Beschreibe den Cognitive Reflection Test und nenne seine drei Fragen
Ein Schläger und ein Ball kosten zusammen 110 €. Der Schläger kostet 100 € mehr als der Ball. Was kostet der Ball?
Wenn 5 Maschinen 5 Minuten brauchen, um 5 Teile herzustellen, wie lange brauchen 100 Maschinen für 100 Teile?
In einem See wachsen Seerosen. Jeden Tag verdoppelt sich ihre Fläche. Wenn der See nach 48 Tagen komplett bedeckt ist, wie lange brauchen die Seerosen, um den halben See zu bedecken?
—> Probanden nehmen oft intuitive, aber falsche Lösung. Verwenden nur System 1 und nicht System 2.
Wie kann man intuitive, aber falsche Lösungen erklären?
2-Prozess Thorie:
System 1: schnell, einfach, heuristisch, automatisch
System 2: langsam, kostspielig, algorithmisch, methodisch
Beschreibe, wie ein typisches Experiment aufgebaut ist, um die 2-Prozess-Theorie zu testen
Eine Denkaufgabe hat eine intuitive, aber falsche Lösung. Um auf die richtige Lösung zu kommen, muss erste Intuition (System 1) überwunden und korrigiert werden (System 2)
Beschreibe die Wason Card Selection Task und ihre Beobachtungen
Beobachtung: die meisten Probanden finden nicht die richtige Lösung (Karte 1 & 4).
Wieso finden die meisten Probanden nicht die richtige Lösung?
Wie lässt sich diese Erklärung testen?
Matching-Bias: “Vokal” und “Stern” kommen als Wörter in der Regel vor, deshalb wählt man diese beiden Karten —> Matching
Test: Regel umformulieren
Was ist Logik?
Befasst sich mit der Frage, welche Schlussfolgerungen aus Aussagen gezogen werden können -> Struktur von Argumenten wird betrachtet
Nenne Annahmen / Rahmenbedingungen der Aussagenlogik
Argumente bestehen aus Aussagesätzen
Sätze können entweder richtig oder falsch sein
Man hat klare Vorstellungen davon, wie ein Satz gemeint ist -> propositionaler Inhalt
Ein Argument besteht aus mind. zwei Aussagesätzen, mind. einer Prämisse und genau eine Konklusion
Wann ist ein Argument gültig?
Wann ist ein Argument schlüssig?
Gültig = alle Prämissen UND die Konklusion sind wahr
Gültiges Argument mit nur wahren Prämissen führt zwingend zu einer wahren Konklusion
Schlüssig = Gültiges Argument, dessen Prämissen alle wahr sind
Konklusion eines schlüssigen Arguments ist immer wahr
Was ist deduktives Schließen?
Das Gelangen zu Schlüssen nach logisch gültigen Prinzipien
Erkläre den Modus Ponens, Verneinung des Vorderglieds, Bestätigung des Hinterglieds sowie Modus Tollens und beziehe die Schlussfolgerungen auf die WCST
Modus Ponens = GÜLTIG
P -> Q
P also Q
WCST = A
Verneinung des Vorderglieds = NICHT GÜLTIG
-P also - Q
WCST = F
Bestätigung des Hinterglieds = NICHT GÜLTIG
Q also P
WCST = Stern
Modus Tollens = GÜLTIG
-Q also -P
WCST = Kreis
Warum fällt es Menschen schwer, die abstrakte WCST zu lösen?
Wie lässt sich das Problem umgehen?
Menschen sind sehr wohl in der Lage, komplexe Zusammenhänge schnell zu begreifen, die Aufgabe ist aber abstrakt und lebensfern.
Richtige Antwort ergibt sich nur aus einem ganz speziellen Verständnis der Aufgabe, nämlich aus der Sicht der Aussagenlogik
WCST so umformulieren, dass Regel inhaltlich angereichert ist, vertrauter Kontext besteht und “Erlaubnisregel” beinhaltet. Gut mit Aufgabe Polizist, der Bier und Alter kontrollieren soll.
Ist klassische Logik ein sinnvoller Standard für menschliches Denken?
Häufig fehlen die Voraussetzungen, um wirklich schlüssigen Argumenten zu gelangen.
