Semiotik/Sprachtheorie

Areale/ Gegenden (daher fraglich, ob sog. Kiez-Deutsch ein Dialekt ist oder Soziolekt)

Zeichentheorie = die Wissenschaft, die sich mit Zeichensystemen aller Art befasst.

• Laute (Phonetik-Phonologie)

• Betonung (Prosodie)

• Wörter und Wortgruppen

• Sätze

• Text

• Bedeutung

• Interaktion

• aliquid stat pro aliquo = Etwas steht für etwas

  → Ein Zeichen steht für ein Bezeichnetes

• Problem: Lässt keine nähere Bezeichnung der Zeichen zu

Die wesentliche Eigenschaft des Zeichens ist seine Stellvertreter-Funktion

-> Ein Zeichen wird dadurch zum Zeichen, dass es für etwas anderes steht.

• indexikalische Zeichen

• ikonische Zeichen

• symbolische Zeichen

-> Einteiliung = idealtypisch, in der Realität oft Mischformen

indexikalisches Zeichen

• steht in einem Folge-Verhältnis zum Bezeichneten

  • lässt Rückschlüsse auf etwas anderes (einen Grund oder eine Ursache) zu.

• Indexe werden häufig nicht aktiv gesetzt,

  • z.B. Kleidung

  • -> anders als bei vielen anderen Zeichen

ikonnisches Zeichen

• Beziehung zum Gegenstand auf einem Abbildverhältnis, d.h. auf Ähnlichkeiten, beruht.

  • Diese Ähnlichkeiten können optischer Natur sein, aber auch auf Lautlichem beruhen.

z.B. Piktogramme an Bahnhöfen und Flughäfen

symbolische Zeichen

• willkürliche Beziehung vom Zeichen zum Bezeichneten.

  • Beziehung zum Gegenstand weder auf einem Folgeverhältnis noch auf Ähnlichkeit beruht.

• Die Laut- und Schriftzeichen der menschlichen Sprachen sind fast ausschließlich Symbole.

Der Zusammenhang zwischen Zeichen und Bezeichnetem ist arbiträr

• dem Ermessen überlassen,

• beliebig, willkürlich

z.B.

• sprachliche Zeichen

• Schilder auf Autobahnen blau, auf Landstraßen gelb

-> man muss die Bedeutung arbiträrer Zeichen lernen

• verbale -> Wörter, Sätze, Texte

• nonverbale -> existieren unabhängig von Sprache, z.B. Mimik, Gestik, Körperhaltung

• paraverbale -> selbst nicht-sprachlich, manifestieren sich aber im sprachlichen Ausdruck, z.B. Stimme, Sprechtempo

nach: Ogden/Richards 1923

• so stellt man sich vor, dass sprachliche Zeichen funktionieren

• Linie zwischen A & C ist gestrichelt, da zwischen Zeichen und Referent nicht zwangsläufig ein Bezug besteht

  • Zeichen bezeichnet nichts, bis das Zeichen benutzt wird, dann wird erst der Bezug hergestellt zwischrn Zeichen und Referent (dieser Prozess = Symiose

• Das sprachliche Zeichen lässt sich durch das Begriffspaar „Vorstellung“ und „Lautbild“ bzw. „Zeicheninhalt“ und „Zeichenausdruck“ (Signifié und Signifiant) charakterisieren.

  • Erst wenn beide Aspekte zusammenkommen, handelt es sich um ein sprachliches Zeichen.

• Das Verhältnis dieser beiden Seiten beschreibt de Saussure mit drei Begriffen:

  • Arbitrarität

  • Konventionalität

  • Assoziativität

  
  

• Die Beziehung zwischen Zeichenform und Zeicheninhalt ist nichts Naturgegebenes. Sie ist willkürlich (arbiträr) bzw. unmotiviert.

  • Die Zeichenform wird durch den Inhalt in keiner Weise bestimmt, der Zeicheninhalt ist nicht aus der Zeichenform herleitbar.

