Was ist ein Reiz?
• Ein Reiz ist eine Information, die von Sinneszellen (Rezeptoren) der Sinnesorgane aufgenommen und in elektrische Signale umgewandelt werden kann. Jede Sinneszelle ist für eine spezifische Reizart besonders empfindlich (Adäquater Reiz , Schalwellen Geuchsstoffe Licht usw.)
Was ist ein Rezeptor?
• Rezeptoren: spezialisierte Nervenzellen, die Reize aufnehmen und in eine Nervenerregung (elektrisches Signal) übersetzen
Wie ist das Nervensystem aufgebaut?
• Zentrales Nervensystem —> Gehirn, Rückenmark
• Periphäres Nervensystem
◦ Vegetatives Nervensystem Rkt laufen unwillkürlich und unbewusst ab
‣ Sympathisches Nervensystem (Sympathicus: aktiviert Organe, die die körperliche Leistungsfähigkeit steigern, fördert Herz-Kreislauffunktionen)
‣ Parasympathisches Nervensystem (Parasympathicus: fördert die Entspannung und Erholung, regt die Tätigkeit der Verdauuungsorgane an und hemmt Herz-kreislauffunktionen)
◦ Somatisches Nervensystem Rkt laufen willkürlich und bewusst ab
Was ist ein Neuron?
Neuron ist eine spezialisierte Zelle für die Verarbeitung und Weitergave von Informationen (Erregungen)
Was sind die Funktionen und Bestandteile einer Neuronzelle?
Funktionen der Zellbestandteile:
• Dendriten: Erregungsaufnahme, Oberflächenvergrößerung
• Zellkörper: Informationsverarbeitung, Stoffaufbau, Energiefreisetzung (mit vielen Mitoch., viel ER, viele Ribosomen)
• Zellkern: Steuerzentrale, Erbmaterial
• Axonhügel: Verarbeitung von Informationen
• Axon: unterschiedlich in der Länge und Erregungsweiterleitung
• Schwann-Hüllzelle: Stabilisierung, Stoffaustausch, Isolierung
• Synapse: Kontaktstelle zwischen 2 Zelle, Erregungsübertragung auf die nächste Zelle (Muskel-,Drüsen-, oder Nervenzelle)
• Endknöpfchen: Teil der Synapse (von der vorausgehenden Nervenzelle am ende des Axons)
Was sind Marklose Nervenzellen?
Marklose Nervenfasern(Zellen)
• Ummantelt von einfachen Hüllzellen, welche kaum isolierende Wirkung haben
• manchmal ganz ohne Hüllzellen
—> langsame Erregungsleitung
Was sind markhaltige Nervenfasern?
Ummantelt von speziellen Hüllzellen = Gliazellen
=› Isolation, Stützfunktion, Nährstoffversorgung, Abwehraufgaben
• Hülzellen wickeln sich um das Axon und platten sich ab
• Spezialform: Schwann‘sche Zellen v.a. bei motorischen Nervenzellen =Gliazellen, welche im Abstand von 1-2mm durch Ravier‘sche Schnürringe unterbrochen sind ==> schnellere Erregungsleitung
Axon
Welche Typen von Nervenzellen gibt es?
• Rezeptorneurone Sinneszellen
• Sensorische Nervenzellen
• Schalt- oder Interneurone: Axone verlassen das ZNS nicht
• Motorneuron (motorische Nervenzelle)
Wie ist das Rückenmark aufgebaut?
Wie ist ein Reflex aufgebaut?
Wie wird das Ruhepotential aufrecht erhalten?
Aufrechterhaltung des Ruhepotentials durch die Na+/K+ Pumpe
Ein Membranprotein (Carrier-Protein) transportiert aktiv (unter ATP-Vebrauch) jeweils gegen das Konzentrationsgefälle 3 eingeströmte Na+ Ionen nach außen und 2 ausgetretene K+ Ionen nach innen (Primärer aktiver Transport) (Primär aktiv = unter direkten ATP Verbrauch & Antiport)
—> Aufrechterhaltung des Konzentrationsunterschieds
—> Pro Zeiteinheit werden mehr Natriumionen (3Na+) nach außen als K+ Ionen (2K+) transportiert
==> außen entsteht ein Überschuss an positiver Ladung
Wie entsteht das Membranpotenzial?
