Definiere die Begriffe stereotyp, Vorurteil, Diskreminierung
Stereotyp, Vorurteil und Diskriminierung sind drei unterschiedliche Komponenten bezüglich eines Einstellungsobjektes
Es handelt sich um personen(gruppen)bezogene Einstellungen
Stereotyp = kognitive Einstellungskomponente
Vorurteil = affektive Einstellungskomponente
Diskriminierung = konative Einstellungskomponente ( wie ich mit dem Einstellungsobjekt gegenüber verhalte)
Erkläre was der Begriff Stereotyp bedeutet
Wissensstruktur, die sozial geteilte Überzeugungen bzgl. der Merkmale enthält, die eine Gruppe und ihre Mitglieder (vermeintlich) auszeichnen (oft Pseudowissen)
Müssen nicht unmittelbar eine starke Abneigung oder Zuneigung beinhalten (rein kognitive Einstellungskomponente gegenüber Personengruppen)
wertneutral
Wissen ist in Form von Assoziationen gespeichert, z.B. Bayer = trinkt gerne Bier und ist gemütlich
Resultat sozialer Kategorisierung (Tendenz, Menschen in Eigengruppen und Fremdgruppen einzuteilen)
Assoziationen werden im Laufe des Lebens erworben, häufig, ohne dass dieser Lernprozess bewusst wird
Eine Art Konditionierung
Die Stärke dieser Assoziation hängt davon ab (a) wie oft eine solche Assoziation in der Vergangenheit wiederholt wurde und (b) wann sie zum letzten mal aktiviert wurde
Werden aber auch innerhalb einer Gesellschaft oder ihrer Teilbereiche weitergegeben
Katz & Braly (1933) „Racial Stereotypes of 100 College Students“ bzgl. 10 sozialer Gruppen
Erste sozialpsychologische Untersuchung von Stereotypen
Idee dass feindliches Verhalten ggü sozialen Gruppen mit spezifischen Vorurteilen zusammen hängt
Befund: Hohe interpersonelle Übereinstimmungen
Tatsächlicher Kontakt nicht notwendig zur Entstehung von Stereotypen
Erkläre den Psychologischen Nutzen von Stereotypen
Stereotype funktionieren als Heuristiken für soziale Informationen
sparen von kognitiven Ressourcen
Komplexitätsreduktion der sozialen Umwelt
Erhöhen Kontrollierbarkeit und Vorhersagbarkeit der Welt
sonst könnte man die Welt schlechter kontrollieren
Bedrohung
Erlauben schnelles und automatisiertes Verhalten
Wie funktioniert die Stereotypaktivierung?
Heuristische Verarbeitung (Prozess 1) wird begünstigt, wenn
kognitive Kapazitäten oder Motivation eingeschränkt sind
Stereotype können über Priming aktiviert werden (wobei bereits die Konfrontation mit dem Einstellungsobjekt einen prime darstellt)
Aktivierte Stereotype steuern eigenes Verhalten in eine stereotypkonforme Richtung
Pendry & Carrick (2001): Doing what the mob do: priming effects on conformity
N = 48 Student*innen
Variante des Asch-Konformitätsparadigmas: Anzahl Töne schätzen (korrekt: 100); vier Konföderierte (mittlere Schätzung: 123)
Einfaktorielles between-subject Design: Punk-Prime vs. Buchhalter-Prime vs. Kontrollgruppe (ohne prime) vs. alleine
punkprime = non konformistischer Prime
Buchhalterprime = Konformitätsprüfung Prime
AV: Ausmaß in dem Pbn konform mit der Mehrheit gehen (Schätzung der Pbn)
Erkläre was der Begriff stereotyp threat aussagt.
Situationen in denen eine mögliche negative Bewertung der eigenen Person aufgrund von bestehenden Stereotypen droht [vgl. auch identity threat]
In der Stereotype-Threat-Theorie wird die Annahme vertreten, dass Personen ein Gefühl der Bedrohung erleben, wenn sie sich in einer Situation befinden, in der sie befürchten auf Basis von negativen Stereotypen beurteilt zu werden
Aktivierung von Stereotypen steuert eigene Kognitionen und Verhalten in eine stereotypkonforme Richtung, erhöhen also die Wahrscheinlichkeit negativer Bewertung,vgl self-fulfilling prophecies
Effekte auf Wohlbefinden aber auch (intellektuelle) Leistungen
Moderiert durch Salienz des Stereotyps und Identifikationsstärke mit der Gruppe/ sozialen Kategorie
Spencer, Steele, & Quinn (1998): Experimente zur Leistung in Mathetests bei Männern und Frauen
Zweifaktorielles between-subject Design:
Manipulation, ob Stereotype salient gemacht werden (“Aufgabe differenziert zw. Männern und Frauen” versus “Aufgabe differenziert nicht zw. Männern und Frauen”)
Quasi-UV: Geschlecht
AV: Leistung in Mathetest
Erkläre was Vorurteile sind
Stereotype, die eine starke (positive oder negative) emotionale Reaktion hervorrufen, also z.B. eine Abneigung gegenüber einer Person aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe (affektive Einstellungskomponente gegenüber Personengruppen)
Positive oder negative Bewertung einer Person allein basierend auf ihrer (wahrgenommenen) Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe/Kategorie aufgrund der dieser Gruppe zugeschriebenen Merkmale
Primacy effect (kompentenzmodell)
Vorurteile basieren auf Gruppenmerkmalen, wie...
Geschlechtszugehörigkeit (Sexismus, Trans*phobie)
Sexuelle Orientierung (Homo-/Biphobie)
Sozioökonomischer Status (Klassismus)
Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe (z.B. Rassismus) Religion (z.B. Islamophobie)
Alter (Ageism)
der äußeren Erscheinung (Lookism)
körperlichen oder geistigen Behinderungen (Ableism)
Einige Gruppen sind chronisch (zeitüberdauernd und kulturübergreifend) Gegenstand von Vorurteilen sind: z.B. Antisemitismus, Geschlechterrollen, Homophobie
Nenne die drei unterschiedlichen Ansätze zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Vorurteilen
persönlichkeitszentrierte Ansätze
Social Identity Ansätze
Sozial kognitive Ansätze
illusorische Korrelation
Linguistin intergroup bias
Konfirmationsbias
Wie gehen nun genauer auf die persönlichkeitszentrierten Ansätze ein. Erkläre hierbei den Autorismus
Authoritarian Personality (Adorno, Frenkel-Brunswik, Levinson & Sanford, 1950)
Syndrom aus verschiedenen grundlegenden Persönlichkeitsdimensionen
Bestimmt, wie stark eine Person zu Vorurteilen neigt und für faschistische Ideologien empfänglich ist
Entwicklung der Faschismus-Skala (F-Skala)
Weiterentwicklungen: Right-Wing-Authoritarianism, Soziale Dominanz Orientierung, Patriotismus/Nationalismus
wird in seiner Grundform nämlich nicht mehr in der Sozialpsychologie verwendet
Merkmale der autoritären Persönlichkeit
Konventionalismus: Starke Orientierung an Werten und Normen der Bezugsgruppe
Autoritäre Unterwürfigkeit: Unkritische Unterwürfigkeit gegenüber idealisierten Autoritäten
Autoritäre Aggression: Tendenz, Aggressionen gegenüber Personen auszudrücken, die konventionelle Werte bzw. Werte der eigenen Bezugsgruppe verletzen
Anti-Introzeption: Neigung zum „Schwarzweißdenken“, Unfähigkeit, Differenzierungen vorzunehmen und Widersprüchlichkeiten zu ertragen
Aberglaube und Stereotype: Tendenz zu mystischen und
stereotyphaften Denkweisen
Macht und Stärke: Wahrnehmung sozialer Sachverhalte auf der Dimension stark-schwach, Betonung von Dominanz und Unterwürfigkeit
Destruktivität und Zynismus: Tendenz zur generellen Feindseligkeit und Diffamierung des Menschlichen
Projektivität: starke Neigung, davon auszugehen, dass andere Personen sich ebenfalls aggressiv, destruktiv und sozial diskriminierend verhalten
Sexualität: stark abneigende Haltung gegenüber unkonventionellen sexuellen Verhaltensweisen
Gehe genauer auf die soziale Dominanzorientierung ein (Persönlichkeitszeentirerte Ansätze)
Maß für die Akzeptanz kultureller Ideologien zur Gleichheit oder Ungleichheit
Hohe Werte: starkes Bedürfnis nach Aufrechterhaltung von Intergruppenhierarchien und Annahme der Dominanz der Eigengruppe (z.B. white supremacy)
Geringe Werte: Annahme, Ungleichheit sei ungerecht; Unterstützung von Maßnahmen zur Herstellung von Gleichheit
Legitimierungsmythen: Konsensbasierte Werte und Einstellungen oder kulturelle Ideologien, die eine moralische und intellektuelle Rechtfertigung für eine gruppenbasierte Unterdrückung und Ungleichheit liefern
Nenne die wichtigsten Kritikpunkte gegenüber Persönlichkeitsansätzen
Starke Verbreitung (und hoher sozialer Konsenz) einiger Vorurteile nicht über dysfunktionale Persönlichkeitsstruktur erklärbar
Gibt keine Hinweise für die Auswahl der betroffenen Gruppen. Warum sind einige Personengruppen häufiger Gegenstand von Vorurteilen (und andere nicht)?
Trägt wenig zur Erklärung der Entstehung von Vorurteilen bei
Vernachlässigung situativer und soziokultureller Faktoren. Sind Vorurteile stabil?
