Blutvolumen
7 bis 8 % des Körpergewichts
4 bis 6 l bei Erwachsenen
Was ist Blut?
Bindegewebe mit Zellen und ‘flüssiger extrazellulärer Matrix’
Viskose Flüssigkeit
Anteil Blut vom Körpergewicht
Ca 8%
Ph Wert von Blut
7,4
Temperatur von Blut
38°C
Wie wird Blutvolumen reguliert?
Niere (Wasserausscheidung)
Was ist der Zweck von Blut?
Metabolische Verbundung von Organen
Transport von Atemgasen, Nährstoffen, Abfallprodukten, Hormonen
Regulation von Körpertemperatur und Ph Wert
Schutzfunktion: Immunsystem, Blutgerinnung
Entnahme von Blut
Venöses Blut (zB Unterarmvene) durch Fachkraft
Kapillarblut (Fingerbeere/ Ohrläppchen)
Warum Blut entnehmen?
Diagnostische Marker bestimmen (Blutprofil)
Entzündungswerte checken
Blutspende (Venös, Unterarmvene)
Hypovoläme
Physiologische Veränderung
Erniedrigtes Blutvolumen durch starkes Schwitzen oder Dursten
Hypervolämie
Blutvolumenerhöhung
zB bei Säuglingen, Schwangeren, Hochleistungssportlern, Menschen im Hochgebirge
Akuter Blutverlust
10 - 15% keine wesentlichen Funktionsstörungen
> 30% Symptome von Volumenmangelschock (Körper durchblutet nicht unmittelbar lebenswichtige Gebite weniger bis gar nicht)
> 50% ohne therapeutische Maßnahmen tödlich
Komponenten von Blut
1 Plasma (flüssig, ca 55%)
2 rote Blutkörperchen (ca 45%)
3 weiße Blutkörperchen und Blutplättchen (ca 10%)
Namen und Funktionen der Blutkörperchen
Rot: Erythrozyten (Sauerstofftransport)
Weiß: Leukozyten (Abwehrfunktionen) Granulozyten, Monozyten, Lymphozyten
Thrombozyten (Blutgerinnung)
Hämatomkrit, dessen Normalwert und Abweichungen
Bestimmt Anteil an Erythrozyten in Blutprobe / Anteil Korpuskeln (feste Bestandteile)
Frauen: 42
Männer: 47
>40 Anämie Blutarmut
<55 Polyzythämie
Dominierendes Protein in Erythrozyten
Albumin
Wichtige Plasma Bestandteile
1 Alle Aminosäuren
2 Vitamine
3 Spurelemente
4 Hormone
5 Gerinnungsfaktoren
Welcher Blutwerte ist wichtig für die Diagnostik?
Quotient aus LDH Cholesterin / LDL Cholesterin = 'schlechtes’ LDL Cholesterin <3,5 gesund
Was macht das Blutplasma gelb?
Bilirubin
Unterschied zwischen Blutplasma und Blutserum
Plasma: Zentrifugationsüberstand von nicht geronnenener Blutprobe
Serum: Zentrifugationsüberstand von geronnenem Blut (keine Gerinnungsfaktoren)
Wie kann eine Blutprobe an Gerinnung gehemmt werden?
Hinzugabe von hemmendem Stoff wie zB EDTA, Heparin, Zitronensäure
Harnflichtige Bestandteile des Blutplasmas
1 Harnstoff: Endprodunkt des Harnstoffzyklus (Aminosäureabbau)
2 Harnsäure: Endprodukt des Nukleinsäueabbaus
3 Creatinin: Produkt des Muskelstlffwechsels (Kreatin)
4 Laktat: Endprodukt der anaeroben Glycolyse
5 Bilirubin: Häm-Abbauprodukt
Proteine im Blut
Albumin: Osmotischer Druck; Eiweißreserve; bindet Bilirubin, freie Fettsäuren und viele Arzneistoffe
Globuline: Lipoptoteine (Transport von Trigliceryden, ua Cholesterol)
Proteine des Komplementsystems
Proteine des Gerinnungssystems
Transportproteine (zB Transferrin, Transcobalamin)
Y-Immunglobuline (Antikörper)
Wo kommen die Zellen des Blutes her?
Sie entwickeln sich aus Pluripotenten Stammmzellen (Rotes Knochenmark), danach keine Zellteilung mehr (außer Lymphocyten)
Was sieht man auf einem Differentialblutbild?
Die vorhandenen zellulären Bestandteile des Blutes
Wie reguliert der Körper den Gehalt an Erythrozyten und Thrombozyten?
