch auf Schwächen bringt was

  • aber: es wirkt stärker, wenn man sich auf Stärken konzentriert

• Schule: Deutsch 2 und Mathe 4, du musst lernen, dass du aus der 4 eine 3 machst - problematisch, wenn man die selbe Zeit in Deutsch investiert hätte, hätte man eine 1 bekommen und sonst war man eher mittelmäßig

• man sollte den Fokus auf das "Stärken der Stärken legen und nicht auf das ausbügeln der Schwächen

  • aber: man bügelt Schwächen eher aus, statt Stärken zu stärken - darf natürlich aber auch nicht vernachlässigt werden

Vorteile:

• weniger Fluktuation, verschiedene Leute, kostet weniger

Warum ist das so?

• Suche nach Stärken ist anders als Suche nach Kompetenzen

• es gibt Energie das auszuführen

• man ist hinterher auf einem anderen Energieniveau

• etwas gut können und danach ausgelaugt sein ist keine Stärke, sondern eine Fähigkeit, die man sich angeeignet hat!

Seligman und Peterson haben nach den Grundtugenden gesucht

1. Weisheit: Wissen erwerben

2. Mut: Wille, Ziele auch trotz Widerstände erreichen

3. Menschlichkeit: Zwischenmenschliche Stärke

4. Gerechtigkeit: Zivile Stärke

5. Mäßigung: sich gegen Übermaß wehren

6. Transzedenz: Verbindung zum größeren Ganzen (Anerkennung von Schönheit, Dankbarkeit, Hoffnung, Spaß und Humor, Energie)

   
   

   Aus diesen 6 Tugenden, 24 Charakterstärken abgeleitet

Die Top 3 Stärken, die der VIA-Test ausgibt, finden sich vermutlich nicht in einem einzigen Tugenden-Bereich, sondern sind verteilt

• die erste Stärke weiß man meistens, über die zweite und dritte Stärke ist man oft verwundert

• das Ergebnis sind die Top 5 Stärken

• die 34 Stärken werden in vier Bereiche eingeteilt

  • Executing: Ausführende Stärken (das man Sachen umsetzt)

  • Influencing: Beeinflussende Stärken

  • Relationship Building: Beziehungsbildende Stärken

  • Strategic thinking: strategische Denkstärken

  
  

• in einem Team sollten alle vier Stärkenbereiche besetzt sein!

• wenn in einem Projekt bespielsweise nur Leute sind, die gut in “Executing” sind, dann ist zwar power dahinter (sie schaffen was weg), aber wenn denen z.B. das strategische Denken fehlt, die Beziehungsbildung und das Influencing fehlt, dann wird das Projekt von den anderen nicht wahrgenommen, es wird ablehnt und es fehlt die strategische Komponente, um dorthin zu kommen, wo man hin möchte

• Kritik: die einzelnen Teammitglieder müssen ihre Stärke jeweils so sehr in einem Bereich konzentriert haben, dass es Sinn macht, diese Person z.B. als “Influencing” Person ins Team mitaufzunehmen. In der Praxis sind die Stärken stark verstreut über alle Bereiche

1. das man Teams so gestalten kann

2. das sich Menschen in ihren Stärken unterscheiden

   • wenn jemand gut in Executing ist, dann sollte er sich jemanden suchen, der gut in relationship building ist

Unterschiede zwischen Gallup und VIA

• Gallup kostet Geld

• VIA ist Persönlichkeitsstärkentest, Gallup ist ein Berufsstärkentest

• Ähnlichkeit Beispiel: Gallup’s “Achiever” ist quasi das gleiche wie VIA’s Charakterstärke 8 “Perseverance, industry and diligence”

• Tests sind daher ähnlich, jedoch nicht deckungsgleich und haben große Unterschiede

Kostet ebenfalls

Positiv:

• nimmt Schwächen mit auf

• unterscheidet zwischen Stärken und gelerntem Verhalten

  • wichtig zu unterscheiden! Jemand kann die Finanzen gut, mag es aber nicht, muss es aber immer machen, weil er kompetent ist, dass laugt aber aus und bindet nicht emotional

  • Stärken sollte man verstärkt einsetzen in Aufgabe

  • Gelerntes Verhalten sollte man eher zurückfahren: Kompetenz ist was Schönes, aber wenn es nicht gekoppelt mit Stärke ist, dann laugt es einen aus

• Übung zur Stärkenfindung

• Menschen die einen kennen und denen man vertraut, die fragt man “wann war ich aus deiner Sicht am Besten?”

• Übung spricht das Transzedenz-Bedürfnis an, dass man nicht alleine ist auf der Welt, wenn Freunde, Kollegen, Familie so etwas einem sagt, dann fühlt sich das gut an / berührt einen / man hat einen Eindruck auf der Welt hinterlassen

• MBTI (Myers Briggs Type indicator)

• Gallup Strengths Finder

• MSCEIT

• Intelligenztests

Verständnis über sich selbst, führt zu besserem Verständnis über andere