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V07/08: Metakognitive Therapie

MS
von Mailin S.

Def. Metakognitiven Therapie

  • 3 Begriffe wissen! (+ Bsp. aufzählen können)

  • Def. wissen + was sind die Gemeinsamkeiten zur ACT?

Die zentrale Frage der metakogn. Therapie:

“Was steuert unser Denken? .... was bestimmt, ob wir Gedanken verwerfen , .... sie vorbeiziehen lassen .... oder ob wir im anhaltenden Leiden versinken?”

(Gedankenkreisen -> Grübeln als Strategie/ Technik des Verstandes)

=> Schauen uns die Auswahl der Strategien des Verstandes an


Metakoginition

= ist ein kognitiver Prozess der auf Kognition angewandt wird


Der Begriff „Metakognitionen

= bezieht sich auf diejenigen Faktoren des Denkens, die das Denken

steuern, kontrollieren und bewerten

  1. Metakognitives Wissen: zB. „ich muss mir Sorgen machen, damit ich meine Probleme bewältigen kann“ -> Das Wissen, warum man eine bestimmte Strategie anwendet

  2. Metakognitive Erfahrungen: zB. „Feeling of Knowing“ bzw. “Es liegt mir auf der Zunge Phänomen” (Intuition)

  3. Metakognitive Strategien: zB. Möglichkeiten Gedanken zu steuern und Überzeugungen aufrecht zu erhalten -> z.B. Grübelstuhl, Sport machen


Definition

Die Metakognitive Therapie ist ein kognitives, störungsübergreifendes, verhaltenstherapeutisches Verfahren (Angst- und Zwangsstörungen, Depression & PTBS)

-> Metakognitive Therapie zielt ab auf:

  • Beschreiben welche Position Klienten zu Ihren Gedanken beziehen

  • Erfassen welche übergeordneten Regeln dem Klienten helfen mit Gedanken umzugehen (wie sein Verstand funktioniert)

  • Aufzeigen wie nicht hilfreiche Gedanken zu nachteilhaften Verhalten führen und somit Krankheit aufrecht erhalten


Die zentrale Annahme der metakognitiven Therapie lautet:

Metakognitive Faktoren sind für die dysfunktionalen Denkstile bei psychischen Störungen verantwortlich und halten negative Emotionen aufrecht


(1) Metakognitives Wissen

  • Def. wissen!

  • Erklären Sie was eine neg. metakognitive Überzeugung ist und machen Sie 1-2 Bsp. dazu!


(1) Metakognitives Wissen und Überzeugungen

Überzeugungen und Theorien die Menschen über ihr eigenes Denken haben, ihre Annahmen über manche Arten von Gedanken, Leistungsfähigkeit von Gedächtnis und Konzentrationsfähigkeit = treibende Kraft eines schädlichen Denkstils.

-> Bsp: ... Bestimmte Gedanken können schädlich sein .. wirkt sich auch Verhalten aus

  • Explizites Wissen (deklarativ):

    • „Ständiges „Sich Sorgen“ kann einen Herzinfarkt verursachen“

    • „Wenn ich schlechte Gedanken habe bedeutet das, dass ich krank bin“ „Wenn ich auf Gefahren achte, komme ich nicht zu Schaden“

  • Implizites Wissen (prozedural):

    Regeln und Algorithmen die Denken, Aufmerksamkeitslenkungen, Suchprozesse im Gedächtnis, etc steuern. (Denkfertigkeiten)

Positive metakognitive Überzeugungen betonen Nützlichkeit der CAS Strategien:

(wenn es zum gewünschten Ziel bringt)

  • “wenn ich mir Sorgen mache werde ich vorbereitet sein“ ...

  • „wenn ich mögliche Bedrohungen beachte bin ich sicherer“ ...

  • „ich muss alles genau erinnern, dann werde ich wissen ob ich schuld bin“ ...

  • „wenn ich analysiere warum ich mich so fühle, werde ich Antworten finden“

  • „Ich muss meine Gedanken kontrollieren, sonst werde ich etwas schlechtes tun“ ...

-> Hilfreiche Fragen der metakognitiven Therapie:

  • Sorgen „Führt „Sich Sorgen machen“ zu einer angemessenen Sicht auf die Zukunft?“ “Kann man auch vorbereitet sein, auch ohne sich Sorgen zu machen?“

  • Fixierte Aufmerksamkeit: Woher wissen Sie, auf welche Gefahr Sie Ihre Aufmerksamkeit richten müssen?“

    „Könnte Konzentration auf Gefahren sogar weniger Sicherheit bedeuten, weil Sie andere Dinge aus dem Auge verlieren?“

  • Grübeln: „Kann man alles Erinnern?“

negative metakognitive Überzeugungen betonen ungünstige Auswirkungen der CAS Strategien:

  • „Ich habe keine Kontrolle über mein Grübeln

  • „Psychischer Stress bringt mich um den Verstand“

  • „Böse Gedanken bringen mich dazu böse zu handeln“

  • „Wenn Angst da ist, muss auch Gefahr da sein“

  • „Gedanken ziehen Ereignisse nach sich“

Störungsmodell: CAS

  • Wissen woraus CAS besteht + Def.!


Das Cognitive Attentional Syndrome (CAS)

= Defekt, warum Menschen intuitiv auf den falschen Ged. setzen bzw. Produktion von Ged. können fehlerhaft sein, Hauptort wo dies passiert

=> Es besteht aus:

  • Sich sorgen -> liegt in Zukunft

    • richtet die Aufmerksamkeit auf mögliche Gefahren in die Zukunft

    • Es besteht kein Zusammenhang zur Wahrscheinlichkeit tatsächlichen Auftretens (...“was wäre wenn“ ...)