Homöostatisch; (biochemisches Gleichgewicht)
Bildung von Erythrozyten
Erythropoese durch Ersthropoietin (EPO) aus Niere stimuliert
Erhöht bei Hypoxie (Doping) oder Menschen im Gebirge
Erniedrigt bei Niereninsuffizienz
Bildung von Thrombozyten
Neubildung von Thrombozyten durch Thrombopoietin (THPO) ua aus Leber stimuliert
Zahl und Verteilung der Leukozyten
Schwankt mit körperlicher Situation
Erhöhung durch Colony-stimulating factors und durch Interleuki e
Leukozytose wird durch Infektionen, allg. Stress induziert
Eigenschaften von Erythrozyten
1 Anzahl ca 5000000 (mio) pro Mikroliter
2 Lebensdauer ca 120 Tage
3 Neubildung ca 2 Mio pro s (Milz)
4 Form bikonkav; große Oberfläche (>3000 m2); verformbar
5 Stoffwechsel anaerob
6 Hb-Gehalt im Blut; 12-16 g/dl F; 14-18 g/dl M (Hämoglybin)
1 Erythrozyt enthält ca 280 Mio Hb Moleküle (33% der Zellmasse); kann jeweils 4 o2 Atome binden
Hab als Puffer; pH-Wert Regulation: bindet Kohlendioxid an Seitenketten
Diagnostischer Marker für Diabetes , da Veränderung an Hb -> HbA1c bildet sich an Seitenketten: HbA1c>6,5% ungesund
Aufbau von Erythrocyten
Erythropoese über Zwischstufe Reticulocyt
Reift im Blut nach 1-2 Tagen zum Erythrocyt
Normale Anzahl 0,5-1,5 % der Erythrocyten
Abbau der Erythrocyten
Verdauung in Milz, Leber und Knochenmark
Bei ungenügender Verformbarkeit
Phagozytose und Verdauumg liefern Globin, Häm und Eisen
Häm wird ausgeschieden (als Bilirubin)
Erythrocyten als Grundlage für AB0 System
Tragen an Oberfläche Antigene (A&B) Glykoproteine und Glykolipide
Blutgruppe A: Antigen A
Blutgruppe B: Antigen B
Blutgruppe AB: beide
Blutgruppe 0: keins
Plasma tragen Antikörper
Gegengesetzt der Antigene
0 neg Universalspender
AB pos Universalempfänger
Verteilung der Blutgruppen
A Rh pos 37%
0 Rh pos 35%
B Rh pos 9%
AB Rh pos 4%
A Rh neg 6%
0 Rh neg 6%
B Rh neg 2%
AB Rh neg 1%
Warum kein nicht kompatibles Blut mische ?
Bildung Antigen-Antikörper Komplex
Komplementaktivierung und Hämolyse
Anaphylaktischer Schock
Nierenversagen
(Tüpfelprobe zur Vorbeugung)
Was sind Agglutinine
Antikörper, die A oder B erkennen
Rhesusfaktor
Oberflächenprotein auf Zellmembran der Erythrocyten
D-Antigen bestimmt Rh+ oder Rh-
Wird dominant rezessiv vererbt
15% der Europäer Rh-
Gefährlich bei zweiter Geburt wenn Mutter negativ, Vater positiv: Hämolyse beim Kind -> Prophylaxe mit Anti-D-Antikörper nach Entbindung
Unterteilung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten)
Unterscheiden durch Anfärben eines Blutausstrichs
Granulocyten
mit zweilappigem Zellkern und vielen Granula (Eosinophile, Basophile, Neutrophile (am häufigsten))
Kurze Lebensdauer (wenige Tage)
Können bei Infektion ins Gewebe wandern (Irreversibel, Selektin-Integrin-Interaktion)
Teil der unspezifischen Immunabwehr
Beteiligung an allergischen Reaktionen
Was ist die Chemotaxis?