Ungesicherte Prämissen
Induktives Schließen ist häufig das Beste, was wir haben.
Induktives Schließen = Vom Einzelfall aufs Allgemeine schließen
In der Logik: Alle nicht schlüssigen Argumente
Wir wollen etwas Neues erfahren, feststellen
Nenne ein Experiment, um induktives Schließen zu testen!
Welche Beobachtung ergibt sich aus dem Experiment?
2-4-6 Aufgabe: Zahlentripel erlaubt oder nicht erlaubt, Leute müssen vorherrschende Regel finden
Beobachtung:
Menschen suchen selten nach Alternativ-erklärungen fürü das, was sie erfahren
Sie bleiben eng bei erstbester Erklärung
Sie suchen Infos, die ihre Hypothese bestätigen, nicht widerlegen
Unsere Vorannahmen strukturieren unsere Erfahrungen
Menschen bleiben selbst bei falschen Regeln, wenn sie bereits korrigiert wurden
Menschen scheitern häufig schon daran, Alternativerklärungen zu generieren
Die Aufgabe zeigt aber auch, dass neue Erkenntnisse zwangsläufig vorläufig sind
Wie nennt man Aussagenlogik und Syllogismen noch?
Aussagenlogik: Junktorenlogik
Syllogismen: Quantorenlogik
Warum brauchen wir Wahrscheinlichkeiten?
Wichtig, die Wahrscheinlichkeit gewisser Ereignisse vorhersagen zu können.
Wahrscheinlichkeiten folgen den Gesetzen der Mathematik und können deshalb objektiv angegeben werden
Beschreibe das Monty Hall Problem und dessen Schlussfolgerung
Ziegenproblem hinter Tür.
Probanden sind häufig der Meinung, dass es egal sei, welche Tür man wählt
Tatsächlich ist es aber sinnvoll die Tür zu wechseln
Schlussfolgerung: Es fällt uns schwer, mit Wahrscheinlichkeiten umzugehen. Uns fehlt häufig die Einsicht in die Tiefenstruktur von Wahrscheinlichkeitsproblemen
Beschreibe das Linda-Phänomen und dessen Schlussfolgerung
Man hat Vorabinfos zu Lindas Person, soll dann Frage beantworten, ob es wahrscheinlicher ist, dass Linda a) Bänkerin ist oder b) Bänkerin UND aktive Feministin. Viele entscheiden sich für b.
Schlussfolgerung:
Konjunktionsfehler. Antwort b) enthält weitere Bedingung, kann also nicht wahrscheinlicher sein als Antwort a)
Was wird bei der bayesianischen Wahrscheinlichkeitsrechnung häufig vernachlässigt?
Basisraten. die relative Häufigkeit / Wahrscheinlichkeit von Ereignissen
Definiere Wissen
Wissen ist gerechtfertigter, wahrer Glauben.
S weiß P, wenn
P wahr ist
S glaubt, dass P wahr ist
S hinreichend gute Gründe hat, an P zu glauben
Beschreibe das Gettier-Problem
Die Definition von Wissen als gerechtfertigter, wahrer Glauben schließt Fälle mit ein, die wir nicht als Wissen beschreiben würden.
Zwei Annahmen:
Ich kann gute Gründe haben, an etwas zu glauben, das aber falsch ist
Wenn eine Person gute Gründe hat, P zu glauben, und aus P folgt logisch-deduktiv Q, dann hat die Person auch gute Gründe, Q zu glauben.
Warum ist die Definition von Wissen nicht ganz korrekt?
Was wir genau mit “wahr” meinen, können wir (und andere) hier nicht abeschließend erklären
Wie kann man versuchen “gerechtfertigt” zu definieren?
Deduktive Logik
Gegeben, dass wir wahre Prämissen haben, können wir daraus deduktive Schlüsse ziehen, die ebenfalls wahr sind
Gültige von ungültigen Argumenten zu unter-scheiden ist ein Merkmal von Rationalität
Fehler bei der Bewertung von Argumenten sind Anzeichen für mangelnde Rationalität
Wie nennt man Aussagen, die im Widerspruch zu den Prämissen stehen bzw. Aussagen, die vor dem Hintergrund der Prämissen wahr sein könnten, aber nicht müssen?
