Altersbedingte Phänomene die durch AM verstärkt werden können, welches AM verstärkt was ? (6 Punkte)
Orthostase durch Antihypertensiva, sedierende AM - RR wird erniedrigt
Natrium-Rückresorption erniedrigt - Diuretika
hämodynamische Nephrotoxizität ist erhöht - Antihypertensiva, Diuretika, COX-Inhibitoren
Benzodiazepinwirkung ist erhöht - Benzodiazepine
psychotrope Wirkung (Verwirrtheit, Delir) - Benzodiazepine, Opioide, Antidepressiva
anticholinerge Wirkungen sind erhöht - Antidepressiva, Neuroleptika, Antihistaminika, manche Parkinson-AM
Insgesamt ist die Vulnerabilität bei alten Patienten erhöht !!
Nenne die wichtigen geriatrischen Syndrome (4 Zusatz), welche AM können diese begünstigen?
Immobilität: sedierende AM, Opioide, Antidepressiva, Neuroleptika
Sturz: wie Immobilität + Antihypertensiva
Delir: wie Immobilität + anticholinerg wirkende AM
Inkontinenz: wie Verwirrtheit/Delir + Diuretika
Zusatz:
iatrogene Störungen: alles besprochene und mehr
Depression: Beta-Adrenorezeptor-Antagonisten, psychotrope AM
Malnutrition: anticholinerg wirkende AM, Antidepressiva, emetische AM
Exsikkose: Diuretika
Definition Delir, was sind Risikofaktoren (5) und Auslöser (10) ?
Definition: Psychische Veränderungen die akut auftreten und folgende Symptome in leichter oder schwerer Ausprägung beinhalten: Bewusstseins- und Aufmerksamkeitsstörungen, Störung der Kognition/ der Wahrnehmung/ der Orientierung, Psychomotorische Störungen (Wechsel Hyper- Hypoaktivität), Störung der Schlaf-Wach-Rhythmik, Affektive Störungen (Depression, Angst, Reizbarkeit)
RF
Alter >65 Jahre
vorbestehende Demenz
funktionelle Einschränkungen
schwere Komorbiditäten, Multimorbiditäten
Polypharmazie
Auslöser
verminderter sensorischer Input
Fixierung, Immobilisation, Instrumentierung
Umgebungsänderungen
Schlafstörungen
Urinretention, Obstipation
Dehydrierung, Elektrolytstörungen
metabolische Störungen
Polypharmazie - Fehl- und Übermedikation, NOn-response, UAWs
Operationen, Infektionen
Entzug von Alkohol oder AM
Was ist die BEERS-Liste (4)?
= Instrument um geeignete und ungeeignete AM im Alter zu erkennen
prägt PIM = potentially inapropriate medication used by the elderly
Modifikation durch 3 Kategorien: unbedingt vermeiden - selten indiziert - zu häufig eingesetzt
schlecht validiert, in D nicht relevant
PIM: Amitriptylin, Diazepam, Diphenhydramin, Doxepin, Flurazepam, Indomethacin, Methyldopa, Oxybutinin, Promethazin (Atosil (R), bei Schlafstörungen)
Was ist die PRISCUS-Liste (3)?
zeigt ungeeignete AM für die Alten
Vorteil: Alternativen werden aufgezeigt
keine Validierung aber kann man benutzen in D
Was ist die FORTA-Klassifikation ?
= fit for the aged
Einteilung in:
A - absolutely, besonders vorteilhaft
B - benefical, vorteilhaft
C - careful, fragwürdig
D - don´t, vermeiden
durch FORTA: Anzahl UAW reduziert, Aktivitäten des täglichen Lebens verbessert, Häufigkeit des akuten Nierenversagens reduziert
ist am besten vaidiert kann man benutzen in D (am sinnvollsten am aktuellsten), gibt keine Angaben zum Austausch
Nenne die Formen der Harninkontinenz und deren Ursache (4).
Belastungsinkontinenz (= Stressinkontinenz) - U: Störung des Blasenverschlusses
Dranginkontinenz (= überaktive Blase, OAB, früher “Reizblase”) - U: unkontrollierte Detrusorkontraktionen, gesteigerte Detrusorsensibilität = typische Sturzursache !
