1: Einführung

von Karina E.

1 Was versteht man unter psychologischer Diagnostik?

gezielte Erhebung von Informationen über das Verhalten und Erleben eines/mehrerer Menschen + relevanter Bedingungen, mit dem Ziel...
- Verhalten und Erleben zu beschreiben, zu erklären, vorauszusagen
- Entscheidungen und Urteile zu fällen
  - Menschen hinsichtlich ihrer psychologischen Merkmale zu unterscheiden (Selektion)
  - Maßnahmen zu begründen, die geeignet sind, Verhalten und Erleben zu verändern (Modifikation)
Informationen werden für Beantwortung der Fragestellung gesammelt (Messung) und interpretiert (Verwertung)
Gutes diagnostisches Handeln ist von psychologischem Wissen geleitet + Methoden genügen wissenschaftlichen Standards

2 Was sind die verschiedenen Aufgaben und Zielstellungen der Diagnostik?

Gewinnung von Informationen für Urteile und Entscheidungen:
Beschreibung
- Beschreibung des aktuellen oder habituellen Erlebens- oder Verhaltensstatus einer Person
- Bsp. Schulprobleme:
  - exakte Beschreibung der Art, Häufigkeit, Intensität problemat. Verhaltens in der Schule
Erklärung
- Erklärung des Verhaltens und Erlebens einer Person aufgrund ursächlich zugrunde liegender bzw. zeitlich vorausgehender Bedingungen
- Bsp: Identifikation von Ursachen für Schulprobleme
Prognose
- Vorhersage des Verhaltens und Erlebens einer Person zu einem anderen Zeitpunkt oder in anderen Situationen
- Bsp: Eignungsdiagnostik, Forensische Diagnostik

2.1 Was versteht man unter Selektion?

Selektion (Auswahl und Platzierung)
- Auslese von passenden Personen an bestimmte Bedingungen
- Auslese von passenden Bedingungen für bestimmte Personen

2.2 Was versteht man unter Begründung von Maßnahmen?

Begründung von Maßnahmen (z.B. Modifikation)
- Veränderung von Merkmalen/Verhalten einer Personen, um sie an Bedingungen anzupassen
- Veränderung der Bedingungen, um eine optimale Passung zur Person zu erreichen

Interventions-und Trainingsmaßnahmen:
- Therapeutische Indikationen bei psychischen Störungen
- Fördermaßnahmen bei Lernstörungen (Kompensation) oder außergewöhnlichen Begabung (Optimierung)
- Weiterbildungsmaßnahmen von Mitarbeiter*innen
- Trainings-und Therapiemaßnahmen zur Minimierung von
  Rückfallwahrscheinlichkeit im Strafvollzug
Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen
- Ausgangsverbot/Haftverlängerung bei Strafrückfälligkeit
- Arbeitszeitreduktion bei Wiedereingliederung nach Unfall/Krankheit

2.3 Was versteht man unter Evaluation von Maßnahmen?

Evaluation von Maßnahmen
- Symptomverbesserung nach Therapie?  Trainingserfolg?
- Berufserfolg?
- Berufszufriedenheit?
- „Evaluation ist mehr als Diagnostik, aber ohne Diagnostik ist Evaluation nicht möglich“ (Schmitt & Gerstenberg, 2014)

2.4 Was versteht man unter Statusdiagnostik?

Statusdiagnostik
- erfasst wird der aktuelle Stand
- z.B. bei Beginn einer Therapie, bei Eintritt in Schule oder Beruf

2.5 Was versteht man unter Veränderungsdiagnostik?

Veränderungsdiagnostik
- Veränderung gegenüber Ausgangszustand (vorher-nachher-Vergleich)
  - z. B. nach Therapie oder Training

2.6 Was versteht man unter Verlaufs- und Prozessdiagnostik?

Verlaufs- oder Prozessdiagnostik:
- kontinuierliche Erfassung der relevanten Merkmale
- z.B. Messung zu jeder Therapiesitzung, ambulatorisches Assessment

3 Welchen Stellenwert hat die psychologische Diagnostik im Berufsalltag von Psychologinnen und Psychologen?

ca. 35% nutzen Diagnostik im psychologischen Arbeitsbereich
Wozu ist das wichtig?
- um richtige Maßnahmen zu finden und bessere Interventionen zu entwerfen. (Individuell)
- In jedem Anwendungsbereich vorhanden.
  - Verkehrspsychologie, Allgemeine, A&O

Welche Rolle spielt Diagnostik in der Arbeits- und Organisationspsychologie?