Wie läuft der Fremde-Situations-Test ab?
Bezugsperson und Kind betreten einen Raum mit Spielzeug
Kind kann die Umgebung erkunden, Bezugsperson gilt als sichere Basis für Erkundungsverhalten
Fremde Person betritt den Raum und unterhält sich mit der Bezugsperson
Kind unterbricht das Spiel und beobachtet die Person
Bezugsperson verlässt den Raum und die fremde Person bleibt beim Kind
Kind fängt an zu weinen und zu schreien, versucht der Mutter zu folgen
Fremde Person versucht das Kind zu trösten -> Kind beruhigt sich nicht
Bezugsperson kommt wieder und die fremde Person verlässt den Raum
Kind weint doller, beschwert sich und will Aufmerksamkeit
Explorationsverhalten des Kindes wird beeinflusst, falls die Fremde Person von anfang an im Raum wäre.
4 Bindungstypen
Sicher
Einige Kinder begrüßen ihre Mutter beim Wiedersehen, lassen sich kurz auf den Arm nehmen, um dann weiter zu spielen
sichere Kinder regulieren sich durch den Kontakt mit der Bezugsperson
Unsicher-Ambivalent
Einige Kinder lassen sich trösten, wollen zur Mutter, dann auch wieder weg
Unsicher-Ambivalente Kinder suchen die Nähe zur Bezugsperson, ohne jedoch durch sie effektiv regulioert zu werden
Unsicher-Vermeidend
Einige Kinder ignorieren die Mutter nach Wiedersehen, scheinen sie nicht Wahrzunehmen und spielen weiter
Unsicher-Vermeidende Kinder unterbinden die emotionale Kommunikation
Desorganisiert
Bizarres Verhalten, Konflikte: Annäherungsangst: Kinder zeigen deutlich desorientiertes, nicht auf eine Bezugsperson bezogenes Verhalten
Was sind die zentralen Grundannahmen (Leitsätze) der Entw. Psy. der Lebensspanne?
Die psychische Entwicklung ist ein Lebenslanger Prozess
Entwicklung als Gewinn und Verlust der Anpassungsfähigkeit (als Wahstum und Abbau von Fähigkeiten)
Multidimensionalität (verschiedene Entwicklungsdimensionen, deren Entwicklung sich wechselseitig beeinflusst) und Multidirektionalität (Variation der Entwicklung in Zeitpunkt des Beginns, der Dauer und Richtung)
Plastizität der Entwicklung (intraindividuelle Unterschiede durch Lebenserfahrung und Umstände)
Entwicklung ist eingebettet in Kontexte
Zusammenspiel von Selektion, Optimierung und Kompensation
Mulidisziplinäre Betrachtung
(S. 4 Erklärung zu jedem Punkt)
Erläutern Sie die “Big Five” im Modell der Persönlichkeitsstruktur
Extraversion
Enthusiasmus, Kontaktfähigkeit, geselligkeit, Führungsimpuls, Direktheit
Offenheit
Einfallsreichtum, Komplexität, Veränderung, Eigenstädigkeit
Bedürfnis nach Stabilität
Empfindsamkeit, Reizbarkeit, Interpretation, Erholungszeit, Zurückhaltung
Umgänglichkeit
Altuismus, Konfliktbereitschaft, Annerkennung, Vetrauen, Takt
Gewissenhaftigkeit
Perfektionismus, Organisation, Innerer Antrieb, Konzentration, methodisches Arbeiten
Wie funktioniert Proiblembewältigung nach Lazarus (Coping Modell)