Besser: Sozialpsychologische Erklärungen von Vorurteilen
Erkläre nun die soziale Kategorisierung genauer (Social Identity Ansätze)
Selbstwertgewinn aus der bloßen Selbstkategorisierung als Eigengruppenmitglied
Meist (aber nicht zwangsläufig) wird neben der Eigen- auch eine Fremdgruppe konstruiert, mit dem Ziel den Wert der Eigengruppe zu steigern
Die Unterscheidung in Eigen- versus Fremdgruppe hat zwei Konsequenzen hinsichtlich der Entstehung von Vorurteilen und Diskriminierungen
Eigengruppenfavorisierung
Fremdgruppen-Homogenitätseffekt
Eigengruppenfavorisierung (Tajfel et al. 1979)
Menschen entwickeln ein Zugehörigkeitsgefühl zu ihrer Eigengruppe.
Dies führt zu einer bevorzugten Behandlung der Eigengruppe, z.B. bei der Ressourcenalokation [vgl. Minimal Group Paradigm] oder beim Hilfeverhalten [vgl. Fußballfanstudie von Levine et al., 2004]
Führt nicht immer automatisch zu einer negativen Bewertung von Fremdgruppen (Otten & Wentura, 1999)
Negative Diskriminierung der Fremdgruppe erfolgt, vor allem wenn weitere Faktoren hinzukommen, v.a. Interdependenz, also z.B. Wettbewerb oder Ressourcenkonflikt zwischen den Gruppen, Unsicherheit [Theorie des Realistischen Gruppenkonflikts]
Interpendenz: eine Gruppe kann nur gewinnen, wenn die andere verliert (Beispiel)
Fremdgruppenhomogenität
Wahrnehmung von Fremdgruppen- mitgliedern untereinander als homogener im Vergleich zu Eigengruppenmitgliedern (die sind alle gleich, aber wir sind alle einzelne Individuen)
führt zu Depersonalisierung von Fremdgruppenmitgliedern: Einstellungen und Verhalten ggü. der Person v.a. auf Grundlage der Gruppen- zugehörigkeit, nicht auf Grundlage individueller Merkmale
Steigert den Stereotyp
Wir gehen nun genauer auf die sozial kognitiven Ansätze ein. Erkläre hier die illusorische Korrelation genauer
Kognitive Erklärung zur Entstehung von Vorurteilen
Tendenz einen Zusammenhang zu sehen, der defakto nicht gegeben ist, oder einen tatsächlich bestehenden Zusammenhang stark zu überschätzen (auch Voodoo-Korrelationen genannt)
Bei Vorurteilen: Zusammenhang von negativen Eigenschaften oder negativem Verhalten und Gruppenzugehörigkeit wird überschätzt
Hamilton & Gifford (1976, Experiment 1): Präsentation von positiven und negativen Verhaltensweisen von Mitgliedern zweier Gruppen
Anteil positiv/negativ in beiden Gruppen gleich, was zur Nullkorrelation führt
Nochmalige Präsentation der Verhaltensweisen; Pbn sollten diese Gruppen zuordnen
Häufigere Assoziation Negativer Eigenschaften mit
(Erklärung: an negative Ereignisse erinnert man sich besser, schlechte Erklärung)
Erkläre das linguistische Kategorienmodell und daraufhin den Linguistin intergruoup bias
Semin und Fiedler (1991) differenzieren im Rahmen des Linguistischen Kategorienmodells vier Kategorien von Personenbeschreibungen, die sich in ihrer Abstraktion unterscheiden:
Interaktion aus Gruppenmitgliedschaft und Valenz des Verhaltens beeinflusst Abstraktionsgrad der Personenbeschreibung:
Positive Verhaltensweisen von Eigengruppenmitgliedern werden überwiegend abstrakt - also verallgemeinernd - beschrieben
Negative Verhaltensweisen von Eigengruppenmitgliedern werden überwiegend konkret beschrieben - also einen spezifischen (Ausnahme-)Fall suggerierend
Für die Fremdgruppe gilt das Gegenteil. D.h. hier besteht die Neigung, positives Verhalten mit konkreten Umschreibungen und negatives Verhalten abstrakt zu beschreiben
Vgl. Korrespondenzverzerrung/Akteur-Beobachter Divergenz
Experiment: Maass et al (1989): Cartoons mit positivem versus negativem Verhalten von Eigengruppen- vs Fremdgruppenmitgliedern (Stadtteile) beim Palio (pferderenn zwischen Stadtbezirken) in Ferrara
Aufgabe: beschreiben was die Person sieht
Linguistic Intergroup Bias bei Beschreibungen der Verhaltensweisen
Erkläre was confirmation bias aussagt
Wir nehmen bevorzugt Informationen war, die unsere Stereotype unterstützen. Dadurch wird unser Stereotyp immer wieder bestärkt.
Selektive Informationssuche: Es werden aktiv Informationen gesucht, die ein Stereotyp bestätigen (vgl Diskussion über Echoräume in sozialen Medien)
Erwartungskonforme Informationsverarbeitung: Informationen werden verzerrt verarbeitet und so konsistenter zum bestehenden Vorurteil gemacht
sonst entsteht eine kognitive Dissonanz
Informationen, die inkonsistent zu dem Stereotyp sind werden nicht wahrgenommen, nicht berücksichtigt und abgewertet
Gehe nun genauer auf die konantive, also die verhaltenkomponenten und damit auch auf die Konsequenzen ein. Erkläre hier, was der Begriff Diskriminierung meint
Negatives oder positives Verhalten gegenüber Mitgliedern einer sozialen Gruppe aufgrund ihrer Gruppenmitgliedschaft (konative Einstellungskomponente)
Das Verhalten gegenüber Personen verändert sich als Konsequenz der (vermeintlichen) Zugehörigkeit dieser Person zu einer spezifischen sozialen Gruppe
Wann führen Stereotype zu diskriminierendem Verhalten?
Formen von Diskriminierung
Diskriminierung meint jede Variation im Verhalten gegenüber Personen, die sich allein aus der Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe ergibt, z.B.
Körperliche Aggression und physische Vernichtung
Unterprivilegierung und Benachteiligung
Sozialer Ausschluss und relationale Aggression
Positive/Umgekehrte Diskriminierung (Affirmative Action)
Erkläre wie es vom stereotypen zur Diskriminierung kommt
Zwei-Faktoren-Modell (Devine, 1989):
Automatische und kontrollierte Verarbeitung der Stereotypaktivierung
Hängt von den kognitiven Ressourcen und der Motivation ab
Der kontrollierte Prozess wird von Vorurteilen moderiert
Aktivierend wirken ...
Salienz der Gruppenzugehörigkeit (Nennung des Gruppenlabels, Begegnung mit einem Gruppenmitglied, beiläufige stereotype Bemerkungen)
Konfrontation zb durch Bemerkung, Triko, Uniform, verhalten, etc…)
Priming (Präsentation stereotypkonsistenter Reize)
Stereotypkonsistentes Verhalten
Moderatoren der Übersetzung der Stereotypaktivierung in Verhalten
Vorurteilslevel (affektive Komponente)
Assoziationsstärke
Bedürfnisse und Ziele (Gleichheitsziele, need to belong)
Kognitive Kapazität und Motivation, vorurteilsfrei zu handeln
Erkläre das Shooter Paradigm und damit den Shooter bias
Correll et al. (2002, JPSP): Wer wird eher (und schneller) erschossen? Weiße oder Afroamerikaner?
Shooter paradigm: Probanden bekommen Fotos von Personen gezeigt und sollen schießen, wenn Person bewaffnet ist
2x2 und within Subjekt Design
Ergebnis
Afroamerikaner werden häufiger erschossen als Weiße, selbst dann wenn sie keine Waffe in der Hand halten
Dies zeigte sich auch, wenn die Vpn selbst Afroamerikaner waren
Der Effekt scheint auf der Assoziation (d.h. dem Stereotyp) "Afroamerikaner sind kriminell" zu beruhen
Erkläre die Theorie des realistischen Gruppenkonflikt
Bis in die 1960er v.a. persönlichkeitszentrierte Erklärungsansätze für Diskriminierung und Intergruppenkonflikte
Sherif (1966): Verhalten der Person kann nicht isoliert vom Gruppenkontext und insbesondere von den Beziehungen zwischen Gruppen betrachtet werden
Zentrales Merkmal ist die Interdependenz (Abhängigkeit bei der Zielerreichung) der Gruppen
Vorurteile und Diskriminierung entwickeln sich demnach bei v.a. bei Interessenskonflikten (negative Interdependenz), z.B. Nullsummenspielen, begrenzten Ressourcen
(Beispiel Roberts Cave experiment)
Robber´s Cave Experiment:
Erkläre mit welchen Mechanismenman Intergurppenkonflikte reduzieren kann
Rekategorisierung
Alternative Kategorisierungen statt Eigen- versus Fremdgruppe Über Betonung von Gemeinsamkeiten und Schnittmengen
Oft auch durch Abgrenzung /sozialer Konstruktion einer neuen gemeinsamen Fremdgruppe
[vlg. Selbstkategorisierungstheorie]
Kontakthypothese (Allport,1954)
Annahme, dass Feindseligkeiten und Vorurteile durch vermehrten strukturierten Kontakt zwischen den Gruppen vermindert werden können
Nach Allport (1954) treten die positiven Effekte von Intergruppenkontakt aber nur unter folgenden Bedingungen auf:
(Kein Muss, aber es geht besser dadurch)
gemeinsame Ziele (positive Interdependenz und Kooperation
Statusgleichheit
Unterstützung durch Autoritäten/ Institutionen
Freundschaftspotential
Wiederholter Kontakt
Prozesse, die zur Reduktion von Intergruppenkonflikt durch Kontakt beitragen (nach Pettigrew, 1998):
Wissenserwerb: Sammlung neuer und vorurteilsinkonsistenter Informationen
Verhaltensänderung: Neue vorurteilsinkonsistente Verhaltensweisen gegenüber Fremdgruppenmitgliedern erzeugen kognitive Dissonanz die wiederum zu Einstellungsanpassung führen kann
Aufbau affektiver Beziehungen: Abbau von Intergruppenangst (Unbehagen oder Angst beim Kontakt mit Fremdgruppen) durch wiederholten Kontakt, Aufbau von Vertrautheit und positiven Beziehungen
Neubewertung der Eigengruppe: Betrachtung der Werte, Normen und Sitten der Eigengruppe als eine mögliche Art, das Leben zu gestalten („Deprovinzialisierung“)
Pettigrew & Tropp (1996, JPSP): Meta-Analyse von über 700 Studien
Die von Allport genannten Bedingungen scheinen zwar förderlich, aber nicht unbedingt notwendig zu sein
Die Vorurteile sind umso geringer, je intensiver der Kontakt ausfällt (zeigt sich auch in Längsschnittstudien)
Negative Kontaktbedingungen (nur in 6% der Studien): der Kontakt ist nicht häufig genug und die Kontaktsituation ist bedrohlich bzw. angstauslösend
Gelegenheiten zum Kontakt sollten häufig sein und es sollte sichergestellt werden, dass der Kontakt keine Bedrohung oder Angst auslöst
Was bedeuten die Begriffe der sozialen Erleichterung und der sozialen Hemmung.
Genereller Forschungsansatz: was mach die Anwesenheit anderer Personen mit deinen Leistungen/ deinem Verhalten
Beobachtung durch andere Personen in Leistungssituationen verstärkt die wahrscheinlichste Reaktion, kann also Verbesserung oder verschlechtern:
Leichte Aufgabe (Routine) :wird erleichtert, bessere Leistung
Schwere/komplexe Aufgabe :wird erschwert, schlechtere Leistung
Komplexität ist also ein Moderationseffekt
Erklärung über arousal: Publikum induziert psycho-phyisologische Erregung. Erregung führt zu flacherer, automatisierter und heuristischer Informationsverarbeitung. Dies ist Routineaufgaben zuträglich und bei komplexen (neuen) Aufgaben eher hinderlich
Kakerlakenexperiment von Zajonc et al.
Labyrinth mit Lichteinfall (Kakerlake sucht schatten), gerader gang(einfache Aufgabe), gang wo man abbiegen muss (komplexe Aufgabe)
Zuschauerkakerlaken
Erkläre was mit Bewertungsangst gemeint ist
Alternativerklärung: nicht bloße Anwesenheit, sondern Bewertungsangst (evaluation apprehension) ist für die Effekte verantwortlich
soziale Erleichterung/Hemmung
Self-Preservation Theory (Dickerson, Gruenewald, & Kemeny, 2004):
Erlernte Reaktion auf die Anwesenheit anderer bei der Ausführung einer Aufgabe; dabei erlebt der Ausführende eine (unangenehme) Erregung, wenn er Bewertung durch andere erwartet (social evaluative threat)
Insbesondere wenn ich-relevante Aspekte meines Verhaltens einer potentiell negativen Bewertung durch andere Personen (besonder: deren Meinung mir wichtig ist, significant others) ausgesetzt sind
Was bedeutet sozialer Einfluss? Gehe auch auf die unterschiede zwischen normativem und informationellen EInfluss ein
Grundfrage: Wie werden unsere Entscheidungen, Einstellungen und unser Verhalten durch die Anwesenheit, und dem Verhalten anderer Menschen beeinflusst?
Sozialer Einfluss im engeren Sinne: Wann und wie nutze ich andere Menschen als Informationsquelle und/oder Richtlinie um mein Verhalten anzupassen?
Informationaler Einfluss (Wunsch Recht zu haben/ korrektes Urteil der Welt zu haben)
basiert auf dem Wunsch, richtige Urteile abzugeben/ Recht zu haben
Einflussgrundlage sind daher Informationen und Argumente anderer Personen
Führt meist zu einer tatsächlichen Meinungs-/oder Verhaltensänderung (Konversion)
Normativer Einfluss:
basiert auf dem Wunsch, von anderen gemocht zu werden
Einflussgrundlage sind Erwartungen darüber, was andere vermeintlich erwarten
führt meist nur zu einer öffentlichen Meinungs-/oder Verhaltensanpassung (compliance)
Erkläre die Konformitätsexperimente von Asch von 1955
Aufgabe: Wahrnehmungsurteil, welche von drei Linien eine Referenzlinie in der Länge entspricht (sehr eindeutig)
Nur eine echte Versuchsperson, sieben Konföderierte
18 Durchgänge; Konföderierte geben in 12 von 18 Fällen einstimmig ein falsches Urteil ab
Durchschnittlich 37% Fehlurteile konform mit der Mehrheit; 74% der
Probanden gaben mindestens einmal ein falsches Urteil ab
Fehlerquote in individueller Kontrollbedingung: 0,7%; Normativer sozialer Einfluss, da die Antwort so offensichtlich ist. Die Person weiß die Antowrt und fragt nicht, weil sie sich unsicher ist.
Einflussgrößen auf die Konformitätsrate(Moderatoren)
Antwortmodus: Wenn die Vpn ihre Antwort privat aufschreiben durften, sank die Fehlerzahl auf 12,5%
Größe der Mehrheit (Zunehmender situativer Druck mit zunehmender Anzahl Konföderierter; Aber: Grenze des Effekts)
Soziale Unterstützung (hilft Konformitätsdruck zu überwinden)
Konformitätsrate sinkt deutlich, wenn die Versuchsperson von einer weiteren Person in ihrer Meinung unterstützt wird
Wirkung sozialer Unterstützung hält an, wenn der Partner nicht mehr anwesend ist (Allen & Wilder, 1972), nicht aber, wenn er zur Mehrheit überläuft (Asch, 1955)
Selbst wertlose Unterstüzung hateinenEffekt(dieunterstützende Person trägt eine Brille mit extrem dicken Gläsern)
Erkläre was soziale Normen sind
Überzeugungssysteme dazu, wie man sich verhalten soll (bzw. nicht verhalten soll), die unser Verhalten steuern. Sie sind Ausdruck der gemeinsamen Erwartungen von Personengruppen hinsichtlich typischer oder adäquater Verhaltensweisen
Normen sind eher implizite Regeln und keine expliziten Vorschriften oder Gesetze; Sanktionen erfolgen durch soziale Gruppe
Sozialer Einfluss ist situativ, soziale Normen sind zeitlich stabil und (oft) auf größere Kontexte bezogen
Deskriptive Normen: informieren uns wie sich andere in dieser oder ähnlichen Situationen offenbar verhalten (z.B. in einem Club trinkt man etwas, ist laut und hat Spaß)
Analog zu informationalem sozialen Einfluss
Injunktive (auch: präskriptive) Normen: informieren uns wie man sich in dieser Situation verhalten sollte (z.B. in einem Hörsaal sollte man sich ruhig verhalten, Interessiert sein und ein möglichst schlaues Gesicht aufsetzen)
Analog zu normativem sozialen Einfluss
Übergänge zwischen deskriptiv und injunktiv sind fließend
Erkläre die Funktionen von sozialen Normen
Auf Ebene des Individuums: Reduktion Verhaltensunsicherheit
beobachten was die anderen machen
Auf Gruppeneben: Koordination individuellen Verhaltens
z.b anstehen in der Schlange
Sorgt dafür das alle die gleichen Chancen auf beispielsweise knappe Ressourcen haben (Sitzplatz)
Kontrollierbarkeit, keine Überraschungen, Verhalten vorhersagen
Erkläre wie Normen vermittelt werden
Hohe Varianz sozialer Normen zwischen Gruppen und Kulturen
Drei Arten der Vermittlung von Normen:
Belehrung, Einführung (z.B. religöse Rituale)
Passiv durch (non-verbale) Hinweise anderer Personen auf nicht norm-gerechtes Verhalten
Rückschlüsse auf Normen aus dem Verhalten anderer Personen (vgl. Kovariationstheorie der Attribution, hoher Konsensus)
Erkläre die Studie zum AUtokinetischen Effekt von Sherif und erläutere dessen Hauptaussage
Autokinetischer Effekt: Optische Täuschung, bei der sich ein stationärer Lichtpunkt in einem dunklen Raum zu bewegen scheint, wenn keine Bezugspunkte vorhanden sind
Die Hälfte der Vpn sahen den Lichtpunkt erst alleine (eine Session á 100 trials), dann in Gruppen von zwei oder drei Personen (drei Sessions á 100 trials), die andere Hälfte andersherum
mixed design: alleine vs. Gruppe = with-in subject; Reihenfolge = between subject
In den Gruppensitzungen muss gemeinsames Urteil gefällt werden
Ergebnis:
Wenn Menschen mit einem mehrdeutigen Stimulus konfrontiert werden, bilden sie trotzdem ein stabiles individuelles Bezugssystem (Normen), aufgrund dessen sie den Stimulus bewerten
Sobald sie aber mit den Urteilen anderer konfrontiert werden, geben sie dieses Bezugssystem schnell auf, und passen sich den Urteilen der anderen an
Erkläre was bei der Verletzung von Normen passiert
Einhaltung von Normen wird üblicherweise nicht belohnt, aber Abweichung von Normen wird sanktioniert
Durch Normverletzungen verschafft sich das Individuum oftmals einen Vorteil zulasten Anderer / Koordination individuellen Verhaltens wird unterlaufen (z.B. Vordrängeln in einer Schlange)
zudem verletzt es die Verhaltenssicherheit
Vorhandensein einer Norm wird oft überhaupt erst salient, wenn diese verletzt wurde
Experimente: Manipulation deskriptiver Normen in Feldexperimenten (experimenteller Ansatz aber nicht im Labor sondern in der Realität
Z.B. mehr oder weniger vermülltes Parkhaus: Menschen richtet sich
nach dieser Norm
Effekt besonders stark, wenn Norm salient gemacht wurde (Konföderierter wirft immer Müll weg):
Dreckiges Parkhaus : Pbn warfen mehr Müll weg
Sauberes Parkhaus: Pbn warfen weniger Müll weg (obwohl der konföderierte Müll wegwarf)
Anderes Beispiel: Handtücher im Hotelzimmer
Erkläre die Broken Window theory
Broken Window Theory (Kelling & Wilson, 1982): Anzeichen von Unordnung und Normverletzungen (z.B. kaputte Fenster, Müll, Graffiti) begünstigen weitere (auch qualitativ unterschiedliche) Normverletzungen und Kleinkriminalität
Grundlage der „Qualitiy of Life campaign“ (Nulltoleranzstrategie) in New York Mitte der 1990er
Graffitys werden enorm bestraft um weitere kleinverbrechen zu verhindern
Problem (mal wieder): Evidenz für die broken window theory korrelativ!
