Grundannahme Kognitiver Techniken
Es sind nicht die Dinge, die uns unglücklich machen, es ist unsere Sicht der Dinge
Wir konstruieren unsere Welt durch Kognitionen
Kognitionen lösen Emotionen aus
Emotionen sind durch Kognitionen steuerbar
Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen ist weniger die Situation an sich, sondern die Interpretation der Situation (Denkfehler)
Ellis - Rational-Emotive Therapie (RET)
Zentrale Annahme
Irrationale Bewertungen der Situation sind zentral an der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen beteiligt
Psychische Verhaltensstörungen basieren auf 11 irrationalen Überzeugungen
Ziel
Veränderungen der irrationalen Bewertungen, die der gegenwärtigen Störung zugrunde liegen hin zu einer generell rationalen (funktionalen) Sicht auf das Leben
Mittel
Kognitive Verfahren
a. ABC(Z)DE-Modell mit Disputation von B (Z = Ziele des Klienten)
Behaviorale Verfahren
a. Verhaltensexperimente (Shame-Attack)
b. Risiko-Experimente
c. Rollenspiele
Emotive Verfahren
a. Akzeptierende Haltung des Therapeuten
b. Imaginationsübungen
c. Selbstoffenbarung des Therapeuten
d. Geschichten, Fabeln, Sprüche, Lieder, etc.
Vier Grundkategorien irrationaler Bewertungen
Musturbationen: Muss- oder Soll-Gedanken
Globale neg. Selbst-/Fremdbewertungen
Katastrophendenken
Niedrige Frustrationstoleranz
Anwendung
A: Situation beschreiben
B: welche irrationalen Bewertungen treten auf?
C: Ungünstige Gefühle und Verhalten
D: Ist die Aussage wahr, logisch, hilfreich? (bezogen auf B)
B: günstige Bewertungen
E: neue gesunde Gefühle und konstruktives Verhalten
Beck: Kognitive Therapie
Verzerrte Sicht der Realität ist zentral an der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen beteiligt
Kognitive Triade der Depression: verzerrt-negative Sicht seiner selbst, der Umwelt und der Zukunft
Identifikation negativer Grundannahmen und dysfunktionaler automatischer Gedanken und Gewinnung einer realitätsadäquateren Wahrnehmung
Selbstbeobachtung
Realitätstest
5-Spaltentechnik
einfache Disputationsstrategien
sokratischer Dialog
Schemata
(Perfektionismus)
Meist in der Kindheit durch Sozialisationsprozesse erworben
Werden durch Situationen reaktiviert
Relativ stabile kognitive Muster, mit der bestimmte Situationen interpretiert werden
Grundannahmen
(ich muss perfekt sein)
Unbedingte Sichtweise in Bezug auf sich selbst, andere oder die Umwelt
Glaubenssätze über die eigene Person
Automatische Gedanken
(ich darf keinen Fehler machen)
Schnell ablaufend und blitzartig auftretend
Subjektiv plausibel erscheinend
Enthalten logische Denkfehler
Liefern Zugang zu den dahinterstehenden Grundannahmen
Pfeilabwärtstechnik
Wie gelangt man von den automatischen Gedanken zu den Grundannahmen?
Gedanken hinterfragen —> wenn das wahr wäre, was bedeutet das für Sie?
Denkfehler (9 Stück)
Übergeneralisierung
Selektive Wahrnehmung
Katastrophisieren
Personalisieren
Absolutes Denken
Vergrößern/ Verkleinern
Willkürliches Schlussfolgern
Gedankenlesen
Emotionales Schlussfolgern
Ist es in einem Fall zutreffend, dann gilt es auch für alle anderen, ähnlichen Situationen
Es wird lediglich ein Aspekt einer Situation betrachtet, andere wichtige Dinge werden vernachlässigt
Es wird immer das schlimmste angenommen
Es wird davon ausgegangen, dass man selbst immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht
Erfahrungen lassen sich nur zwei sich ausschließenden Kategorien zuordnen
Die Bedeutung eines Ereignisses wird überschätzt bzw. unterschätzt
Es wird ein Schluss gezogen, ohne dass hinreichend Beweise vorliegen, teilweise sogar trotz gegenteiliger Erfahrungen
Vorhersagen, was andere Leute denken
Es werden Schlussfolgerungen basierend auf Gefühlen gezogen
Sokratischer Dialog
Gesprächsführungsstil
Bedient sich Frage- und Disputtechniken
Für übergeordnete Themen
Betreffen die übergeordnete Normenstruktur oder Lebensziele und -einstellungen
Antworten erzielen ausschließlich subjektive Wahrheiten
Sollen 1. Zum Zustand innerer Verwirrung führen, und dann
2. Durch neue Erkennisse funktionale Konzepte aufbauen
