Unikonta/Amorphea
keine Plastiden,
i.d.R. eine Geißel (Name), ursprünglich aber vermutlich zwei Flagellen (Apusozoa und Gameten von Schleimpilzen, teils zweites Kinetosom (Choanoflagellata und begeißelte Metazoa)),
definiert über Umfassen von Mensch und Dictyostelium discoideum (Schleimpilz) bzw. darüber, dass drei Gene für die Uridinmonophosphatsynthese fusioniert sind,
vor 1,5 bis 1,6 Mrd. Jahren abgespalten,
rein heterotroph
Opisthokonta
(eine rückwärts gerichtete Schubgeißel, flache Cristae
Holozoa
rein phylogenetisch definiert als die größte Klade um den Menschen, die den Schimmelpilz Neurospora crassa ausschließt
Cnidaria
meist radiärsymmetrisch (vermutlich aber sekundär, während sie primär bilateralsymmetrisch sind (bilaterales Nervensystem der Planula-Larve, Bilateralsymmetrie einiger Anthozoa),damit wären sie zu den Bilateria zu stellen (aber kein drittes Keimblatt)),
Anthozoa (Korallen und Seeanemonen) und Medusozoa,
meist marin,
besitzen Epithelien und ein netzartiges Nervensystem
Placozoa
keine echte Symmetrie,
insgesamt nur 3 Zelltypen,
keine echten Epithelien und kein Nervensystem
Ctenophora
(Rippenquallen,
Epithelien und netzartiges Nervensystem aber keine Nesselzellen,
komplizierte (biradiär-) Symmetrie
Porifera
keine: Muskelzellen, Nervenzellen, Verdauungstrakt, Gonaden, keine echten Gewebe
geringe Differenzierung der Zellen und Fähigkeit, Differenzierung zu ändern —> hohe Regenerationsfähigkeit
Schwammlarven als Modell für Evolution der ersten Metazoa
Filtrierer
Choanomonada (Choanoflagellata
einzellige oder koloniale Protisten
marin oder limnisch
Mitochondrien, keine Plastiden
Kragen aus 30 bis 40 Mikrovilli um das Flagellum (charakteristisch für diese Gruppe) (in Mirkovilli laufen, anders als in Flagellen, keine Mikrotubuli)
Phagotroph (gehören zu den bedeutendsten bakteriovoren Organismen in Gewässern)
Transport der Nahrung zur Zelle durch durch das Flagellum erzeugten Wasserstrahl, dann Transport zum Zellkörper über die Mikrovill
Filtrieren kleinste Partikel
Besitz eines zweiten Kinetosoms (rechter Winkel zu dem der Flagelle), das ggf. für ein ursprüngliches Vorhandensein einer zweiten Flagelle spricht, die dann reduziert wurde
große Ähnlichkeit zu den Choanozyten der Porifera (homolog!)
Schwestergruppe zu Metazoa, daher relevant für Verständnis der Evolution der Tiere
Noch ungeklärt, ob Choanoflagellata paraphyletisch oder monophyletisch sind (also, ob Metazoa eine Gruppe innerhalb der Choanoflagellata sind oder nicht)
Homologien zwischen synaptischen Proteinen und Cadherinen bei den Metazoa und den Choanoflagellata
Proteinentwicklung nachvollziehen
einige besitzen eine Lorica, eine extrazelluläre kelchförmige Zellhülle aus Silicat oder Cellulose
Holomycota (=Nucletmycea
Zellwände aus Chitin, Cellulose und Glucanen, à Mitochondrien, aber keine Plastiden) à rein phylogenetisch definiert: größte Klade um den Schimmelpilz Neurospora crassa, die aber den Menschen ausschließt
Achtung: Cellulosepilze gehören zu den Chromalveolata, die Schleimpilze zwar zu den Unikonta aber zu den Amoebozoa statt den Ophistokonta (obwohl sich auch in den Holomycota Schleimpilze finden (sehr ähnliche Morphologie))
Chitinpilze
Microsporidia
Nucleariida
Amoebozoa