Das Kernstück ist der Kognitive Prozess des Individuums bezüglich einer Reizsituation, der darüber entscheidet, ob die Person einen Stresszustand erreicht oder nicht
Die Basis der Bewertung und auch Bewältigung sind reizorientierte Subjektive Annahmen und Erwartungen bezüglich der Weggenommenen Situation und der eigenen Person
Die Annahme des Individuums über sich selbst sind wiederum abhängig von individuellen Merkmalen der Persönlichkeit
Hierzu zählen auch motivationale Komponenten, wie „Kontrollüberzeugungen“ und Erwartungen der eigenen Selbstwirksamkeit
Die Erwartungen sind geprägt durch die gesammelten Erfahrungen des Individuums und deren Interpretation
Bewertungsorientiertes-, Emotionsorientiertes- & Problemorienteirtes Coping
Bewertungsorientiertes Coping
Neubewertung der Situation
Chef hat evtl. nie gelernt konstruktive Kritik zu geben
Unwissenheit des Chefs
Schlechte kritik als Folge von Stressabbau des Chefs (schlechter Tag)
= Fehler liegt nicht bei mir sondern beim Chef -> Situation ist gar nicht so schlimm
Emotionsorientiertes Coping
Negative Emotionen durch positives Denken überwinden
Betroffene versuchen auch durch Drogenmissbrauch ihre Emotionen zu unterdrücken
Problemorientiertes Coping
Stressige Situation selbst steht im Vordergrund
Durch direkte Handlungen wird versucht den Stressauslöser zu beseitigen
3 wesentliche Stufen der moralischen Entwicklung nach Kohlberg?
Präkonventionelles Niveau der moralischeen Urteils
Stufe 1: Orientierung an Strafen und gehorsam, Antizipation und Vermeidung
Stufe 2: Orientierung an naiven Hedonismus (Lebenseinstellung gemeint, die auf Glück, Genuss und die Freude des Augenblicks abzielt) “Eine Hand wäscht die andere”
Konventionelles Niveau..
Stufe 3: Orientierung an wechselseitigen zwischenmenschlichen Erwartungen, Beziehungen und zwischenmenschlicher Übereinstimmung
Stufe 4: Orientierung am sozialen System und am Gewissen (“Recht und Ordnung”)
Postkonventionelles..
Stufe 5: Orientierung am Sozialen Vertrag oder an individuellen Rechten
Stufe 6: Orientierung an Universellen ethischen Prinzipien
Piaget und Kohlberg im Vergleich
Piaget
Moralentwicklung ist ein Prozess in der Kindheit, als dessen Produkt alle das gleiche Stadium moralischen denkens erreichen
Kohlberg
Moralentwicklung ist ein lebenslanger Prozess und Personen unterscheiden sich in der letztendlich erreichten Stufe moralischen Denkens
Welche Stadien der psychosozialen Entwicklung unterscheidet Erikson?
Vertrauen vs. Misstrauen (Orale Phase)
Autonomie vs. Scham und zweifel (Anale Phase)
Initiative vs. Schuldgefühl (phallische Phase)
Fleiß/ Werksinn vs. Minderwertigkeit (Latenzphase)
Identität vs. Rollendiffusion (Adoleszenz)
Intimität vs. Isolation (Genitale Phase)
(Anschlussfrage)
Welche Krisen rücken dabei in den Vordergrund und wollen bewältigt werden?