gibt es drittvariablen?
Kausalität kann man nicht feststellen
Besser: Keizer et al. (2008, Science): The spreading of disorder
Serie von sechs Feldexperimenten zu Effekte von Normverletzungen
Situationen in denen Menschen sahen, dass andere Menschen offenbar soziale Normen oder Regeln nicht eingehalten haben (contextual norms)
Test, ob diese dann selbst eher eine andere soziale Norm verstießen (target norms):cross-norm inhibition effect
Erkläre den Einfluss von Minderheiten
Konversionstheorie (Moscovici, 1980)
Minoritäts- vs. Majoritätseinfluss stoßen zwei qualitativ unterschiedliche Perspektiven auf den Dissens an:
Majoritätseinfluss: Vergleichsprozess (Wer hat Recht?)
Einstellung die Mehrheit hat immer recht
Minoritätseinfluss: Validierungsprozess (Was ist richtig?)
wollen auch eine andere PErspektive aufwerfen
Majoritätseinfluss bewirkt eher Compliance (stärkerer normativer Einfluss), eher eine oberflächlichere Anpassung der Minderheit
Minoritätseinflüsse bewirken eher Konversion (stärkerer informationaler Einfluss), eher eine tatsächliche Meinungsanpassung der Mehrheiten
Der Ansatz von Charlan Nemeth (1986)
Minoritäts- vs. Majoritätseinfluss induziert qualitativ unterschiedliche Informationsverarbeitungsprozesse:
Majoritätseinfluss: Konvergentes Denken, konfirmatorisches Hypothesentesten
Minoritätseinfluss: Divergentes Denken, Berücksichtigung weiterer Alternativen
Minoritätseinfluss fördert Kreativität und Innovation
Gehe nun auf soziale Beeinflussung ein. Erkläre auch den Unterschied zwischen sozialem EInfluss und sozialer Beeinflussung
soziale Beeinflussung= aktiv
Sozialer Einfluss=passiv
Absichtlicher sozialer Einfluss mit dem Ziel Compliance herzustellen, jmd anderen zu überzeugen, auch persuasive Kommunikation [vgl. Vorlesung zu Einstellungsänderungen]
Wir wollen das eine Person ein Verhalten zeigt, dass sie sonst nicht zeigen würde
Verschiedene Strategien:
Door-in-the-Face
Foot-in-the-Door
Lowballing
Gehe genauer auf die Door in the Face Beeinflussung ein
Es wird zunächst eine extreme Bitte/Forderung gestellt, die fast immer abgewiesen wird. Dann erfolgt eine maßvollere Bitte oder Forderung (die dem entspricht, was ursprünglich erreicht werden sollte)
auch bekannt als Methode der „reziproken Konzessionen“ (soziale Norm) / „Entgegenkommen“ als Gefallen
Bei der Akquise von Blutspenden: zunächst Bitte an einem längerfristigen Programm teilzunehmen, dann einmalige Spende: 50% vs. 32% (Cialdini & Ascani, 1976)
Gehe genauer auf die Foot in the door Beeinflussung ein
Es wird zunächst um einen kleinen Gefallen gebeten, der fast immer gewährt wird. Dann wird mit einer Bitte um einen größeren, damit zusammenhängenden Gefallen nachgesetzt
Beruht auf dem Wunsch nach Verhaltenskonsistenz / Erklärung über Theorie der Selbstwahrnehmung (Bem, 1972; Beaman et al 1984)
Z.B. Mitwirken an Kampagne zur Verkehrssicherheit: Drive carefully Schild im Vorgarten: 48% wenn zuvor Petition für mehr Sicherheit im Straßenverkehr unterschrieben wurde vs. 17% ohne vorherige Bitte (Freedman & Fraser, 1966, Experiment 2)
Gehe genauer auf die Lowballing Beeinflussung ein
Auf Compliance gegenüber einem anfänglichen Einflussversuch folgt eine kostspieligere und weniger vorteilhafte Variante der gleichen Bitte, bzw. unangenehme Aspekte der Bitte werden erst nach prinzipieller Zusage präsentiert
Zielperson wird dabei aktiv und bewusst getäuscht
z.B. in Kaufverhandlungen wenn das Angebot nach der bereits erfolgten Einigung nochmal verändert wird
z.B. Ausmaß einer Renovierung erst nach prinzipieller Zusage benennen Erklärung über kognitive Dissonanztheorie (Festinger, 1957)
Nun betrachten wir den Bereich Gehorsam: gehe dabei auf das Soda-Cracker Experiment sowie die Milgram Experimente ein
Soda-Cracker Experiment (Frank,1944)
Jerome Frank führte in den 1940er Jahren eine Reihe Studien durch um zu untersuchen, wie man Essverweigerung überwinden kann
Personen sollten ungesalzene trockene Cracker essen, Versuchsleiter wollte sie (mehr oder wenig handgreiflich) davon überzeugen dies zu tun
Wenn die Instruktion lautete: „Es ist wichtig für das Experiment, dass Sie die Cracker essen“, aßen die Pbn ohne Widerstand
Rückgriff auf ein vorheriges Einverständnis (Teilnahme an dem Experiment) Befunde Grundlage und Ausgangspunkt für Milgram Experimente
Milgram Experimente (Ab 1961)
Erkläre welche Rolle Ungehorsam in der heutigen Forschung spielt
Positiv betrachtet:
Immerhin 35% der Pbn im Milgram-Experiment brachen vorher ab, fast alle sprachen zumindest davon abzubrechen; allen war die Ausführung der Befehle unangenehm
Forschung wendet sich mittlerweile eher den Voraussetzungen von Ungehorsam zu
Whistle blowing / Voice behavior
Ungehorsam zur Beendigung ethisch fragwürdiger Zustände;
Mit starken negativen sozialen (und rechtlichen) Konsequenzen für den Whistleblower verbunden
Gehe genauer auf das Motiv von Schutz und Trost ein
Sozialpsychologische Studie von Stanley Schachter (1959, Experiment 1)
Hälfte der Versuchsteilnehmerinnen wurde eine bedrohliche Situation angekündigt (schmerzhafter Elektroschock), der anderen Hälfte eine unbedrohliche Situation (leichter Elektroschock)
Versuchsteilnehmerinnen sollten angeben, ob sie lieber alleine oder in der Gesellschaft anderer Versuchsteilnehmerinnen warten wollten
Bedrohliche Situation: 63% gaben an lieber in Gesellschaft warten zu wollen Unbedrohliche Situation: 33% gaben an lieber in Gesellschaft warten zu wollen
Misery loves company: Anwesenheit anderer als Schutz und Trost
Gehe genauer auf das Motiv der sozialen Vergleiche ein
Schachter (1959, Experiment 2): Welche Art von Gesellschaft bevorzugen wir? Bedrohliche Situation aus Experiment 1
Der Hälfte der Versuchsteilnehmerinnen wurde gesagt, dass sie mit einer anderen Versuchsteilnehmerin warten könnten, der anderen Hälfte, dass sie mit einer unbeteiligten Person warten könnten
Wollen die Probandinnen lieber alleine oder in Gesellschaft warten?
Starke Präferenz in Gesellschaft zu warten nur, wenn andere Person „Leidensgenossin“ war
misery does not love just any kind of company, it loves miserable company
Weil wir die Person nur als Informationsquelle nutzen können, wenn sie in der gleichen Situation steckt. Dann können wir Verhaltensweisen ableiten (hat die Person Angst zb?)
Erkläre das Bedürfnis nach Anschluss und erkläre ob Menschen von Natur aus sozial sind und ob Menschen immer in Gesellschaft sein wollen
Affiliation: Menschen haben eine starke Tendenz die Gesellschaft anderer zu suchen (z.B. sich Gruppen oder Vereinen anzuschließen)
Anschlussmotiv (need to belong) eines der drei zentralen Motive in der Motivtheorie von McCelland (1961)
“the need to belong is a powerful, fundamental, and extremely pervasive motivation” (Baumeister & Leary, 1995)
Mensch ist ein extrem soziales Tier (sozialer als fast alle anderen Tiere), aber warum?
soziale Vergleiche,
Trost und Schutz
Sind Menschen von Natur aus sozial?