vorwärts gerichtete Zuggeißel, oft aber sekundär reduziert, einige Gameten von Schleimpilzen allerdings zwei Flagellen,
tubuläre Cristae
Lobosa
stumpfe Pseudopodien, rein amöboid
Tubulinea
tubuläre Pseudopodien, nackt oder mit Schale
Discosea
abgeflachter Körper, anders geformte Pseudopodien
Conosa
viele mit Flagellen —> „Amöboflagellaten“,
Subpseudopodien sind spitzer und ggf. leicht verzweigt,
Mikrotubulikegel am Kinetosom namensgebend
nackte Formen, beschalte Formen und Schleimpilze (diese haben komplexe Lebenszyklen, ihre phylogenetischen Beziehungen sind noch nicht geklärt)
i.d.R. tubuläre Cristaeà Pseudopodien ohne Mikrotubuli
Excavata
Fraßgrube (aber häufig sekundär reduziert), vorwiegend über molekulare Merkmale definiert
sekundäre Plastiden mit 3 Membranen und Chl a und b,
nach hinten gerichtete Flagelle erzeugt Strömung durch die Beutepartikel zur Fraßgrube gestrudelt werden)
Metamonaden
(anaerobe Flagellaten mit reduzierten Mitochondrien,
alle möglichen Lebensformen (parasitär, endobiotisch oder freilebend) meist aber kommensal oder parasitisch,
keine Plastiden
meist 4 Geißeln, teils aber reduziert oder bis auf über 1000 vermehrt
Diplomonadida
mit Mitosomen,
zwei (gleiche) Zellkerne und 2 Geißelapparate (i.d.R. jeweils vier Kinetosomen und Geißeln, je Kinetid ist mindestens eine Geißel rückwärtsgerichtet),
keine Dictyosomen
freilebend in belasteten Süßgewässern mit niedrigem O2 Gehalt oder Kommensal im Verdauungstrakt von Invertebraten und Vertebraten
Giardia (Erreger für Durchfallerkrankung, eine der bedeutendsten durch Parasiten verursachen Krankheiten des Menschen, allerdings meist harmloser Verlauf)
Oxymonadida
kommensal in Darm, hier Rolle in Termitenverdauung, keine freilebenden Arten
i.d.R. 4 Geißeln
meist ein Zellkern und vier Flagellen
Pelta-Axostyl-Komplex (Mikrotubuli als relativ starrer Stab (Axostyl) in der Zelle, vorne oft mit Zellkern und Geißelbasis assoziiert (Pelta)), frei beweglich in der Zelle
Haftorgan Rostellum
5 % der globalen Methanproduktion geht auf Abbau von Stoffwechselprodukten der Oxymonadida durch Archaea im Darm von Termiten zurück
hier gehören die einzigen Eukaryoten ohne Mitochondrien rein (Monocercomonoides), die haben ein cytosolisches System zur ATP-Produktion entwickelt und Mitochondrien sekundär verloren (kein Hinweis auf basale Stellung)
Parabasalia
mit Hydrogenosomen,
4-6 Geißeln, davon 1 nach hinten gerichtet
Parabasalapparat (Dictyosomen (Einzelkomponenten des Golgi-Apparates) in spezieller Anordnung (mit Geißelapparat verbunden), dadurch die einzigen Metamonada mit Dictyosomen)
Pelta-Axostyl-Komplex unbeweglich,
neben Oxymonadida wichtig in Termiten (endoparasitische oder endosymbiontische Lebensweise)
Trichomonaden (Geschlechtskrankheit)
Retortamonadida
2 oder 4 Geißeln,
parasitisch oder kommensal oder frei in anaerober Umgebung,
wenige sind Krankheitserreger,
keine Dictyosomen)
Discoba
aerobe Flagellaten/amöboide Organismen mit Mitochondrien,
ebenfalls verschiedene Lebensweisen von freilebend bis parasitär,
vorwiegend aufgrund molekularer Merkmale definiert
knotenbasiert definiert: Nachfahren des letzten gem. Vorfahren von Jakoba libera (Jakobida), Euglena gracilis (Euglenida), Naegleria gruberi (Heterolobosea) und Andalucia godoyi.