Stufe 1: Vertrauen vs. Misstrauen (0 bis 1 Jahr)
Relevanz von körperlicher Nähe, Sicherheit, Geborgenheit, Nahrung
• Entwicklung eines günstigen Verhältnisses von Vertrauen und Misstrauen
• Vertrauen in die Verlässlichkeit und Zuneigung der Bezugsperson nimmt Ängste
Þ Gefahr: Entwicklung von Ängsten, Depression, Ur-Misstrauen, starken Abhängigkeitswünschen
Stufe 2: Autonomie vs. Scham und Zweifel (2 bis 3 Jahre) Ausgewogenheit der Polarität „Nähe und Distanz“
• Explorieren oder eigenen Willen durchsetzen dürfen, ohne dass dadurch das erworbene Gefühl des Vertrauen-Könnens und Geborgen-Seins in Gefahr gerät
Þ Gefahr: zu strenge Erziehung z.B. autoritär und/oder strafend
+ Zu hoher Anspruch, Perfektionismus oder übergriffig
+ Kann Selbstzweifel, Unsicherheit, zwanghaftes Verhalten und auf Scham begründetes negative Sozialverhalten auslösen
Stufe 3: Initiative vs. Schuldgefühl (4 bis 5 Jahre) Gefühle von
• Eigeninitiative als Basis für ein hohes, aber realistischen Streben nach Leistung und Unabhängigkeit
Þ Gefahr: Selbsteinschränkung und Überkompensation
+ der eigene Wert besteht nur in der eigenen Leistung
+ Schuldkomplexe, Übergewissenhaftigkeit sowie hysterische Symptome können hier entstehen
Stufe 4: Fleiß / Werksinn vs. Minderwertigkeit (6 bis 13 Jahre) Relevanz von Herausforderungen vs. Überforderungen
• Wichtigkeit, das Bedürfnis des Kindes, Nützliches und Gutes zu gestalten zu fördern o Zuschauen,mitmachen,beobachtenundteilen
Þ Gefahr: Entwicklung eines Gefühls der Unzulänglichkeit und Minderwertigkeit, wenn der Werksinn des Kindes überstrapaziert oder nicht ausreichend wertgeschätzt wird
o ÜberschätzungführtzumScheiternundUnterschätzungzum Minderwertigkeitsgefühl
o ÜberkompensationdurchArbeitundLeistung
o AnerkennungvorallemüberLeistung
Þ Hier können Ängste Entstehen vor dem Arbeiten / Leisten und vor Versagen
Stufe 5: Identität vs. Rollendiffusion (13 bis 18 Jahre) Findung einer Identität
• Aufbau eines Selbstkonzeptes mit den Aspekten: Geschlecht, erste sexuelle Orientierung, Fähigkeiten, Bildungs- und Berufsorientierung, Familienherkunft, Sozialstatus, Religion, Moral, Wertorientierungen, politische und soziale Handlungen
• Gefahr: Rollendiffusion durch Unverträglichkeiten und Unausgewogenheit der o.g. Aspekte
o KannzuideologischerEinseitigkeit,oberflächlichenEngagementsund abweichendem Verhakten (z.B. Drogenmissbrauch, Delinquenz) führen. Wohin in meinem Leben?
Havighurst benennt 3 Aspekte, die für die Entstehung und Zeitpunkt des Einwirkens von Entwicklungsaufgaben zentral sind. Nennen Sie diese
Als Entwicklungsaufgaben werden hier Aufgaben bezeichnet, die:
Zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einer Phase des Lebens auftreten
Deren erfolgreiche Bewältigung zur Zufriedenheit und zu Erfolg mit späteren Aufgaben führt
Deren Misserfolg zur Unzufriedenheit des Individuums und der Missbilligung durch die Gesellschaft, sowie Schwierigkeiten bei späteren Aufgaben führt
Was versteht man unter beruflicher Entwicklung?
Berufliche Entwicklung wird als nahezu lebenslanger Prozess aufgefasst
Beginnt bereits in der Jugend und geht in neueren Modellen über die Berentung hinaus
Zentrale berufliche Übergänge und Ereignisse im Erwachsenenalter wie die Familiengründung stehen mit der beruflichen Entwicklung in enger Verbindung
Wie verläuft die berufliche Entwicklung nach D. Super?