Wann nutzt man den Sokratischen Dialog
Für emotionale Probleme, die in erster Linie durch einzelne übertriebene, unrealistische Erwartungen oder unlogische Schlussfolgerungen entstanden sind
Ablauf
Auswahl des Themas
Erster Definitionsversuch durch Klienten
Konkretisierung und Alltagsbezug herstellen
Widerlegung der Definition: Aufzeigen logischer Widersprüche und unerwünschter Konsequenzen (Disputation), Erreichen der Verwirrung
Hinführung: Gemeinsame Suche nach zielführender Definition
Ergebnis des Dialogs, Prüfung der neuen Definition
5-Spalten Technik
Situation
Gefühle
Was spricht für oder gegen die Gedanken Kognitive Umstrukturierung
Stimmungsänderung
Stressimpfungstraining
Hoch- bzw. niedrigängstliche Personen unterscheiden sich durch die Art des inneren Monologs
Veränderung des physiologischen Arousals (Entspannungsverfahren)
Veränderung der Gedanken und Vorstellungen (kognitive Techniken)
Entspannungsverfahren
kognitive Umstrukturierung
Selbstinstruktion
Rollenspiel
Hausaufgaben
Verhaltensexperimente
Drei Phasen
Phase der Konzeptualisierung
a. Erarbeiten eines individuellen Erklärungsmodells
b. Erarbeitung der Interventionen des Stressbewältigungstrainings
Phase des Erwerbs und Übens von Fertigkeiten
a. Methoden: Entspannungsverfahren, Kognitive Umstrukturierung, Selbstinstruktion, Problemlöse-Instruktions-Training
Phase der Anwendung und des Follow-ups
a. Training in sensu oder Rollenspiel
b. Transfer in den Alltag
c. Rückfallprophylaxe
d. Follow-up
Schritte des Problemlöse-Instruktions-Trainings
Vor der Situation: Selbstverbalisationen zur Vorbereitungsphase
In der Situation: Selbstverbalisationen zur
a. Bewältigung und
b. Bereitschaft zum Aushalten (bei unangenehmen Gefühlen)
Nach der Situation: Selbstverbalisationen zur Belohnung
Regeln des Problemlöse-Instruktions-Trainings
kurze, prägnante Sätze
in Ich-Form
Präsens
positiv formuliert
Selbstinstruktionstraining
Indikation
Schmerz-, Krebs- und Hypertoniepatienten
Angststörungen
Suchtprobleme
Verhaltensauffälligkeiten
Präventiv bei Personen mit hohem Risiko für Stressbelastungen
Behandlungssetting
Einzel-, Gruppentherapie
Erwachsene, Kinder
ACT - Schematherapie
Jeffrey Young
Lange Zeit unter Aaron Beck gearbeitet
Erweiterte Becks Therapie durch humanistische und emotionsfokussierte Ansätze
Identifikation dysfunktionaler Beziehungsmuster, Bewältigungsstile
Verständnis dieser als Wunden von „Traumatisierungen“ in Kindheit und Jugend
Herbeiführen einer aktiven Veränderung
Schema
18 Schemata, adaptiv oder maladaptiv
Werden 5 Grundbedürfnissen zugeordnet
Welche Schemata gibt es?
Verlassenheit
Misstrauen
Abhängigkeit
Unterwerfung
Negativität
Bewältigungsstile
Schema fügen und akzeptieren
Schemavermeidung
Schemaüberkompensation: so Leben als träfe das Gegenteil des Schemas zu
Elternmodi/ Kindmodi
Der Prozess des Umlernens in der Therapie
Progressive Muskelrelaxation
Jacobson
Progressive, willentliche Anspannungs- und Entspannungsübungen verschiedener Muskelgruppen
Ziele
körperliche Entspannung
verbesserte Körperwahrnehmung
mentale Entspannung
Vorgehen
16 Muskelgruppen
5-7 Sek. Anspannen
Kurz halten
Spannung wieder lösen
Indikation und Kontraindikation
Indikation: Stress, Angststörungen, Schlaf- und Sexualstörungen, Schmerzen
Kontraindikation: Schwere Störungen, Psychose, etc.
Autogenes Training
Aus der Hypothese entwickeltes Verfahren zur Autosuggestion mit selbstbeeinflussenden Sätzen (Formeln)
Ruheformeln, Schwereformeln, Wärmeformeln, etc.
Indikation: Stress, Schlaf- und Sexualstörungen, Schmerzen
Kontraindikation: Angststörungen, Schwere Störungen, Psychose, etc.
Bio- und Neurofeedback
Psychophysiologische Korrelate werden rückgemeldet können durch Lernprozesse gesteuert werden
EMG, EKG, Hauttemperatur, EEG
Indikationen: Migräne, Schmerzen, Verspannungen, etc.
Hypnose
Durch Techniken der Trance wird ein veränderter Bewusstseinszustand hervorgerufen
Ziel: Zugänglichmachen von Gefühlen, Problemaktivierung und Lösungsaktivierung
Indikation: Schmerzen, psychosomatische Beschwerden, Stress, etc.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren