Erkläre die pharmakologische und klinische Einteilung der Antipsychotika
Einteilung erfolgt nach UAW
AAP: machen keine extrapramidalen Symptomaik
KAP: machen EPS
Nenne einzelne Vertreter von Antipsychotika. (15)
Am häufigsten verordnete AP:
AAP = atypische Antipsychotika
Quetiapin
Olanzapin
Risperidon
Aripriprazol
Clozapin
Amisulprid
KAP = konventionelle (typische) AP
Haloperidol (HP)
Pipamperon (NP, A = ausgerpägte atypische Eigenschaften)
Flupentixol (HP)
Melperon (NP, A)
Perazin (MP)
Benperidol (HP)
Chlorprotixen (NP)
Fluphenazin (HP)
Nenne Indikationen für den Einsatz von Antipsychotika. (11)
schizophrene Störungen
schizoaffektive Störungen
bipolare Störungen
organische Psychosen (u.U. bei Demenz) - Gabe von AP sollte bei Demenz vermieden werden
psychomotorische Erregung
Delir
Komedikation bei Depression, Angst- und Zwangsstörungen
Komedikation bei chronischen Schmerzsyndromen
Schlafstörungen
Übelkeit und Erbrechen
Narkoseprämedikation, Neuroleptanalgesie
Nenne gravierende UAW´s und erläutere deren Charakteristika.
EPS
Agranulozytose
kardiometabolisch, malignes neuroleptisches Syndrom
UAW
Sedierung: auch Schlafstörung, Unruhezustände, Delir
Zwangssymptome
Senkung der Krampfschwelle
Hyperprolaktinämie bei Frauen: sekundäre Amenorrhoe, Galaktorrhoe
Hyperprolaktinämie bei Mann: Libidostörungen, Erektionsstörungen, Gynäkomastie
anticholinerge Wirkungen
orthostatische Hypotonie, Tachykardie
QT-Zeit-Verlängerung
Gewichtszunahme und metabolische Erkrankungen
(sehr) selten: malignes neuroleptisches Syndrom (Mortalität 10-20%)
Nenne AM die psychotische UAW auslösen können. (11)
Analgetika - Opioide, Metamizol
Antibiotika - Gyrasehemmer, Penicilline, Cephalosporine
Anticholinergika - Atropin, Oxybutinin
Antidepressiva - TCA (Amitriptylin, Imipramin)
Antihistaminika - Chlorphenamin, Diphenhydramin
Antiinfektiva - Oseltamivir, Zamamivir
Bronchodilatatoren - Theophyllin, Ipatropiumbromid
Mb. Parkinson - Ropinirol, L-DOPA, Bromocriptin
kardiovaskuläre AM - Lidocain, Digitalis-Glykosid, Furosemide
Sedativa - Benzodiazepine
Drogen - LSD, Cannabis
Welche Wirkungen haben AP akut und und welche chronisch?
Akute Wirkung
antipsychotisch, sedierend, anxiolytisch
Chronische Wirkung:
antipsychotisch, ermöglichen Abgrenzung von Erkrankung
Rezidivprophylaxe aber NICHT Primärprophyaxe !
Was ist ein typisches frühes UAW von KAP?
Frühdyskinesien
10-30% der Pat. bei HP KAP
können nach wenigen Stunden auftreten - typisches Fenster 1.-5. Tag
eher bei jüngeren Patienten
Muskelspasmen von Augen, Gesicht, Zunge, Hals (Torticollis spasticus), Extremitäten, Rücken (Opisthotonus), Sprech- und Schluckstörungen, Trismus (Kaumuskelkrampf) - werden als belastend empfunden
Vorgehen: AP-Dosis reduzieren oder absetzen + Biperiden i.v. (M-Antagonist)
Was ist bei der Akathisie als UAW bei allen AP zu beachten ?
Akathisie = Erregungszustand/ Unruhezustand, reversibel
kann bei allen AP auftreten
“Sitzunruhe”: motorische Unruhe, Konzentrationsstörungen (Handschrift wird kleiner, parkinsonoid Symptomatik da D-Rezeptoren blockiert werden)
ca. 20% der Pat. - psychatrische Exploration (agitierte Psychose?)