Jakobida
Tubuläre oder flache Cristae,
typische Fraßgrube (heterotroph),
sehr bakterienähnliches Mitochondriengenom (also vielleicht basal, aber vielleicht auch nicht),
zwei Flagellen am oberen Ende einer breiten ventralen Fraßgrube,
hinteres Flagellum schlägt in dieser Fraßgrube)
marin
Discristata
discoide (scheibenförmig) Cristae,
freilebende aber auch parasitische Taxa
Heterolobosea
Beispiel für amöboide Organismen außerhalb der Amoebozoa
eruptives Pseudopodium für schnelle und gerichtete Fortbewegung),
bei ihnen sind teils außerdem die Mitochondrien zu Hydrogenosomen reduziert (anaerobe Protisten, Gärung statt Atmung),
in bestimmten Lebensphasen teils Flagellen (2 oder 4 Stück),
die amöboiden Formen sind immer heterotroph
Naegleria fowleri „Brain eating amoeba” —> Meningoenzephalitis
Euglenozoa
zwei Flagellen (selten nur eine), die in einer apikalen Grube inserieren)
Paraxonemalstab parallel zu Axonem der Flagellen (dadurch wirken die Flagellen an der Basis verdickt),
haben mit Pellicula aus Proteinfasern eine flexible aber gleichzeitig stabile Zelloberfläche)
Euglenida
fast alle aquat. Lebensräume, aber vorwiegend Süßwasser
hetero- und photoautotrophe Arten (ca. ein Drittel mit Plastiden) (letztere Aufnahme des Chloroplasten durch sekundäre Endosymbiose
3 Membranen, Chl a und b
„euglenoide Bewegung“ als ob sie einen Fußball verschluckt hätten,
bei einigen Taxa ist die zweite Flagelle stark verkürzt und dadurch nicht gut erkennbar,
können an Algenblüten beteiligt sein,
Pellicula aus schräg verlaufenden Proteinstreifen (schraubige Anordnung) als Unterscheidungsmerkmal von den Kinetoplastea
Euglena sanguinea
Euglena gracilis (Augentierchen): weltweit verbreitet, Modellorganismus z.B. für Plastidenphysiologie und Phototaxis
Kinetoplastea
parasitär oder freilebend,
Kinetoplast (im meist körperlangen Mitochondrium) aus kleiner und großer zirkulärer kDNA (dicht gepackt und daher auch lichtmikroskopisch sichtbar), verbunden mit der Geißelbasis,
haben mit Pellicula aus Proteinfasern eine flexible aber gleichzeitig stabile Zelloberfläche,
freilebende mit zwei Geißeln, parasitische nur eine, die entweder frei schwingt oder über mehrere Haftpunkte mit der Zelloberfläche in Kontakt ist à undulierende Membran
systematische Einordnung aufgrund molekularer Phylogenie, weil morphologisch sehr verschiedene Gattungen enthalten sind
Leishmania Auslöser der Leishmaniose
Trypanosoma Auslöser der Schlaf- und Chagas-Krankheit
Diplonemea
(zwei Gattungen, freilebende phagotrophe Flagellaten ohne Pellicula oder Paraxonemalstab
Symbiontida
(anaerob oder mikroaerophil, Mitochondrien reduziert, ohne Pellicula)
Archaeplastida
Primäre Plastiden mit 2 Membranen (Endozytobiose heterotropher Zellen mit Cyanobakterium), Chl a (und b), flache Cristae, teils sekundär heterotroph, Stärke als Polysaccharid
Glaucophyta
Carboxysom, Peptidoglykanwand in den Plastiden (entspricht ehem. Zellwand des Cyanobakteriums, basale Gruppe!),
nur Chl a,
Thylakoide nicht gestapelt (Stromathylakoide) und mit Phycobilisomen (Grünlücke nutzen (grünes Licht)) besetzt,
zwei ungleich lange Geißeln (oder keine Geißeln),
artenarm
Süßwasseralgen
Stärke außerhalb der Plastiden gespeichert,
unter der Membran abgeflachte Vesikel, die durch Mikrotubuli verankert sind (ähnlich den Alveoli der Alveolata))
Rhodophyta
Thylakoide nebeneinander,
keine Geißeln oder Kinetosomen,
polare Ringe als Mikrotubuli organisiernde Zentren (anstelle von Centriolen)
Thylakoide nicht gestapelt und mit Phycobilisomen, diese besitzen als einzige Eukaryotengruppe Phycoerythrin (sonst auch bei Cyanobakterien) (Grünlücke nutzen (grünes und blaues Licht), Vorkommen in größeren Wassertiefen mögl., weil hier nur noch mittelwelliges Licht (grün) vordringt),
Plastiden = Rhodoplasten,
Chloroplasten-DNA nicht zirkulär,
Pigmentausstattung an Standort angepasst,
