Überblick
häufgister maligner Tumor des Mannes
steigende Inzidenz miz Alter
im Frühstadium asymptomatisch , wd meistens dann nur im Rahmen Früherkennung entdeckt
Diagnostik Mittel d Wahl: DRU, PSA, sonografiegest. transrektale Prostatastanzbiopsie; ggf Knochenszintigrafie
Gleason Score - hist. Differenzierung
bei jüngeren Pat.: Radikale Prostatektomie + Strahlentherapie gleichwertig
ältere Pat.: Watchful Waiting; Active Surveillance,
da meist langsame Wachstumsgeschwindigkeit, gute Prognose wenn lokalisiert
Epidemiologie
häufigste Tumorerkrankung des Mannes
zweithäufigste Krebstodesursache des Mannes (nach Lungenkarzinom)
Lebenszeitprävalenz 15%
Mittleres Erkrankungsalter: 70 Jahre
Risikofaktoren
Alter
Lebensort (West-Ost, Nord-Süd-Gefälle)
Familiäre Prädisposition (ein Verwandter - doppelt so hoch; zwei - verzehntfacht)
TNM Klassifikation
T1
klinisch nicht erkennbarer Tumor: weder tast- noch sichtbar
T2
auf die Prostata beschränkt, Prostatakapsel intakt
T3
Extraprostatisches Tumorwachstum, Tumor durchbricht Prostatakapsel
T4
Infiltration von Nachbarorganen: Harnblase, Rektum, Schließmuskel oder Beckenwand
N1
Regionärer Lymphknotenbefall
M1
Fernmetastasen
Symptome / Klinik - frühes Stadium
Frühes Stadium
keine Symptome
zumeist Entdeckung im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung
inzidentelles Prostatakarzinom etwa 10% der Prostatakarzinome werden als Zufallsbefund im Rahmen der hist. Untersuchung von TUR-P Präparaten (z.B. aufgrund eines benignen Prostatasyndroms) entdeckt
Symptome / Klinik - spätes Stadium
Harnverhalt
Hämaturie
Inkontinenz
Impotenz
Harnstauungsnieren
Schmerzen in den Knochen (meist lumbosakral) bei ossärer Metastasierung
Gewichtsverlust
Früherkennung und Basisdiagnostik
DRU
niedrige Sensitivität (ca 50-65%)
moderate Spezifität (75-90%)
Indikation:
jährliche Vorsorge ab Alter von 45 Jahren
Als Basisdiagnostik bei V.a. Prostataca
Tastbefund
physiologisch: prall-elastische, kastaniengroße, schmerzl.
Prostata mit gut tastb. Sulkus
karzinomverdächtig:
Frühstadium: Lok.,derbe Areale bei sonst prall-el. Prostata
Spätstadium: Derbe, asymmetrische, schmerzlose Prostata
PSA-Wert
= Prostata-Spezifisches-Antigem = Semenogelase
PSA wird nur durch Prostata gebildet,organspez. Marker
Erhöhung bei Karzinomen, Adenomen, Entzündungen und nach Manipulationen
Indikation
als PSA Screening zur Früherkennung Prostata Ca (wd nicht von Krankenkasse bezahlt)
Erstbestimmung des PSA-Wertes mit 45 Jahren
Als Basisdiagnostik bei V.a. Prostatakarzinom
Als Verlaufsparameter in der Therapie von PSA-pos. Prostata Ca
Interpretation (bzw als suspekt geltend)
Gesamt PSA > 4 ng/ml
Anstieg PSA >0,35-0,75 ng/mL pro Jahr
Als Verlaufsparameter in der Therapie von PSA pos Prostata
Ca
Ergänzende Diagnostik
Transrektale Sonografie (TRUS)
Ermöglicht keine sichere Aussage bzgl Dignität da Tumorgewebe oft isoechogen ist
kann zusätzliche Hinweise geben, ob Kapsel der Prostata von Tumorgewebe durchbrochen ist
suspekt sind:
echoarme (oder auch echoreiche) unregelm, begrenzte Areale
verstärkte Durchblutung
Ausdehnung der Veränderung an die Außenseite der peripheren Zone
-> Erhöhung PSA beim Prostatakarzinom nicht obligat!!!
-> Falsch positive Ergebnisse des PSA Tests treten bei Entzündungen, Manipulationen und anderen Prozessen an der Prostata durch erhöhte Enzymfreisetzung auf!