Mischinkontinenzform mit Belastungs- und Dranginkontinenz
Überlaufinkontinenz (tröpfchenweiser Abgang ohne richtige Leerung) - U: Harnabflussstörung führt zu übervoller Blase und Erschlaffung des Detrusors, z.B. bei Prostata-Hyperplasie
Welche UAWs (5) könnnen AM an der Blase auslösen. Bennene AM!
Polyurie, Pollakisurie, Harndrang - Diuretika
Detrusorerschlaffung: Miktionshemmung, Harnverhalt - anticholinerge AM (Butylscopolamin, SAMA, LAMA, Biperiden, H1-Antagonisten, Neuroleptika, trizyklische Antidepressiva), Beta2-Agonisten, glattmuskuläre Spasmolytika (CCB, Papaverin)
Detrusorkontraktion: Dranginkontinenz, unwillkürlicher Harnabgang - Beta1-Antagonisten, Parasympatomimetika
Spinktererschlaffung: unwillkürlicher Harndrang - Alpha1-Antagonisten, Benzodiazepine, Muskelrelaxantien (Skelettmuskel: Baclofen)
Sphinkterspasmus: Harnverhalt - Opioide, Alpha1-Agonisten
Indikation: überaktive Blase mit und ohne Inkontinenz
Welche AM können verschrieben werden ?
Muskarinerge AcH-Antagonisten
unselektiv: Oxybutinin ( unretardeiert, schlecht im Alter FORTA-D), Trospiumchlorid, Propiverin, Tolterodin
selektiv M3: Darifenacin, Solifenacin
UAW: Glaukomauslöser, Obstipation, Restharnbildung, trockener Mund, anticholinerges Syndrom (bei ungünstiger Komedikation), Kognitionseinschränkung und dementielle Veränderungen (außer Trospiumchlorid), Delir (bei Multimorbidität, Polypharmazie)
Beta3- Andrenorezeptor-Agonisten
Mirabegron
Alternative zu M-Antagonisten bei ungenügender Wirkung oder anticholinergen UAWs
Kombi M-Antagonisten + Mirabergon mgl.
UAW: Blutdruckerhöhung
Muskarinerge AcH-Antagonisten, welche AM, welche UAWs, welche Indikation ?
I: überaktive Blase mit und ohne Inkontinenz - 1. Wahl
AM: Oxybutinin (unretardiert: FORTA-D), Trospirumchlorid, Propiverin, Tolterodin - unseletkiv; Darifenacin, Solifenacin - selektiv M3
UAW:
Glaukomauslösung
Obstipation
Restharnbildung
trockener Mund, anticholinerges Syndrom
Kognitionseinschränkung, dementielle Veränderungen (außer Trospiumchlorid)
Delir
Beta3-Agonisten, Welche AM; Welche Indikation, Welche UAWs?
I: überaktive Blase mit und ohne Inkontinenz - Alternative
AM: Mirabegron
Indikation: Belastungsinkontinenz der Frau
1. Wahl und Reserve AM
UAWs
1. Wahl: SSRI - Duloxetin
eher Therapieversuch als evidenzbasiert in der Geriatrie
UAW: Wirkeintritt nach 2-4 Wochen, Übelkeit, Schwindel, Mundtrockenheit, Schlaflosigkeit, Obstipatioin
Substrat von CYP1A2, CYP2D6
Reserve
Östrogene (lokal, oral): bei Stressinkontinenz, Wirksamkeit im Alter schlecht belegt, alle UAW wie bei Hormonersatztherapie
Botulinumtoxin (Injektion in den Detrusor): bei therapierefraktärer hyperaktiver Blase, hochwirksam, limitierte Invasivität, UAW: Harnretention kann bei geriatrischen Patienten Harnableitung erfordern, daraus resultieren Sekundärprobleme die schwerwiegend sein können
Desmopression (synthetisches Vasopressin): für Reduktion der nächtlichen Diurese und damit der Nykturie, UAW: Risiko der Hyponatriämie (Delir, Sturz) abwägen gegen Sturzgefahr durch Nykturie
SSRI, Welches AM, Indikation, UAW?