Phase des Wachstums (bis 14 Jahre) Growth
• Entwicklung des Selbstkonzeptes durch vorher relevante Identifikation mit Bezugspersonen
• Phantasievorstellung werden durch das Herausbilden von Zielen und Interessen abgelöst
Phase der Exploration (15 bis 24/25) Exploration
• Erprobung der eigenen Interessen und Fähigkeiten als Entscheidungsgrundlage
(Spezifikation)
• Informationssuche über berufliche Anforderungen, primärer Ausbildungs- und Berufswahl
Phase der beruflichen Festlegung - Etablierung (25 bis 44) Establishment
• Berufseintritt und Sicherung einer dauerhaften Position im Beruf (Stabilisierung)
• Weiterentwicklung durch Weiterbildung (Konsolidierung)
• Ggf. Spezialisierung und Aufstieg
• Gegen Ende möglicherweise kritische Neubewertung
Phase der beruflichen Festlegung – Erhaltungsphase (44 bis 65 Jahre) Maintenance
• Aufrechterhaltung als zentrale Entwicklungsaufgabe (Sicherung, Aktualisierung und
Innovation)
• Vorbereitung auf den Übergang in den Ruhestand
Phase des beruflichen Abbaus – Rückzugsphase (ab 65 Jahre) Disengagement
• Verringerung der beruflichen Aktivität
• Aufgabe der Berufstätigkeit aufgrund der Abnahme der Leistungsfähigkeit (Verrentung)
Was versteht man unter demographischen Wandel?
• Immer mehr Menschen bleiben länger körperlich (und geistig) fit und erreichen somit ein hohes Alter
• Anzahl der älteren Menschen steigt an – zeitgleich sinkt Geburtenrate in Deutschland stetig
• Das errechnete Durchschnittsalter der Männer wird 2030 bei 81,0 Jahren und bei Frauen bei 85,7 Jahren liegen
• Das sind ca. 3 Jahre mehr als im Jahr 2008
• Veränderungen bezüglich der Zusammensetzung der Bevölkerung werden spürbar werden
• Bereits in den kommenden 2 Jahrzenten wird die Bevölkerung spürbar schrumpfen und altern. Die Sozialsysteme werden enorme Belastungen tragen müssen
• Viele Faktoren beeinflussen die demografische Entwicklung, wie z.B. wenige Geburten, längere Lebenszeit, Migration
• Die angespannte Finanzsituation der öffentlichen Rentenkassen ist vor allem arbeitsmarktbedingt
• Fachkräfteangebot, Produktivität und Innovationsfähigkeit: Die Demografie kann Einfluss auf Standortfaktoren für große Unternehmen haben
• Besonders der Osten Deutschlands hat die Folgen von radikalen wirtschaftlichen Umbrüchen und Bevölkerungsrückgang zu spüren bekommen. Von den Erfahrungen können auch andere Regionen profitieren
Was ist das implizite und Explizite Langzeitgedächtnis?
Explizites Gedächtnis
Episodisches Gedächtnis
Wissen- und Faktengedächtnis
Bekanntheits- bzw. Vertrauenheitsgedächtnis
Bewusste Anstrengung bei Zugriff auf Wissen
Implizites Gedächtnis
Fertigkeitsgedächtnis
Gewohnheiten
Priming
Kategorisieren
Klassische Konditionierung
Gewöhnung, Habituation
Unbewusster Zugriff auf Wissen
Was beinhaltet Basalte und erweiterte Kompetenz?
Im Gegensatz zur biologischen Verankerung der basalen Kompetenz sind die erweiterten Kompetenzen in der Biografie des Individuums verankert und somit in großem Maße von psychosozialen und kulturellen Faktoren geprägt
Basale Kompetenz
• Grundfertigkeiten, die für eine selbstständige Lebensführung notwendig sind und in der erfolgreichen Ausführung notwendiger Aufgaben des täglichen Lebens beobachtet werden können
• In Anlehnung an die „activities of daily living” (ADL ́s)
Selbstpflegeaktivitäten
Essen (Zubereitung und Nahrungsaufnahme)
Einkaufen
Fortbewegung
Benutzung von Verkehrsmitteln
Erweiterte Kompetenz
Erwerb bzw. Erweiterung sprachlicher Kompetenzen
Interkulturelle Kompetenz
Konflikt- und/oder Stressmanagement
Kreativitätstechniken
Moderations- und Präsentationstechniken
Problemlösungsstrategien
Projektmanagement
Teamfähigkeit
Zeitmanagement
• Auch bei älteren Menschen wird das Leben durch eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten, von sozialen Aktivitäten und komplexen instrumentellen Aktivitäten bestimmt
Es konnte gezeigt werden, dass gerade die Aktivitäten aus dem Bereich der erweiterten Kompetenz zum Erleben von Lebensqualität, Handlungsfähigkeit und dem Gefühl der Selbstwirksamkeit oder Kontrolle entscheidend beitragen.
Definieren Sie die Theorie of Mind. Beschreiben Sie, zu welchen Fähigkeiten Kinder in der Lage sind.
• Entwicklung subjektiver Theorien zur Erklärung und Vorhersage des eigenen Erlebens und Verhaltens, sowie das der sozialen Umwelt (ab 3. – 5. Lebensjahr)
• Fähigkeit sich selbst und anderen mentale Zustände (z.B. Wissen, Wünsche, Gedanken, Emotionen) zuzuschreiben
• Mit ca. 4 Jahren beginnen Kinder, Handlungen zu erklären, indem sie berücksichtigen, was andere Menschen denken und glauben
Die ToM ermöglicht es einem Individuum anderen Personen:
Bewusstseinszustände mit bestimmten Absichten zuzuschreiben
Andere als eigenständig denkende und fühlende Individuen wahrzunehmen
Hypothesen über deren Gedanken und Zukünftiges Verhalten zu bilden
Das Verhalten anderer zu verstehen
Welche Phasen der Eltern-Kind-Bindung nach Bowlby lassen sich unterscheiden? Nennen und beschreiben Sie die 4 kindlichen Bindungstypen.
Phase 1:
In der Vor-Bindungsphase, der ersten Lebenswoche ist das Kind vor allem gegenüber Reizen empfänglich, die von anderen Menschen ausgehen. Es reagiert aber auf die Pflegeperson nicht anders als auf andere Personen. (0 - 3. Lebensmonat)
Phase 2:
In der 2. Phase diskriminiert das Kind in seinem Bildungsverhalten zwischen vertrauten und weniger vertrauten Personen. (3 – 6. Lebensmonat)
Phase 3:
Etwa mit dem 7. Lebensmonat tritt das Kind in eine Phase, in der es aktiv die Nähe der Pflegepersonen sucht und nicht nur wie in Phase 2. Den Nachfolgen und Begrüßen bei Wiederkehr
(6 Lebensmonat – 3. Lebensjahr)
Phase 4:
Phase der Zielkorrigierten Partnerschaft, das Kind kann eigenes Verhalten und Reaktion der Bezugspersonen zunehmend voraussehen
Ab dem 3. Lebensjahr
Nennen Sie zentrale Entwicklungsaufgaben in der Jugend und erklären Sie an einem Beispiel das „Auseinanderdriften der Entwicklungsaufgaben“. Was meint „Individuation“?
Biophysische Veränderung in der Pubertät
• Körperhöhe
WachstumsschubamAnfangderPubertät (Mädchen 10-14; Jungen 12–16), danach Verlangsamt sich die Wachstumsgeschwindigkeit. Das Wachstum ist bei Mädchen mit 16-17 Jahren abgeschlossen, bei Jungen mit 17-19 Jahren.
• Körpergewicht
ParallelzurKörperhöheerhöhtsichdasGewicht. Mädchen legen mehr subkutanes Fettgewebe zu, bei Jungen steigt der Anteil an Muskelgewebe deutlich an.
• Organsysteme
Das Herzkreislauf-System erfährt ebenfalls einen Wachstumsschub. Das Herz verdoppelt seine Größe, die Herzfrequenz sinkt, der systolische Blutdruck steigt an und die Blutzusammensetzung verändert sich. Die Größe und Vitalkapazität der Lunge nimmt zu, der Stoffwechsel verlangsamt. Insgesamt vergrößert sich die Leistungsfähigkeit
• Sekundäre Geschlechtsmerkmale
Wachstum und Entwicklung der äußeren und inneren Geschlechtsorgane, Behaarung, Stimmenbruch und erster Samenerguss bei den Jungen, Brustwachstum und Regelblutung bei den Mädchen.
Was sind Gründe für Akzeleration im Jugendalter und was bedeutet eine positive Entwicklung?
Gründe für säkulare Akzeleration (körperliche Veränderungen in der Pubertät verlagern sich immer weiter nach vorn) im Jugendalter
• Verbesserung allgemeiner Umweltbedingungen
• Kalorienreiche Ernährung
• Erhöhung Körperfettanteil
• Verbesserung medizinischer Versorgung und sanitären Bedingungen
Das Zusammenspiel im Jugendalter
Die frühe Adoleszenz zeichnet sich durch ein Wechselspiel folgender Domänen aus:
• Endokrinologische (hormonelle) Prozesse in der Pubertät, z.B. Neurotransmitter Dopamin wirkt stärker auf das emotionale System als bei Erwachsenen
• Entwicklung im präfrontalen Cortex und Ausdifferenzierung neuronaler Vernetzungen
• Persönliche Entwicklungsziele beeinflusst von Sozialen Erwartungen
Nennen Sie typische Entwicklungsaufgaben des mittleren Erwachsenenalters.
• Für das mittlere Erwachsenenalter steht die Generativität als wichtiges Entwicklungsziel im Mittelpunkt
Generativität bedeutet dabei:
DieFokussierungaufandereMenschen
DieWeitergabeeigenerErfahrungenandienächsteGeneration(z.B.durch die Sorge für eigene Kinder, Enkel, aber auch allgemein durch soziales Engagement)
Selbstverwirklichung:z.B.VerfassenvonBüchern,AnfertigenvonKunst, soziales oder Umweltpolitisches Engagement etc.)
Erläutern sie den Begriff Emerging Adulthood
• Unter Emerging Adulthood ist die materielle Basis für die Unabhängigkeit von den Eltern zu verstehen
• Eintritt in das Berufsleben
• Phase der Exploration und der biologischen (aber nicht Spezialen) Reife ® längere
Ausbildung, späte Heirat und Elternschaft
• Intensiver Selbstfokus, Erleben mehrerer Beziehungen, Vermeidung von Verpflichtungen
(auch zu einem bestimmten Lebensstil)
Was versteht man unter Midlife crisis?
• Findet meist im mittleren Erwachsenenalter statt
• Betrachtung der „noch verbleibenden Lebenszeit“
• Bilanzierung des bisher Erreichten und der nach (und vor allem nicht mehr) erreichbaren
Ziele
• Unerfüllte Träume, Wünsche, Ziele: schmerzhafter Prozess Desillusionierung, Enttäuschung, Angst, Depression ® Druck das Leben zu ändern, solange noch Zeit dafür ist
Was versteht man unter Selbstregulation und welche Fähigkeiten beinhaltet diese?
• Selbstregulation auf Selbst Reflektion beruhende Fähigkeiten, die notwendig sind, eigene Gedanken, Gefühle, Motive und Handlungen Zielgerichtet zu beeinflussen
• Regulierung beschreibt die lernfähigen Systeme, die sich durch Feedback an veränderte Rahmenbedingungen anpassen und trotz Soll-Ist-Abweichungen ihr Ziel erreichen können
• Selbstregulierung umfasst die Fähigkeit:
Sich selbstständig Ziele zu setzen
Den Unterschied zwischen Soll-und Istzustand festzustellen
Geeignete Handlungen zu planen, auszuwählen und auszuüben
Für die entsprechenden Verstärker zu sorgen
Das System mit der erforderlichen Energieauszustatten —> Aktivierung
Was sind Interventionen zur Bewältigung altersassoziierter Anforderungen und Entwicklungsaufgaben im beruflichen Bereich?