Diagnosesicherung suspekte Befunde in der Basisdiagnostik
Transrektale, sonografiegesteuerte Prostatastanzbiopsie
Zur histologischen Sicherung bei suspektem Tastbefund in der DRU, bei susp. PSA Befund bzw Verlauf oder bei klinischem Verdacht auf ein Prostatakarzinom
Durchführung
Unter LA; Antibiotikaprophylaxe, und sonogr. Kontrolle wd 10-12 Gewebszylinder über transrektalen Zugang entnommen
ergänzende Bildgebung: MRT multiparametrisch
Beurteilung der Dichteunterschiede und Anwendung von Vergleichsalgorithmen
1. Struktur des Gewebes (T2 Wichtung)
Anatomie Prostata, Tumorausbreitung, Lymphknoten
2. Perfusion der Prostata
Darstellung Durchblutung Prostata, Tumorgewebe stärker
durchblutet (höherer Nährstoffbedarf)
3. Diffusion der Prostata
Bewegung von Wassermolekülen im Gewebe, Tumorgewebe dichter
Weitere Staginguntersuchungen
Abdomensono - Lebermetastasen, Harnstauung
Laparoskopische pelvine Lymphadenektomie - empfohlen ab T3, Entnahme von mind 10 pelvinen LK
Ganzkörperknochenszintigrafie - Nachweis ossäre Met.
Röntgen der WS - bei V.a. ossäre Metastasen
MRT des kleinen Beckens - Bewertung der Operabilität bei cT3/4 und bei unklarem Befund bzgl einer möglichen Durchbrechung der Kapsel
Pathologie
meistens Adenokarzinome mit mikroglandulärer Anordnung der Drüsen und Auskleidung mit hochprismatischem Epithel
-> Expression von Zytokeratin und PSA
Tumorlokalisation
Einteiling Prostata nach McNEal in 5 Zonen
Periurethrale Mantelzone
Anteriore Zone
Transitionale Zone
Zentrale Zone
Periphere Zone
Tumor meist ausgehend von Peripherzone Prostata (85%)
Seltener: Ursprung in Transitionalzone ca 15%
Tumor in der Innenzone - Rarität
Gleason Score
Prognostischer Parameter, beruht auf der histologischen Beurteilung der Drüsenmorphologie der Prostata
je höher der Wert, desto höher der Grad der Entdifferenzierung
Errechnet sich aus Addition zweier Gleason-Grade
Zur mikroskopischen Einschätzung dient Material eienr Prostatastanzbiopsie oder eines Prostatektomiepräparats
Berechnung bei Prostatastanzbiopsie - der häufigste und de am schlechtesten diff. Gleason Grad werden zusammengefasst
Berechnung bei einem Prostatektomiepräparat - Addition des am häufigsten mit dem am zweithäufigsten vorkommenden Entdifferenzierungsgrad
Grad 1 -
Therapie bei nicht-met. Prostata Ca
wenn keine Fernmetastasen vorliegen kann Pat. zwischen zwei gleichb. kurativen Optionen entscheiden:
Radikale Prostatektomie
meist in Kombination mit Lymphadenektomie
bei LK Befall
bei pos. Schnitträndern (R1 Resektion) in Kombination mit Bestrahlung Tumorbett
Externe Bestrahlung mit ca 74-80 Gy
ab mittlerem Risikoprofil (nach D’Amico) oder LK Befall in Kombination mit Hormontherapie
Präzise Durchführung mittels IGRT
Therapie met. Prostata Ca
Pat mit Fernmetastasen oder einer tumorunabhängigen Lebenserwartung <10 Jahren
Hormontherapie oder Watchful Waiting
Zus. Palliative Bhdlg bei Beschwerden oder Knochenmetastasen
Active Surveillance
zunächst abwartendes Vorgehen mit regelm. Kontrolluntersuchungen soll Tumorprogress früh gestellt werden, um erst dann kurative Therapie einzuleiten
Patientenwunsch nach Aufklärung
Lokal begrenzter Tumor mit geringem Risikoprofil
kleine Tumormasse in der Stanze
Zugangsweg: retropubisch, perineal, laparoskopisch
Durchführung:
Entfernung der Prostata einschl Kapsel, Samenblasen und der prostatanahen Anteile der Samenleiter
meist zus. Lymphadenektomie
Postoperativ: Verlaufskontrolle des PSA-Werts
sollte unterhalb der Nachweisgrenze liegen
Komplikationen der radikalen Prostatektomie (oder Radiatio)
Belastungsinkontinenz (2. häufigste Therapiefolge nach Sterilität)
Erektile Dysfunktion (in ca 50-70% der Fälle)
Anastomosenstrikturen
Anastomoseninfs.
Lymphozele
Hormontherapie (Androgendeprivation)
Mittel d Wahl chemische Kastration durch GnRH Analoga (Buserelin) oder GnRH Blocker (Abarelix)
Kombination mit nicht-steroidalen Androgen Rezeptor Antagonisten z.B. Flutamid oder Cyproteronacetat
alternativ operative Kastration
zusätzlich wenn möglich: Chemo mit Docetaxel
Watchful Waiting
Palliative Strategie
Rezidive
typischerweise durch PSA
strahlentherapie
medik.
chirurgisch
bildgebung hilft! PSMA PET
LK Rezidiv: PSMA radioguided surgery
Zuletzt geändertvor 2 Jahren