Was ist Tiefenpsychologie?
Es sind in erster Linie unverarbeitete Vorgänge und Konflikte, die vom Individuum verdrängt wurden und deshalb krank machen und psychische Störungen hervorrufen
Wodurch entstehen psychische Störungen aus psychoanalytischer Sicht?
• die einzelnen Persönlichkeitsinstanzen (Ich, es, Überich) nicht im Gleichgewicht zueinander stehen
• im Zussamenhang mit der frühkindlichen Entwicklung Konflikte aufgetreten sind (Fixierung oder Regression von Entwicklungsphasen)
Was ist eine Therapie für Tiefenpsychologie?
Klärung unbewusster Zusammenhänge und die emotionale Auf- und Verarbeitung der bewusst gemachten (Katharsis).
Besonders indiziert bei: Angstneurosen, Phobien, neurotischen Depressionen
Methode: freie Assoziation, Traumanalyse, Traumdeutung
Was ist Kritik an Freuds Theorie und deren Weiterentwicklung
Begriffe sind unscharf und der wissenschaftlichen Überprüfung schwer zugänglich
Leitet Theorie an Menschen mit Neurosen und Fehlentwicklungen ab
Starke Betonung der Bedeutung der frühen Kindheit
Weiterentwicklung:
Ausweitung auf spätere Lebensphasen
ICH statt ES rückt in den Mittelpunkt der Betrachtung des Menschen
Was ist die tiefenpsychologische Ergänzung Freuds?
Freuds Leistung
Bedeutung der ersten Lebensjahre wird von moderner Psychologie bestätigt
Entdeckung und Beschreibung zentraler psychischer Prozesse (z.B. Entstehung neurotischer Symptome; Abwehrmechanismen) und Entwicklung von Methoden zur Behandlung („Psychokatharsis“)
Entdeckung der Bedeutsamkeit unbewusster Prozesse (Moderne Hirnforschung bestätigen Einfluss des Unbewussten)
Kritik an Freuds Theorie
unscharf und wissenschaftlicher Überprüfung schwer zugänglich
Kann nur rückblickend (retrospektiv) angewendet werden
Entwicklung basiert auf klinischen Erfahrungen Bsp. Angstneurosen und Anpassungsprobleme daher schwierig fundierte Aussage über gesunde Lebewesen zu machen
Zu hohe Bedeutung der kindlichen Sexualität und der ersten Lebensjahre
Weiterentwicklung
Entwicklung ICH im Vordergrund da lebenslanger Prozess ebenfalls Zugeständnis von autonomen Kräften (Menschen kann Umwelt kontrollieren)
Traumtheorie aus heutiger Sicht
Biochemische Erklärung: traumatisches Erlebnis —> Ausstoß von Stresshormonen —> Steuerung biochemischer Abläufe im Gehirn —> Gedächtnisinhalt werden fragmentarisch gespeichert —> Bei Erinnerung Reaktivierung einer Kaskade von Stresshormonen —> blockieren andere kognitive Reaktionen
Was ist ein Trauma?
Seelische Verletzung durch Gewalteinwirkung (seelisch oder körperlich) oder durch Erleben von Gewalt in Verbindung mit erlebter Todesangst
Symptome Aktuphase: Bewusstseinseinengung, Wahrnehmungsstörung, Desorientiertheit, Depersonalisation, starke emot. Schwankungen
Symptome Verarbeitungsphase: Intrusion (Einbruch), Flashbacks, Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, Reizbarkeit
Wann benötigt man eine Traumtherapie?
Traumatherapie wenn Symptome für Verarbeitungsphase typisch sind, andauern bzw. Sich verfestigen oder zu neurotischen Störungen ausweiten und die normale Lebensführung beeinträchtigen
Zuletzt geändertvor 2 Jahren