Fehlschlüsse
Nenne eine Erklärung für mögliche Fehlschlüsse und nenne ein Beispiel.
Wie entstehen Fehler beim logischen Schließen?
Mental-Models-Erklärung
Sprachliche Darstellung eines Sachverhalts führen beim Rezipienten zu einem mentalen Modell des Gesagten. Dieser Zusammenhang ist nicht deterministisch:
Dieselbe Aussage kann zu unterschiedlichen mentalen Modellen führen.
Welches Modell ich im Kopf habe, hängt von Erfahrungen, Vorannahmen etc. ab
Mentale Modelle können also logisch-deduktivem Schließen im Weg stehen, wenn man sich zu schnell auf ein mentales Modell festlegt und dadurch an Flexibilität einbüßt.
Beispiel: Sam und Jane (Hastings)
Fehler beim logischen Schließen entstehen durch Mental Modells: Wenn man eine Aussage ließt, bildet man sich ad hoc ein Bild der Situation. Bei manchen Fragestellungen betrachten Menschen nicht alle relevanten, denkbaren Modelle der Situation
Erkläre syllogistisches Schließen und nenne typische Aussagen
Schlussprinzipien über die Zugehörigkeit zu bestimmten Mengen/Gruppen zu finden.
Aussagen: Alle x sind y, kein x ist y, manche x sind y und manche x sind nicht y
Wie entstehen Biases in syllogistischem Schließen?
Biases durch Argumentform.
· Einige A sind B
· Einige B sind C
· Also: Einige A sind C
· Also: Einige C sind A
· Wird häufig als gültig angesehen
-> Fehlschuss
· Wird weniger häufig als gültig angesehen
Belief bias = Tendenz, einen Fehlschluss zu akzeptieren, wenn die Konklusion glaubhaft ist. Beispiel glaubwürdig, unglaubwürdig - gültig ungültig
Was kam bei der Untersuchung von Evans (1983) in Bezug auf den Belief Bias heraus?
Höhere Zustimmungsraten bei glaubwürdigen Konklusionen -> Belief Bias
Höhere Zustimmungsraten bei gültigen Schlüssen
Interaktion: Stärkerer Einfluss von Glaubwürdigkeit bei ungültigen Argumenten
Warum akzeptieren Menschen erstmal glaubwürdige Konklusionen ohne genauer hinzuschauen?
Wie lässt sich das erklären?
Nenne dazu einen unterstützenden Befund
Selective Scrutiny Model: Menschen akzeptieren erstmal glaubwürdige Konklusionen und schauen nur genauer hin, wenn Konklusionen unglaubwürdig sind.
Erklärung durch Mental Models Erklärung:
Zunächst wird mentales Modell geschaffen, indem die Prämissen die Konklusion stützen
Um die Logik zu testen, müssen Gegenbeispiele gesucht werden
Das passiert v.a., wenn gegebene Konklusion unglaubhaft ist
Unterstützender Befund: Logik-Glaubwürdigkeits-Interaktion verschwindet bei kurzen Reaktionszeiten
Vorstellung, im Denken von gesicherten Prämissen auszugehen, ist illusorisch.
Unser Denken arbeitet mit mehr oder weniger gesichertem Wissen.
Unser Modell vom Denken - normativ und deskriptiv - sollte das mit berücksichtigen
Welche neuen Paradigmen der Denkforschung existieren?
Streitpunkt: Was bedeutet „Wenn P, dann Q“?
Klassische Logik: „P à Q“ ist gleichbedeutend mit „¬P oder Q“
Führt zu absurden Schlüssen, die wir im „normalen Denken“ nicht akzeptieren würden
Neue Denkpsychologie:
Wenn ich Menschen frage, wie stark sie glauben „P à Q“, ist das gleichbedeutend mit „Wie wahrscheinlich ist Q unter der Bedingung P“?
Formalisiert: W(PàQ) = W(Q|P)
Probanden werden i.d.R. nicht mehr gebeten, Prämissen als gegeben anzusehen
Es wird gefragt, wie stark an die Konklusion geglaubt wird.
