SCHAUBILD
Wann muss eine Therapie mit Antidepressivum immer erfolgen?
Schwerer depressiver Episode
Chronischer depressiver Episode
Früherem schlechtem Ansprechen auf alleinige Psychotherapie
Patienten mit einer mittelschweren bis schweren Depression sollten medikamentös (mit Antidepressiva) behandelt werden, unabhängig davon ob gleichzeitig eine Psychotherapie erfolgt
Patienten mit einer leichten bis mittelschweren Depression, die eine alleinige Psychotherapie als erste Behandlung bevorzugen, können auch mit dieser Option behandelt werden
Wann reicht eine alleinige psychotherapeutische Behandlung?
Leichter bis mittelschwerer Symptomatik
Kontraindikationen gegen antidepressive Pharmakotherapie
Ablehnung medikamentöser Therapie durch den Patienten
Wann sollte eine Kombination von Pharmako- und Psychotherpie erfolgen?
Fehlendem oder partiellem Ansprechen auf alleinige medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlung
Chronischem Verlauf
Ausgeprägten psychosozialen Problemen
Komorbidität mit Persönlichkeitsstörungen, Angststörungen, Essstörungen, Zwangsstörungen, Sucht
Wunsch des Patienten
Was bedeutet Therapieresistenz?
„Therapieresistenz“ bedeutet nicht unbehandelbare Depression, sondern eine auf Standardtherapieverfahren nicht unmieelbar ansprechende Depression.
Eine verbreitete Definicon oriencert sich an der Pharmakotherapie, wenngleich die medikamentöse Behandlung nur eine von mehreren Behandlungsstrategien ist.
Hiernach besteht Therapieresistenz, wenn zwei pharmakologische Behandlungsversuche von adäquater Dauer und Dosis erfolglos blieben.
Da auch dies letztlich willkürlich ist, graduieren differenziertere Definiconen die Therapieresistenz nach der Anzahl der gescheiterten Therapieversuche in Stadien.
Was beinhalten die biologisch orientierten Ansätze einer Behandlung?
Psychopharmakotherapie: am häufigsten zum Einsatz kommende Behandlung
SSRIs mittlerweile am häufigsten verschrieben -> Lösten trizyklische Antidepressiva aufgrund des günstigeren Nebenwirkungsprofils ab
Nachteile:
Compliance-Probleme bzgl. der Medikamenteneinnahme
Nach Absetzen der Medikamente nur eingeschränkter Schutz vor Rückfällen
Methoden:
Elektrokonvulsionstherapie (EKT)
Transkranielle Magnetstimulation/ transkranielle Gleichstromstimulation (TMS/ tDCS)
Tiefe Hirnstimulation (THS)
Ketamin/ Psilocybin
Was sind die Behandlungsabschnitte?
Akuttherapie:
Symptomreduktion, Behandlungsdauer abhängig vom Andauern der akuten affektiven Symptome
Erhaltungstherapie:
Stabilisierung des erreichten Zustands und Rückfallverhinderung für ca. 6 Monate im Anschluss an akute Phase
Rückfallprophylaxe:
Aufrechterhaltung des stabilen Zustandes und Prävention erneuter Phasen
Rapid Cycling:
4 oder mehr affektive Episoden / 12 Monaten § ca. 5%- 15% aller bipolaren Störungen
80% - 90% Frauen
wird als ungünstige Verlaufsform eingeschätzt, da schwerer zu behandeln, Phasenprophylaxe kaum wirksam, v.a. kaum Lithium
Was beinhaltet die Erhaltungstherapie und Phasenprophylaxe?
Nach Remission der akuten manischen Symptomatik immer Erhaltungs- therapie mit antibipolarer Medikation für mindestens 6 Monate
im allgemeinen ist schon nach einer manischen Episode eine Rezidivprophylaxe für viele Jahre erforderlich
Nach Remission einer depressiven Episode bei bipolarer Störung unter Therapie mit einem Antidepressivum:
Erhaltungstherapie mit Kombination aus Antidepressivum und antibipolarer Medikation für mindestens 6 Monate
Ausnahme rapid cycling: schnelles Ausschleichen des Antidepressivums!
Anschliessend im allgemeinen Rezidivprophylaxe erforderlich
Medikament der ersten Wahl in der Rezidivprophylaxe: Lithiumsalze
Phasenprophylaxe: Soziale Faktoren
Stress abbauen und ein geregeltes Leben führen
Geregelte Tageszeiten
Geregelte Essenszeiten
Arbeit: regelmässig, Ruhepausen, Balance
Ausreichender und geregelter Schlaf
Stabile Beziehungen pflegen
Stimmungskalender führen
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