die meisten vielzellig, aber keine echten Gewebe, Zellen nicht über Plasmodesmata verbunden
Dreiteiliger Generationswechsel,
marin,
manche sind Symbionten benthischer Foraminiferen, einige Parasiten anderer Rhodophyta (in diesen Fällen reduzierte Plastiden),
große wirtschaftliche Bedeutung (Agar, Nori/Sushi, Algenkalk als Dünger))
Viridiplantae
Landpflanzen und Grünalgen (Grünalgen sind alle Viridiplantae ohne Landpflanzen, daher nicht monophyletisch))
Thylakoide gestapelt,
keine Phycobilisomen,
Zellwand meist aus Cellulose,
Chl a und b, teils aber sek. farblos,
Geißelbasis charakteristisch für die Verwandtschaftsgruppe,
meist zweiphasiger Generationswechsel mit dominanter haploider Phase und diploidem Zygotischem Kernphasenwechsel)
Stärke als Speicherpolysaccharid in den Chloroplasten
(Core-)Chlorophyta
umfasst die meisten Grünalgenà an Geißelbasis kreuzförmig angeordnete Mikrotubulià meist Phycoplast (Mikrotubuli bei Zellteilung quer zu Kernen))
Chl a und b, einige sekundär farblos und heterotroph
Speicherpolysaccharid: Stärke in den Chloroplasten
Plastiden mit 2 Membranen (primäre Endozytobiose)
Mitochondrien vorhanden
hauptsächlich an Süßwasser angepasst
Thylakoide gestapelt und keine Phycobilisomen
Kernhülle bleibt bei der Mitose erhalten
meist 2 Geißeln (oder Vielfache von 2)
Zellwand meist aus Cellulose
Ulvophyceae
meist marin
einzellig/fadenförmig/flächige Thalli, manche Zellen makroskopische Größe oder vielkernig
Zellteilung hier anders als bei anderen Chlorophyta teils über Phragmoplast (Die Ausbildung einer neuen Zellwand wird durch senkrecht zur Zellteilungsebene stehende Mikrotubuli unterstützt
Chlorophyceae
(z.B. Chlamydomonas mit Phototaxis oder Volvox),
meist limnisch
begeißelte und unbegeißelte Einzeller, Kolonien, fädige Formen
Trebouxiophyceae
vielgestaltig (begeißelte oder unbegeißelte Einzeller sowie verzweigte und unverzweigte fädige Formen
Süß- und Meerwasser aber auch terrestrisch, in Symbiose mit Pilzen (Flechten) oder als sekundäre Endosymbionten in Metazoa oder einzelligen Eukaryoten (als Zoochlorellen
Core-)Streptophyta
an Geißelbasis multilayered Mikrotubuli Struktur,
außerdem durch mehrere molekulare Gemeinsamkeiten (z.B. Glykolatoxidase) definiert, (Enzymklassen, die nur bei ihnen vorkommen)
Phragmoplast (Mikrotubuli bei Zellteilung längs zu Kernen), sexuelle Vermehrung verbreitet
Kernhülle wird bei Mitose abgebaut
die nicht zu den Core-Streptophyta gehörigen Streptophyta (Mesostigmatophytina, Chlorokybophytina, Klebsormidiophytina) vermehren sich dagegen asexuell durch einfache Furchung
wichtige Entwicklungen als Voraussetzung für Landgang der Pflanzen: Cellulosezellwand, Vielzelligkeit, Teilung mittels Phragmoplast, Plasmodesmata, apikales Wachstum, apikale Verzweigung, dreidimensionale Gewebe, asymmetrische Zellteilung, Zelldifferenzierung
physiologische und biochemische Gemeinsamkeiten zwischen streptophytischen Algen und Embryophyten
Verzweigungen und apikales Wachstum
Charophytina
(Armleuchteralge),
hohe Komplexität, daher erst für nächste Verwandte der Embryophyta gehalten, Gliederung hat sich allerdings unabhängig von den Landpflanzen entwickelt
Zygnematophytina
(Jochalgen)
nächste Verwandte der Embryophyten, Einzeller, keine vielzelligen Verwandten)
sekundär reduzierte Plasmodesmata, Geißeln und Basalkörper
Coleochaetophytina
vielzelliger, scheibenförmiger Thallus oder verzweigte Filamente
Embryophyta
komplexe Vielzelligkeit als einzige Gruppe innerhalb der Viridiplantae
SAR
i.d.R. tubuläre Cristae
viele Gruppen ohne Plastiden und ohne Belege für Plastiden in Vorfahren à entweder mehrere Endosymbiose-Ereignisse unabhängig voneinander oder einmal in einem Vorfahren einer Teilgruppe, von der der Plastid dann über tertiäre Endocytobiose in andere Linien gelangte à phylogenetisch
