Indikationen für Antikoagulantien
Vorhofflimmern
TVT / LAE (Primär Prävention stationär)
TVT / LAE (akuttherapie)
TVT / LAE (Sekundärprävention)
Akutes Koronarsyndrom / Kathetereingriffe
Fremdmaterial (Stent, Dialyse, ECMO)
Score zum Schlaganfall Risiko bei Vorhofflimmern
CHA2DS2VASc
C -> Herzinsuff.
H -> Hypertonie
A2 -> Alter Über 75 (2 Punkte)
D -> Diabetes mellitus
S2 -> Schlaganfall / TIA (2 Punkte)
V -> vaskuläre Erkrankungen
A -> Alter 65-75 Jahre (1 Punkt)
Sc -> weibliches Geschlecht
Ab 2 Punkte hat man ein erhöhtes Schlaganfallrisiko
Zeichne und erläutere die Angriffspunkt der Antikoagulantien auf
Welche Arzneimittel haben ein erhöhtes Blutungsrisiko
Antikoagulantien
Thrombozytenaggregationshemmer
Cyclooxygenase-Inhibitoren
Antidepressiva: TCA, SSRI, SNRI
Tramadol
Ibrutinib (Bruton-Tyrosinkinase Inhibitor)
Gingko
Kontraindikation von Antikoagulantien
Zerebrale Gefäßanomalien
Retinopathien
Ulcus, Ösophagusvarizen
Akute Blutung, hämorrhagischer Schlaganfall
Trauma oder Operation im ZNS, Auge
Punktion an der Wirbelsäule
i.m. Inektion
Septische Endokarditis
Hypothyreose
Phenprocoumon
Wirkung
Inhibitiert die gamma-Carboxylierung der Gerinnungsfaktoren 2, 7, 9, 10 (1972) + Protein C / S
Wirkungseintritt erst nach 36-72 h da dann erst die zuvor produzierten Gerinnungsfaktoren (bereits gamma-carboxyliert) verbraucht wurden
Kinetik
CYP2C9, CYP3A4 abgebaut
HWZ 150 Stunden
nach Absetzen 7-10 Tage bis zur Normalisierung
Indikation
Thromboembolien (sekundärTherapie wie auch PrimärProphylaxe bei großem Risiko)
bei Gabe anfänglich mit Heparine überlappend verabreichen, da Protein C mit kürzerer HWZ schneller ausfällt und dadurch Prokoagulativ wirkt (Thrombenbildend)
! Nicht zur akuttherapie
Dosierung
Orientierung anhand des INR-Wertes
Nebenwirkungen
Blutung
Hautnekrosen -> Cumarine absetzen
Osteoporose-Risiko erhöht
Anämie
reversibler Haarausfall
Leberzellschäden
Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Diarrhoe
INR-Kontrolle
Sie sollte anfänglich täglich erfolgen
nach guter Einstellung alle 4 Wochen
Polymorphismus von CYP2C9 sowie Interaktion an CYP2C9 und CYP3A4
Interaktionen
Induktoren von CYP450 fördern das Thrombose Risiko und reduzieren die Plasmakonzentration
Barbiturate, Carbamazepin, Johanneskraus, Phenytoin, Rifa
Weiterhin abschwächen sind: Grünkohl, Rosenkohl, Brokkoli, Spinat
Inhibitoren von CYP450 fördern das Blutungsrisiko sowie die Plasmakonzentratio
Ciclosporin, Dronedaron, Konazole, Makrolide, Verapamil , Diltiazem, Protease-Inhibitoren, Tacrolimus
Weiterhin fördernd sind: SSRI, Thrombozytenaggregationshemmer
Besonderheiten bei endogenen gerinnungshemmendenn Proteinen
Faktor V-Mutation bewirkt ein Wirkungsverlust von Protein C / S -> erhöhtes Thromboserisiko
Heparine binden an Antithrombin -> Aktivitätsverstärktung
Antidot
Vitamin-K -> wirkt nicht sofort
Prothrombi-Konzentrat
Heparine und Heparinoide
Heparin-Formen
unfraktionierte ist langkettig (6000-20000Da) und wird schnell renal eliminiert
Niedermolekulares Heparin
Pentasaccharid
Heparinoid, ein Wirkstoff mit Heparinartiger Wirkung
Erläutere unfraktionierte Heparin
Langes Zuckermolekül
Wirkung: Aktiviert Antithrombin -> hemmt Thrombin (II) sowie Xa -> kein Fibrin
Hierbin bindet Heparin an Antithrombin wie auch Thrombin (mindestens 18 Zuckermonomere benötigt)
Für Xa Hemmung reichen kürzere Monomere
Antidot: Protaminsulfat
Kinetik: Leber verstoffwechselt, renal ausgeschieden
HWZ: 2h
Monitoring: aPTT
NW: HIT I / II
Erläutere die Niedermolekularen Heparine
Vertreter:
Enoxaparin (Clexane)
Dalteparin (Fragmin)
Nadroparin (Fraxiparin)
Reviparin (Clivarin)
Tinzaparin (innohep)
Wirkmechanismus
Hemmen aufgrund kürzere Monomere nur den Faktor Xa
wird zunehmend unverändert renal ausgeschieden
HWZ: doppelt so lange wie unfraktioniertes Heparin
Monitoring
Anti-Xa-Aktivität
braucht länger
Erläutere die Indikationen für Heparine und Heparinoide
Primär - und Sekundärprophylaxe von TVT & LAE
Bevorzugt werden NMH
Längere HWZ -> häufig nur eine Gabe / d
Ausnahme bietet Danaparoid -> Anwendung bei bekannter HIT
Therapie von TVT & LAE
UFH
Kathetereingriffe & extrakorporale Kreislauf
!! Kein Danaparoid
Erläutere die UAW der Heparine und Heparinoide