Beginn 5-7 Tage nach Therapiestart
Therapieoptionen:
Dosisreduktion oder Wechsle des AP
Biperiden (Propranolol, Benzodiazepine) in sehr schlimmen Fällen
Worauf sollte man bei einem induzierten Parkinson-Syndrom als UAW von KAP achten ?
reversibel
Unruhe in Zungenbereich als Frühzeichen
dann Verändeurng der Handschrift
später Akinese, Rigor, Tremor, Gangstörungen
c. 20% der Pat.
Therapieoptionen
Dosisreduktion, Wechsle des AP, Biperiden
Was ist bei der UAW der Spätdyskinesie durch KAP zu beachten?
ca. 20% Pat.
erst Monate nach Therapiebeginn
oft alte Patienten oder zerebrale Vorschädigung
orofaziale Dyskinesien, choreiforme und athetoide Bewegungen im Zungenbereich, ständiges Fibrillieren, Grimassieren, Schaukelbewegungen des Körpers - werden oft nicht als belastend empfunden
Zunahme bei psychischer Erregung, im Schlaf oft weg
bei Absetzen nur in 50% Remission
Therapie: Wechsel auf AAP sinnvoll aber nicht immer erfolgreich
Was sind typische Symptome der EPS durch AP?
Vor allem durch KAP:
Frühdyskinesien: Blick-, Zungen- und Halskrämpfe
induziertes Parkinson-Syndrom: Rigorm Tremor, Akinese
Spätdyskinesien: periorale Bewegungsstörungen
Akathisie: Sitzunruhe - dies können alle AP auslösen
Beschreibe die UAW der Agranulozytose und Neutropenie.
unter Clozapin und Metamizol mgl.
ca. 1% der Pat.
betroffen v.a. ältere Pat. mit Komedikation
Mortalität 1:5.000/ Jahr
akut-chronisch nach Therapiebeginn auftretend - auch nach 2 Monaten mgl.
dosisabhängig
Symptome:
Fieber, Schüttelfrost Haut- und Schleimhautnekrosen (Mund-, Rachenraum, Genitalbereich), Granulozyten < 2000/µl, Sepsis
CAVE: vor Therapie mit Clozapin (und auch anderen AAP) BB-Kontrolle und das wöchentlich in den ersten 18 Wochen
absetzen wenn Granulozyten < 1500/µl bzw. Leukoyzten < 3.000µl
Spontanremission innerhalb von 7-10 Tagen
Welche kardiometabolischen UAW von AAP´s kennst du?
Gewichtszunahme von 10 kg oder mehr: Clozapin, Olanzapin
Gewichtszunahme besonders im Kindes- und Jugendalter gravierend
AAP-induziertes Metabolisches Syndrom: bekannte Folge der Therapie
Risiko für plötzlichen Herztod ist um das 2-3 fache gesteigert: durch der QT-Zeit-Verlängerung - Sertindol, Ziprasidon, Clozapin, Olanzapin, Risperidon
CAVE: KAP und AAP können QT-Zeit-Verlängerungen verursachen und Torsades des Pointes Tachyarrhythmien auslösen!
Was ist bei einer Therapie mit Antipsychotika zu beachten ?
volle antipsychotische Wirkung erst nach 2-4 Wochen
UAW-belastete Therapie - 50-70% sexuelle Störungen
klinischen Ansprechen sehr variabel
die Suche nach dem geeigneten Wirkstoff kann lange dauern und einige Therapiewechsel erfordern
große Abbruchquote (1/2 bis 2/3 der Pat.) - Depotpräparate können helfen
AP sind für demenzkranke Pat. in der Regel ungeeignet
Nenne Vor- und Nachteile von Depotantipsychotika.
Pro
konstante Wirkspiegel über längere Zeiträume
Kontra
fehlende Steuerbarkeit bei UAW
Was ist bei AP in der SS und in der Stillzeit zu beachten?
im 1. Trimenon vermeiden
kein abruptes Beenden der laufendne Therapie
wenn erforderlich - Olanzapin, Qetiapin, Haloperidol mit den besten Sicherheitsdaten
in der Stillzeit zusätzlich auch Risperidon
TDM während der SS durchführen, Plasmakonzentration ändern sich im Verlauf
sorgfältige und ausreichende Folsäuresupplementierung gewährleisten
enge psychatrische, gynäkologische und postnatal pädiatrische Betreuung
Entbindung in Kreißsall mit Pädiatrie und besser noch Neonatologie- Anbindung
MERKE: AP sind plazentagängig, Kind muss diese post partum ausschwemmen dies kann zu Anpassungsstörungen führen
Zuletzt geändertvor 2 Jahren