Wie lässt sich der Belief-Effekt im Hinblick auf neue und alte Paradigmen erklären?
Alte Erklärung:
Schlüsse werden geblockt durch Gegenbeispiele (hohe Intelligenz: Unterdrückung Belief-Effekt; Niedrige Intelligenz: Belief bias weiterhin vorhanden)
Neue Erklärung:
Glaube an die erste Prämisse ist von Anfang an niedrig -> Mein Glaube an Prämissen sollte Einfluss haben an meinen Glauben an Konklusionen!
Was sollen Argumentationen bezewecken?
Eine verbale & soziale Aktivität, die dazu dienen soll, die Glaubhaftigkeit eines kontroversen Stand-punktes in den Augen des Publikums zu erhöhen, indem eine Konstellation von Propositionen vor einen rationalen Entscheider gebracht werden, die den Standpunkt rechtfertigen sollen.
Was ist die Rationality of informal Argumentation?
Argumentationsfehler.
Ein psychologisch überzeugendes, aber logisch inkorrektes Argument. Es überzeugt zwar de facto, sollte es aber nicht.
Werden in Debatten der anderen Seite vorgeworfen.
Nenne Argumentationsfehler
Whataboutism
Bad Faith
Autoritätsargument
Ad hominem
Strohmannargument
Verallgemeinerung
Argumente ad ignorantiam
Was ist das Argumentum ad ignorantiam und warum ist es ein Argumentationsfehler?
Nenne drei Varianten des Ignoranzarguments
Niemand hat bewiesen, dass es keine Geister gibt, also gibt es Geister. (Geisterargument)
Niemand konnte zeigen, dass dieses Medikament starke NW zeigt, also hat es keine NW. (Medizinerargument)
Klassische Interpretation: Zweimal dieselbe Fallacy, argumentum ad ignorantiam, also Foulspiel!
Neue Interpretation: Diese zwei Argumente sind unterschiedlich stark, und das hat gute Gründe.
Wir haben hier jeweils eine Konklusion und Evidenz, die die Konklusion stützen soll.
Bayesianische Idee von Argumentstärke: Wieviel wahrscheinlicher ist (subjektiv) die Konklusion geworden, nachdem ich das Argument (die Evidenz) gehört habe?
Walton: drei Varianten des Ignoranzarguments:
1. Negative Evidenz
2. Epistemische Geschlossenheit
3. (Beweislast umkehren)
Abhängig wie stark ich dieses Argument finde:
Wie stark ich anfangs geglaubt habe, dass…
Wie viel negative Evidenz ich habe
Was ist ein Argumentum ad hominem und warum ist es ein Argumentationsfehler?
Attackieren den Gegner, anstatt die Sache selbst zu besprechen.
Wird im Allgemeinen als Fallacy verstanden, denn aus persönlichen Eigenschaften eines Sprechers lassen sich keine Sachverhalte ableiten.
Inwiefern kann es trotzdem rational sein, ein ad-hominem-Argument anzuerkennen?
Nenne das Fazit zu Bayesianischem Framework
Für unterschiedliche Levels an Vorwissen können unterschiedliche Argumente überzeugend oder weniger überzeugend sein.
Dennoch gibt das Framework auch klare Regeln vor, wie wir mit Infos umgehen sollten:
Unsicherheit der Infos in Betracht ziehen
Dabei auch die Stärken und Schwächen der Quelle mit einbeziehen
A-Priori-Wahrscheinlichkeit mit einbeziehen
Kosten-Nutzen abwägen
Wie werden Argumente aus bayesianischer Sicht bewertet?
Überzeugungskraft/Stärke wird an der Veränderung subjektiver Wahrscheinlichkeit, dass die Konklusion stimmt, gemessen.
Das kann entweder als Differenz oder Quotient verstanden werden.
Wahrscheinlichkeiten und Basisraten werden mit einbezogen
Was ist das Fazit zur Bewertung von Argumenten?
Es kann sein, dass starke Argumente mich trotzdem nicht überzeugen. Das kann rational sein. Sie sollten mich aber evtl. bewegen, weitere Infos zu suchen.