Erläutere die Heparin-Induzierte Thrombozytopenie, seine Formen und die therapeutische Umstellung
Es gibt zwei Formen HIT I / II
HIT I
Tritt kurzfristig nach Gabe auf
Thrombozytenzahl fällt rasch ab -> normalisiert sich wieder trotz weiterer Heparin-Gabe
HIT II
Tritt verzögert auf, etwa 5-10 Tage nach Heparinbeginn
1) Komplexbildung aus Heparin und Plättchenfaktor 4
2) IgG-Autoantikörper binden an den Komplex
3)forcierte Thrombin Bildung durch starke Thrombozytenaktivierung
!! Thrombozytenzahl sinkt rapide (über 50%) -> keine Erholung bei Heparinweitergabe
Folgen: TVT, LAE, HI, Apoplex
Therapie: Heparin absetzen, nach Antikörper suchen
Alternative: Danaparoid (auch in Gravität), Argatroban, Fondaparinux, Bivalirudin
Interaktion mit Heparine / Heparinoide
Wirkungsverstärkend
NSAID
Systemische Glucocorticoide
Hochdosiertes Penicillin
Wirkungsmindernd
TCA
Antihistaminika
Tetracycline
Digitalis
Rauchen
Fondaparinux
Struktur
Pentasaccharid künstlich gebildet
Selektive Faktor Xa-Hemmung ohne Thrombin-Hemmung
Verstärkung um den Faktor 300
Vorteil
Sehr klein
Selten Bindung an Plättchenfaktor 4 -> selten HIT
Nicht nötig
Gabe
1xd zur Prophylaxe
Höhere Dosis 1x d für Therapie TVT, LAE
Cave: bei Niereninsuff. Dosisreduktion sowie Kontraindiziert bei schwerer Niereninsuff.
Danapaaroid
Ist ein Heparinoid -> ein Heparinartiger Wirkungspräparat
Thromboembolische Therapie bei Z.n. HIT II
Antikoagulation bei manifested Thrombose und HIT II
Thrombose Prophylaxe bei Herapin-Unverträglichkeit
genaue Wirkung ist nicht bekannt
Geringe Hemmung mit Antithrombin den Faktor Xa
20 Fach schwächer auch Thrombin
Besonderheit
2-3 x / d s.c
Wirkungsspiegel bzw. -Aktivität über Anti-Xa-Aktivität
NW: Anämie, haut, Allergie
Kontrazeption und Thrombose
Ohne Kontrazeption -> Thrombose bei Frauen 2 : 10.000
Ethinylestradiol +
je nach Gestagen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit auf eine Thrombose
die ältere Generation ist deutlich risikoärmer (5-7 : 10.000)
z.B. Levonorgestrel
die 4 Generation geht auf ein Risiko bis zu 9-12 : 10.000
Welche Arzneimittel können venöse Thrombin entwickeln lassen?
Kombinierte hormonelle Kontrazeptiva
Tamoxifen, Raloxifen, Letrozol
EPO
VEGF-Inhibitoren: Bevacizumab
Thalidomid, Lenalidomid, Pomalidomid
Tofacitinib (JAK-Inhibitor)
Anidulafungin, Caspofungin
Antikoagulation in der Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Möglich: UFH, Dalteparin, Tinzaparin, Danaparoid (bei HIT!)
Strenge Indikation: Certoparin, Enoxaparin, Nadroparin, REviparin, Fondaparinux, Argatroban
Kontraindiziert: Cumarine, DOAK, Bivalirudin
Stillzeit
Möglich: UFH, NMH, Cumarine
Bedenke das die Cumarine auch auf das Kind per Muttermilch übertragen werden können (INR-Kontrolle)
Bei HIT (ohne Zulassung): Fondaparinux, Danaparoid
Benenne die DOAKs sowie ihren Angriffspunkt
Kompetitiver, reversibler Faktor II - Hemmer
Dabigatran
Selektive, reversible Faktor Xa - Hemmer
Rivaroxaban
Apixaban
Edoxaban
Indikation der DOAKs
Es gilt für Dabigatran sowie die Xabane
Prävention vom Apoplex sowie Embolien bei bekannten VHF
Thromboembolische Prophylaxe oder Behandlung von TVT / LAE nach Endoprothetik
Rezidivprophylaxe bei Z.n. TVT & LAE
!! DOAK dürfte Nicht bei künstlichen Herzklappen angewendet werden !!
Besonderheit zu Rivaroxaban
in ASS Kombination zur thromboembolischen Prophylaxe bei KHK, symptomatische pAVK sowie nach ACS
DOAK und Nebenwirkungen / Interaktionen
GI-Beschwerden
Leberfunktionsstörungen (Transaminaseanstieg)
Allergische Reaktion
Arzneimittelexanthem
Blutungsrisiko steigt mit jeder Einnahme die allgemein das Blutungsrisiko erhöht -> Thrombozytenaggregationshemmer, NSAID, SSRI, TCA
zu Dabigatran erhöht bei gleichzeitiger Einnahme von
CYP3A4 Substrat: Verapramil, Amiodaron, Makrolide
CYP3A4 Inhibitor: Amiodaron, Azole, Makrolide
zu Apixaban erhöht bei gleichzeitiger Einnahme von
CYP3A4 Substrat: Diltiazem
CYP3A4 Inhibitor: Azole
zu Riravoxaban siehe Apixaban
zu Edoxaban
interagiert mit fast allen
Antikoagulation bei chronischer Niereninsuffizienz
Antidot bei DOAKs
Andexanet alfa bei Rivaroxaban und Apixaban
Idarucizumab bei Dabigatran
Edoxaban hat kein spezifisches Antidot
Zuletzt geändertvor 2 Jahren