Beobachtungsstudie von Latané & Bidwell (1977): Wie viel Zeit verbringen Menschen in Gesellschaft anderer?
Beobachtungen an zwei Universitätscampus (N = 6300): 60% befanden sich in Gesellschaft anderer
Wollen Menschen immer in „Gesellschaft“ sein?
Latané & Werner (1978): Laborratten und Affiliation
Isolation führt zu verstärktes affiliatives Verhalten
Ständiger Kontakt führt zu isolierendes Verhalten
O‘Connor & Rosenblood (1996): Menschen und Affiliation
Experience sampling: gegenwärtig allein / in Gesellschaft
Frage was gewollt (zukünftig): allein / in Gesellschaft
Menschen regulieren das Bedürfnis nach Nähe (social affiliation model)
Also insgesamt das gleiche Bild, wie bei Ratten
Erkläre das Social Affiliation Model von (óconnor&rosenblood von 1996)
Affiliation als Trieb, also ein Homöostatisches Modell
es gibt einen Tirebdruck, der aufgebaut wird, bis er befriedigt wird. Danach baut er sich wieder ab
Menschen suchen nach einer für sie optimalen Bandbreite sozialer Kontakte
Annahme einer evolutionspsychologischen Basis: Affiliation steigert die Überlebenschancen des Individuums
Menschen suchen v.a. dann Kontakt zu anderen, wenn sie sich in stressreichen und belastenden Situationen befinden (tend-and-befriend theory; Taylor et al., 2000: Schutz und informationaler sozialer Einfluss)
befreiendes Verhalten
Affiliation insbesondere in Reaktion auf Bedrohungen
Kann unser Affiliationstrieb aufgrund von sozialem Auschluss nicht befriedigt werden, hat das negative Konsequenzen. Erkläre zunächst einmal was sozialer Ausschluss bedeutet und welche Konsequenzen er hat. Gehe dabei auch auf das KKK wont legt me Play experiment ein
Sozialer Ausschluss (Ostracism) führt zu unmittelbaren starken negative Konsequenzen für das Wohlbefinden (z.B. verringerter Selbstwert, starkes arousal, schlechte Stimmung)
Verletzung des Bedürfnisses nach Zugehörigkeit
Oft reichen schon vergleichsweise schwache Formen von Ausschluss
Cyberball paradigm (Williams, Cheung & Choi, 2000)
Eine VP ist mit 2 anderen VPS im Experiment und sollen online ein Ballspiel spielen. Heirbei klicken sie auf eine andere Person und werfen ihnen so den Ball zu
2 Gruppen: bei der einen wird die VP ausgeschlossen, bei der anderen nicht
Also obwohl man die Perosn nicht kennt und auch nicht wiedersieht vermittelt einem sozialer Ausschluss ein enorm negatives Gefühl
The KKK wońt let me Play
Gonsalkorale & Williams (2007): Wann (und von wem) schmerzt sozialer Ausschluss besonders
N = 98 Student*innen
2 (Ausschluss vs Inklusion) x 3 (ingroup Mitglieder, Mitglieder einer rivalisierenden Gruppe, Mitglieder einer verachteten Gruppe)
between-subjects Design
Cyberball paradigm
Erkläre die Folgen eines sozialen Ausschlusses durch nicht- soziale Akteure
Zadro, Williams & Richardson (2004): „Sozialer“ Ausschluss durch Computer
Experiment 1: Manipulation „echte“ Spieler versus computergesteuerte Spieler
nahezu identische Konsequenzen für Wohlbefinden
Experiment 2: zusätzliche Manipulation der Intentionalität: Spieler/Computer konnten selbst „entscheiden“ versus Verhalten wurde vorgegeben
Hinweisreize für drohende Ausgrenzung offenbar extrem relevant und werden hochgradig automatisiert und schnell verarbeitet
Erklärung: sozialer Ausschluss führte früher zum Tod, da der Mensch alleine nicht lebensfähig war. Dieser evolutionäre Schutz ist extrem verankert
Wir gehen nun auf die chronischen Folgen von sozialem Ausschluss ein. Nenne die chronischen folgen und erkläre sie kurz
Isolation
Isolation = Objektives Fehlen sozialer Kontakte (Anzahl/ Häufigkeit)
Schiffbrüchige / Isolationshäftlinge berichten über Depressionen, Halluzinationen und die Neigung, laut mit sich selbst oder Tieren oder Gegenständen zu sprechen
Experimentelle Untersuchungen,
z.B. Schachter (1959): Wie lange erdulden Menschen Isolation?
Einsamkeit
Eine komplexe affektive Reaktion, die auf wahrgenommene Defizite bezüglich der Anzahl und Beschaffenheit der eigenen sozialen Beziehungen begründet ist
Komponenten: Verzweiflung, Depression, ungeduldige Langeweile, Selbstabwertung
Erhöhte Mortalitätsraten:
Mehr Suizide (Durkheim, 1897)
Kardiovaskuläre Vorfälle (House, Landis & Umberson, 1988)
Erkläre was Attraktion ist. Gehe dabei auch auf das ABC der Sozialpsychologie ein. Erkläre auch welche Merkmale eines Gesichtes als attraktiv eingestuft werden
Vorhandensein positiver Einstellungen gegenüber einer anderen Person
Einstellungen haben drei Komponenten [vgl. Vorlesung zu Einstellungen]:
kognitiv (hier: z.B. Annahme was diese Person alles tolles kann)
affektiv (hier: z.B. Schmetterlinge im Bauch)
konativ (hier: z.B. Einladung zu einem Date),(das was man daraus macht)
Kultureller „Konsens“ über Attraktivität , relativ hohe interpersonelle Übereinstimmungen innerhalb einer Kultur in der Wahrnehmung von Attraktivität [vgl. Vorlesung zu Personenwahrnehmung]
Offenbar nicht allein sozial gelerntes Wissen: Kleinkinder (3-6 Monate) unterscheiden zwischen Gesichtern, die von Erwachsenen als attraktiv bzw. unattraktiv eingeschätzt werden (Langlois, Ritter, Roggman, & Vaughn, 1991)
Merkmale als attraktiv bewerteter Gesichter:
Vorliebe für durchschnittliche (prototypische) Gesichter, sind auch meistens symmetrisch
Symmetrische Gesichter
Kindchenschema (v.a. bei weiblichen Gesichtern - kleine Nase, große Augen, kleines Kinn, hohe Wagenknochen, glatte Haut)
Reifemerkmale (v.a. bei männlichen Gesichtern - markante Wangenknochen, schmale Wangen, großer Kiefer)
Evolutionspsychologische Interpretation: Physische Merkmale als Hormonmarker (Korrelationen mit Östrogen und Testosteron)
Erkläre was die Einstellungsähnlichkeit über Attraktivität aussagt und nenne auch mögliche Ursachen dafür
Klassisches Untersuchungsparadigma "attraction paradigm" von Byrne (1971):
Vpn füllen einen Einstellungsfragebogen aus
Einige Wochen später erhalten sie einen Einstellungsfragebogen, der angeblich von einer anderen Person stammt
UV: Variation der Einstellungsähnlichkeit: Der Fragebogen war unterschiedlich auf den Fragebogen der VPn abgestimmt
Vpn bewerten Sympathie, Intelligenz, Kenntnisstand, Moral und Anpassung des Fremden beurteilt werden
Mögliche Erklärung:
Verknüpfung der anderen Person mit der unmittelbar positiven Reaktion auf Bestätigung (d.h. es resultiert ein positiver Affekt, wenn man hört, dass jemand ähnliche Einstellungen hat; vgl. soziale Validierung)
Einstellungsähnlichkeit als „self esteem boost“
Einschränkungen:
Einstellungsähnlichkeit hat vor allem bei subjektiv besonders wichtigen Einstellungen einen Effekt
Komplementarität: z.B. Dominante Menschen interagieren lieber mit submissiven Menschen als mit anderen dominanten Menschen (Dryer & Horowitz, 1997)
Ähnlichkeit v.a. zu Beginn einer Beziehung bedeutsam, mit zunehmender Dauer der Beziehung wird aber Komplementarität immer wichtiger
Nenne ale Determinanten zum Thema Attraktion
einstellungsähnlichkeit
Reziproke Zuneigung
Kontexteffect
Erkläre den Determinator der reziproken Zuneigung
Eine wichtige Determinante, ob wir eine Person mögen, ist unsere Annahme, wie sehr uns diese Person selbst mag. Wir finden eher Menschen attraktiv, von denen wir annehmen, dass diese uns ebenfalls attraktiv finden (Newcomb, 1956: attraction breeds attraction; Luo & Zhang, 2009)
Selbst-erfüllende Prophezeiung (Curtis & Miller, 1986)
Moderator: Selbstkonzept
Positives/moderates Selbstkonzept: Reaktionen wir oben beschrieben
Negatives Selbstkonzept: reagieren kaum auf Zuneigung durch andere oder bevorzugen sogar Kontakt mit Person, die ihnen kritisch gegenüber steht (Swann et al., 1992)
Hier haben wir Gewissheit ob uns jemand mag oder nicht, aber was ist bei Ungewissheit?)
Withchurch et al. (2011): Facebookprofile von 47 Studentinnen wurden (angeblich) von Männern beurteilt
Anschließend sollen sie Attraktivität von vier Männern beurteilen
UV: Den Frauen wurde suggeriert, dass diese Männer sie (a) von allen Frauen am besten fanden, (b) durchschnittlich beurteilt hatten oder (c) sie am besten oder durchschnittlich beurteilt hatten
Ergebnis: Mehr Interesse an den Männern, die sie positiv beurteilt hatten, als an den Männern, die sie nur durchschnittlich bewertet hatten (Reziprozität)
Beste Beurteilung der Männer, bei denen sie sich nicht sicher sein konnten, wie diese sie beurteilt hatten( pleasures of uncertainty)
Erkläre Kontexteffekte und wie sie mit fehlattribution zusammenhängen
Fehlattribution von Arousal
arousal= psychophysiologische Erregung, Hauptfrage ist Arousal Folge oder Signal (was kommt zuerst?)
Dutton & Aron (1974): Wird die Attraktivität einer Frau von Männern höher eingeschätzt, wenn sie ihr in einem Zustand der Furcht/hohes arousal begegnen?
N = 85 männliche Passanten
Quasi-Experimentelle UV: schwankende Hängebrücke vs. solide Holzbrücke Experimentelle UV: männliche VL vs. weibliche VL
AVn:
1. Sexuelle Inhalte in Thematic Appercetion Test (TAT)
2. Kontaktaufnahme mit Versuchsleiter/in (wer nimmt einen Notizzettel mit Telefonnummer mit und meldet sich)
Tatsächlich Fehlattribution von Arousal?
Alternativerklärung 1: Hängebrücken sind sexuell stimulierend
Keine signifikanten Effekte bei männlichen VL, also nicht arousal per se, sondern Attribution des arousal
Alternativerklärung 2: Selbstselektion
Studie 2 Kontrollgruppe auch über die Hängebrücke gegangen, aber 10 Minuten Erholungsphase
Alternativerklärung 3: Attribution „lady in distress“
Studie 3 Replikation im Labor (warten auf Elektroschocks)
Erkläre was Kontexteffekte sind
Wahrnehmung von Attraktivität situativ geprägt
z.B. eigener Beziehungsstatus: Menschen in langjährigen (heterosexuellen) Beziehungen schätzen gegengeschlechtliche Personen weniger attraktiv ein als Singles (Simpson, Gangestad, & Lerma, 1990)
dissonanzreaktion (kognitive Dissonanz, da viele attraktive Menschen)
Abwertung der Attraktivität zur Self justification
Sperrstundeneffekt (Pennebaker et al. 1979): Attraktivitätsratings in Bars steigern sich mit zunehmender Uhrzeit (und Alkoholpegel)
Erkläre den Halo Effekt in Verbindung mit Attraktivität (Beispiele)
Halo Effekt für physische Attraktivität gut belegt [vgl. Vorlesung zu sozialer Wahrnehmung]
Stereotyp: „Was schön ist, ist auch gut“
Attraktiveren Menschen werden bevorzugt sozial erwünschte Eigenschaften zugeschrieben:
interessanT, kompetent, unabhängig, ehrlich, beruflicher Erfolg, Lebensglück, interpersonale Kompetenz, Sexuelle Leidenschaft,…
Lehrer beurteilen attraktive Schüler als intelligenter und geben ihnen bessere Noten (Clifford & Walster, 1973)
Attraktive Menschen bekommen bei einer Spendensammlung mehr Geld (Chaiken, 1979)
Attraktivität korreliert mit Jahreseinkommen: jeder zusätzliche Punkt auf einer Attraktivitätsskala (1 bis 5) ist mit einem durchschnittlichen Zuwachs von mehr als 2000 Dollar verbunden (Frieze, Olson, & Russell, 1991)
Richter neigen dazu, attraktiven Menschen geringere Strafen zu geben (Downs & Lyons, 1991)
Attraktive Babys erfahren mehr Fürsorge durch Mütter (Langlois, Ritter, Casey, & Sawin, 1995) und Krankenschwestern (Badr & Abdallah, 2001)
Erkläre den Faktor der räumlichen Nähe in Verbindung mit Freundschaft
Wie beeinflusst räumliche Nähe die Entwicklung von Freundschaften?
Festinger, Schachter & Back (1950): Untersuchung in einem Wohnheimkomplex am Massachusetts Institute of Technology (MIT)
Apartments wurden nach Zufall zugewiesen (Warteliste); vor Einzug kaum Kontakt der Bewohner untereinander
Quasi-UV: Lage des Appartements
AV: Forscher baten die Bewohner, ihnen ihre 3 besten Freunde innerhalb des gesamten Wohnheims zu nennen
Freundschaften entwickeln sich vor allem Personen, die sich oft treffen bzw. dicht aneinander wohnen (propinquity effect)
65% der Freunde wohnen im selben Gebäude
Mehr Freundschaften im selben Stockwerk, Mehr Freundschaften zwischen Bewohnern benachbarter Appartements
Funktionale Distanz entscheidend
propinquity effect und Funktionale Distanz
Mögliche Erklärungen:
Geringere Hürden zur Kontaktaufnahme,
Mehr Informationen (nicht nur mehr Freundschaft, sondern auch mehr Feindschaft)
Mere exposure effect
Erkläre was der Mere Exposure Effect aussagt
Mere exposure-Effekt (Zajonc, 1968)
Die bloße Darbietung eines Reizes (genauer: die Häufigkeit der Darbietung) beeinflusst die Einstellung zu diesem Reiz
Vpn beurteilen 12 unterschiedliche chinesische Symbole, jedes Symbol wurde entweder zuvor 25mal, 10mal, 5mal, 2mal, 1mal oder überhaupt nicht gezeigt
Rating der Einstellung ggü. den Schriftzeichen
Moreland & Beach (1992): Mere exposure effect bei Personenwahrnehmung
Vier Studentinnen (Konföderierte) nahmen unterschiedlich häufig an einer Vorlesung teil (0, 5, 10, 15 mal)
Am Ende des Semesters Attrakttionsratings der Fotos der vier Konföderierten (N = 130)
Linearer Trend zw. Darbietungshäufigkeit und wahrgenommener Attraktion (z.B. als Freundin)
Später hat sich gezeigt:
Nähe polarisiert generell die affektive Qualität der Bekanntschaft, d.h. Nähe führt sowohl zu mehr Freundschaften als auch zu mehr Feindschaften
Erkläre im Bezug auf die Altruismus Egoismus Debatte die zwei Erklärungen die es gibt, wegen denen wir helfen
Egoistisch motiviertes Hilfeverhalten: Helfen um eine Gegenleistung zu erhalten, z.B.
Belohnung
Anerkennung
Self-esteem boost
Hilfe in der Zukunft
Altruistisch motiviertes Hilfeverhalten: Helfen ohne einen eigenen Nutzen oder Vorteil daraus zu ziehen; Ziel einer anderen Person zu nützen
Erkläre die Theorie des Hilfeverhaltens “Kin Selection”
Hamiltons Rule: Verwandschaftskoeffizient; Genetische Übereinstimmung
Potenzielle Helfer differenzieren ihr Engagement nach dem Verwandtschaftsgrad zwischen ihnen und dem Hilfeempfänger
Hilfsbereitschaft nimmt mit dem Verwandtschaftsgrad zu (z.B. mehr Kooperation unter monozygoten Zwillingen im Vergleich zu dizygoten Zwillingen im Prisoner ́s Dilemma; Segal & Hershberger, 1999)
Prosoziales Verhalten gegenüber Verwandten erhöht die indirekte Fitness und somit die Gesamtfitness (Weitergabe eigener Gene)
Verwandtschaftsgrade:
Eineiige Zwillinge: 1.0
Eltern & Geschwister: 0.5
Großeltern, Tanten & Onkel, Nichten & Neffen: 0.25 Urgroßeltern & Cousins: 0.125 (Haldanes acht Cousins)
Burnstein et al. (1994):
In Alltagssituationen würden Menschen v.a. denen helfen, die es am meisten benötigen (ungeachtet des Verwandtschaftsgrads)
In lebensbedrohlichen Situationen (z.B. Naturkatastrophen) korreliert das Ausmaß der Hilfsbereitschaft mit dem Verwandtschaftsgrad
Problem: Vignettenstudien sagen nur etwas über hypothetisches Verhalten / Verhaltensbereitschaft. Zusammenhang mit tatsächlichem Verhalten fraglich (z.B. Illusion of Courage, van Boven et al., 2005)
Menschen sind schlecht darin ihr Verhalten selbst einzuschätzen
Erkläre die Theorie des Reziproken Altruismus von (Trivers,1971)
Hilfe gegenüber Nichtverwandten erhöht die Fitnesskosten. Wie lässt sich Hilfe gegenüber Nichtverwandten erklären? (Disfunktionales Verhalten)
Reziprozitätsnorm:
„Wie Du mir so ich Dir“: Menschen sollen denen helfen, die ihnen geholfen haben Menschen sollen diejenigen nicht schaden, die ihnen geholfen haben
Führt zur Erwartung, dass die gezeigte Hilfeleistung zu einem späteren Zeitpunkt erwidert wird
Soziales Austausch Modell
Was sagt die Empathie altruismus Hypothese aus?
wann tritt welches Motiv in Kraft
Menschen zeigen dann altruistisch motiviertes Hilfeverhalten (d.h. Hilfeverhalten ohne auf die eigenen Vorteile zu achten), wenn sie Empathie gegenüber der Person in Not empfinden
Empathie umfasst zwei zentrale Komponenten (Davis, 1983):
man kann sich in die notleidende Person hineinversetzen und deren Lage verstehen (perspective taking)
Nachvollziehen / „mitfühlen“ der Gefühle dieser Person (empathic concern)
v.a. empathic concern motiviert altruistische Handlungen
Später: Unterscheidung in dispositionale Empathie, i.S. eines traits (vgl. persönliche Faktoren) und situative Empathie, i.S. eines states
Elaine Experiment (siehe Seite 8 Vorlesung 11)
Erkläre die Bedeutung von Attributionsprozessen in Verbindung mit der Entscheidung für oder gegen Hilfeleistung
Bei der Entscheidung für oder gegen eine Hilfeleistung spielen zudem Attributionsprozesse eine zentrale Rolle
External-unkontrollierbare Ursachenzuschreibung: Notlage ist durch äußere Umstände entstanden, die außerhalb der Kontrolle der betroffenen Person lagen (Opfer der Umstände)
Internal-kontrollierbare Ursachenzuschreibung: Notlage ist Konsequenz freiwilligen Verhalten, freier Entscheidungen der betroffenen Person (Opfer ist für Notlage verantwortlich)
Geringere Hilfsbereitschaft bei internal-kontrollierbarer Attribution
Bei external-unkontrollierbarer Ursachenzuschreibung steigt die Hilfsbereitschaft, z.B. Hilfe für Menschen die „unverschuldet in Not geraten sind“ (z.B. Hans Rosenthal-Stiftung)
Erkläre was das Just world belief aussagt
Just world belief (Lerner, 1980): Verstärkte Neigung zu internal- kontrollierbarer Attribution mit entsprechenden Konsequenzen für Hilfeleistung
Annahme das jeder bekommt, was er verdient, dass das Universum die moralisch angemessene Konsequenz für jedes Verhalten bereithält
Entspringt Wunsch nach Kontrollierbarkeit der Welt und unterstützt Selbstrechtfertigungsprozesse
kognitive dissonanz wird ausgelöst, da wir ja eigentlich der Ansicht sind, dass wir gute Menschen sind die helfen. Um diese dissonanz zu lösen wird hier dispositional attribuiert Jeder bekommt was er verdient
Spielt bspw. beim victim blaming (Täter-Opfer-Umkehr) eine Rolle
gewissen Selbstschuld bei Vergewaligungen
Wir befinden uns nun im Bereich von spontanem Hilfeverhalten. Erkläre in diesem Zusammenhang was der Bystander Effekt ist. Gehe dabei auch auf die 5 Schirtte zur Hilfeleistung ein
Theorie des nicht reagierenden Zuschauers (Bystander Effekt) von John Darley und Bibb Latané (1968)
Paradoxes Phänomen: Je größer die Anzahl der Zuschauer, die einen Notfall beobachten, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer von diesen Zuschauern eingreift
Klassische Studie von Darley & Latané (1968): Wahrscheinlichkeit von Hilfeverhalten in Abhängigkeit der Anwesenheit anderer Personen
N = 72 Student*innen
Vpn wurden einzeln in einen kleinen Raum gesetzt und sollten via Intercom reden
Während der Diskussion erlitt eine Person einen epileptischen Anfall Einfaktorielles between-subject Design: Gruppengröße = 2 vs 3 vs 6 AVn: Helfen (ja/nein); Zeit bis zur Hilfe
Nenne die 5 Schirtte zur Hilfeleistung nach Latané & Darley
Nach Latane & Darley (1970) müssen fünf Schritte erfolgreich durchlaufen werden, damit einer Person in Not geholfen wird:
Ereignis bemerken
Ereignis als Notfall interpretieren
Verantwortung übernehmen
Angemessenes hilfeverhalten kennen
Entscheiden zu helfen
Erkläre die Prozesse die vermutlich hinter dem Bystander Effekt liegen und wo sie bei dem 5 Schirtte Modell greifen
Pluralistische Ignoranz: (informationaler Einfluss): Zögern als erste Reaktionen; Gegenseitige Verhaltensmodelle: passives Verhalten anderer als Informationsquelle zur Deutung der Situation (als ungefährlich)
alle schauen sich um und sehen das sich die anderen auch nur umschauen, wodurch das Ereigniss nicht als Notfall interpretiert wird
Verantwortungsdiffusion: (normativer Einfluss): passives Verhalten der anderen als Vorbild vermeintlich situationsadäquaten Verhaltens; Individuelle wahrgenommene Verantwortlichkeit sinkt mit zunehmender Zahl anwesender Personen
man fühlt sich selbst also nicht verantwortlich
Bewertungsangst: Angst vor negativer Bewertung durch die anderen Anwesenden (potentielle Beurteiler); besonders bei geringer wahrgenommener Kompetenz
man setzt sein Eingreifen nicht um, da man Angst hat etwas falsch zu machen
Erkläe die Beduetung von Zeitdruck auf das Hilfeverhalten
Darley & Batson (1973): Welchen Einfluss hat Zeitdruck auf Hilfeverhalten?
Studenten eines Priesterseminars (n = 40) nahmen an einer Studie zur religiösen Ausbildung und zu Merkmalen des Priesterberufs teil
Zweifaktorielles between-subject Design: 3 (Hoher vs. mittlerer vs. geringer Zeitdruck) x 2 (Salienz Hilfsbereitschaft: hoch vs gering)
salient durch Samariter - Geschichte
Die Teilnehmer mussten für den 2. Teil des Experiments das Gebäude wechseln. Auf dem Weg trafen die Teilnehmer auf eine am Boden liegende Person, die hustete und stöhnte
AV: Helfen (ja / nein)
Erkläre Gewalt und Hilfeverhalten
Bei gewalthaltigen Notsituationen zeigt sich der Bystander Effekt nicht, oder kehrt sich um: Wahrscheinlichkeit, dass jemand eingreift steigt mit zunehmender Anzahl anwesender Personen und zunehmender Gefahr
z.B. inszenierter Vergewaltigungsversuch (Harari, Harari, & White, 1985)umgekehrter Bystander Effekt; insbesondere direkte Hilfe
Höhere Eingreifenswahrscheinlichkeit bei Kneipenschlägereien, wenn Aggression (1) besonders stark (2) zweiseitig (3) nur Männer involviert (4) Teilnehmer betrunkener (Parks, Osgood, Felson, Wells & Graham, 2013)
es wird also eher eingegriffen, wenn es richtig gefährlich ist
Schwächerer Bystandereffekt bei
Gefährlichen Situationen
Anwesenheit eines Täters
Physischen Kosten
Schnellere und eindeutigere Klassifikation der Situation als Notsituation
Höhere Kosten für nicht-Helfen (Schaden des Opfers)höhere Akzeptanz für Kosten des Helfens
Erklärung über Arousal (schnelleres Erkennen der Notsituation und höheres Arousal das es zu reduzieren gilt)
Erkläre die drei Modelle, die es im Zusammenhang zwischen Stimmung und Hilfeverhalten gibt
Costello Reward Model
Beobachtung des Leidens anderer führt zu einer Erhöhung des Erregungsniveaus (Arousal)
Der Beobachter ist bemüht, diesen aversiven Spannungszustand zu reduzieren
Es werden bevorzugt Handlungen gewählt, die die Erregung schnell, vollständig und effizient neutralisieren (Kosten-Nutzen-Abwägungen)
passiert man schnellsten durch helfen
Unter bestimmten Umständen kann ein Beobachter impulsiv und irrational reagieren (impulsives Helfen)
deswegen heißt es im Flugzeug “erst sich selbst helfen und dann den anderen”
Nach dem Ende des Vorfalls nimmt das Erregungsniveau kontinuierlich ab, unabhängig davon, ob dem Opfer geholfen wurde oder nicht
Negative State Relief Hypothese
Prosoziales Verhalten ist eine Strategie zur Bewältigung negativer Emotionen
Negative Stimmung erhöht die Hilfewahrscheinlichkeit (ggü neutraler Stimmung)
Ist es möglich, auf anderen Wegen eine Stimmungsverbesserung zu erzielen, sinkt die Hilfsbereitschaft
Die negative Stimmung muss nicht durch die Situation des Hilfsbedürftigen ausgelöst worden sein (z.B. Harris et al., 1975 – größere Spendenbereitschaft vor der Beichte als danach)
Mood amintainance Hypothese
Hilfe kann aus dem Motiv heraus erfolgen, eine momentan positive Stimmung aufrechtzuerhalten
Positive Stimmung erhöht die Hilfewahrscheinlichkeit (ggü neutraler Stimmung)
Antizipation der emotionalen Konsequenzen des Helfens versus nicht-Helfens
Im Falle des nicht-Helfens werden Schuldgefühle antizipiert, die die positiveStimmung bedrohen
Droht die Hilfehandlung allerdings, die positive Stimmung zu verderben, sinkt die Hilfsbereitschaft (Shaffer & Graziano, 1983)
Insgesamt: Stimmungseffekte sind relativ kurzlebig (Isen, Clark & Schwartz, 1976)
Wir kommen nun zu den interindividuellen Unterschiede. Erkläre hier den Begriff des prosozialen Persönlichkeit
“Klassische“ Hilfeverhaltensforschung (1960er/70er) zeigt starke situative Faktoren
Persönliche Merkmale, Werte und Einstellungen spielen vermeintlich untergeordnete Rolle (vgl. Darley & Batson, 1973)
Befund könnte Artefakt der Forschung sein, die primär einmalige, akute Notsituationen von Fremden untersucht (Penner, 2002)
Einmaliges Helfen ist eher situationsbedingt; langfristiges Engagement ist eher von Persönlichkeit beeinflusst (Walker, Frimer & Dunlop, 2010)
Prosoziale Persönlichkeit: Überdauernde Tendenz Rechte und Wohl Anderer zu berücksichtigen, Anteilnahme und Empathie zu empfinden und so zu handeln, dass es den anderen nutzt (Penner & Finkelstein, 1998)
Korrelate mit prosozialen Verhaltensweisen, z.B. Mentoring für Kollegen, Hilfe im Alltag, Bereitschaft für Blut- und Organspenden
Erkläre die Geschlchtesunterschiede in Bezug auf das Hilfeverhalten
Überblicksartikel von Alice Eagly (2009):
Männer helfen eher in Notsituationen
entsprechend Rollenerwartung: beschützend,heldenhaft, ritterlich...