Außerordentliche Behauptungen verlangen außer-ordentliche Evidenz
Was sind Metakognitionen?
Denken übers Denken.
Die Fähigkeiten und Einschränkungen der Intuition sollten uns möglichst zugänglich sein, um
Fehler zu korrigieren
Denkprozesse nachzuvollziehen
unsere Meinung rechtzufertigen
Was ist der Dunning-Kruger-Effekt?
Bei einem gewissen (niedrigen) Fähigkeitsniveau neigen Menschen dazu, ihre eigenen Fähigkeiten zu überschätzen und die von Experten zu unterschätzen
Wie lässt sich overconvidence untersuchen?
Welcher Befund hat sich ergeben?
Adams&Adams (1961).
Liste mit Nonsenssilben, 30 Silben werden entweder 1,2,4,8 oder 16x wiederholt.
Probanden sollten 30 Silben richtig wiedergeben.
Danach ihre eigene Akkuratheit einschätzen.
Weitere Methode:
Forced choice Allgemeinwissenfragen.
Danach Confidence-Rating von 50 bis 100 %.
Häufigster Wert: Anteil richtige Antworten minus durchschnittliche Sicherheit.
Befund: Probanden sind sich ihrer Antworten sicherer als sie es im Durchschnitt sein sollten.
Was ist overprecision?
Probanden neigen dazu, ihre eigene Präzision zu überschätzen und geben zu kleine Intervalle an.
Wie sollten Menschen kalibriert sein?
Was kam bei der Untersuchung von Soll & Klayman (2004) tatsächlich heraus?
Wahrer Wert sollte in 50 % der Fälle zwischen x25 und x75 liegen (Interquartilindex)
In 2 % der Fälle außerhalb von x1 und x99 (Überraschungsindex)
Untersuchung:
Interquartilindex von 39 %
Überraschungsindex von 30 %
Was ist der Better than Average Effekt?
Man schätzt sich selbst als besser als der Durchschnitt ein
Häufig kein klarer Vergleich zwischen tatsächlichen und empfundenen Wahrscheinlichkeiten möglich
Es ist unklar, was besser als der Durchschnitt bedeutet -> bei Abweichungen von der Normalverteilung
Was ist unrealistischer Optimismus?
Bei richtiger Kalibrierung wird ein Wert von 4 erwartet.
Tatsächlicher Befund ist jedoch zwischen 2 und 3
Der Durchschnitt glaubt also scheinbar, unterdurchschnittlich wahrscheinlich an Krebs zu erkranken -> unrealistischer Optimismus
Nur bei depressiven Populationen liegt Wert bei 4
Was ist der Expertiseneffekt?
Experten sind auf dem Gebiet ihrer Expertise gut kalibriert, auf anderen Gebieten aber genau so wie andere Laien auch -> Domänenspezifisch
Was ist der Sampling-Effekt?
Wenn Items repräsentativ aus der Umwelt von Probanden gezogen werden, sind sie einigermaßen gut kalibriert (Sampling-Effekt)
Nenne Erklärungen für overconfidence
Heuristiken und biases
Anchoring: Leute sind sich grundsätzlich 100 % sicher, dass ihre Meinung stimmt, und korrigieren sie nicht angemessen nach unten, wenn es die Situation erfordret
Ökologische Modelle
Unsere Sicherheit ist gut kalibriert für Situationen, in denen wir unser Urteilsvermögen häufig anwenden
Erfolg meiner Heuristik hängt davon ab, wie oft die Schlussfolgerung stimmt
Funktioniert die Heuristik auch in der Aufgabe so gut wie sonst? Falls nicht: overconfidence
Nenne ein Beispiel, in dem man gute Gründe hat zu glauben, man sei in der oberen Hälfte
Beispiel Autofahrer: Dass ich nicht in der oberen Hälfte bin, heißt nicht, dass es nicht rational ist, das zu glauben.
Gruppe A: Sichere Autofahrer (50 %)
Gruppe B: Unsichere Autofahrer (50 %)
P(Unfall|A) = 0 %
P(Unfall|B) = 10 %
90 % von B haben guten Grund zu glauben, zu A zu gehören.