Aufgrund des Konzentrationsunterschieds diffundieren die kleineren K+ Ionen durch die selektiv permeable Membran, ihr Gegenione, die größeren Cl- Ionen müssen zurück bleiben
==> Bildung eines Ladungsunterschieds (Spannung) zwischen den beiden Kammern
==> der entstehende Ladunsgunterschied in den beiden Halbzellen wirkt den Konzentrationsunterschied der Kaliumionen entgegen
==> Einstellung eines Gleichgewichts bei der die Zahl eher in entgegengesetzte Richtungen diffundierenden Kaliumionen gleich groß ist
Durch die unterschiedliche Ladungsverteilung der Ionen in den Lösungen entsteht eine Spannung, das Membranpotenzial. Das im unerregten Zustand vorliegende Membranpotenzial nennt man Ruhepotenzial, im erregten Zustand entsteht ein Aktionspotenzia
Wie selektiv ist die permeable Membran?
• Viele Ionenkanäle für Kaliumionen = hohe Permeabilität
• Wenige Ionenkanäle für Natrium- und Chloridionen = niedere Priorität
• keine Ionenkanäle für organische Anionen = keine Permeabilität
Wie ist der Kniesehnenreflex aufgebaut?
Was sind die Kennzeichen von Aktionspotenzialen?
Kennzeichen von Aktionspotenzialen:
• Aktionspotentiale sind Alles-oder Nichts Signale, d.h. Sie werden entweder vollständig ausgelöst oder gar nicht.
• Sie laufen immer gleich ab, d.h. Die Amplitudenhöhe des Aktionspotenzials ist unabhängig von der Stärke des überschwelligen Reizes
• Je größer die Reizstärke, desto rascher nach Reizbeginn wird das Aktionspotential ausgelöst
• Dauer des Aktionspotenzials: 1-2 ms (Herzmuskel: 200ms)
Welche Erregungsarten gibt es?
Natürliche Erregung: Erregung von Sinneszellen durch physikalische oder chemische Reize
Künstliche Erregung: Strmstoß = universeller Reiz
Was ist die Depolarisation?
• Ruhepotential bei ca. -70mv
• Die Depolarisierung führt zur Öffnung von Spannungsabhängigen Natriumkanälen, wenn die Depolarisation die Impulsschwelle erreicht
• Starker Einstrom von Na+ Ionen gemäß des Konzentrations- und Ladungsunterschieds (Verstärkung der Depolarisation)
• Durch positive Rückkopplung öffnen sich weitere Spannungsabhängige Natriumkanäle
Was ist die Repolarisierung?
• langsames schließen der Natriumkanäle
• Zeitlich verzögert öffnen sich zu den bereits offenen Kaliumionenkanälen noch Spannungsabhängige Kaliumionenkanäle
==> Starker Ausstrom von Kaliumionen entlang des Konzentrations- und Ladungsunterschieds
• Repolarisierung der Membran, sodass die Innenseite wieder negativ und die Außenseite wieder positiv geladen ist
Was ist die Hyperpolarisierung?
K+ Kanäle schließen nicht so schnell wie die Na+ Kanäle d.h. Die gesteigerte Permeabilität für K+ Ionen nimmt nur langsam ab
=> Repolarisierung geht über das Ruhepotenzial hinaus (Hyperpolarisation)
Wie wird zum Ruhepotenzial zurückgekehrt?
Die Na+ K+ (Natrium/Kalium Pumpe) stellt die ursprüngliche Ionenkonzentration wieder her
Jedoch sind bei einer Blockade der Natrium Kalium Pumpe noch bis zu 1000 Aktionspotenziale in voller Stärke möglich, da die Zahl der während eines Aktionspotenzials in die Zelle strömenden Natriumionen sehr gering ist.
Wie funktioniert das AON Gesetz?
Durch einen überschwelligen Reiz werden in kürzester Zeit alle verfügbaren Natrium Kanäle eines Membranabschnitts geöffnet
==> Der Ioneneinstrom ist also bei verschieden starken Reizen gleich groß
==> konstante Amplitudenhöhe des Aktionspotenzials
Ü: Begründe wie sich das Aktionspotenzial verändert, wenn die Konzentration von Natriumchlorid außen erhöht wird
A: Größeres Konzentrationsgefälle der Natriumionen, mehr Natriumionen strömen ein => stärkere Depolarisation führt zu einer größeren Amplitude des Aktionspotenzials
Was ist die Refraktärzeit?
