Was ist ein Dienstvertrag?
Vertragspartner verpflichtet sich zur Leistung der versprochenen Dienste,
der andere Vertragspartner zur Zahlung der vereinbarten Vergütung.
Was ist ein Werkvertrag?
Abschluss zwischen Unternehmer und Besteller.
Unternehmer verpflichtet sich zur Herstellung des Vereinbarten Werkes
und der Besteller zur Entrichtung der vereinbarten Vergütung.
Der Unternehmer schuldet den versprochenen Erfolg, nicht nur die Arbeitsleistung.
Was ist ein Mietvertrag?
Abschluss zwischen Mieter und Vermieter.
Der Vermieter verpflichtet sich, gegen Entgelt vom Mieter, die vermietete bewegliche und unbewegliche Sache während der Mietzeit zum Gebrauch zu überlassen.
Was ist ein Pachtvertrag?
Abschluss zwischen Pächter und Verpächter.
Der Verpächter verpflichtet sich, dem Pächter den Gebrauch des verpachteten Gegenstands und den Ertrag während der Pachtverträge zu gewähren.
Der Pächter ist verpflichtet, dem Verpächter den vereinbarten Pachtzins zu zahlen.
Was ist ein zweiseitiger Handelskauf?
Ware muss unverzüglich geprüft werden. Offene Mängel sind unverzüglich, versteckte Mängel unverzüglich nach Entdeckung, jedoch innerhalb von zwei Jahren nach Lieferzeit zu rügen. ( Beide Vertragspartner handeln als Kaufleute)
Was ist ein einseitiger Handelskauf?
Die Ware muss innerhalb von zwei Jahren nach Lieferung geprüft und ggf. gerügt werden. (Ein Vertragspartner handelt als Privatperson)
Aufgaben der lagerhaltung
Überbrückung von Zeitproblemen
Überbrückung von Raumproblemen
Überbrückung von Mengenproblemen
Überbrückung von Preisproblemen
Lagerarten
Beschaffungslager
(für Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe, Fremdbauteile, Handelswaren)
> Sicherung der Produktion
> Überbrückung saisonaler Schwankungen
> Ausgleich von Preisschwankungen auf dem Beschaffungsmarkt
Produktionslager
Zwischenlager
> Puffer wegen ungenügender oder nicht möglicher zeitlicher Abstimmung der
Fertigungsstufen
Handlanger (Kleinmaterial)
> Sicherung kontinuierlicher Fertigung
> Einsparung von Wegzeiten und Fertigung
Halbfabrikatelager (unfertige Erzeugnisse)
> entweder wie Zwischenlager oder Prozesslager, z.B. Trocknen von Farbe
Absatzlager
Fertigfabrikatelager (fertige Erzeugnisse)
> Produkte sind noch nicht unmittelbar für den Versand vorgesehen > Sicherung der Absatzbereitschaft
> Sicherung der Produktion bei Saisonalartikeln
Versandlager
> kurzfristige Lagerung der versandfertigen Produkte
Lagerarten Zentrale Lager
→ alle benötigten Güter werden in einem Gesamtlager untergebracht, von dort aus werden alle Aufgaben der Lagerwirtschaft übernommen ( Warenabnahme, -prüfung, -pflege, Lagerung, Lagerbuchführung, etc. )
→ Vorteile
> geringer Grundstücks- und Gebäudebedarf > geringe Lagerraumkosten
> hoher automatisierungsgrad möglich
> niedrige Personalkosten
> gute Organisationsmöglichkeiten
→ Nachteile
> längere Transportwege
> hohe Kosten bei schlechter Kapazitätsauslastung
> schlechter Kontakt zu den Kunden
> Schwerfälligkeit bei sich häufig ändernden Bedingungen
Lagerarten Dezentrales Lager
→ Lager werden an mehreren Standorten unterhalten, hierbei kann es auch ein zentrales Lager geben, von dem aus die Nebenkläger bei Bedarf beliefert werden
> kurze Wege
> benötigte Waren / Werkstoffe sind schnell verfügbar
> bessere warenspezifische Lagerung möglich ( Kühlung / Beheizung )
> hohe Raum- Verwaltungskosten
> hoher Personaleinsatz bzw. Personalkosten
Lagerarten Systematische Lagerplatzordnung
→ Jedes Lagergut hat einen festen Lagerplatz, den man anhand eines Lagerplans schnell finden kann. Jede Abteilung hat eine Nummer, jede Unterabteilung und jeder Platz eine Unternummer
> kein langes Suchen
> alle wissen wo was liegt
> Bedarf an einer Nachbestellung wird schnell erkannt
> Platzkapazität wird nicht ausgeschöpft
> wenig Flexibilität
> man kann nur eine bestimmte Menge bestellen, da der Lagerplatz sonst nicht reicht
Chaotische Lagerplatzordnung
→ Anhand von EDV-Systemen werden eingehende Güter einem frei gewordenen Lagerplatz zugewiesen, hier gibt es keinen Lagerplan.