Was sind mögliche Funktionen von Overconfidence?
Gutes Gefühl
Motivation: Vorankommen
Signalling und Überzeugung -> Korrelation zwischen Sicherheit und Akkuratheit, auch bei Overconfidence
Nenne ein Beispiel, wo metakognitive Unzulänglichkeiten zu besseren Entscheidungen führen können
Gambling: Probability Matching im Glücksspiel
Wenn ich overconfident bin, dass das wahrscheinlichere Ergebnis eintrifft, treffe ich evtl. bessere Entscheidungen
Warum ist overconfidence eher ein kognitiver Nachteil?
Was können wir aus Overconfidence lernen?
Kann sich neg. auf kognitive Performance auswirken, auch zu schlechten Entscheidungen führen
Ist häufig ein Nebenprodukt eigentlich rationaler Denkprozesse
Overconfidence lässt sich schwer abschalten. Wir können versuchen zu verstehen, wann sie auftritt, und evtl. nachkorrigieren, quasi gegen unser eigenes Gefühl
Wieso betrifft der Dunning-Kruger Effekt Novizen stärker als Experten?
Experten haben metakognitiven Vorteil
Bei welchem Test hatten manche Probanden noch metakognitive Vorteile?
CRT: Zwei Prozess Modell. Probanden sollen ein-schätzen, wie viele Menschen dasselbe angegeben haben
Leute, die schlecht im Test abgeschnitten haben, schätzten ein, dass die meisten Menschen genauso wie sie geantwortet haben.
Probanden mit voller Punktzahl schätzen das nicht so ein & liegen näher am wahren Wert: Probanden ist klar, was die erste intuitive Antwort ist. Die richtige Antwort erfordert System 1 abzuwehren und zu System 2 zu korrigieren. Sie verstehen, dass sie ebenfalls einem Irrtum hätten anheimfallen können
Woher wissen wir, dass unser System-1-Denken nicht ausreicht und wir System 2 dazuschalten müssen?
Konfliktmonitoring: Irgendeine Instanz muss fest-stellen, dass ein Konflikt vorliegt (in Form einer Wissenslücke, eines Widerspruchs, …)
Ziehe ein Fazit & Qualität von Wissen
Wir stellen in vielen Aufgaben, dass Confidence und Akkuratheit zwar nicht perfekt kalibriert sind, aber zumindest positiv korrelieren.
Das ist nicht mehr der Fall, wenn es um Bereiche geht, wo die erste Antwort häufig nicht die beste ist.
Dilemma: Metakognition führt dann zu akkurateren Einschätzungen, aber zu weniger Confidence und weniger Zufriedenheit mit den Lösungen.
Was ist der Illusion of Explanatory Depth?
Menschen überschätzen die Tiefe ihres Verstädnnisses von verschiedenen Themen, v.a. bei Themen, die uns täglich begegnen (Engineering, Politik, …)
Möglichkeit, Bias zu verhindern: Leute um Erklärung zu ihrer Meinung bitten -> Korrektion der Einschätzungen nach unten.
Zeigt auf, wo die Widersprüche und Lücken in unserem Wissen sind (Konfliktmonitoring/System3)
Welche drei Hypothesen wurden von Fernbach et al. in Bezug auf IED und politische Polarisierung?
Was ist der Unterschied von früherer Literatur zu den Ergebnissen von Fernbach?
H1: Menschen überschätzen ihr Verständnis von politischen Themen (IED)
H2: Extreme (= polarisierte) Positionen zu politischen Themen lassen sich u.a. durch die IED erklären
H3: Wenn die IED aufgebrochen wird, führt das zu moderateren Meinungen
Frühere Literatur: Gründe für die eigene Position anzugeben, führt eher zu Polarisierung
Fernbach: es kommt auf die Art der Elaboration an. Gründe für die eigene Position finden (Rationalisierung) nicht gleich Erklärung!
Wie lief Fernbachs Studie ab?
Was waren die Ergebnisse?
Konnten die Ergebnisse von andere repliziert werden?
Meinungen zu politischen Themen abfragen (Extremitätsscore von 0 bis 3)
Gefühltes Verständnis abfragen (1 - 7)
UV: Gründe für Position darstellen vs. mechanische Erklärungen der Maßnahmen und ihrer Wirkungen
Erneut Meinung und Verständnis abfragen
Ergebnis:
Gefühltes Verständnis sinkt beim Versuch der mechanischen Erklärung, Meinungen werden moderater.
Crawford & Ruscio: Konnten Effekt auf gefühltes Verständnis replizieren, aber nicht auf Polarisierung der Meinung
Beschreibe den Homo Oeconomicus.
Nenne Pro-Argumente
Nenne Kontra-Argumente
Grundannahme: H.O. handelt perfekt rational, weiß Infos richtig zu verarbeiten & kommt zu validen Schlüssen in Arithmetik/Wahrscheinlichkeits-rechnung & in logischer Konsistenz/Kohärenz. Er ist nutzenmaximierend und egoistisch.
Pro:
H.O. bietet klare, testbare Vorhersagen
Macht ökonomische Analyse erst möglich
Ist unter den richtigen Umständen hinreichend wirklichkeitsnah
Kontra:
Annahmen des H.O.-Modells sind entweder trivial oder falsch
Analyse, die auf falschen Annahmen beruht, ist wertlos
Führt zu schlechten Entscheidungen & Vorhersagen
Was ist der Unterschied zwischen Psychologie und Verhaltensökonomie?
Nach welchen Kriterien sind Entscheidungen rational?
Wenn man stabile Präferenzen hat
Effizienz gewählter Entscheidungen
Kohärenz von Entscheidungen
Nutzenmaximierung
Was ist eine Präferenz?
Was bringt es einem, die Präferenzen eines Entscheiders zu kennen?
Gesamtheit aller Aspekte, welche die Wohlfahrt des Entscheiders beeinflussen & ihrerseits vom Entscheider beeinflusst werden könnte.
Richten sich nach Zielgewichtung & Nutzen-funktionen.
Wenn ich die Präferenz des Entscheiders kenne, kann ich perfekt voraussagen, wie er sich verhalten wird/sollte
Beschreibe “Entscheider” in klassischer Entscheidungstheorie
Sind objektiv.
Haben alle relevanten Informationen.
Ziehen alle Handlungsalternativen & ihre Konsequenzen in Betracht und wählen daraufhin die optimale Lösung.
Sie stehen in der Schlange vor einer Konzerthalle und bemerken, dass Sie die Konzertkarte verloren haben, bemerken, dass sie die 20 € für die Karte verloren haben. Kaufen Sie sich für weitere 20 € eine Karte? Wie lässt sich die Situation beschreiben und wie entscheiden sich Menschen typischerweise?
Typischer Befund: Menschen würden eher noch einmal 20 € ausgeben, wenn sie das Geld verloren haben.
Mentale Buchführung
Warum ist das irrational aus Sicht der Verhaltensökonomie?
In welcher von beiden Situationen wir uns befinden sollte für unsere Entscheidung keine Rolle spielen.
Die Konsequenzen der Entscheidungen bleiben dieselben.
Zentrale Frage ist: Bei meinem derzeitigen Kontostand, gebe ich heute 20 € für ein Konzert aus?
Nach was wird etwas eher bevorzugt und etwas anderes eher verworfen? Wie spiegelt sich das in den Entscheidungen wider?
Für was entscheiden sich rationale Entscheider eher?
Mehr-Kriterien-Entscheidungen
Dominanz: Eine Aktion A dominiert eine andere Aktion B, wenn A hinsichtlich aller Kriterien nicht schlechter beurteilt wird als B, hinsichtlich mind eines Kriteriums aber für besser gehalten wird.
Effizienz: Eine Aktion A ist effizient, wenn sie von keiner Alternative dominiert wird.
Rationale Entscheider entscheiden sich nie für ineffiziente Alternativen.
Was sind optimale Aktionen?
Eine generell geeignete Aktion ist effizient.
Optimale Lösung ist stets in der Menge effizienter Lösungen enthalten (unabhängig von individuellen Präferenzen).
Das Hinzufügen einer ineffizienten Alternative sollte meine Entscheidungen nicht beeinflussen.
Was ist der Decoy-Effekt?