Duloxetin
I: Belastungsinkontinenz der Frau
Stellenwert in der Geriatrie: nach Leitlinie eher Therapieversuch als evidenzbasierte Therapie
UAW: Wirkeintritt nach 2-4 Wochen, Übelkeit, Schwindel, Mundtrockenheit, Schlaflosigkeit, Obstipation
Substrat von CYP1A2 und CYP 2D6
Östrogen, Indikation und UAWs.
lokale und orale Applikation
I: Stressinkontinenz, Wirksamkeit im Alter schlecht belegt - Reserve
UAW: alle UAW und langfristigen Probleme der Hormonersatztherapie
Botulinumtoxin, Indikation, UAW
Injektion in den Detrusor
hochwirksam, limitierte Invasivität
I: bei therapierefraktärer überaktiver Blase
UAW: Harnretention kann bei geriatrischen Patienten Harnableitung erfordern, daraus resultieren Sekundärprobleme, die besonders schwerwiegend sein können
Desmopression, Indikation,UAW
ist synthetisches Vasopressin
I: Reduktion der nächtlichen Diurese und damit auch der Nykturie
UAW: Risiko der Hyponatriämie (Delir, Sturz) abwägen gegen Sturzrisiko durch Nykturie
I: Senkung des Miktionswiderstandes bei Blasenauslassobstruktion, bspw. bei BPH, Untersützung eines Katheterauslassversuchs
Welche AM, welche UAW?
Alpha 1- Antagonisten
Tamsulosin, Alfuzosin, Prazosin, Doxazosin
einschleichend dosieren
UAW: (orthostatische) Hypotonie, verstopfte Nase durch Schleimhautschwellung, retrograde Ejakulation
I: Hemmung des Drüsenwachstums bei BPH
AM, UAW, Wirkmechanismus
5Alpha-Reduktase-Hemmer
Finasterid, Dutasterid
kompetitive Hemmung der Dihyxrotestosteronbildung aus Testosteron
spürbare postive Effekte nach 3-6 Monaten
UAW: erektile Impotenz, verminderte Libido, Gynäkomastie, Übelkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, Hodenschmerzen, Verminderung der PSA-Werte um ca. 50% (PSA-Werte x2 nehmen bei Karzinomfrüherkennung), weniger low grade, mehr high grade Prostata-Karzinome
I: Überlaufinkontinenz bei Männern
I: Senkung des Miktionswiderstandes bei Blasenauslassobstruktion (BPH), Unterstützung eines Katheterauslassbersuchs
AM: Alpha1-Antagonisten: Tamsulosin, Alfuzosin, Prazosin, Doxazosin
AM: 5Alpha-Reduktase-Hemmer: Finasterid, Dutasterid
kompetetive Hemmung der Dihyxrotestosteronbildung aus Testosteron
spürbar positive Effekte erst nach 3-6 Monaten
UAW: erektile Impotenz, verminderte Libido, Gynäkomastie, Übelkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, Hodenschmerzen, Verminderung der PSA-Werte um ca. 50% ( bei Karzinomfrüherkennung muss PSA x2 genommen werden), weniger low grade mehr high grade Prostata-Ca
Nenne und erkläre pharmakodynamische Änderungen im Alter.
Polypharmazie: bei 5 >= 15 potentielle Ursachen für UAWs
alterbedingte Erkrankungen und Einschränkungen: Verwirrtheit, Demenz, Depression, Einnahmefehler, Aktivitätsänderung von Sympathikus und Parasympathikus und deren Beeinflussung durch AM spielen im Alter eine bedeutende Rolle (Hyponatriämie, Hyperkaliämie im Alter)
alltäglicher Umgang mit AM erschwert
veränderte Pharmakokinetik: Muskelmasse nimmt ab (Kreatinin runter, renale Elimination runter), Knochendichte runter, Gebrechlichkeit, Fettanteil 30-40% (lipophile AM niedrigere Plasmakonz und höhere HWZ, hydrophile AM höhere Plasmakonz.), Schluckstörung, Magenbeschwerden bei EInnahme, renale Elimination und Nephrotoxizität werden wichtig !
veränderte Pharmakodynamik: Orthostase, Natrium-Rückresorption erniedrigt, hämodynamische Nephrotoxizität, Benzodiazepinwirkung erhöht, psychotrope Wirkungen, anticholinerge Wirkungne erhöht
Pharmakodynamische Änderungen im Alter (6), welche AM haben einen Einfluss ?
Zuletzt geändertvor 2 Jahren