Güllich & Krüger:
,, Bewegung, spiel und Sport haben erzieherische Wirkung und erfüllen pädagogische Funktionen, aber sie sind nicht immer pädagogisch intendiert um wünschenswert pädagogische Wirkungen zu erzielen, kommt es drauf an, als was sie verstanden & inszeniert werden.”
Wirkung = nicht immer intendiert
Funktion = pädagogische Nutzung der Wirkung
z.B. Kreisliga Fußball = normal viel Alkohol zu konsumieren, Wirkung ist nicht intendiert
Schwer definierbar was für Sport erzieherisch wichtig ist!
ist eine Frage von Normen und Wertevorstellung
Zwei Ausprägungen:
intentionale Erziehung:
bewusste Beeinflussung von Menschen durch Mensch
Intentional, geplant, zielgerichtet
Methodisch inszeniert und kontrolliert
Erziehung in engen Sinne:
eine intentionale Beeinflussung ist der Prozess (zeitlich andauernder Vorgang) der zielgerichteten Beeinflussung
(absichtlich/ intentional & direkte Einflussnahme einer Person durch eine andere) zu einem als wertvoll erkannten Verhalten
( Normen/ Werte & Haltungen/Einstellungen
Erziehung als Fremdaufforderung zur Selbsttätigkeit!
Funktionale Erziehung:
eine Folge sozialer, meist unbewusster Einflüsse
Immanent (in Räumen, Geräten, Materialien, Medien, soziale Strukturen) —-> Erziehung geht nicht immer nur vom Menschen aus sondern auch von Räumen!
Räumliche Anordnung gibt Verhältnisse vor
Meist unbewusst, ungeplant
Informelles lernen
Soziale Kontexte und Strukturen erziehen:
stillschweigende, heimliche Aneignung vorherrschender Muster durch Beobachtung & Nachahmung
Nennt man auch SOZIALISATION
sozial vermitteln, feldspezifischer Habitus
Erziehung im weiten Sinne!!! Immer wenn es auch um sozialisation geht
Doppelfunktion:
Erziehung zum Sport:
Ziele:
Sportartenspezifische Fertigkeiten und Fähigkeiten
Teilnahme an Sport- & Bewegungskultur
Motivation zum lebenslangem Sporttreiben & Bewegen
zentraler Leitfaden von Schulsport in NRW bis Ende 1990er Jahre:
Entwicklung von Handlungsfähigkeit im Sport
Ausbildung (sport) motorischer Grundlagen
Erziehung durch Sport
Bewegung, spiel und Sport als Mittel zum Erwerb sportpbergreifender Fähigkeiten, Schlüsselkompetenzen, Haltungen
zentraler Leitfaden von Schulsport in NRW ab 1990er:
Ausbildung von Haltung wie Fairness, Gewaltfreiheit, Solidarität, Anerkennung
Entfaltung des selbst durch Bewegungs- & Körpererfahrung
Entwicklung von Handlungskompetenz in und durch Bewegung, Spiel und Sport
Entwicklung von Verstetigung von Einstellungen und wertehaltungen (wie Fairness,Respekt usw.)
Entwicklung, Erfahrungen und Entfaltungen der sportlichen und (senso-)motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten
Bildung durch Sport: kompetent an der Bewegungs-, Spiel-, und Sportkultur teilnehmen zu können & seine Persönlichkeit bei diesen Aktivitäten zu entwickeln
Begriffserklärungen:
Comenius: alle Menschen sollen alles lernen dürfen
Kant: Bildung als Notwendigkeit für den frei handelnden, mündigen Menschen
Pestalozzi: der Mensch als Werk der Natur, der Gesellschaft und seiner selbst (lernen mit Kopf Herz und Hand)
Humboldt: der wahrze Zweck des Mensch ist die höchste und proportionierlichste Bildung aller Kräfte zu einem Ganzen.
Peukert: Bildung ein großer Leitbegriff, Verständigung über sich selbst suchen
sich bilden
Aneignen von Welt
Auseinandersetzung mit sich und der Welt
Bonnet & Hericks: Reflexivität- krisenhafter Ungewissheit bewusst werden und sich dazu verhalten
Krisen lehren
Krisenhafte Ungewissheiten überwinden:
Irritationen = veränderte Gewöhnungen
Veletzungen
Bildung umfasst drei Grundfähigkeiten
Fähigkeit zur Selbstbestimmung: über die je eigene, persönlichen Lebensziele
Fähigkeit zur Mitbestimmung: kultureller, gesellschaftlicher und politischer Verhältnisse; umfasst Kritikfähigkeit und Einsicht in die Mitverantwortlichen
Fähigkeit zur Solidarität: anerkennende Haltung anderer gegenüber; Empathiefähigkeiten; Orientierung an der Lösung gemeinsamer Aufgaben
Bewegungskompetenz als eine Dimension von Bildung
Bewegungskompetenz fördert die drei Grundfähigkeiten wesentlich
Selbstbestimmung: Erfahrungen in Konkurrenzorientierten und nicht-konkurrenzorientierten Bewegungsformen; Möglichkeitsräume wahrnehmen, erproben und gestalten
Mitbestimmung: Bewegungskönnen, Mitspielen können; Regeln einhalten/verändern; Bewegungsideen entwerfen
Solidarität: Anerkennung körperlichen Anderssein und bewegungskultureller Vielfalt; sich für vermeidlich schwächere stark machen
ein lebenslanger Prozess der sich (leiblichen) Begegnungen und Auseinandersetzungen des Menschen mit sich und Welt vollzieht
ein Angebot und kann nicht verordnet werden
umfasst die Entwicklung der Grundfähigkeiten zur Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Solidarität
Bewegungskompetenz ist eine unverzichtbare Dimension von Bildung
Zuletzt geändertvor 2 Jahren