Buffl

Nachhaltiger Konsum

YL
von Yannick L.

nenne einen Kritikpunkt am Utilitarismus (Mill)

  1. Glücksskala: Annahme, dass man Nutzenwerte bzw. Glückspunkte tatsächlich vergeben könne. Anzunehmen, es gäbe eine absolute Glücksskala, ist jedoch nicht sonderlich plausibel. Eher sollte man davon ausgehen, man könne vergleichend feststellen, ob ein Zustand mehr Glück beschert als ein anderer. Dies wird jedoch mehr eine grobe Schätzung als eine exakte Bestimmung sein.

  2. Gruppengröße: Je größer die Gruppe wird, desto schwieriger ist, abzuwägen, welche Folgen eine Handlung für ein spezielles Individuum hat. Daher wird man in der Praxis das allgemeine Glück abschätzen, ohne jeden einzelnen Glückswert der betroffenen Individuen zu bestimmen. So vergleicht man zwei Handlungen miteinander und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft und schätzt ab, welche bessere Folgen hat.

  3. Vorhersehbarkeit der Handlungsfolgen: Annahme man könne tatsächlich die Folgen einer Handlung vorhersehen. Natürlich können wir häufig die Folgen einer Handlung abschätzen, jedoch können sich aus einer Handlung auch Konsequenzen ergeben, an die man nicht denkt oder die man zum Zeitpunkt der Entscheidung noch nicht vorhersehen kann. Demnach wird in der Praxis eine Folgenabwägung immer nach »bestem Wissen und Gewissen« ablaufen. Bewertet man eine Handlung im Nachhinein, fällt dies häufig einfacher, da man über zusätzliches Wissen verfügt, d.h. man weiß, welche Folgen tatsächlich aufgetreten sind.

  4. Allgemeines Glück: Die letzte hier erwähnte Problematik bezieht sich auf die ungenaue Bestimmung der Aussage »allgemeines Glück«. Wer fällt alles in die Referenzgruppe von »allgemein«? Betrachte ich nur das Glück der direkt von meiner Handlung Betroffenen? Oder kalkuliere ich auch Effekte auf andere Menschen mit ein? Betrachte ich nur die deutsche Gesellschaft oder alle Menschen weltweit und ihr Glück? Und was ist mit den künftigen Generationen? Sollte ich sie nicht auch in meine Betrachtung mit einbeziehen? Wo ziehe ich die Grenze? Mill schenkt darüber hinaus nicht nur dem menschlichen Glück Beachtung, sondern erwähnt an einer Stelle explizit, dass wir auch für das Glück aller fühlenden Wesen, d.h. auch der Tiere, verantwortlich sind.


was ist die Ethik der Verantwortung?

Hans Jonas (1903-1993): Das Prinzip der Verantwortung

  • In seinem Hauptwerk „Das Prinzip der Verantwortung“ entwickelt Hans Jonas eine Ethik, die den Herausforderungen der modernen Technik begegnen kann. Eine solche ist notwendig, da sich seines Erachtens das Wesen menschlichen Handelns durch die Fortschritte der Technik grundlegend verändert hat. Menschliches Handeln kann tiefgreifende Auswirkungen auf die menschliche und außermenschliche Natur haben und sogar zur Vernichtung allen menschlichen Lebens führen (z.B. Atombomben).

  • Ökologischer Imperativ: »Handle nur so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz menschlichen Lebens auf Erden«

  • Grundlegend ist die Verantwortung, die jeder Mensch als Mensch trägt. Wir sind für all das verantwortlich, worüber wir Macht haben, also auch für die dauerhafte Existenz menschlichen Lebens.

  • Herkömmliche Moraltheorien kümmern sich darum, zwischenmenschliches Handeln zu regulieren. Diese Theorien sind anthropozentrisch, da sie sich auf das Zusammenleben der Menschen untereinander konzentrieren. Es ist jedoch keine Rede von Tieren oder der Natur im Allgemeinen. Diese haben z.B. bei Kant keinen moralischen Eigenwert. Dieser kommt bloß vernunftbegabten Wesen, also hauptsächlich Menschen, zu, die selbst moralisch handeln können.


Die Ethik der Verantwortung ist eine Zukunftsethik, die langfristig und auf kollektive Handlungen ausgerichtet ist und dabei weniger anthropozentrisch orientiert ist.


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Yannick L.

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