• Berufliche Laufbahnberatung
• Intervention zur Vorbereitung auf Pensionierung
• Kognitive Trainingsmaßnahmen
• Interventionen zur Verbesserung des psychischen Befindens
Welches sind die wichtigsten Einflussmöglichkeiten zur Verbesserung Kognitiver Leistungen?
Kognitive Entwicklung im mittleren Erwachsenenalter
• Bisher sind kognitive Leistungen in der Altersgruppe 40 bis 65 Jahre wenig differenziert untersucht worden, trotz ihrer Relevanz für die Arbeitswelt
• Das kognitive Funktionsniveau ist die Schlüsselkompetenz zur sozialen Partizipation
Bewältigung von Arbeitsanforderungen
Bildung und Weiterbildung
Gesellschaftliche Partizipation
Kognitive Trainingsmaßnahmen
Kognitive Trainings wurden zu den Verbesserungen von Aspekten der fluiden Intelligenz und der Merkfähigkeit entwickelt
In Gedächtnistrainings werden neuen Strategien zur Steigerung der Leistung o StarkeTrainingsgewinneimjungenundmittlerenErwachsenenalter
Kognitive Trainingsgewinne im höheren Erwachsenalter sinken, bzw. sind eher gering außer: o AltersrelevanteFähigkeitenwerdengeübt
Kombination von Körperlichem Training mit Kognitivem Training
Was gilt es beim Übergang zur Elternschaft zu beobachten und welche Interventionsziele lassen sich daraus ableiten?
• Übergang zur Elternschaft kann gelegentlich mit einer Krise verbunden sein
• Beziehungsqualität vor der Geburt des ersten Kindes ist entscheidend für die Bewältigung der multiplen Anforderungen nach der Geburt
• Beziehungen, die für beide Partner als befriedigend und unterstützend wahrgenommen werden, bleiben dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nach der Geburt des ersten Kindes
• Je ungleichgewichtiger die Verteilung der Verantwortung ist (z.B. bei der Säuglingspflege), desto mehr sinkt (insbesondere bei der Frau, wenn es zu ihren Lasten geht) die Zufriedenheit mit der Beziehung nach der Geburt
• Je später in der Beziehung der Übergang zur Elternschaft stattfindet, desto leichter fällt die Umstellung
Welche Interventionen gibt es für pflegende Angehörige?
Im Rahmen des demographischen Wandels werden immer mehr ältere Menschen von ihren Angehörigen gepflegt, ohne dafür ausgebildet zu sein. Entsprechend groß ist der Bedarf an Interventionen.
Interventionen mit pflegenden Angehörigen:
• Kognitiv-behaviorale Interventionen
• Psychoedukative Ansätze (Schulungsmaßnahmen)
• Unterstützende Interventionen
• Beratung
• Pflegeentlastende Dienst
• Training von Pflegebedürftigen
• Multimodale Interventionen
Welche Fragen stellen sich hinsichtlich der Diskussion um die Verlängerung der Lebensarbeitszeit
Gerade im Hinblick auf die Diskussion bezüglich einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit, stellt sich mit zunehmender Dringlichkeit eine Reihe von Fragen z.B.
• Fragen nach der Leistungsfähigkeit und Beanspruchbarkeit ältere Menschen
• Fragen nach der richtigen Wahl des Pensionierungszeitpunktes
• Fragen nach der Gestaltung einer altersgerechten Umwelt
• Fragen nach präventiven und therapeutischen Möglichkeiten zur Beeinflussung des
Alternsprozesses usw.
Welche Interventionen für die Vorbereitung auf Pensionierung gibt es?