  • Grübeln (perseverierende Denkprozesse) -> liegt in Vergangenheit

    • sucht Antworten auf Fragen auf die es typischer Weise keine Antworten gibt (... „Warum ich?“ ... , ... „Warum fühle ich so?“ ...)

    • Sich Sorgen & Grübeln beide ohne funktionales Ergebnis, unterscheiden sich nur hinsichtlich dem Zeitbezug

  • fixierter Aufmerksamkeit (auf Gefahrensignale = Bedrohungsmonitoring)

    • Fixiert den subjektiven Eindruck ständiger Gefahr

    • Verbessert Aufmerksamkeitsprozesse, die den Betroffenen immer sensibler für Gefahren werden lässt

    • Verhindert, dass kognitive Prozesse wieder auf gefahrenfreie Umwelt eingestellt werden

    • Angst Netzwerke werden aktiviert, Wahrscheinlichkeit für Intrusionen steigt

  • Nicht hilfreiche Bewältigungsstrategien (Gedankenunterdrückung, Vermeidung, Suchtmittelmissbrauch)


=> So werden Gedankenschleifen zur Gewohnheit

  • Bsp. Depression: Sie hatte die metakognitive Überzeugung dass ihr Ergebnisse des Grübelns helfen könnten

  • Bsp. PTBS: Er hatte die Überzeugung durch Grübeln und Wiedererleben schneller gesund zu werden. Außerdem erwartete er dadurch besser auf zukünftige Situationen vorbereitet zu sein

  • Bsp. Anpassungsstörung: Sie hatte die Überzeugung, dass das „Sich sorgen“ effektiv sei um zukünftige Probleme zu vermeiden


-> Th: was haben Sie in der Metakognitiven Therapie gelernt?

-> Klient: Das Problem ist nicht, dass ich negative Gedanken habe, sondern wie ich darauf reagiere


Patientenfertigkeiten (3 Techniken):

  • Attention Training Technique (ATT)

    -> Gemeinsamkeit ATT & Achtsamkeit

  • Situation Attention Refocussing (SAR)

  • Detached Mindfulness (DM)

(Wichtig auch Lanform, nicht nur Abkürzung, wissen)


Attention Training Technique (ATT)

  • Ziel: Unterbrechen perseverierender Denkprozesse. Systematisches Beeinflussen des CAS und der zugrunde liegenden Metakognitionen

    (bzw. raus aus dem Tunnel/ Fixierung)

  • Frage: Wie muss die Aufmerksamkeit verändert werden damit das CAS unterbrochen werden kann

-> Die drei Komponenten des ATT:

  1. Selektive Aufmerksamkeit:

    Fokussierung auf 1/6 bis 1/9 verschiedene Geräusche

  2. Schnelle Verlagerung der Aufmerksamkeit:

    Schwenken der Aufmerksamkeit auf je ein anderes Geräusch oder auf Geräusche in einer Richtung

  3. geteilte Aufmerksamkeit:

    Zeitgleiche Fokussierung auf mindestens 2 verschiedene Geräusche verschiedener Lokalisation

... bei geöffneten Augen

-> Gemeinsamkeiten ATT & Achtsamkeit:

  • Fokus auf dem Atem -> Rein in die Metaebene

  • Eigenwahrnehmung in andere bzw. generalisierte Wahrnehmung einzunehmen (ATT)


Situation Attention Refocussiong (SAR)

(Form der Exposition -> In herausfordernder Sit. Aufmerksamkeit weg vom Fokus auf andere setzen)

  • Ziel: Fördern der Verarbeitung von Informationen, die inkompatibel mit den dysfunktionalen Überzeugungen des Patienten sind (Neuausrichtung der Aufmerksamkeit)

  • Frage: Was muss ich können um in belastenden Situationen hilfreiche Bewertungen und Überzeugungen zu entwickeln?

-> Vorgehen bei SAR:

  1. Aufsuchen angstauslösender Situationen und Wecken von CAS-Strategien

  2. Aufforderung die CAS Strategie bewusst zu registrieren und zu stoppen

  3. Aufforderung die Aufmerksamkeit auf neutrale oder Sicherheitssignale zu richten


Detached Mindfulness (DM) - Losgelöste Aufmerksamkeit

  • Ziel: Bewusste Wahrnehmung innerer Ereignisse mit Verzicht auf Bewertungen, Kontrollversuche, Unterdrückung von Gedanken, Emotionen oder Verhalten

    (Entkoppelt Gedanken angucken)

  • Frage: Wie kann sich ein Mensch zu seinen Gedanken in Beziehung setzen und deren Verarbeitung flexibel kontrollieren?

-> Die zwei Komponenten der DM:

  1. Bewusste Wahrnehmung auf Metaebene:

    auf innere Ereignisse (Gedanken, Überzeugungen, Erinnerungen, Intuitionen). Flexibles richten der Aufmerksamkeit ohne haften zu bleiben

  2. Losgelöstheit (Detachment)

    • Verzicht auf die Auseinandersetzung mit dem inneren Ereignis = Gegenteil des CAS

    • Erleben innerer Ereignisse vom eigenen Selbst unabhängig (Blick des „selbst auf das innere Ereignis)



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Mailin S.

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