Kognitive Verzerrung
Assymetrischer Dominanzeffekt
Täuschungseffekt
Menschen sind eventuell indifferent, 50:50 Entscheidungschance
Tritt auf, wenn man zwischen den Alternativen keine starke Präferenz hat und der Decoy nicht extrem viel schlelchter ist als die dominierende Alternative
Ablenkende Instanz (weiteres Produkt) als treibende Kraft für die Beeinflussung des Entscheidungs- bzw. Konsumverhaltens
Wovon hängt die Bereitschaft, eine Lotterie zu spielen, ab?
Vom Erwartungswert. Je höher, desto höher der Einsatz bzw. desto stärker die Präferenz. Erwartungswert und Streuung spielen eine Rolle.
Wie handeln Entscheider bei Entscheidungen mit Risiko?
Wie handeln Entscheider bei Entscheidungen mit Verlusten?
Warum ist das irrational?
Handeln risikoavers, d.h. bei gleichem Erwartungs-wert wird diejenige Lotterie vorgezogen, die die geringere Streuung aufweist.
Bei Verlusten wählt Mehrheit riskante Variante -> handeln risikofreudiger.
Irrational, weil man in Szenario 2 das Risiko eingeht, 1000 $ Gewinn zu machen
Wie lässt sich das Phänomen erklären?
Wichtig ist nicht absoluter Nutzen, sondern Veränderung.
Verluste fallen schwerer ins Gewicht als Gewinne
Beide Kurven flachen bei höheren Beiträgen ab.
Woran liegt das, dass sich Menschen unterschiedlich unterscheiden?
Framing: je nachdem, wie ich ein Entscheidungsproblem darstelle, entscheiden sich Menschen unterschiedlich.
Aus ökonomischer Sicht sind beide Entscheidungen abere identisch, ich sollte mich also in beiden Entscheidungen gleich entscheiden
Wie genau ich mich entscheide, sollte nur von meiner Risikoeinstellung abhängen
Beschreibe den Endowment-Effekt
Eigener Besitz wird als wertvoller erachtet als gleichwertiger Gegenstand, der nicht im eigenen Besitz ist.
Führt zu Ineffizienzen am Markt und möglichen Money Pumps.
Hat Einfluss auf Entscheidungen bei Sicherheit.
Beschreibe die Spieltheorie
Gekennzeichnet durch Interaktionen:
Strategische Entscheidungssituationen mit Interdependenzen
Spieler wissen um Interdependenzen
Rational handelnde Menschen; common knowledge of rationality
Rationale Erwartungen
Zufall nicht immer explizit mitmodelliert
Spiel: Situation, in der Spieler strategische Entscheidungen treffen.
Wird durch Regeln beschrieben
Spieler können eigenständige Entscheidungen treffen
Nenne unterschiedliche Spielformen
Kooperative Spiele
Nichtkooperative Spiele
Nullsummenspiele
Nichtnullsummenspiele
Anhand von was kommen Spieler zu ihren Entscheidungen?
Handlungsalternativen/Strategien und Auszahlungen von A und B werden in Auszahlungsmatrix (Bimatrix) aufgeschrieben
Was ist das Nash-Gleichgewicht?
Dann, wenn alle Spieler auf Basis ihrer Erwartungen über das Verhalten des Gegenspielers ihre optimale Strategie wählen und diese Erwartungen einander wechselseitig bestätigen.
Kombi von Strategien, die wechselseitig beste Antwort darstellen -> kein TN hat einen Anreiz, seine Strategien zu verändern.
GG in dominanten Strategien beider Spieler
Was ist iterative Eliminierung?
Dominanz verschiedener Strategien über andere.
Schrittweiser Ausschluss verschieddener Handlungsalternativen, bis nur noch eine übrig bleibt.
Einbezug bester Strategien des Gegenspielers in seine eigene Strategieentscheidungen -> wechsel-seitig beste Antworten.
Was ist das Gefangenen-Dilemma?
Beide Spieler könnten Nutzen erhöhen, sind aber nicht in der Lage sich an eine Absprache zu binden.
Nenne eine Beis
Zuletzt geändertvor 2 Jahren