• Mit zunehmender Lebenserwartung ist auch die Zeit, welche Menschen nach ihrer Pensionierung verbringen, länger geworden
• Damit wächst der Bedarf nach Vorbereitungsmaßnahmen auf den Ruhestand
• Wichtige Themen
o FinanziellePlanung
o WahleinesoptimalenPensionierungszeitpunktes
o Freizeit-undsozialeAktivitätenimRuhestand
o GesundeLebensführung
o VerbesserungderEinstellungunddesWissensüberdenRuhestand
In welchen Phasen verläuft die Informationsverarbeitung im Alter?
Phase 1 (Eingabe): umfasst die Aufnahme und das Festhalten von Informationen
• Beeinflusst durch Interesse, Aufmerksamkeit, Stimmung, Fitness und Bedeutung des Wahrgenommenen
• Störung äußert sich darin, dass neue Inhalte nicht mehr gut festgehalten werden können, während alte Inhalte noch zugänglich sind
• Die Eingabestörung im Alter ist keine Kurzzeitgedächtnisstörung, sondern eine Lernstörung
• Es wird schwierig, Neues zu lernen
• Ist das Kurzzeitgedächtnis gestört, gehen Informationen verloren, die bereits aufgenommen
wurden (bevor sie gespeichert werden
Phase 2 (Speicherung): Informationen werden so abgelegt, dass sie bei Bedarf wieder abrufbar sind
• Wie lange die Informationen erinnert werden, hängt von der Eingabe und den damit in Verbindung stehenden Faktoren ab
• Wahrnehmungsreize, die einen starken Eindruck hinterlassen, bleiben lebenslang gespeichert
• Wahrnehmungsreize, die nicht interessant sind, kosten sehr viel Energie
• Der Wiederholung kommt dabei eine enorme Bedeutung zu
• Zuletzt gespeicherte Informationen gehen zuerst verloren
• Erst später folgen das Langzeit- und das Altgedächtnis
Phase 3 (Abruf): Hervorholen des abgespeicherten Materials. Bestimmte Details können eine ganze Erinnerungskette auslösen.
• Es kommt vor, dass ältere Menschen Informationen nicht abrufen können, obwohl die Eingabe noch intakt ist und die Daten noch gespeichert sind: amnestisches Syndrom
• Gedächtnislücken werden oft mit erfundenen Geschichten (Konfabulationen) aufgefüllt
Was versteht man unter Flunder und Kristalliner Intelligenz?
Fluider Intelligenz (nimmt ab)
Abstraktionsvermögen, schlussfolgerndes Denken, Begriffsbildung und Informationsverarbeitung
• Systematischer Abfall im höheren Alter
• Kaum trainierbar, kann aber auch
andere Strategien kompensiert werden
• Nimmt bei Frauen zu einem früheren
Zeitpunkt ab
Kristalliner Intelligenz (nimmt zu)
Sprachgewandtheit, schulische Lerninhalte, allgemeines Fakten- und Erfahrungswissen
• Bleibt stabil oder nimmt sogar zu • Lässt sich durch Training stark
beeinflussen
• Nimmt bei Männern zu einem früheren
Welchen Einfluss haben Beziehungen auf die Gesundheit?
• Befriedigende Kontakte zu anderen Menschen können die Bewältigung von Belastungen erleichtern und vor schädlichen Auswirkungen von Stress schützen
• Sie verringern Gefühle von Einsamkeit und Überforderung
• Andere Menschen können praktische Unterstützung geben, z.B. im Alltag oder bei den ADL ́s
• Auch die Aussprache mit anderen über die eigenen Belastungen kann Erleichterung
verschaffen und neuen Mut machen
• Schließlich gelingt es im Zusammensein mit anderen häufig leichter, abzuschalten und auf andere Gedanken zu kommen
• Freizeitaktivitäten können mit anderen gestaltet und eine höhere Lebenszufriedenheit erreicht werden
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