β-Interferon
Allgemein
Peptide müssen i.v. oder s.c.
▪ Antagonist des körpereigenen IF-γ
• Hemmung der T-Zell-Proliferation und -migration / nflammatorischer Zytokine
IF-β-1a (glycolysiert
o Avonex: 30μg/wöchentlich/i.m.
o Rebif: 44μg/3 wöchentlich / s.c.
o bessere Bioverfügbarkeit,
längere Halbwertszeit
IF-β-1b (nicht glycolysiert → wird schneller als fremd erkannt und schneller abgebaut, daher
sind hier höhere Dosen notwendig—> alle zwei Tage
Pegyliertes IF-β →
bessere Bioverfügbarkeit, längere HWZ (78h) → verlängertes Dosisintervall:
125μg alle 2 Wochen / s.c.
Nebenwirkung B interferon
Grippe
Einstichstellereaktion
CYP
Arzneimittelinteraktion
Glatiramerazetat
Induktion von T-Suppressorzellen (anti-inflammatorische Zytokine werden mehr gebildet → Entzündungsstop)
▪ Indikation: KIS, Milde RRMS
▪ → Reduktion der Schubrate um ~30%
▪ Dosierung: 20mg / Tag, s.c.
▪ Wirkeintritt: erst nach 1-3 Monaten
Natalizuman
NW:
Nicht mit weiteren Immunsuppressiva kombinieren
Hemmt Migration der T-Zellen ins ZNS
• Bindet an alpha-4-Integrin (VLA4)
▪ Indikation: Nur zugelassen für hochaktive RRMS
▪ → reduziert Schubrate um 70%
▪ Dosierung: 300mg alle 4 Wochen
Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML, JC-Virus, Reaktivierung bei Immunschwäche
Alemtuzumab
Applikationshäufigkeit
Therapiedauer
Induktion von Apoptose & Zelllyse bei Immunzellen
• Bindet an CD52 (Anti-CD52)
• Bindet und aktiviert Komplementsystem → CDC
• Antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität (ADCC):
▪ Indikation: hochaktive RRMS
→ Reduktion der Schubrate um 50% und der Läsionsbildung
▪ Dosierung: 12mg tgl für 5 Tage → Behandlungsdauer 1J → 12 mg tgl für 3 Tage / Infusion
▪ NW:
• Infusion-bezogene Nebenwirkungen
• AK-vermittelte AI-Ekrankungen (ITP, M. Basedow)
Rituximab
Induktion von Apoptose und Zelllyse bei B-Zellen
▪ Erkennt CD20 (Anti-CD20
Fingolimod
T-Zellen verbleiben im Lymphknoten (LK)
▪ S1P1-Rezeptor-Internalisierung und Abbau verhindert Migration
▪ Reduktion der Schubrate um ~50% und der Läsionsbildung um ~80%
Fingolimod metabolisierung
Prodrug
▪ Aktiver Metabolit:
• Fingolimod-Phosphat (durch Sphingosinkinase 2 in der Leber)
• wird CYP42F und CYP3A4-abhängig abgebaut → entsprechend Wechselwirkungen mit Inhibitoren / Induktoren dieser beiden CYP-Enzyme
▪ Nebenwirkungen:
• Bradykardie (bei erster Gabe Herzschlag des Patienten für 6 Stunden beobachten)
• HWI, Anstieg des Blutdrucks, Hautkrebs, Makulaödem (insbesondere bei Diabetikern), HSV-Enzephalitis, VZV-Infektion
Dimethyfumarat
Aktiviert den Nuclear-Faktor-E2 Transkriptionsweg
• Oligodendrozyten / Neuronen werden vor entzündlichen / oxidativen Reaktionen geschützt → wirkt neuroprotektiv
• Veränderung des GGW pro- zu anti-inflammatorisch
• Switch von pro‐ zu anti‐inflammatorischem Gleichgewicht
Reduktion der Schubrate um ~30% (vergleichbar mit IF-β)
▪ Nebenwirkungen: Gastrointestinale Symptome (Bauchschmerz, Übelkeit, Durchfälle), reduzierte Lymphozytenzahl, erhöhte Anfälligkeit für Infekte (PML)
Teriflunomid
Wirkung: Hemmt die Pyrimidinsynthese
• → Inhibiert die Proliferation / Funktion von T- / B-Zellen
▪ Indikation: milde RRMS
▪ Reduktion der Schubrate um ~30% (vergleichbar mit IF-β)
Therapie für progrediente MS
o Mitoxantron
Wirkung: Hemmt Topoisomerase II → DNA kann nicht mehr repliziert werden, Interkalation der Tötet Immunzellen
▪ Indikation: RRMS
▪ reduziert Schübe um bis zu 60%
▪ Dosierung: 12mg/m²
▪ Durchschnittliche Therapiedauer: 2-3 Jahre
▪ vor Infusion: antiemetische Therapie
• Herzschädigung, KM-Schädigung, Menstruationsstörungen, Infertilität, erhöhtes Infektrisiko, Kopfschmerzen, Übelkeit, Magen-Darm-Störungen
▪ Kontraindikationen:
• Schwangerschaft / Stillzeit
• schwere Schädigungen des Knochenmarks
• Infektionen (zB TBC), schwere Leber- / Niereninsuffizienz
→ engmaschige Kontrolle der Blutwerte etc
Glucos Schibtherapie
Reduktion proinflammatorischer Zytokine wie IL‐2, IFN‐γ und TNF‐α
nicht mehr bei Patienten mit bestimmten Herz-, Kreislauf- oder Blutungsstörungen oder bei
Patienten mit anderen Autoimmunerkrankungen
• Reduktion der Schubrate um ca. 50% und der Läsionenbildung
• Nebenwirkungen: AK-vermittelte Autoimmunerkrankungen (Immunthrombozytopenie, Morbus
Basedow)
frühe primär progrediente Multipler Sklerose PPMS
Ocrelizumab
Bradykardie (bei der ersten Gabe, Herzschlag des Patienten 6h beobachten)
- Harnwegsinfekte, Anstieg des Blutdruckes
- Hautkrebs
- Makulaödem (häufig bei Diabetikern)
- Herpes simplex Enzephalitis, Varicella Zoster Virusinfektion
Aktive SPMS mit Krankheitsschüben
Siponimod
Cladribin
Indikation: Hochreaktive RRMS
• Reduktion der Schubrate um ca. 50% (gegenüber Placebo)
• Dosierung: 3.5 mg/kg KG
• Behandlungsdauer: 5 aufeinanderfolgende Tage (4 Zyklen) in 2 Jahren (Monat 1, 2, 13, 14); 2
Jahre Pause
Zuletzt geändertvor 2 Jahren