definiert als die kleinste gemeinsame Klade, die die Kieselalge Thalassiosira pseudonana (Bacillariophyceae, Stramenopiles), das Wimpertierchen Tetrahymena thermophila (Ciliophora, Alveolata) und den phototrophen Amoboflagellaten Bigelowiella natans (Chlorarachniophyta, Rhizaria) umfasst à Abgrenzung aufgrund morphologischer Merkmale ist nicht möglich
Rhizaria
Molekular definiert
morphologisch divers
hauptsächlich amöboid mit Pseudopodien
sekundäre Plastiden mit 4 Membranen, häufig reduziert
Chloroplasten ER
Schwestergruppe zu Alveolata und Stramenopiles
Chl a und b
Retaria
wichtige Bedeutung ihrer Kalk- und Silikatskelette in der Bildung mariner Sedimente
vorwiegend marinà beschalt
amöboid
Axopodien oder Reticulopodien
Foraminifera
Kalkskelette (oder auch Siliciumoxid)à mit Poren durchsetze Schalen (foramen = kleines Loch)
Reticulopodien ragen aus Poren und bilden Netz für Beutefang, sind aber auch für Fortbewegung und Sammeln mineralischen Materials da
wachsen durch Hinzufügen neuer Kammern (bei den mehrkammerigen Arten)
verschiedene Anordnungen der Kammern sind bekannt (Geradlinig in 1 oder 2 Reihen, spiralig oder schraubig, konzentrische Kreise)
Mitochondrien, keine Plastiden, aber häufig symbiontische Algen
molekulare Systematik noch nicht geklärt, Einteilung über Material und Anordnung der Kammern
können mehrere Zentimeter groß werden, obwohl Einzeller
Radiolarien
Beispiele für amöboide Organismen außerhalb der Amoebozoaà nicht monophyletisch
Acantharia und Polycystinea
Acantharia
Strontiumsulfatskelette (in Meerwasser löslich, daher nicht fossil überliefert, Besonderheit dieser Gruppe)
kugelförmig bis länglich und 50 µm bis 5 mm groß
10 oder 20 Stacheln
Polycystinea
Silikatskelette (oder Siliciumdioxid? Widersprüchliche Infos gefunden)
unterhalb der Kompensationsgrenze Kalk gelöst, daher ab bestimmten Tiefen größtenteils Silikatsedimente, die größtenteils von den Polycystinea ausgemacht werden
30 µm bis 2 mm großà einige Formen skelettlos (Collodaria bis auf wenige Ausnahmen, daher nicht fossil überliefert, dafür teils koloniebildend)
verschiedene Gruppen, bei denen die Poren entweder gleichmäßig verteilt (Spumellaria, sphärischer Bau) oder an einem Pol konzentriert (Nassellaria, zudem konisch aufgebaut
Cercozoa
Flagellaten mit zwei Geißeln oder amöboide Organismen mit Filopodien oder Retikulopodien (früher teilweise Rhizopoda genannt)
keine Schalen
zwei Kinetosomen senkrecht zueinander, durch Fibrillen miteinander und mit dem Kern verbunden)
kaum fossile Überlieferung, aber bedeutende Komponenten benthischer und terrestrischer Nahrungsnetze (gehören hier zu den häufigsten Eukaryoten und zu den bedeutendsten bakteriovoren Protisten)
vorwiegend substratgebunden
z.B. Chlorarachniophyta mit Chloroplasten aus sek. Endocytobiose mit einer Grünalge (4 Membranen, Chl a und b), viele heterotroph
Mitochondrien und Dictyosomen sind vorhanden
Vampyrella (aussaugen von Algenzellen)
Paulinella chromatophora
—> besitzt Chomatophoren (Plastiden im weiteren Sinne, noch nicht so weit reduziert wie Plastiden), die cyanobakteriellen Ursprungs sind und ist damit das einzige bekannte Bsp. für von der Plastidenentstehung unabhängige Aufnahme eines Cyanobakteriums und Umwandlung in ein Organell in einer eukaryotische Wirtszelle (es handelt sich um primäre Plastiden)
Alveolata
(Alveoli (= flache Vakuolen unter der Zellmembran in regelmäßigen Abständen mit Stabilisierungsfunktion),
sekundäre Plastiden (Endocytobiose Rotalge))
die der osmoregulation dienenden Strukturen sind wahrscheinlich auch homolog
Plastiden meist 4 Membranen
Chromerida
missing link zwischen Apicomplexa und Dinophyten
nur zwei Gattungenà beide nur Chl a
sek. Plastid mit 4 Membranen
Dinoflagellata
sehr formenreich
heterotrophe und phototrophe
sekundäre Plastiden durch Endocytobiose einer Rotalge
drei Membranen und Chl a und c ODER tertiäre Plastiden mit vier Membranen mit Chl a und b oder a und c
