Inhalt der Möglichkeitstheorie?
Nach der Möglichkeitstheorie liegt Eventualvorsatz vor, wenn der Täter den Erfolg für konkret möglich hält und dennoch handelt. Er muss also bestimmte Anhaltspunkte haben, dass sich das von ihm geschaffene, rechtlich missbilligte Risiko tatsächlich in einer Tatbestandsverwirklichung realisiert; es genügt nicht, wenn der Täter die Risikorealisierung abstrakt für möglich hält.
Inhalt der Wahrscheinlichkeitstheorie?
Nach der Wahrscheinlichkeitstheorie liegt Eventualvorsatz vor, wenn der Täter die Rechtsgutsverletzung nicht nur für möglich, sondern auch für wahrscheinlich hält.
Inhalt der Billigungstheorie?
Nach der Billigungstheorie liegt ein Eventualvorsatz vor, wenn der Täter den Erfolgseintritt für möglich hält und billigend in Kauf nimmt. Eine Billigung liegt selbst dann vor, wenn die Realisierung des Taterfolges für den Täter höchst unerwünscht ist, er sich jedoch damit abfindet.
Inhalt der Gleichgültigkeitstheorie?
Nach der Gleichgültigkeitstheorie liegt Eventualvorsatz vor, wenn der Täter um die Möglichkeit eines eventuell eintretenden Taterfolges weiß, diesen aber gleichgültig hinnimmt.
Inhalt der Ernstnahmetheorie?
Nach der Ernstnahmetheorie handelt derjenige vorsätzlich, der die Möglichkeit des Erfolgseintritts ernst genommen und sich mit ihr abgefunden hat.
Wie wird körperliche Misshandlung definiert?
Körperliche Misshandlung ist jede üble, unangemessene Behandlung, durch die das körperliche Wohlbefinden nicht nur unerheblich beeinträchtigt wird.
Wie wird Gesundheitsschädigung definiert?
UNter einer Gesundheitsschdigung versteht man das Hervorrufen oder Steigern eines pathologischen d.h. eines nachteilig von den normalen körperlichen Funktionen abweichenden Zustandes körperlicher oder seelischer Art.
Wie wird Kausalität definiert (Conditio-sine-qua-non-Formel) ?
Kausal ist jede Bedingung, die nicht hinweggedacht werden kann, ohne, dass der Erfolg in seiner konkreten Gestalt entfiele.
Wie wird die bewusste Fahrlässigkeit definiert?
Der Täter ist nicht mit der als möglich erkannten Tatbestandsverwirklichung einverstanden und vertraut ernsthaft darauf, dass der Taterfolg nicht eintritt.
Definition objektive Zurechnung?
Objektiv zurechenbar ist ein Erfolg dann, wenn der Täter eine rechtlich relevante Gefahr geschaffen hat, die sich im tatbestandsmäßigen Erfolg realisiert.
Eine Notwehrlage setzt einen gegenwärtigen und rechtswidrigen Angriff voraus.
Wie werden diese Elemente definiert? (gegenwärtig, rechtswidrig, Angriff)
Ein Angriff im Sinne des § 32 StGBist jede durch menschliches Verhalten drohende Verletzung rechtlich geschützter Güter oder Interessen.
Gegenwärtig ist ein Angriff, der unmittelbar bevorsteht, bereits begonnen hat oder noch fortdauert.
Rechtswidrig ist jeder Angriff, der den rechtichen Bewertungsnormen zuwiderläuft und nicht seinerseits durch einen Erlaubnissatz gedeckt ist.
Definitiion des Elements geeignet (Notwehr)
Geeignet ist jedes Mittel, das in der Lage ist, den Angriff sofort zu beenden.
Definition des Elements erforderlich (Notwehr)
Die Notwehrhandlung ist erforderlich, wenn die Notwehrhandlung das mildeste Mittel zur Abwehr des Angriffs ist. Es muss also grundsätzlich das Mittel gewählt werden, welches bei gleicher Wirksamkeit den geringsten Schaden beim Angreifer auslöst; dabei muss jedoch kein unsicheres Mittel gewählt werden.
Definition der Äquivalenztheorie?
Nach der Äquivalenztheorie ist jede Bedingung kausal für einen Erfolg, die nicht hinweggedacht werden kann, ohne dass der Erfolg in seiner konkreten Gestalt entfiele.
Definition der Adäquanztheorie?
Die Adäquanztheorie geht davon aus, dass eine Handlung kausal ist, wenn sie adäquate Bedingungen des konkreten Erfolges ist, d.h. wenn sie die objektive Möglichkeit des Erfolgseintritts generell nach allgemeiner Lebenserfahrung in nicht unerheblicher Weise erhöht hat.
Definition der Relevanztheorie?
Der ursächliche Zusammenhang bestimmt sich zunächst nach der conditio-sine-qua-non-Formel, hinsichtlich der Erfolgszurechnung wird sie aber durch Erwägung der strafrechtlichen Rellevanz des Geschehens erweitert, sodass nur tatbestandsadäquate Bedingungen relevant sind.
Definition der objektiven Zurechnung?
Objektiv zurechenbar ist ein Erfolg, wenn durch menschliches Verhalten ein rechtlich missbiligte Risiko geschaffen wurde, das sich im tatbestandsmäßigen Erfolg niedergeschlagen hat.
Definition des Koinzidenzprinzips?
Vorsätzliches Handeln setzt voraus, dass der Täter bei Begehen der Tat alle strafbegründenden und strafschärfenden Umstände des objektiv verwirklichen Straftatbestandes gekannt hat.
Definition der Wegnahme?
Eine Wegnahme im Sinne des § 242 Abs. 1 Abs. 1 StGB ist der Bruch fremden und die Begründung neuen, nicht notwendigerweise tätereigenen Gewahrsams. Gewahrsam ist ein tatsächliches Herrschaftsverhältnis zwischen einer Person und einer Sache, das von einem natürlichen Herrschaftswillen getragen und von der Verkehrsauffassung bestimmt wird.
Definition Vorsatz?
Vorsatz ist der Wille zur Tatbestandsverwirklichung in Kenntnis aller objektiven Tatumstände.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren