Wie kann Ethik definiert werden?
Etymologie: ἔθος (Gewohnheit, Sitte, Brauch)
Aristoteles , wissenschaftliche Beschäftigung mit Sitten , Gewohnheiten und Gebräuchen
ist die systematische und normative Reflexion von Voraussetzungen und Maßstäben unseres Verhaltens in einem sozialen und kulturellen Lebenszusammenhang
ist als Reflexion eine Kompetenz, nicht das Tun selbst
ist ein Teilbereich der praktischen Philosophie
ist abzugrenzen von Moral
Was ist die Care-Ethik?
Ethik der Sorge
Kritik an Prinzipienethik
mangelnder Kontextbezug
zu rationalistischer Zugang
Schwerpunkt auf Prinzip der Fürsorge:
Notwendigkeit, für eine Person da zu sein
Betonung des Menschen als Beziehungswesen
Bedeutung der inneren Haltung gegenüber äußerer Übernahme von Pflichten
Was ist der Informed consent?
Informed consent
Informierte Einwilligung / Einwilligung nach erfolgter Aufklärung
1957 erstmals juristisch festgeschrieben in Prozess um ärztlichen Kunstfehler
Grundlage ist das Selbstbestimmungsrechtes des Patienten
Recht auf ausführliche Aufklärung und Information
Recht auf Kenntnis und Auswahl der Alternativen
Recht auf Definition des Eigenwohls
Recht auf Ablehnung einer medizinischen Maßnahme
-> Eine medizinische Maßnahme darf nur nach informierter Einwilligung des Patienten durchgeführt werden, andernfalls Körperverletzung
Psychotherapie: Aufklärung und informed consent Was ist?
Aufklärung über die möglichen Therapieverfahren und ihrer Wirkfaktoren
Aufklärung über Abrechnungsmodalitäten, Antragsverfahren für die Krankenkasse
Differentialindikation für das passende Therapieverfahren, zugleich Information über die nicht vorgeschlagenen Verfahren mit möglichen Vor- und Nachteilen
Ggf. Berücksichtigung von krankheitsbedingten Einschränkungen in Anteilen der Selbstbestimmungsfähigkeit
Einbeziehung individueller Bedingungen der Patient:innen (Erkrankungsart, Motivation, Alter, soziale Bedingungen und Erfahrungen….)
Rollenklärung / Erklärung der therapeutischen Beziehung - Probatorische Sitzungen
Möglichkeit des Verfahrens und/oder Therapeut:innenwechsels offenhalten
Formale Behandlungsvereinbarung zum konkreten Ablauf (zeitlicher Rahmen und Begrenzung, rechtezeitige Terminabsagen etc.)
Was ist die Menschenwürde?
„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Anbke, vgl. Cicero
Charakterisierung des Menschen durch seine Vernunft
Fähigkeit zur Selbstreflexion verleiht Würde
Abgrenzung vom Tier
-> Menschenwürde als Auszeichnung und Selbstverpflichtung
Wie kann Moral definiert werden?
Mos (lat.). Ordnung, Regel Vorschrift
Moral ist das System von Normen, bewertenden Standards und Typologien von Verhaltensweisen in einem bestimmten Lebensbereich (Gemeinschaft, Kultur)
Die Zuordnung von Fragen zum Bereich der Moral sind und kulturell verschieden und historisch wandelbar
Bsp. Sexuelle Orientierung
Umgang mit Tieren oder der Umwelt
Was versteht man unter dem Grundbegriff “Urteil” ethischer Urteilsbildung?
Bewertung einer Handlung nach besbmmten Kriterien:
Bereich des Zweckrationalen: Richtig – falsch
bezogen auf den Hintergrund bereits festgelegter Normen
Bezogen auf bestimmte positive Folgen
Bereich des Sitlichen: Gut – schlecht
Bezogen auf bestimmte moralische Grundlage
Was versteht man unter dem Grundbegriff “Norm” ethischer Urteilsbildung?
Spezifische, auf eine bestimmte Situation bezogene Regel
Grundlage für moralische oder rechtliche Urteile
Funktion: Verwirklichung von Werten
Was versteht man unter dem Grundbegriff “Wert” ethischer Urteilsbildung?
Ist ideell, nicht empirisch
Entspricht dem antiken Begriff des Guten
Ist nicht beweisbar, sondern a priori da und erschließbar
Drückt allgemeine Zielvorstellung vom Menschen aus
Positive Erlebnisqualität
Was versteht man unter dem Grundbegriff “Prinzip” ethischer Urteilsbildung?
Übergeordnete Norm
Bezieht sich nicht auf eine konkrete Situation / Handlung sondern eine allgemeine Basis
Gesetzmäßigkeit, aus der sich konkrete Regeln ableiten lassen
Unterteilbar in
inhaltliche Prinzipien ( z.B. Menschenwürde, Autonomie)
formale Prinzipien (z.B. goldene Regel)
kategorischer Imperativ
Das besagt das Prinzip des Nicht-Schadens: non-maleficence?
Niemandem Übel oder Schaden zufügen
(d.h. konkret z.B. keine Schmerzen zufügen, nicht betrügen, nicht Lebensfreude anderer beeinträchtigen)
Mensch als Selbstzweck achten
Anerkennung der Grundrechte des anderen, d.h. z.B. der Rechte auf
Physische Integrität
Psychische Integrität
-> Enge Verbindung zum Prinzip der Autonomie
Das Prinzip der Autonomie
Wofür steht das Prinzip und welche Frage ergibt sich?
αὐτονομία: SelbstbesQmmung, Selbstgesetzgebung, Eigengesetzlichkeit
Was muss erfüllt sein, damit Sie eine Handlungsentscheidung als selbstbestimmt erleben?
Was besagt Das Prinzip des Wohltuns: beneficence?
Pflicht zum Wohltun/Helfen/Fürsorge
-> Ziel: Person soll insgesamt von dem Verhalten profiberen
Enge Kopplung an Pflicht zum Nicht-Schaden
Übel und Schaden verhindern
Übel und Schaden beseitigen
Gutes tun und Gutes fördern
Inhaltlich sehr unterschiedlich auffüllbar
Rückbindung an die Wertehierarchie der Pabent*innen notwendig
Was besagt Das Prinzip der Gerechtigkeit: Justice?
Frage nach den Interessen Dritter
Wer ist durch die Auswirkungen der Entscheidung noch betroffen?
Sind alle Beteiligten mit ihren Interessen angemessen berücksichtigt?
-> Ziel: Gleichbehandlung aller GesellschaPsmitglieder*innen/ Vermeidung von Benachteiligung
-> Oft als Frage nach der zuteilenden Gerechtigkeit: Was vom sozialen Ganzen kommt der Einzelperson zu?
Aber: wie wird Gleichberechtigung erreicht?
Wie lautet die Defintion von psychischer Erkrankung?
„Beeinträchtigungen der normalen Funktionsfähigkeit des menschlichen Erlebens und Verhaltens, die sich in emotionalen, kognitiven, behavioralen, interpersonalen und/oder körperlichen Beeinträchtigungen äußern und die von der jeweiligen Person nicht oder nur begrenzt beeinflussbar sind“ (Bastine 1998, S. 19)
...Ein klinisch bedeutsames Verhaltens- oder psychisches Syndrom oder Muster (....), das bei einer Person auftritt und das mit momentanem Leiden (...) oder einer Beeinträchtigung (...) oder mit einem stark erhöhten Risiko einhergeht, zu sterben, Schmerz, Beeinträchtigung oder einen tiefgreifenden Verlust an Freiheit zu erleben (Saß et al. 1996, S. 944)
-> Veränderte Selbstwahrnehmung und verminderte Selbstregulationskompetenz
Was meint die Anwendung von Zwang? Welche Maßnahmen könnten getroffen werden?
Anwendung von Zwang:
freiheitsentziehende Unterbringung in Kliniken und anderen stationären Einrichtungen
unfreiwillige Behandlung psychischer und somatischer Erkrankungen
medikamentöse Ruhigstellung bei herausforderndem Verhalten
freiheitsentziehende Maßnahmen (z.B. strukturelle Zwänge, Einsatz von Bettgittern oder Fixierungsgurten)
Was ist die Forschungsverantwortung?
entsprechend dem Würdeprinzip des Grundgesetzes sollen Menschen niemals nur als Mittel, sondern immer auch als Zweck angesehen werden
-> Ziel? Alternativen? Risiken? Freiwilligkeit der Beteiligten? Ökonomischer Nutzen?
Beschreibe die Behandlungsvereinbarung.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren