Worum handelt es sich bei dem Dreieck des Gesundheitsmarktes?
Auf welchen Gesetzlichen Grundlagen basiert der stationäre Sektor?
Sozialgesetzbuch
Krankenhausfinanzierungsgesetz
Bundespflegesatzverordung
Gesetz über die Entgelte für voll- und teilstationäre Krankenhausleistungen (KHEntgG)
Was regelt das Sozialgesetzbuch?
Regelt gesetzliche Krankenversicherungen
Legt Voraussetzungen für die Bezahlung von Krankenhausleistungen durch die Krankenkassen fest
Was regelt das Krankenhausfinanzierungsgesetz?
Dient der wirtschaftlichen Sicherung der Krankenkassen
Regelt die Investitionsförderung und Grundsätze der Vergütung
Was regelt die Bundespflegesatzverordnung?
Gilt nur noch für psychatrische Krankenhäuser
Was regelt das Gesetz über die Entgelte für voll- und teilstationäre Krankenhausleistungen (KHEntgG):?
Regelt Art der Vergütung von allgemeinen Krankenhausleistungen durch die privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen
Wie lassen sich Krankenhäuser definieren?
Dienen der Krankenhausbehandlung oder Geburtshilfe
Stehen unter ärztlicher Leitung
Verfügen über diagnostische und therapeutische Möglichkeiten
Arbeiten nach wissenschaftlich anerkannten Methoden
Jederzeit verfügbares Personal dient zur Krankheitserkennung und Therapie oder Geburtshilfe
Unterbringung und Verpflegung von Patienten
Wie können Krankenhäuser klassifiziert werden?
Allgemeine Krankenhäuser
82% aller Krankenhäuser (meist Plankrankenhäuser)
Verfügbarkeiten von Betten in vollstationären Fachabteilungen, nicht bestimmten Patienten vorbehalten
Sonstige Krankenhäuser
18% aller Krankenhäuser
Ausschließlich für psychiatrische / psychosomatische und neurologische Betten
Alternative Tages- oder psychiatrischer Nachtkliniken mit ausschließlich teilstationärer Behandlung
Bundeswehrkrankenhäuser
Welche Trägerschaften von Krankenhäusern und Krankenhausbetten gibt es?
Öffentliche Einrichtungen
Öffentlich-rechtliche Form
Privat-rechtliche Form
Freigemeinnützige Einrichtungen
Private Krankenhäuser
Welche verschiedenen Unterscheidungsdimensionen gibt es bei Krankenhäusern?
Zulassung (Mit oder ohne Verosrgungsvertrag
Art der Trägerschaft
Rechtsform
Wie unterscheiden sich Krankenhäuser im Rahmen der Zulassung und welche Untergruppierungen gibt es?
Mit oder ohne Versorgungsvertrag
Regelt sich nach dem SGB V
Unterscheidung in:
Hochschulkliniken
Plankrankenhäuser
Krankenhäuser mit Versorgungsvertrag
Was ist ein Versorgungsvertrag?
öffentlich-rechtlicher Vertrag
zwischen Krankenkassen oder Pflegekassen der sozialen Pflegeversicherung
und dem Träger einer öffentlich-rechtlichen oder privaten Einrichtung
Welche lassen sich Krankenhäuser anhand der Art der Trägerschaft unterscheiden?
Keine gesetzliche Definition der Krankenhausträger
„wirtschaftliche Sicherung“ erfolgt nach §1 Abs.2 KHG trägerunabhängig
Bei Krankenhäusern mit unterschiedlichen Trägern erfolgt Angabe nach dem Träger, der die überwiegende Geldlast trägt
Welche Rechtsformen gibt es im Rahmen von Öffentlichen Krankenhäusern?
öffentlich-rechtliche
privat-rechtliche
Welche Unterscheidungen gibt es hinsichtlich der Führung von öffentlich-rechtlichen Krankenhäuser?
Reiner Regiebetrieb
Eigenbetrieb
Körperschaft des öffentlichen Rechrs
Vollrechtsfährige Anstalt des öffentlichen Rechts
Was sind Krankenhäuser in reinem Regiebetrieb?
Bestandteil der allgemeinen Verwaltung des kommunalen Trägers
Bruttobetrieb
Rechtlich, wirtschaftlich und organisatorisch unselbstständig
Was sind Krankenhäuser in Eigenbetrieb?
Durch Eigenbetriebsrecht geschaffene Betriebsform ausschließlich bei kommunalen Trägern
Rechtlich unselbstständig
Wirtschaftlich und organisatorisch selbstständig
Was versteht man unter Krankenhäusern in Körperschaft des öffentlichen Rechts?