alle mit Mitochondrien
Thylakoide in Dreierstapeln
zwei Flagellen, deren Anordnung zu einer schraubigen Schwimmbewegung führt (heterodynamische Geißeln)
Plattenskelett (Cellulose) in Alveoli
Nahrungsaufnahme durch Phagocytose (wenn keine Platten) oder Myzozytose (anstechen und aussaugen) oder Bildung einer Nahrungsvakuole außerhalb des Zellkörpers und Aufnahme der Substanzen über eine Plasmabrücke)
Schalen (Epitheka und Hypotheka), bei Teilung wird je eine Hälfte und eine Geißel behalten
keine Histone, DNA auch in der Interphase kondensiert
Kern auch Dinokaryon
selten geschlechtliche Fortpflanzung
die meisten leben marin (benthisch oder pelagisch) und machen hier einen großen Teil der Primärproduktion aus (zweitwichtigste marine Primärproduzenten (12 % der Primärproduktion) nach den Diatomeen (Kieselalgen))
Red tides à Bildung von Toxinen durch einige der wichtigsten Blütenbildenden Dinoflagellaten
erhebliche ökonomische Auswirkungen
einige auch parasitisch oder als Symbionten
hier für das Überleben der Korallen unerlässlich (Leben im oralen Endoderm der Koralle),
Versorgung mit Zuckern aus Photosynthese, CO2-Entzug durch die Photosynthese der Alge begünstigt außerdem Carbonatausfällung für Bildung des Kalkskeletts der Koralle, Vorteil der Alge z.B. Schutz und CO2 Verfügbarkeit aus Atmung der Koralle
bei Übersäuerung, Temperaturanstieg, Lichtstress Schädigung der Photosynthesefähigkeit à Korallenbleiche weil einer der Partner Symbiose beendet, damit fällt Nahrungsquelle für Koralle weg)
Symbiodinium
Ciliophora
verschiedene Lebensweisen (limnisch, marin, terrestrisch, parasitär/kommensal/symbiontisch) à 10 µm bis 3 mm à Plastiden wahrscheinlich sekundär reduziert à in anaeroben Habitaten vorkommende Vertreter haben zu Hydrogenosomen reduzierte Mitochondrien à kontraktile Vakuole zur Osmoregulation (i.d.R. nur bei denen in Süß- und Brackwasser und im Boden, marine Arten brauchen Ausscheidung von Wasser aufgrund der osmotischen Verhältnisse nicht) à diploider Mikronukleus (generative Prozesse) und polyploider Makronukleus (für somatische Prozesse) à zwei verschiedene Kerne
Differenzierung somatischer und generativer Funktionen innerhalb einer Zelle bietet Vorteil, weil keine „Abnutzung“ der Gene durch ständiges Kopieren für somatische Nutzung à Weitergabe eines weniger mutationsanfälligen Genoms an nächste Generationen
Makronukleus hat Gene in vielfacher Kopie (bei Bildung des Makronukleus aus dem Mikronukleus kommt es zu einer Polyploidisierung (100-1000-fache Kopienzahl)) und ermöglicht spezifische Stilllegung von Genen à nur das synthetisieren, was gebraucht wird, kann aus dem Mikronucleus regeneriert werden
interessante Modellorganismen für die Genetik (Epigenetische Mechanismen)
Cilien am ganzen Zellkörper (aber kürzer und mit anderem Schlagmuster) à holotriche, heterotriche oder peritriche Begeißelung (rund um Cytosom) als Bestimmungsmerkmal (nicht unbedingt in einer Verwandtschaftsgruppe einheitliches Merkmal!) à neben Alveoli auch Trichocysten unter der Zelloberfläche à schleudern auf Reiz hin Proteinfaden nach außen à asexuelle und sexuelle Fortpflanzung über Konjugation und DNA-Austausch über Plasmabrücken
Mikronukleus: Meiose à vier Mikronuklei, von denen nur einer behalten wird, dann nochmal Teilung à jede Zelle mit zwei Mikronuklei, die dann ausgetauscht werden
man beginnt mit zwei Zellen und endet mit zweien, lediglich Austausch von Erbinformation
z.B. Paramecium caudatum (Pantoffeltierchen)
sehr präsent in Pansen der Rinder (Ökologische Bedeutung!)à Hydrolyse von Cellulose und Stärke, Vergärung von Glucose, Fressen von Bakterien und Pilzsporen (AS gewinnen) und anderen Ciliophora; Sie Stabilisieren so den pH, binden toxische Nahrungsbestandteile, regulieren Bakterienpopulation. Problematisch: Weiterverstoffwechselung von Abbauprodukten durch Archaeen unter Methanproduktion, Möglichkeit gegenzusteuern durch Umstellung der Ernährung (mehr Lipide)
Apicomplexa
obligatorische Endoparasiten, Generationswechsel oft mit Wirtswechsel verbunden
Infektion: Sporozoiten (spindelförmig)
Apikalkomplex zur Penetration des Wirtes aus Conoid, Mikronemen, Rhoptrien (diese enthalten lytische Enzyme)
Alveoli heißen bei ihnen auch „innerer Membrankomplex“, verlaufen unterhalb der Zelloberfläche und ist an den Zellpolen zu Polringen verdickt
Apicoplast (nur bei Apicomplexa, Plastid mit 4 Membranen
sekundäre Endozytobiose einer Rotalge, aber keine Photosynthesefähigkeit mehr, stattdessen Synthese von Fettsäuren und Isoprenoiden, mögliches Target in der Medizin, weil keine anderen Zellen Apicoplasten haben)
Plasmodium (Malariaerreger), Toxoplasma
Stramenopiles
Cilium mit tripartiten Haaren (Mastigoneme) (in Längsreihen auf dem langen, vorwärts gerichteten Flagellum)
heterokonte Geißelung (zweite Geißel unbehaart und kürzer),
heterotrophe und autotrophe
sehr diverse Gruppe (bei weitem mehr als Metazoa oder Landpflanzen)
große ökologische und ökonomische Bedeutung
sek. Plastiden mit 4 Membranen,
Chl a und c,
Plastiden oder keine Plastiden, selbst in den Gruppen mit Plastiden teils solche, die sich heterotroph ernähren und den Plastiden sekundär reduziert haben
Verwandtschaft der Gruppen innerhalb der Stramenopiles schwieriger zu rekonstruieren
Bigyra
wahrscheinlich paraphyletischà möglicherweise die Schwestergruppe der übrigen Stramenopiles
hauptsächlich freilebend und bakteriovor (aber auch Saprophytisch/kommensal/parasitisch)
Pseudofungi
wahrscheinlich paraphyletisch à wahrscheinlich Schwestergruppe der Ochrophyta à vorwiegend parasitsich
z.B. Oomycetes (Eipilze)
viele Parasitisch
Kartoffelfäule, andere Pflanzenkrankheiten (z.B. falscher Mehltau)
Zellwände aus Cellulose (anders als Chitinpilze)
meist einzellig, aber auch vielkernige Fäden ohne Querwände
Fortpflanzungsstadien besitzen 2 Flagellen (typisch für Stramenopiles), dies widerlegt neben den Zellulose-Zellwänden eine Zugehörigkeit zu den Pilzen (Unikonta)
Osmotrophe Ernährung
sezernierte Enzyme bauen organische Makromoleküle ab, dann Aufnahme
Ochrophyta
haben sek. (Rotalgen) Plastiden mit 4 Membranen
Chloroplasten ER)
gestapelte Thylakoide
Chl a und c
teils reduzierte Plastiden (Leukoplasten)
Chrysophyceae
(Goldalgen)
es gibt phototrophe, mixotrophe und heterotrophe Vertreter (funktionelle ≠ systematische Gruppen), auch heterotrophe haben Plastiden, wenn auch reduzierte (diese Reduzierung hat mindestens 5 mal unabhängig voneinander stattgefunden)
phototrophe hauptsächlich im Süßwasser
heterotrophe in breiterem Spektrum an Habitaten (auch terrestrisch oder marin)
wichtige Konsumenten planktischer Bakterien
insbesondere in nährstoffarmen Gewässern wichtig (durch Mixotrophie Umgehung der Nährstofflimitierung)
das kurze Flagellum kann bei einigen Arten stark verkürzt sein
morphologisch divers: einzellige und koloniebildende Formen
bilden Dauerstadien aus Silicat
teils Silicatschuppen an der Oberfläche
Bacillariophyceae
(Kieselalgen, Diatomeen)
Silikatschale —> Epitheka und Hypotheka (Camenbert-Schachtel)
Formen eingeteilt in pennate Diatomeen (Zigarrenform) und zentrische Diatomeen (Autoreifenform) (nur zur Bestimmung gebräuchliche Einteilung)
25% der globalen Primärproduktion
Mitochondrien und sekundäre Plastiden mit 4 Membranen, Chl a und c
vorwiegend aquatische (aber auch terrestrische), einzellige Algen, teils einfache Zellverbände
keine Geißeln oder Basalkörper (sekundär reduziert), nur bei den Gameten einiger Formen die typische Flimmergeißel mit dreiteiligen Mastigonemen
sexuelle Fortpflanzung nötig, weil immer Hypotheka neu gebildet und dadurch kontinuierliches Schrumpfen der Zellen
kommerzielle Bedeutung (Kieselerde) z.B. als Putzkörper in Zahnpasta, als Reflektormaterial in Straßenmarkierungen, als Poliermittel usw.
wichtige Indikatorgruppe und daher routinemäßig in Gewässeranalysen einbezogen
die einzigen Diplonten innerhalb der Algen (doppelter Chromosomensatz in allen Zellen außer den Gameten)
negative Mutationen nicht direkt Auswirkungen, vielleicht dadurch höhere Evolutionsgeschwindigkeit (würde hohe Artenzahl erklären)
Phaeophyceae
(Braunalgen)
vielzellig
komplexe Thalli mit Phylloid, Cauloid, Rhizoid (den Strukturen bei den Landpflanzen optisch ähnlich) und damit die einzigen Stramenopiles (und SAR-„Mitglieder“), die differenzierte Gewebe bilden
Flagellen nur in Fortpflanzungszellen
ein Plastid pro Zelle, sekundär mit 4 Membranen und Chl a, c1 und c2
Braunfärbung durch Fucoxanthin
einige Arten bis zu 60 m lang
fast nur marin und dann meist in Küstenbereichen
ökonomische Bedeutung: Alginate der Braunalgen werden u.a. als Emulgatoren in der Lebensmittelindustrie, in der Medizin (Wundreinigung und Aufnahme von Wundsekreten) und in der Glas- und Seifenindustrie eingesetzt
Haptophyta
wahrscheinlich Schwestergruppe der SAR-Klade
wichtige marine Primärproduzenten
mit Celluloseplättchen bedeckt, teils Calcificiert (Coccolithen) und dann wichtig für die Entstehung von kalkhaltigen fossilen Ablagerungen (z.B. Kreide)
wichtig für Kohlenstofffixierung
(toxische) Algenblüten
1-2 sek. Plastiden (Rotalgenursprung) mit 4 Membranen und Chl a und c
Plastidenmembran geht ins ER über
Chloroplasten-ER
meist einzellig und phototroph, wenige farblos und phagotroph
zwei Geißeln (meist gleich lang) mit Haptonema dazwischen: anderer Aufbau als normale Geißeln, mit sechs oder sieben Mikrotubuli, zur Anheftung, zur gleitenden Fortbewegung oder zum Nahrungserwerb
Cryptophyta
unklar ob eher Haptophyta oder Archaeplastida
einzellige limnische und marine Protisten
teils hohe Abundanzen und dann Großteil der Planktonbiomasse
viele aufgrund ihrer Pigmentausstattung Schwachlichtspezialisten und können die Grünlücke nutzen
Plastiden aus sek. Endocytobiose mit einer Rotalge mit 4 Membranen und Chl a und c2
zwischen 2. Und 3. Membran des Plastiden Stärkekörner und ein Nucleomorph (ehemals Kern des Rotalgen-Symbionten) mit 3 Chromosomen
äußere Plastidenmembran mit ER und Kernmembran verbunden
mindestens 3 Linien sind unabhängig voneinander farblos geworden
Periplast statt Zellwand
dreilagige Struktur aus innerer und äußerer Proteinschicht sowie Plasmamembran dazwischen
zwei unterschiedliche Flagellen: längere mit bipartiten Geißelhaaren an beiden Seiten als Zuggeißel, kürzere nur eine Reihe von Haaren
durch asymmetrischen Bau entsteht schaukelnd-schwankende Fortbewegung
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