Buffl

1. Sitzung - Experiment

HM
von Hanna M.

ABbildung Theorie/ Hypothese



Verschiedene Typen von Hypothesen


Kausalhypothesen

  • Hypothesen über Ursache-Wirkungs-Beziehungen

  • Experimenteller Versuchsplan


Korrelationshypothesen

  • Hypothesen über Zusammenhänge zwischen Merkmalen

  • korrelativer Versuchsplan


Deskriptive/beschreibende Hypothesen

  • Forschungsfragen bezüglich der Ausprägung einzelner Variablen

  • populationsbeschreibender Versuchsplan


Hypothesen über Merkmalsausprägungen/

populationsbeschreibende Designs


Hypothese über Merkmalsausprägungen: X hat [mindestens/höchstens] die Ausprägung A in Grundgesamtheit G

  • „Über 50% aller Jugendlichen in Deutschland spielen täglich Computerspiele“


Überprüfung mit populationsbeschreibendem Designs

  • z.B. Beobachtungsstudie an einer einfachen Zufallsstichprobe:

  • Für eine zufällig ausgewählte Stichprobe von Jugendlichen in Deutschland wird erfasst, wie häufig sie am Computer spielen


-> Bei populationsbeschreibenden Designs geht es um die möglichst präzise Schätzung von Populationskennwerten



Korrelationshypothesen/

korrelative Designs


Korrelationshypothese: X steht mit Y in [pos/neg] Zusammenhang

  • „Die Häufigkeit des Computerspielens bei Jugendlichen steht in einem positiven Zusammenhang mit ihrer Gewaltbereitschaft“

  • „häufiges Computerspielen geht einher mit höherer Gewaltbereitschaft“

  • „Jugendliche, die häufig am Computer spielen, sind gewaltbereiter“


Überprüfung mit Hilfe eines korrelativen Designs

  • z.B. querschnittlicheskorrelatives Design:

  • An einer Stichprobe von Jugendlichen wird die Häufigkeit des Spielens am Computer und die Gewaltbereitschaft gemessen

  • beide Variablen werden zueinander in Beziehung gesetzt


Korrelative Designs sind zur Prüfung von Zusammenhangshypothesen geeignet

  • aber nicht zur Prüfung von Kausalhypothesen


Kausalhypothesen/ experimentelle Designs


Kausalhypothese: X verursacht Y

  • „Computerspielen verursacht eine erhöhte Gewaltbereitschaft von Jugendlichen.“

  • „Computerspielen erhöht die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen.“


Überprüfung mit Hilfe eines experimentellen Designs

  • z.B. einfaktoriellerZufallsgruppen-Versuchsplan:

  • Zufällige Aufteilung einer Stichprobe von Jugendlichen in eine Experimentalgruppe (Spielen am Computer) und eine Kontrollgruppe (neutrale Aktivität)

  • Messung der Gewaltbereitschaft und Vergleich der Gruppen

  • Gibt es systematische Unterschiede in der Gewaltbereitschaft, können sie nur durch Computerspielen verursacht worden sein


-> Experimente erlauben die Prüfung von Kausalhypothesen


Eigene Untersuchung planen -Replizieren & erweitern


Zu (2): Eigene Untersuchung planen -Replizieren & erweitern


Standard-Vorgehensweise „Replikation & Erweiterung“

  • Kombination von Replikationsversuch eines Befunds (Effekt von UV A) mit Hypothesenprüfung bzgl. theoretischer Interpretation (Einflussgrößen)

  • Replikations-Hypothese „Es gibt einen Effekt von UV A“

  • Erweiterungs-Hypothese: „Effekt von UV A wird beeinflusst durch UV B“


Typischerweise mindestens zweifaktorielles Design

  • Faktor A (KG, EG): experimentelle Manipulation aus Originalstudie

  • Faktor B (Replikation, Erweiterung): Manipulation zur Prüfung eigener Hypothese


Replikation prüft Robustheit des Basisbefunds (Effekt Faktor A)-

  • „Manipulation check“: Ist Original-Befund robust?

  • Erfolgreiche Replikation stellt sicher, dass Effekt der Erweiterungs-Manipulation (UV B) interpretiert werden kann (nur wenn Effekt von A überhaupt vorliegt, kann er durch UV B potentiell beeinflusst werden)


Erweiterung (Faktor B) relevant für theoretische Interpretation

  • Prüft Alternativerklärungen für Original-Befund (z.B. Konfundierungen)

  • Untersucht Bedingungen, unter denen Original-Befund auftritt (z.B. Eigenschaften von Versuchssituation, TeilnehmerInnen, Kontext)


Replikation & Erweiterung –Fiktives Beispiel:Stift zwischen Zähnen (vs. Lippen) verbessert Stimmung (Strack, Martin, & Stepper, 1988)


Originalstudie zur „FacialFeedback“-Hypothese

  • TN bewerten Lustigkeit von Comics (AV) mit Stift, den sie im Mund halten

  • Manipulation (UV): Stift zwischen den Zähnen (smile) vs. Lippen (frown)

  • Hypothese: „Facialfeedback“ –Mimik beeinflusst affektive Reaktion


Mögliche Replikation & Erweiterung:

  • Replikationsversuch: Original-Design replizieren (UV A: Zähne vs. Lippen)

  • Wagenmakers et al (2016): Original-Befund nicht repliziert; aber: TN mit Videokamera gefilmt

  • Interpretation unklar: Original unglaubwürdig? Änderung problematisch? Direkter Vgl. fehlt!


  • Erweiterungs-Hypothese: Selbstaufmerksamkeit reduziert facialfeedback

  • Erweiterung: Prüfung des Beobachtungseffekts (UV B: mit vs. ohne Video)



Effekt UV A -> Facial-feedback-Effekt: Mimik beeinflusst Stimmung

Effekt UV B -> Selbstaufmerksamkeit beeinflusst den Facial-feedback-Effekt


Author

Hanna M.

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