  • verschiedene Sprachen bezeichnen verschiedene Dinge unterschiedlich

  • Zusammengesetzte Wörter und Ableitungen sind dagegen relativ motiviert.

• 
  

Die Zuordnung zwischen Zeichenform und Zeicheninhalt muss, damit Kommunikation funktioniert, im Wesentlichen stabil bleiben.

Dafür bedarf es einer Übereinkunft, einer Konvention, die diese stabile Beziehung zwischen signifiant und signifié festlegt.

(implizite kulturelle Abmachung)

Assoziativität meint das psychologische Phänomen, dass der Zeichenausdruck und der Zeicheninhalt im Gedächtnis miteinander verknüpft sind. Ausdrucks- und Inhaltsseite eines sprachlichen Zeichens sind zwar miteinander assoziiert, werden aber im Gedächtnis getrennt gespeichert.

Nicht nur ein Individuum wäre außerstande, wenn es wollte, die vollzogene Wahl nur im geringsten zu ändern, sondern auch die Masse selbst kann keine Herrschaft über nur ein einziges Wort ausüben; sie ist gebunden an die Sprache so wie sie ist. Man kann die Sprache also nicht einfach für einen bloßen Kontrakt halten [...] In jeder beliebigen Epoche, so weit wir auch zurückgehen mögen, erscheint die Sprache immer als das Erbe der vorausgehenden Epoche. [...] Der gegebene Zustand einer Sprache ist immer das Erzeugnis historischer Faktoren, und diese Faktoren bieten die Erklärung, warum das Zeichen unveränderlich ist, d.h. jeder willkürlichen Ersetzung widersteht.

synchronisch =

= statische Seite unserer Wissenschaft

-> z.B. Sprachsystem zum Zeitpunkt -> Sprachzustand

diachronisch =

= Entwicklungsvorgänge

• Entwicklungsphase (z.B. Entwicklung der Bedeutung eines Wortes über einen bestimmten Zeitraum)

  
  

  
  

Organon-Modell

sprachliche Zeichen = Werkzeuge, mit dem der Sender einem Empfänger etwas mitteilt

• Ausdrucksfunktion -> der Sender gibt etwas preis -> Symptom

• Darstellungsfunktion -> reine Information -> Symbol

• Appellfunktion -> Aufforderungsfunktion -> Signal

Z= Zeichen

sprachliche Zeichen = Werkzeuge, mit dem der Sender einem Empfänger etwas mitteilt

• Es ist Symbol kraft seiner Zuordnung zu Gegenständen und Sachverhalten -> Darstellungsfunktion

• Symptom (Anzeichen, Indicium) kraft seiner Abhängigkeit vom Sender, dessen Innerlichkeit es ausdrückt -> Ausdrucksfunktion

• Signal kraft seines Appells an den Hörer, dessen äußeres und inneres Verhalten es steuert wie andere Verkehrszeichen. -> Appellfunktion

• Ausdrucksfunktion

  der Sender gibt etwas preis -> Symptom

• Darstellungsfunktion

  reine Information -> Symbol

• Appellfunktion

  Aufforderungsfunktion -> Signal

signifie = Signifikat

• Inhaltsseite

• Vorstellung

siginfiant = Signifikant

• Ausdrucksseite

• Lautbild

Indexe → nicht intentional

Symbole → intentional

Ikone → intentional

nonverbal

Die deutsche Sprache kann unter semiotischer Perspektive als System von Zeichen betrachtet werden.

Ferdinand de Saussure:

parole → individuelle Sprachverwendung, Rederweisung

langue → Sprache als Sprachsystem von Zeichen und grammatischen Regeln

Language → menschliche Sprachfähigkeit

Signifikat

• Inhalt, signifie

• Das, was bezeichnet wird

Signifikant

• Ausdruck, signifiant

• die Bezeuchnung