Definition Führung
Führung ist die bewusste und zielbezogene Einflussnahme auf Menschen.
Führung und Führungserfolg: Modell (woran wird Führungserfolg gemessen)
Anzahl der Publikationen zum Zusammenhang zwischen Führung und Gesundheit nach Jahren
Rahmenmodell der Führung (ohne Erklärungen)
Rahmenmodell der Führung (mit Erklärungen)
Führungssituation: wofür wichtig?
Situationsmerkmale wichtig dafür, welches Führungsverhalten erfolgreich ist
z.B. mitarbeiterorientiertes Vorgesetztenverhalten bei wenigen stark motivierten qualifizierten Mitarbeitern vs. vielen wenig qualifizierte Mitarbeitern
Merkmale der Situation, die Einfluss auf Führung haben
Was sind Substitute der Führung?
Situationsmerkmale, die Führungsverhalten ersetzen (auch „entpersonalisierte“ Führung):
z.B. durch Auswahl und Gestaltung organisationaler Strukturen, Vorschriften, Werkzeuge > Sachzwänge
Auch: Fähigkeiten, Erfahrung, Ausbildung, Wissen der MA > Selbständigkeit
Substitute der Führung bezogen auf Gesundheit
Präventionskultur im Unternehmen: Gesamtheit aller Werte, Normen, Einstellungen und Verhaltensweisen bezogen auf Sicherheit, Gesundheit und Wohlergehen
Gesundheitsklima im Unternehmen als sichtbarer Ausdruck einer Präventionskultur; definiert über
Umfang und Sinnhaftigkeit von Aktivitäten für Gesundheit der MA
Investition für Gesundheit
Gestaltung gesundheitsgerechter Arbeitsbedingungen
Offenheit ggüber Verbesserungsvorschlägen zu „Sicherheit und Gesundheit“
Möglichkeit, sich gesundheitsgerecht zu verhalten
Was ist Charisma?
Persönlichkeit des Führenden: Charismatische Führer
-> Geschichte
Beginn 20. Jhd: „Charisma“ als wesentliches Merkmal erfolgreicher Führungspersönlichkeiten, durch Analyse überragender hist. Persönlichkeiten
Wg (über)natürlicher Anziehungskraft: Idealisierung und Zuschreibung überragender Eigenschaften > Vorbild für Verhalten, Werte, Ziele, Moral
Wiederentdeckung in 90ern
durchrationalisierte ökon. Organisationen, zur Sinngebung für MA v.a. in Krisenzeiten: Zusammenhalt der MA, begeistern der MA > Leistung
Wenig Empirie; Hinweise auf kurvilineare Beziehung: mittleres Maß an Charisma vorteilhaft für Führungserfolg
Wie wirkt Charisma? Beobachtbares Führungsverhalten > Konzept transaktionaler Führung; Charisma als kontextspezifisches Interaktionsphänomen
Persönlichkeit des Führenden: Was ist scheinbar eine wichtige Eigenschaft erfolgreicher Führer?
Intelligenz, allgemeine kognitive Fähigkeiten
= Persönlichkeitsmerkmal, das mit fast allen beruflichen Leistungen eng zusammenhängt
Hängt Intelligenz wirklich mit erfolgreichen Führern zusammen? (Studie) und Erklärungen für das Ergebnis
Judge et al, 2004: Metaanalytische Überprüfung des Zusammenhangs zwischen Führungserfolg (Leadership) und Intelligenz des Führers zeigt moderaten Zusammenhang (korrigierte Korrelation von ρ = .27)
Mögliche methodische Probleme: Führungskräfte werden u. a. aufgrund ihrer Intelligenz ausgewählt, d. h. in den Stichproben finden sich gewöhnlich Personen mit einer überdurchschnittlich hohen Intelligenz (geringe Varianz)
§Oder: in Praxis weniger Höhe der Intelligenz entscheidend, sondern, dass Führungsperson in Bezug auf Aufgaben „intelligenter“ als Geführte ist
Persönlichkeit des Führenden: Eigenschaften erfolgreicher Führer
-> Zusammenhang von Führungserfolg mit 5-Faktoren-Modell der Persönlichkeit
Judge et al., 2002: Umfassende Metaanalyse
Zusammenhänge zw. Persönlichkeitsmerkmalen und Führungserfolg moderat, aber sehr stabil
Persönlichkeit hat Einfluss auf Führungserfolg, kann Erfolg aber nicht ausschließlich erklären
Was sind Politische Fertigkeiten?
soziale Fertigkeiten in Organisationen, durch Training, Sozialisation und Übung entwickelt
Eigenschaften erfolgreicher Führer: Politische Fertigkeiten
Studie zu politischen Fertigkeiten
Studie Ewen et al., 2013:
günstig für Übernahme von Führungspositionen und Führungserfolg
Je besser politische Fertigkeiten von Führungskräften, umso verändernder(transformationaler) interagieren sie mit MA
Benutzen als Mittel der Verhaltenssteuerung Lob/Tadel, Belohnung/Ermahnung
Höhere MA-Zufriedenheit bei hohen politischen Fertigkeiten
Reales Verhalten des Führenden
Reales Verhalten aus theorielosen Beobachtungsstudien:
40% - 80% der Arbeitszeit: Kommunikation
Partner: Personen gleicher Ebene, Vorgesetzte, Öffentlichkeitsvertreter
Ziele: Netzwerkbildung, Mikropolitik
Extrem fragmentierte Tätigkeiten: 50-200 Episoden pro Arbeitstag, häufige Störungen
Steuerung: Kaum Planbarkeit, oft unerwartete Ereignisse von aussen
Wenig Zeit für Reflexion
offen bleibt: was tun Vorgesetzte wann und wie am besten, um Aufgaben erfolgreich zu erfüllen?
Ideales Verhalten des Führenden -> allgemeine Infos
Ideales Verhalten: zwecks erfolgreicher Aufgabenerfüllung
Modelle, aus theoretisch abgeleitete Führungsprinzipien bzw. Managementfunktionen
z.B. Fleishman et al (1991): Modell des Führungshandelns von Vorgesetzten
Ideales Verhalten: Modell des Führungshandelns von Vorgesetzten
Modell basiert auf 40 Jahren Forschung zur Klärung des Handelns von Führungskräften
(Personale) Führung:
Form des zielgerichteten, personengebundenen Problemlösens innerhalb von soziotechnischen Systemen,
Management des technischen und des sozialen Systems
13 wesentliche Handlungsaufgaben bzw. Führungsrollen zu erfüllen
Empirie: Häufig: Informationssuche und Informationsnutzung (Problemlösung)
-> 4 Dimensionen mit 13 Handlungsaufgaben
zwei Dimensionen im Führungsverhalten
Consideration
= Wärme, Vertrauen, Freundlichkeit, Achtung der Mitarbeiter
-> wird deshalb als mitarbeiterorientiertes Verhalten übersetzt
Initiating Structure
= aufgabenbezogene Organisation und Strukturierung , Aktivieurng und Kontrolle der Mitarbeiter
-> aufgabenbezogenes Verhalten
Fragebogen zur Vorgesetzten-Verhaltens-Beschreibung
(Leader Behavior Description Questionnaire, LBDQ, 42 Items)
Studie, bei der Zusammenhang zwischen Mitarbeiter/Aufgabenorientierung und Maßen des Führungserfolgs gemessen wurde
-> Ergebnisse
-> Moderatorvariablen
Moderatorvariablen: Macht und politische Fähigkeiten
Viel Macht und geringe politische Fertigkeiten: geringes aufgaben- und mitarbeiterbezogenes Führungsverhalten und große Mitarbeiterunzufriedenheit
Viel Macht und hohe politische Fertigkeiten: hohes aufgaben- und mitarbeiterbezogene Führungsverhalten und hohe Mitarbeiterzufriedenheit
Verhaltensbasierte Führungskonzepte:
Laissez-faire Führung
Vermeidung/Abwesenheit von Führung, Ablehnen von Führungsverantwortung, Verzicht auf Einflussnahme, kein Gebrauch von Autorität
Notwendige Entscheidungen werden nicht getroffen / verschleppt, dringende Aktivitäten werden aufgeschoben und verzögert
Weitgehender Verzicht auf konstruktive Führung und die Verweigerung von Verantwortlichkeiten im Sinne der Nichtansprechbarkeit und eines mangelnden Interesses für Arbeitsergebnisse der Teamkollegen
Messung: MLQ („Multifactor Leadership Questionnaire“) (Bass & Avolio, 1990, dt: Felfe & Goihl, 2002); Bsp.-Items (rekodiert):
„Der Vorgesetzte klärt wichtige Fragen sofort“
„Der Vorgesetzte trifft schnell und ohne zu zögern seine Entscheidungen“
Empirie: durchgehend schlechtere Leistungen der MA
Zuletzt geändertvor 2 Jahren