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4. Preispolitik

JS
von Julia S.

3 Arten der Preis-Absatz-Funktion:

  1. Die lineare Preis-Absatz-Funktion stellt idealtypische Betrachtungen im Monopol dar. Ist das Nachfrageverhalten linear, so sinkt die Nachfrage mit steigendem Preis. Der Parameter b verdeutlicht dabei, wie stark der Markt auf Preisänderungen reagiert. Die lineare Preis-Absatz-Funktion zeigt die maximale Sättigungsmenge a (Absatz bei einem Preis von 0) und einen Maximalpreis a/b (Preis, bei dem keine Nachfrage mehr existiert).

  2. Das multiplikative Preis-Absatz-Modell berücksichtigt zusätzlich dazu den Ausgangspreis: je niedriger dieser ist, desto stärker wirken sich Preisänderungen aus. Auch die multiplikative Preis-Absatz-Funktion stellt idealtypische Betrachtungen im Monopol dar. Im Gegensatz zur linearen Funktion werden die Achsen nicht geschnitten. Daher gibt es hier keine Sättigungsmenge und auch keinen Maximalpreis. Stattdessen ist a ein Normierungsparameter (verkaufte Menge bei einem Preis von einer Geldeinheit) und b indiziert, dass die Absatzmenge abhängig vom Preis ist.

  3. Ein komplizierteres Preis-Absatz-Modell, welches den unvollkommenen Markt reflektiert, ist das Gutenberg-Modell. Hier geht man von einer doppelt geknickten Preis-Absatz-Funktion aus, welche zurückzuführen ist auf Markt mit Wettbewerbern. Im oberen und unteren Bereich der Gutenberg-Funktion zeigt sich, dass die Nachfrage mit steigendem Preis, ähnlich der linearen Preis-Absatz-Funktion sinkt. Im mittleren Bereich wird eine Art Monopol dargestellt und die Absatzmenge verändert sich trotz höherer Preise wenig. Dies kommt beispielsweise durch erfolgreiche Markenpolitik zustande. So hat es Apple geschafft, seine Smartphones erfolgreich zu hohen Preisen zu verkaufen.

Welche Arten der Preisdifferenzierung gibt es?

  • mengenmäßige Preisdifferenzierung: Die Forderung geringerer Durchschnittspreise bei höheren Abnahmemengen. Beispiel: 5 Hochzeitskarten kosten 3,63 Euro, bei 10 Stück sinkt der Preis um 0,63 Euro pro Karte. 500 Karten kosten dann nur noch 1,35 Euro pro Stück.

  • Zeitliche Preisdifferenzierung: Diese macht Sinn wenn man vorhandene Kapazitäten bestmöglich ausnutzen möchte. Beispiel: Kinos bieten am Anfang der Woche und Nachmittags günstigere Vorstellungen an, um auch zu diesen nicht ganz so attraktiven Zeiten ihre Säle füllen zu können.

  • Räumliche Preisdifferenzierung: Diese bezieht sich auf die Preisgestaltung nach geografischen Aspekten. Beispiel: Benzin ist in Berlin, Bremen und Hamburg besonders günstig, doch in Thüringen und Baden-Württemberg wesentlich teurer.

  • Personelle Preisdifferenzierung: verschiedene Personengruppen wie Studenten oder Senioren erhalten Vergünstigungen. Beispiel: Die Sparkasse bietet kostenlose Jugenkontos an, um Jugendliche frühzeitig als Kunden zu gewinnen und den langfristigen Kundenwert zu maximieren.

  • Leistungsbezogene Preisdifferenzierung: Diese liegt vor, wenn durch geringfügige Änderung von Leistungen unterschiedliche Preisklassen erzeugt werden, sodass sie den Nutzenerwartungen verschiedener Kundengruppen besser entsprechen. Beispiel: Bücher werden oft als gebundene Ausgabe, Taschebuch und als elektronische Version für E-Reader ageboten.

  • Preisbündelung: Hier werden verschiedene Leistungen gemeinsam zu einem günstigeren Paketpreis angeboten. Beispiel: MagentaEINS Tarif der Telekom, der Festnetz- und mobile Telefonie kombiniert.

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Julia S.

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