Nenne die häufigsten Indikatonen für Antikoagulantien.
TVT/LAE
Primärprävention stationär
Akuttherapie
Sekundärprävention
Vorhofflimmern
akutes Koronarsyndrom/Kathetereingriffe
Fremdmaterial: Dialyse, Herz-Lungenmaschine, ECMO, künstliche Herzklappen, Gefäßprothesen
Erkläre die Wirkmechanismen für orale und parenterale Antikoagulantien.
Phenprocoumon: indirekte Hemmung Faktor IX, VII, X, II
RIvaroxaban, Apixaban, Edoxaban: direkte Hemmung Faktor X
Dabigatran: direkte Hemmung Faktor II (= Thrombinogen)
alle Heparine: indirekte Hemmung Faktor X
Heparinoide: indirekte Hemmung Faktor X
unfraktioniertes Heparin: indirekte Hemmung Faktor II
Nenne ungeeignete und geeignete Antikoagulantien in der SS.
SS
mgl: UFH, Dalteparin, Tinzaparin, Danaparoid (bei HIT)
strenge Indikation: Certoparin, Enoxaparin, Nadroparin, Reviparin, Fondaparinux, Argatroban
KI: VKA, DOAK, Bivalirudin
Stillzeit
mgl.: UFH, NMH, VKA - INR bei Mutter und Kind kontrollieren
bei HIT (ohne Zulassung): Fondaparinux, Danaparoid
Nenne AM mit einem Blutungsrisiko.
Antikoagulantien und Thrombozytenaggregationshemmer
Cyclooxygenase- Inhibitore
Antidepressiva: TCA, SSRI, SNRI
Tramadol
Ibrutinib
Gingko-Präparate
Nenne Kontraindikationen für eine antikoagulative Therapie.
cerebrale Gefäßanomalien, Retinopathie
Ulcus, Ösophagusvarizen
akute Blutung, hämorrhagischer Schlaganfall
Trauma oder Operation im ZNS oder am Auge
Punktion an der Wirbelsäule, i.m.-Injektionen
septische Endokarditits, Hypothyreose
Wie häufig sollte die INR kontrolliert werden ?
Alle 4 Wochen in der Erhaltungsphase bei stabilen INR-Werten (Selbstmessung ist verfügbar)
INR = System zur Prüfung des extrinsischen Weges der Blutgerinnung
Warum ist es schwierig, dauerhaft verlässliche INR-Werte im Zielbereich unter Phenprocoumon zu erreichen?
genetische Variabilität von CYP2C9 und VKOR (=Vitamin-K-Reduktase)
Arzneimittelinteraktionen an CYP2C) und CYP3A4
Was kannst du über die klinische Anwendung der Heparine und Heparinoide sagen? Welche Tests werden zur Kontrolle durchgeführt?
UFH: s.c./i.v., 2-3x/d, aPTT-Test
NMH: s.c./i.v., 1-2x/d, anti Xa-Akt
Danaparoid: s.c./i.v., 2-3x/d, anti-Xa-Akt
Fondaparinux: s.c./i.v., 1x/d, anti-Xa-Akt
Was ist die Heparin-induzierte Thrombozytopenie?
Komplex aus Plättchenfaktor 4 + Heparin wird durch Autoantikörper erkannt und gebunden:
Aktivierung der Thrombozytenaggregation über FCgamma-RIIa
Thrombenbildung im Blutbild: Thrombozytopenie
Beginn: 5-10d nach Begin der Therapie mit Heparin
bei Anamnese für HIT: früheres Auftreten mgl.
Reduktion der Thrombozyten um >50% (30-50% kommt vor)
kein spontaner Anstieg bei andauernder Gabe von Heparin
TVT + LAE oder andere TE-Ereignisse: bei 50% der Betroffenen
Multiorganversagen mgl., Mortlität: 5-10%
Nachweis der AK: zur Diagnose ja, ABER: Ergebnis im Akutfall nicht abwarten!
sofort Heparin absetzen !
Wirksame Alternativen:
Danaparoid (auch in SS)
Argatroban
Fondaparinux (nicht explizit für HIT zugelassen)
Bivalirudin (nicht explizit für HIT zugelassen)
Welche AM können eine venöse Thrombose verursachen?
kombinierte hormonelle Kontrazeptiva
Tamoxifen, Raloxifen, Letrozol
Erythropoese-stimulierende Faktoren
VEGF-Inhibitoren: Bevacizumab und andere
Thalidomid, Lenalidomid, Pomalidomid
Tofacitinib (JAK-Inhibitor)
Anidulafungin, Caspofungin
Mit welchen AM kann es zu WW kommen .
Es kommt zu einem erhöhten Blutungsrisiko bei:
Verapamil - Dabigatran, Edoxaban
Diltiazem - (Apixaban)
Amiodaron - Dabigatrna. Edoxaban
Dronedaron - Dabiagtran, Edoxaban
Voriconazol - Apixaban. Rivaroxaban, Edoxaban
Itaconazol - Dabigatran, Apixaban, Rivaroxaban, Edoxaban
Erythromycin - Dabigatran, Edoxaban
Clarithromycin - Dabigatran, Edoxaban
Ritonavir - Dabigatran, Aoixaban, Edoxaban
Und natürlich alle AM, die selber Blutungen auslösen können.
Was ist bei der Antikoagulation bei chronischer NIerenerkrankung zu beachten ?
UFH:
Dosierung entsprechend aPTT
NMH
< 60 ml/min: keine Anpassung
< 30 ml/min: Dosieurng entsprechend Anti-Xa-Aktivieurng
Danaparoid
Dosierung entsprechend Anti-Xa-Aktivierung
Fondaparinux
< 60 ml/ min: Dosisreduktion
< 30 ml/min: KI
Bivalirudin
< 60 ml/min: Dosisreduktion (bei Myokardinfarkt keine Dosisresuktion)
< 30ml/min: KI
Dabigatran
< 60ml/min: Dosisreduktion
Rivaroxaban
< 30ml/min: Dosisreduktion
< 15 min/ml: KI
Apixaban
< 30 ml/min: Dosisreduktion
< 15 ml/min: KI
Edoxaban
< 60 ml/min: Dosisreduktion
Phenprocoumon
keine GFR-Grenze aber nach FI bei “manifester” NIereninsuffizienz kontrainduziert …
Was muss man bei gepanten EIngriffen unter Phenprocpomon beachten ?
FI: sehr restriktive Vorgaben zu i.m. Injektion und andern Punktionen z.B. an der Wirbelsäule
Gängige Praxis
i.m. Injektion unter strenger NUtzen-Risiko-Abwägung mgl.
nur Massenextraktion oder kieferchirurgische Eingriffe rechtfertigen Therapie-Pause im zahnärztlichen Bereich
bei chirurgischen Eingriffen entscheiden Blutungsrisiko des EIngriffs und Indikation zur Antikoagulation, ob eine Therapiepause von einigen Tagen mgl. ist und ob diese durch Heparin abgesichert werden soll (“Bridging”)
Was sollte man bei geplanten Eingriffen under DOAK/Herparinen/Heparinoiden beachten ?
grundsätzlich gelten die gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie bei Phenprocoumon, allerdings ist die meist kurze HWZ (Ausnahme: Fondaparinux) sehr hilfreich
es sind Präparat abhängig die Zeiten präoperativer Absetzung und postoperativer Wiedereinnahme zu beachten
Was tun bei akuter lebensbedrohlicher Blutung ?
Gerinnungsfaktoren und Blutprodukte sind wahrscheinlich erforderlich
Blutung unter Dabigatran: Idarucizumab reduziert die verlängerte Blutungszeit innerhalb von Minuten
Blutung unter Rivaroxaban, Apixaban, Edoxaban: Andexanet alpha reduziert die verlängerte Blutungszeit innerhalb von Minuten ABER die DOAK-EInnahme darf nur wenige h zurückliegen
CAVE: Vitamin K ist kein Antidot bei akuter Blutung unter VKA !!
Zuletzt geändertvor 2 Jahren