> Lagerkapazität wird ausgenutzt
> Zeiteinsparung bei der Aufnahme
> anhand EDV-Systemen kann jeder sehen wo sich was befindet
> Probleme beim Systemausfall
> evtl. Verlängerung der Laufwege > hohe Investitionskosten
Freie Lagerplatzordnung
→ Güter werden innerhalb fester Bereiche nach der Umschlagshäufigkeit gelagert.
> Wege und Zeiten werden bei der Ein- und Auslagerung verringert
Lagerkennzahlen
DURCHSCHNITTLICHER LAGERBESTAND
→ Der Wert gibt an, welche Menge oder welchen Wert durchschnittlich im Lager aufbewahrt wurde
> Berechnung der Jahresinventur
= Jahresanfangsbestand + Jahresbestand
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> Berechnung der Monatsinventur
= Jahresanfangsbestand + 12 Monatsbestände
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LAGERUMSCHLAGSHÄUFIGKEIT
→ Der wert gibt an, wie oft der Lagerbestand sich in einer Periode umgeschlagen hat. Er wird meist für ein Jahr ermittelt.
> = Wareneinsatz / durchschnittlicher Lagerbestand
oder
Jahresabsatz /Lagerabgänge
DURCHSCHNITTLICHE LAGERDAUER
→ Der Wert gibt an, wieviel Tage sich eine Ware durchschnittlich im Lager befindet, bevor sie verarbeitet oder verkauft wird.
> = 360 Tage / Umschlagshäufigkeit
Lagerzinsatz
→ Der wert gibt an, wie hoch die Zinsbelastung einer Ware während der Lagerdauer ist.
> = Jahreszinssatz • durchschnittliche Lagerdauer in Tagen / 360
Lagerzinsen
→ Der wert gibt an, wie viel Zins dem Unternehmen während der Lagerdauer entgeht.
> = durchschnittlicher Lagerbestand • Einstandspreis • Lagerzinssatz
Meldebestand
→ Wenn dieser Bestand erreicht ist, wird es an die Einkaufsabteilung gemeldet. Der Meldebestand muss so hoch sein, dass die Bearbeitungszeit für die Bestellung sowie die Lieferzeit überbrückt werden kann.
> = durchschnittlicher Tagesverbrauch • Lieferzeit + Mindestbestand
Mindestbestand
Der Sicherheitsbestand darf normalerweise nicht angefasst werden, nur wenn unvorhersehbare Situationen eintreffen (z.B. Streik der Lieferanten). Der Mindestbestand ist in seiner Höhe abhängig von der Verfügbarkeit der Ware, der Risikobereitschaft des Unternehmens un den täglich benötigten Mengen.
Höchstbestand
Er gibt an, welche Menge der Lagerbestand für eine Ware oder Warengruppe maximal erreichen darf. Er wird vorwiegend durch räumliche Gegebenheiten bestimmt.
Eigenlager
Ein Eigenlager bezeichnet ein vom Unternehmen in Eigenregie betriebenes Lager. Dazu gehört neben der Lagerfläche selbst auch die technische Ausstattung
> mehr Kontrolle über den Betrieb
> involviertes Personal
> Bessere Anpassung des Lagers an die Produkte > mehr Kundenkontakt
> hohe Fixkosten
> hohe Investition
> Schäden muss selbst bezahlt werden
Fremdlager
→ Ein Fremdlager ist ein Lager, das sich außerhalb des eigenen Betriebsgeländes befindet und nicht vom Unternehmen selbst bewirtschaftet wird.
> variable Kosten in Abhängigkeit vom Geschäftsvolumen > große Investitionen sind nicht notwendig
> Haftung für Schäden übernimmt Fremdlager
> weniger Kontrolle
> kein Kundenkontakt > längere Wege
Güterstrom
Zum Güterstrom zählen die hergestellten Erzeugnisse, Dienstleistungen, Ware, etc.