Durch staatlichen Hoheitsakt errichteter Verband zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben
Rechtlich, wirtschaftlich und organisatorisch selbstständig
Was sind Krankenhäuser in einer vollrechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts?
Zusammenfassung sachlicher wie persönlicher Mittel zu Erfüllung eines besonderen Zwecks
Welche Krankenhäuser gibt es in Rahmen von privat-rechtlichen Formen?
Stiftung des privaten Rechts
Zur Erfüllung eines bestimmten Zwecks verselbstständigte Vermögensmasse
Kapitalgesellschaften (gGmbH / GmbH, AG)
Was sind private Krankenhäuser?
gewerbliche Unternehmen
unterliegen einer Konzession nach §30 Gewerbeordung
Welche Kennzahlen gibt es um den wirtschaftlichen Erfolg eines Krankenhauses zu messen?
(variable und fixe) Kosten
Verweildauer
Bettenauslastungsgrad
Personalkennzahl
Vergangenheitsorientierte Daten zur Beurteilung eines Trends
Informationen zu weiteren Einnahmen
Was ist der Zweck des Krankenhausfinanzierungsgesetzes?
Wirtschaftliche Sicherung der Krankenhäuser
Gewährleistung bedarfsgerechter Versorgung der Bevölkerung
Sozial tragbare Pflegesätze
Wie wird sichergestellt, dass das Krankenhasfinanzierungsgesetz umgesetzt wird und auf welcher Ebene wird dieses umgesetzt?
Sicherstellungsauftrag wird auf Länderbene umgesetzt
Jedes Bundesland muss nach KHG einen Krankenhausplan aufstellen
Regelung von detaillierter Planung und Finanzierung in individuellen Landeskrankenhausgesetzen
Gegenstand der Krankenhausplanung sind bauliche und apparative Vorbehaltungen
Grundlage für Planung ist das „Bett“
Einteilung in Versorgungs- und Leistungsstufen
Wie ist das grundlegende Vorgehen im Rahmen der Krankenhausplanung?
Krankenhauszielplanung
Bedarfsanalyse
Krankenhausanalyse
Auswahlentscheidung
Auswahl der geeigneten Krankenkassen
Auswahl zwischen mehreren geeigneten Krankenhäusern
Feststellungsbescheid
Was beinhaltet der Feststellungsbescheid im Rahmen der Krankenhausplanung?
Versorgungsauftrag mit den Krankenkassen
Enthält eine Auflistung der Fachgebiete
Bettenzahl
Großgeräteausstattung
Teilnahme an der Not- und Unfallversorgung
Was ist die Bedarfsanalyse im Rahmen des Krankenhausplanung?
Analytische Bettenermittlung nach Bevölkerungszahl, Verweildauer, Krankenhaushäufigkeit und Bettenauslastung
Möglicherweise Miteinbeziehung von Erkenntnissen über die ambulanten Versorgungsstrukturen
Orientierung an der Zahl und Art der Krankenhausbetten
Was ist die Hill-Burton-Formel und was kann man mit dieser berechnen?
Was sind mögliche Probleme der Bedarfsanalyse?
Staatliche Angebotsplanung
Schwere adäquate Bestimmung des Bedarfs
Kompetenz der Länder
Nicht bedarfsgerechte Kliniken können NICHT aus dem Krankenhausplan entnommen werden
Wie wird im Rahmen der Krankenhausfinanzierung unterschieden?
Duale Finanzierung seit 1972
Investitionskostenfinanzierung
Betriebskostenfinanzierung
Was versteht man unter der Betriebskostenfinanzierung?
Versicherte zahlen Beiträge an Krankenkassen, welche wiederrum KHs finanzieren
KHEntgG
Dient der Deckung der operativen Kosten
Laufende Kosten, Behandlungskosten, DRGs, Pflegesätze
Was versteht man unter der Investitionskostenfinanzierung?
Steuerzahler zahlt Steuern an Länder, welche wiederrum die KHs finanzieren
KHG
Investitionsförderung durch die Länder im Wege der Einzelförderung
Pauschalförderungsmittel
Welche Arten der Investitionskostenfinanzierung gibt es?
Einzelförderung
Pauschalförderung
Leistungsorientierte Investutionspauschalen
Was ist die Einzelförderung im Rahmen der Investitionskostenfinanzierung?
Krankenhausindividuelle Förderung nach §9 Abs.1 und 2 KHG
Entscheidung der Finanzministerien der Länder über Höhe der zur Verfügung stehenden Mittel
Politisch attraktiv für medienwirksame Projekte
Zu welchen Problemen kann es bei der Einzelförderung im Rahmen der Investitionskostenfinanzierung kommen?
Verteilungspolitisch problematisch
Antragsstau
Was ist die Pauschalförderung im Rahmen der Investitionskostenfinanzierung?
Laut §9 Abs. 3 KHG: feste jährliche Pauschalbeträge zur Wiederbeschaffung kurzfristiger Anlagegüter sowie für kleine bauliche Maßnahmen
Keine Ausschließliche Bemessung anhand der Betten im Krankenhausplan
Weitere Regelungen in Landeskrankenhausgesetzen und landesspezifischen Verordnungen
Was sind leistungsorientierte Investitionspauschalen im Rahmen der Investitionskostenfinanzierung?
Basis: KHRG (Krankenhausfinanzierungsreformgesetz)
Einführung Ländersache
Ab 2015 Investions-Bewertungsrelationen je Fall und je Berechnungstag
IBR-Katalog jährlich durch InEK (Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus) veröffentlicht
Was ist die Kritik im Rahmen der Weiterentwicklung der Pauschalförderung ab 2009?
Grad der Förderung ist frei wählbar
Grundproblem sinkender Fördervolumina bleibt bestehen
Nur Veränderung in der Verteilung eines bestehenden Investitionstopfes
Wie hat sich die Pauschalförderung über die Jahre weiterentwickelt?
Bisherige Gestaltung:
An Planbetten gebunden
Förderung je nach Versorgungstufe und Bundesland zwischen 1.750 EUR und 3.000 EUR pro Planbett
Kritik: Konserviert den Bettenüberhang
Ab 2009 KHG:
Verteilung der pauschalen Förderungsmittel leistungsorientierter über Investitionsbewertungsrelationen
Wie berechnet man die leistungsorientierte Investitionspauschale?
= Landesspez. Investitionsbasisfallwert (IFW)
*
Bundheitseinheitliches DRF-spez. Investitionsbewertungsrelationen (IBR)
Was sind die Implikationen für den Krankenhausmarkt im Rahmen der Weiterentwicklung der Pauschalförderung?
Investitionsstau
Innovationen und Investitionen notwendig bei sinkendem Fördervolumina
Alternative Finanzierung
Monistisches Finanzierungssystem
Finanzierung durch Überschüsse aus den Betriebskosten
Widersprüchliche Anreize durch Krankenhausplanung und -finanzierung
Wettbewerblich ausgerichtetes Vergütungssystem
Verdrängungswettbewerb zwischen Krankenhäusern
Paradigmenwechsel in der deutschen Krankenhausvergütung (§17b KHG)
Fallpauschalen = durchgängiges, leistungsorientiertes, pauschalierendes Vergütungssystem
Abbildung von Komplexitäten und Komorbiditäten durch das Vergütungssystem
Weiterentwicklung und Anpassung an die medizinische (Kosten-)Entwicklung
—>Weg von Erstattung der Kosten hin zur Bezahlung von Leistungen
Definition Relativgewicht
Relativgewicht (RG) = gibt den ökonomischen Schweregrad eines medizinischen Falles an (auch: Cost Weight; Kostengewicht, Bewertungsrelation, Punktzahl)
Berechnung Relativgewicht
Definition und Berechnung effektives Relativgewicht
ergibt sich aus dem Katalogwert, indem zu- und Abschläge bei Kurz- und Langliegern (Fälle, die die obere Grenzverweildauer überschreiten)
—> Relativgewicht unter Berücksichtigung der Ab-/Zuschläge
Defintion und Berechnung Basisfallwert
BFW
Durchschnittskosten eines Falles; wird auf Länderebene verhandelt (auch: base rate, Punktwert)
—> Landesbasisfallwert ist der Basispreis der einzelnen DRG-Leistungen
Definition und Berechnung Case-Mix (CM)
= Summe aller effektiver Relativgewichte
auch: Fallmix genannt
Definition Case-Mix Index
= Durchschnittliche ökonomische Fallschwere
CMI
Berechnung Case-Mix Index
Definition Normallieger (Inlier)
= Fälle, die innerhalb der Regelverweildauer behandelt werden
Berechnung Fallerlös
Fallerlös = (effektives) Relativgewich * Basisfallwert
Was sind negative Begleiterscheinungen und Kritik an der deutschen Krankenhausfinanzierung?
Wettbewerbsverzerrungen
Hindernisse in der Gesamtstruktur des Systems
Was sind Wettbewerbsverzerrungen im Rahmen der Krankenhausfinanzierung?
Kalkulationsstichprobe ist nichts repräsentativ und ändert sich regelmäßig
Vorhaltekosten werden nicht abgedeckt
Keine Berücksichtigung von unterschiedlichen Kostenstrukturen und Qualität
Fallzahlausweitung
Was sind Hindernisse in der Gesamtstruktur des Systems im Rahmen der Krankenhausfinanzierung?