Mikrobielle Toxine zB LPS, Kinine, CSFs (colony stimulating factor), Leukotrine etc. locken Leukozyten ins Gewebe
Granulozyten (akute Entzündungsreaktion, Abwehr von Mikroorganismen):
Neutrophile kommen am schnellsten auf Gefäßschäden durch Bakterien -> Phagozytose, töten Mikroorganismen mit Porenbildnern, Lysozym, Sauerstoffradikalen
Basophile verlassen an Entzündungsort die Blutbahn und dringen in Gewebe ein (Heparin, Histamin, Serotonin) = mastzellen
Eosinophile verlassen Blutbahn und gelangen in Gewebsflüssigkeit (Histaminase)
Monozyten verlassen Blut, differenzieren zu Makrophagen
Sehr effektive Zellen für Phagozytose und Vernichtung von Mikroorganismen
Lymphocyten (spezifische Immunabwehr):
B-Lymphocyten: produzieren nach Umwandlung zu Plasmazellen humorale Antikörper
T-Lymphocyten: Träger der zellulären Immunreaktion -> für Abwehr von Fremdgewebe oder krankhaft veränderten Zellen verantwortlich
Natürliche Killerzellen: (NK-Zellen) auf unspezifische Abwehr (va Viren, Myobakterien und Tumorzellen) spezialisiert; Waffe Perforine
Thrombozyten (Blutplättchen)
Bildung im Knochenmark
Speicherung Milz
Blutgerinnung ( va Trombozytenaggregation)
Abdichten v Gefäßlücken in Kapillaren (auch nicht kaputt)
Mechanischer Verschluss (Thrombozytenpfropf
Freisetzung von Mediatorstoffen (insbesondere Thromboxan A2) -> Vasokonstriktion verletzter Gefäße
Auslösung der Blutgerinnung -> durch Thrombozyteninhaltsstoffe zusammen mit plastische Faktoren
Fördern der Zusammenziehung (Retraktion) des Blutkuchens
Im inneren zahlreiche Granula: hydrolytische Enzyme, Blutgerinnungsfaktoren, und Plättchenfaktor 4 (=Antiheparin)
3 Phasen der Hämostase
Blutgerinnung
1 Gefäßreaktion
Sofortiges Vasokonstriktion im verletzten Gefäß
2 Bildung eines Thrombus (Pfropf)
Thrombozyten (kurzlebig bis 7 d) = Zellfrag,Ente von Megacaryocyten
Adhäsion an Kollagen und nachfolgender Degranulation
Freisetzung von ADP, Serotonin, Thromboxan A2 und PDGF
Aggregationder Thrombozyten formt weißem Thrombus
3 Fibrinolyse
Abbau des Wundpfropfs
Lymphocyten
B, T, NK- Zellen
Monozyten
können zu Makrophagen werden
Entstehung eines Blutgerinsels
Kaskade de Blutgerinnung
= Kaskade enzymatischer Reaktionen von Gerinnungsfaktoren (in der Leber gebildet)
Vitamin K (gebildet von Darmbakterien) wird für Synthese mehrerer Gerinnungsfaktoren benötigt
Schneller extrinsicher Weg (Sekunden)
Freisetzung von tissue factor (Gewebethromboplastin) aktiviert Faktor X ; Faktor X, Faktor V und Ca bilden den Prothrombunaktivierenden Komplex (PaK)
In Vitro wird Blut ungerinnbar gemacht durch EDTA oder Citrat-Phosphatpuffer
Langsamer internistischer Weg (Minuten)
Braucht keine Gewebsverletzung, beginnt an rauen Oberflächen, Kollagen oder best. Phophorlipiden
Faktor XII als Zwischenglied zur Bindung des PaK
Gemeinsamer Weg
Gemeinsame Edstrecke der beiden Wege
Prothrombin wird durch PaK zu Thrombin gespalten
Thrombin verstärkt den internistischen Weg
Spaltet Fibrinogen zu Fibrin; Zusammenziehen des Thrombus durch Faktor XII
Nach vollständigem Wundverschluss beginnt die Gewebereparatur durch Proliferation von Fibroplasten und Endothelien
Gerinnungsfaktoren
Hämopholie
Erbkrankheit, nur bei Männern
Mutationen in Gerinnungsfaktoren (meist VIII)
Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese)
Innere Blutungen (Gelenke); Verbluten möglich
Kontrollmechanismen der Hämostase
Plättchenaggrehation wird ua verhindert durch zirkulierendes Prostacyclin aus Endothelien
Unkontrollierte Blutgerinnung wird vermieden durch
Endogenes Antithrombin im Komplex mit Heparin (aus Mastzellen) und endogenes APC(aktiviertes Protein C)
Entsandendes Fibrin wird gespalten durch Plasmin
Entsteht aus Plasminogen
Aktiviert durch Thrombin und Faktor VII
Aktiviert durch tissue plasminogen activator t-PA
Voraussetzungen Blutspende
Min 18 alt
Erstspender 18-60
Min 50 kg wiegen
Zur Feststellung der Identität und der gültigen Adresse: Person oder Reisepass im Scheckkartenformat mit Lichtbildausweis
Gesund fühlen
Vorher genug essen und trinken
Spenderfragebogen eigenständig ausfüllen
Piercings und Tatort min 4 alt
Wie oft darf man Blut spenden?
Männer alle 8 Wochen
Frauen alle 12 Wochen
Ablauf Blutspend
1 Entnahme von ca 500ml Blut mit sterilen Einmalartikeln
2 Unter ärztlicher Beaufsichtigung
3 Durchgeführt von qualifiziertem Entnahmeteam
4 Spende dauert wenige Minuten, doch Zeitaufwand ca eine Stunde
Zuletzt geändertvor 2 Jahren