Geldstrom
Zum Geldstrom zählt das Geld vom Verkauf der Waren, Dienstleistungen, Versicherungen, Löhne, etc.
Informationsstrom
Damit Güter- und Geldstrom aufrecht erhalten werden können, braucht das Unternehmen geeignete Lieferer, die mögliche Kunden finden. Dazu ist der Informationsstrom notwendig, der von den Kunden ausgeht und über das eigene Unternehmen bis hin zum Lieferer reicht.
Geschäftsfeld
Durch Güter- und Geldstrom verändert sich ständig der Wert des Vermögens und der Schulden. Vorgänge die Güter- und Geldströme hervorrufen, werden los Geschäftsfälle bezeichnet.
> Geschäftsfälle sind Vorgänge, die
- Veränderungen der Vermögenswerte, bzw. Schulden auslösen
- zu Geldeinzahlungen oder Geldauszahlungen führen
- einen Werteverzehr (Aufwand) oder Wertezuwachs (Ertrag) darstellen
→ zu jedem Geschäftsvorfall existiert ein Beleg, aus dem geht hervor > die Ursache
> die Höhe
> der Zeitpunkt
der Wertveränderung
Eingangsrechnung
Rechnungen, die das eigene Unternehmen von einem anderen bekommt, wenn es Ware kauft
> Kreditor = Gläubiger. Er hat an den Kunden eine Forderung.
Ausgangsrechnung
Rechnungen, die das Unternehmen an andere Unternehmen schreibt.
> Debitor = Schuldner. Er hat gegenüber dem Lieferer eine Verbindlichkeit
Frembelege
Belege die von fremden Unternehmen erstellt werden. Sie fallen im Geschäftsverkehr mit Außenstehenden an
> z.B. Eingangsrechnungen, Bankbelege, Frachtbriefe, Gutschriftanzeige des Lieferers
Eigenbelege
Belege die das Unternehmen selbst erstellt hat. Sie entstehen aus innerbetrieblichen Vorgängen
> z.B. Lohn- und Gehaltslisten, Quittungen von Privatunternehmen, Kopien von Ausgangsrechnungen, Quittungsdurchschriften, Durchschriften von Geschäftsbriefen
Buchführung
→ Buchführung ist die planmäßige, lückenlose und ordnungsgemäße aller Geschäftsvorfälle eines Unternehmens aufgrund von Belegen.
→ Jeder Kaufmann, der im Handelsregister eingetragen ist, ist verpflichtet Bücher zu führen und darin seine Handelsgeschäfte und die Lage seines Vermögens nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung ersichtlich zu machen.
> Befreit davon sind alle Einzelkaufleute, die an den Abschlussstichtagen von zwei aufeinanderfolgenden Jahren weniger als 600.000,00 € Umsatzerlöse und 60.000,00 € Jahresüberschuss aufweisen. Sie können Gewinns bzw. Verlust durch Einnahme- Überschussrechnung ermitteln.
Rechtsgrundlage
→ Handelsrecht: Handelsgesetzbuch
→ Steuerrecht (da Buchführung Grundlage für Besteuerung ist): Abgabenordnung, Einkommensteuergesetz, Körperschaftsteuergesetz und Umsatzsteuergesetz
→ sonstige steuerliche Grundlagen: Publizitätsgesetz (regelt Veröffentlichung des Jahresabschlusses)
Aufgaben
→ Allgemeiner Grundsatz: Sachverständige Dritte müssen innerhalb angemessener Zeit einen Überblick über Geschäftsvorfälle und Lage des Unternehmens bekommen anhand der Buchführung.
→ wahre, klare, übersichtliche Aufzeichnungen
→ vollständige, richtige sowie sachliche und zeitlich gegliederte Buchungen → keine Buchung ohne Belege
→ kein radieren oder löschen
→ keine leeren Zwischenräume
→ Angaben in lebender Sprache und in Inlandswährung
→ Aufbewahrungsfrist von 10 Jahren (Handelsbücher, Bilanzen, Buchungsbelege, Inventare) > 6 Jahre Aufbewahrungsfrist bei Kopien der verschickten und eingegangenen
Geschäftsbriefen
Ziele der Lagerhaltung
→ geringe Lieferzeit
→ hohe Lieferzuverlässigkeit
→ Informations- und Kommunikationsfähigkeit → optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis
→ hohe Lieferqualität / Lieferflexibilität
Zuletzt geändertvor 2 Jahren