Refraktärzeit: Zeit noch Ablauf eines AP, in der die Membran unersetzbar ist (absolute Refraktärzeit) oder die Reizschwelle bzw. Impulsschwelle noch erhöht ist (relative Refraktärzeit)
Welche Refraktärzeitarten gibt es?
Absolute Refraktärzeit: während des Aktionspotenzials + 1 ms ist das Axon absolut unerregbar und auch durch eine überschwelligen Depolarisation kann noch kein zweites Aktionspotenzials ausgelöst werden. Die Na+ Kanäle sind nach ihrer Schließung noch inaktiviert
B) Relative Refraktärzeit: Die Impulsschwelle ist erhöht, die Amplitude des Aktionspotenzials ist verkleinert. Hier sinkt die K+ Permeabilität gerade ab und die Na+/K+ Pumpe stellt die ursprünglichen Konzentrationsverhältnisse her.
• je stärker die längerandauernden überschwelligen Reizem desto höher ist die Frequenz von Aktionspotenzialen (Hinweis: ein starker Reiz kann früher in der relativen Refraktärzeit ein Aktionepotenzial auslösen)
==> Die Frequenz dient im ZNS zur Unterscheidung von verschiedenen Reizstärken
Was ist die kontinuierliche Erregungsleitung?
Kontinuierliche Erregungsleitung in marklosen Nervenfasern
• Durch die passive Austretung der Ladungsveränderung (Ionenwanderung) entlang der Membran kommt es auch in Nachbarabschnitten zu einer Depolarisation —> Öffnung von Spannungsabhängigen Na+ Kanälen —> beim erreichen der Impulsschwelle wird ein neues Aktionspotential ausgelöst
• Keine Abschwächung der Erregung bei der Weiterleitung, da die Aktionspotentiale ständig neu gebildet werden
Problem: Warum erfolgt die Weiterleitung der Erregung nur in eine Richtung?
Die APs können nur in eine Richtung weitergeleitet werden, da sich die Membran des jeweils vorherigen Abschnitts nach Ablauf eines Aktionspotentials kurz in der absoluten Refraktärphase befindet
Was ist die Saltatorische Erregungsleitung und ihre Vorteile?
Saltatorische Erregungsleitung in markhaltigen Nervenfasern
AP können nur an den Ravierschen Schnürringen entstehen, da die Schwann-Hüllzellen elektrisch isolieren (kein Kontakt der Axonmembran zur extrazellulären Flüssigkeit, d.h. Nahezu keine Na+ Kanäle)
==> die Aktionspotentiale „Springen“ von Schnürring zu Schnürring
Vorteile der saltatorischen Erregungsleitung:
• hohe Leitungsgeschwindigkeit bei geringeren Axondurchmesser möglich
• Geringerer Energiebedarf, da die Na+/K+ Pumpe nur an den Schnürringen arbeiten muss
Von was ist die Leitungsgeschwindigkeit abhängig?
Abhängig von:
• Durchmesser des Axons (je größer der Durchmesser, desto geringer dessen Längswiderstand, desto größer die Leitungsgeschwindigkeit)
• Erregungsleitungstyp: saltatorischge Erregungsleitung ca. 50-100 m/s ; kontinuierliche Erregungsleitung ca. 0,5-2m/s
• Temperatur: bei wechselwarmen Tieren langsamer als bei gleichwarmen Tieren
Was sind Synapsen?
Synapse: Kontaktstelle eines Axons mit einer Nerven- Muskel- oder Drüsenzelle
—> interneurale Synapse: Neuron-Neruon
—> intermuskuläre Synapse: motorische Nervenzelle (Motoneuron)-Muskelzelle bzw. Motorische Endplatte
Was sind chemische Synapsen?
• häufigste Synapsen (meisten Synapsen im NS und bei allen Synapsen zwischen Nerven- und Muskelzellen)
• Kein direkter Kontakt der Zellen —> Überträgerstoff (Neurotransmitter) notwendig um Synaptischen Spalt zu überwinden
Wie sieht der Bau einer Synapse aus?
Zuletzt geändertvor 2 Jahren