Starke Sektorentrennung
Wahl des Behandlungssektors in Abhängigkeit Vergütung
Primäre Ausrichtung der Vergütung an der Fallerbringung
Anreiz zur Mengenauswertung
Fehlanreize verschärfen unzureichende Investitionskostenfinanzierung (Monistische Finanzierung)
Wie ist die Weiterentwicklungim Rahmen der DRG-Systeme?
Sachkostenkorrektur (2016)
Ausgliederung der Personalkosten
Pflegeerlös-Katalog 2020
Was ist die Sachkostemnkorrektur im Rahmen der Weiterentwicklung des DRG-Systems?
Abbau der vermeintlichen Übervergütung der Sachkostenanteile
Umverteilung der Kostenanteile bei gleichbleibendem DRG-Erlös:
Sachkosten absenken; Personal- und Infrastrukturkosten aufwerten
Was ist die Ausgliederung der Personalkosten im Rahmen der Weiterentwicklung des DRG-Systems?
aG-DRG System löst zum 01.01.2020 G-DRG ab (a = ausgegliedert)
Pflegeerlöskatalog erweitert Fallpauschalenkatalog als ergänzende Spalte
DRGs bereinigt um Pflegepersonalkosten für „Pflege am Bett“
Individuelles Pflegebudget nach Selbstkostendeckungsprinzip pro Krankenhaus
Was ist der Pflegeerlöskatalog im Rahmen der Weiterentwicklung des DRG-Systems?
Bundeseinheitlicher Katalog mit tagesbezogenen Bewertungsrelationen
Pflegeentgeltwert 171 EUR, wenn kein anderer Wert verhandelt wurde
Welche Reformen gibt es innerhalb des bestehenden Systems im Rahmen der bedarfsgerechten Gestaltung der Krankenhausvergütung?
Weiterentwicklung der Kalkulation
Berücksichtigung von Vorhaltekosten
Berücksichtigung unterschiedlicher Kostenstrukturen
Qualitätsorientierte Vergütung
—> Erhöhung der Leistungsgerechtigkeit der Vergütung
Welche Reformen gabe es für eine bedarfsgerechte Gestaltung der Krankenhausvergütung jenseits des klassischen DRG-Systems?
Sektorengleiche Leistungen auf Basis Patientencharakterisitka
Zusammenführung divergierender Ziele in der Vergütung (Leistungsorientier vs. Bundled payments)
Gemeinsames Verständnis in der Leistungerbringung
Welche Effekte von Reformen der Krankenhausvergütung sind in der Praxis zu spüren?
Krankenhausaktivität
Auswirkungen auf die Verweildauer sind nicht erkennbar
Keine Hinweise auf das Ziel gesteigerter Krankenhausaktivität erkennbar
Was sind die Ziele der Sachkostenkorrektur im Rahmen der DRG?
Entgegenwirkung der Übervergütung von Sachkosten
Umversteilung der Kostenanteile
Höhere Sachkosten sollen auf die tatsächlich angefallenen Kosten abgesenkt werden
Case-Mix / DRG Erlös bleibt unverändert
Wie wird das Relativgewicht vor und nach der Sachkostenkorrektur berechnet?
Vorher: Kosten / Bezugsgröße
Nachher:
Der Sachkostenanteil wird durch einen separaten Divisor für die Sachkosten geteilt, der sich als gewichteter Durchschnitt aus InEK-Bezugsgröße und durchschnittlichem Landesbasisfallwert ergibt
Die Personal- und Infrastrukturkostenanteile werden durch den so gewählten InEK Korrekturwert dividiert,
Summe der Relativgewichte bleibt gleich
Was sind die Vorteile von betten- und fachgebietsorientierter Krankenhausplanung?
einfache Administration
Konsens besteht (historisch gewachsen)
Was sind die Nachteile von betten- und fachgebietsorientierter Krankenhausplanung?
Geringe Granularität
Kein Leistungsbezug, ggf. Fehlanreize zur Veweildauer
Eingeschränkte Kontroll- und Steuerungsmöglichkeiten
Bezug allein zur Stationären Versorgung
Qualitätsbezug besteht nur in wenigen Fachgebieten
Was sind die Vorteile der Planung von Leistungsbereichen und -gruppen?
Skalierbare, angemessene Granularität
Klarer Leistungsbezug, keine Kapazitätsvorgaben
Leistungssteuerung durchführbar
Berücksichtigung des ambulanten Potenzials
Skalierbarer Qualitätsbezug
Unternehmerische und medizinische Freiheitsgrade für Leistungserbringer
Was sind die Nachteile der Planung von Leistungsbereichen und -gruppen?
Steigende Anforderungen an Planer
Steigende Komplexität
Konsensbildung noch durchzuführen
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