Frauen helfen eher im Alltag und über längere Zeiträume hinweg
entsprechend Rollenerwartung: versorgend, behütend, fürsorglich...
NEnne Situative, sowie persönliche Faktoren die zu Hilfeverhalten führen
Situative Faktoren:
Bitte um Hilfe (67% wurden gefragt, ob Sie helfen)
Kontakt (jüdische Freunde/Arbeitgeber) [vgl. Kontakthypothese]
Persönliche Faktoren:
Keine demographischen Unterschiede zw Helfern und nicht Helfern ( beispielsweise Alter)
Sozialisation
Wertvorstellungen; Normen der Gerechtigkeit und Gleichheit
Persönliche Verantwortung
Dispositionelle Empathie
Internale Kontrollüberzeugung
Der Einfluss dieser Persönlichkeitsfaktoren zeigt sich v.a. dann, wenn der situative Druck zu helfen schwach ist und die Kosten des Helfens hoch sind
Erläutere die evolutionspsychologische Perspektive von Hilfeverhalten
Warnecken & Thomasselo (2006, Science): Altruismus bei Kleinkindern und Schimpansen
Altruistisches Verhalten zeigt sich bereits sehr früh (14-18 Monate)
Altruistisches Verhalten setzt Verständnis der Ziele der hilfsbedürftigen Person voraus (perspective taking), sowie die Bereitschaft ohne Gegenleistung zu helfen (empathic concern)
Altruistisches Verhalten ist (in weniger ausgeprägter und weniger robuster Form) auch bei Schimpansen zu beobachten
Fasse die situativen Determinanten für Hilfeverhalten zusammen
Bedrohlichkeit
Stimmung
Zeitdruck
Anwesenheit Anderer
Erkläre wie sich Hilfeverhalten in lebensbedrohlichen Notsituationen zeigt
Analyse von Hilfeverhalten versus egoistischem Verhalten nach Bombenanschlägen und Katastrophen in Fußballstadien, Musikfestivals etc. Drury et al. 2009; Drury & Reicher, 2010
Konsistentes Muster:
Betroffene entwickeln Zusammengehörigkeitsgefühl [vgl. Social Identity Approach]
Geteilte soziale Identität begünstigt gegenseitige Hilfe
Soziale Normen und Werte auch in vielen Notsituationen erstaunlich stabil oder zumindest wieder schnell hergestellt
Was sagt das Rationalitätsprinzip aus?
Rationalität = formales Prinzip der Entscheidungslogik
Vorraussetzungen
Setzt Kenntnis der Entscheidungsalternativen voraus
Setzt eine Präferenzhierarchie voraus
Menschen haben Präferenzen und wählen anhand dieser die für sie optimale Alternative
Rationalität meint die Konsistenz der gewählten Alternativen zur Präferenzhierarchie
Übergeordnetes Ziel ist Nutzenmaximierung
Wird als Ziel menschlichen Handelns vorausgesetzt
Kosten-Nutzen Überlegungen: Wahl derjenigen Alternative mit dem höchsten subjektiven Gewinn, bei gleichzeitig geringsten Kosten (unter Berücksichtigung von Eintrittswahrscheinlichkeiten)
Orientierung am egoistischen Gewinn
Was ist der Homo oeconomicus?
Klassisches ökonomisches Menschenbild, entworfen von britischen Ökonomen Mitte 18. – Mitte 19. Jhd (z.B. Adam Smith, John Stuart Mill)
Individuum möchte begrenzte Ressourcen (Zeit, Geld, Arbeitskraft) gezielt einsetzen um einen größtmöglichen egoistischen Nutzen zu realisieren
Nutzenmaximierung als oberste Verhaltensmaxime, also rationales Verhalten
“verantwortungsscheu” und ressourcenschonend (Arbeit als Kosten); Nur durch externale (monetäre) Anreize motivierbar; Vollkommen zweckrational
Implikation für die Sozialpsyhologie: Kooperation sollte es nur bei individuellem Nutzen geben [vgl. Vorlesung Hilfeverhalten]
Welche zwei Theorien zur Nutzenmaximierung gibt es?
SEU Theorie
Prospekt theory
Erläutere die SEU Theorie genauer
Rationales Entscheidungsmodell in der Verhaltensökonomik
Rationaler Entscheider wählt diejenige Option mit dem höchsten
subjektiv erwarteten Nutzen (subjectively expected utility)
Subjektiv erwarteter Nutzen (Erwartungswert): Nutzenfunktion =
Wert × Eintrittswahrscheinlichkeit einer Konsequenz
Erwartungswert gibt den mittleren payoff an, der sich bei unendlichen Wiederholungen der Auswahl einstellen würde
Beispiel: Option 1= 10 euro mit 99% Sicherheit Option 2= 20 euro mit 51% Sicherheit?
nach der SEU Theorie müsste sich die meisten Menschen für Option 2 entscheiden, da hier der höchste Erwartungswert ist. Dies ist allerdings nicht zu 100%
Führt uns zu der Frage warum diese Rationalitätsannahmen verletzt werden
Erkläre wie es zu Verletzungen der Rationalitätsannahmen kommt
Prosoziales und v.a. alturistisches Verhalten (z.B. Spenden)
Erhöhung des Gesamtpayoffs Zulasten des individuellen payoffs (Social Value Orientation)
ich verzichte als auf etwas, damit das Gemeinwohl profitiert
Irrationale Überbewertung starker Konsequenzen
Option 2 1000euro mit 1% Sicherheit =irrational
Irrationale Überbewertung hoher Wahrscheinlichkeiten (Sicherheitseffekt)
wählen von Option 1
Was ist die Prospekt Theory von Kahneman & Tversky aus dem Jahr 1979
Wichtigste Weiterentwicklung der SEU-Theorie, nach zahlreichen Verletzungen der postulierten Annahmen (z.B. risikoaverses Verhalten, prosoziales Verhalten)
Gewinne und Verluste werden relativ zu einem subjektiven Referenzpunkt (z.B. derzeitiges Vermögen) betrachtet und bewertet:
Bsp.: Der Nutzen eines Gewinns von 10€ unterscheidet sich erheblich bei einem derzeitigen Vermögen von 0€ vs. 1.000.000€
Wie bei SEU Theorie sind Konsequenzen und Eintrittswahrscheinlich- keiten zentrale Determinanten für Entscheidungen, aber werden anhand des Referenzpunktes in subjektive Größen „übersetzt“ (Wertfunktion)
Erkläre was Framing Effekte sind und wie sie funktionieren
Variationen der Präsentation eines Entscheidungsproblems (Framing) beeinflussen Entscheidungsverhalten (v. a. aufgrund von Veränderungen des Referenzpunktes)
Loss frame: Mögliche Konsequenzen werden als Verluste repräsentiertMenschen verhalten sich tendenziell risikoaffiner (weil sie sich subjektiv im Verlustbereich der Wertfunktion bewegen)
Gain frame: Mögliche Konsequenzen werden als Gewinne repräsentiertMenschen verhalten sich tendenziell risikoaverser (weil sie sich subjektiv im Gewinnbereich der Wertfunktion bewegen)
Erkläre was der Begriff der Fairness aussagt, gehe dabei auch auf die Equity theory von Adams ein
Oft bewerten wir mögliche Gewinne und Verluste nicht für sich betrachtet, sondern im sozialen Vergleich
Es wird vergleichen was andere Personen für die gleichen Anstrengungen für Belohnungen bekommen
Implikationen für Arbeitszufriedenheit/wahrgenommene Lohngerechtigkeit: Zuvor als angemessene Belohnung kann dadurch plötzlich als unfair erscheinen (z.B. Debatte um Offenlegung von Gehältern)
Equity theory:
WIr kommen nun zum Thema Kooperation. Nenne zwei Kooperationsspiele die wir kennengelernt haben
prisoner´s Dilemma
Public Golds Game
Erläutere das Prisoners Dilemma
Situationen in denen individuelle rationale Entscheidungen zu einem kollektiv schlechterem Ergebnis führen
Defektion (statt Kooperation) ist die dominante Strategie im Prisoners Dilemma
Verhalten des anderen Akteurs muss antizipiert werden, verhält dieser sich potentiell rational sollte ich selbst dies auch tun
ein kollektiv (und individuell) besseres Ergebnis kann so nicht realisiert werden
Entscheidung für Kooperation (statt Defektion) als Maß für Vertrauen
Einmalige (one-shot) vs. wiederholte Spiele (multiple rounds) One-shot:
Verhalten des Mitspielers kann nicht durch eigenes Verhalten beeinflusst werden
wie kann ich Kooperatives Verhalten erzeugen? (Klassische Mafia Methoden)
Wird dem Mitspieler rationales Verhalten unterstellt, bleibt nur Defektion als Entscheidung
Wird dem Mitspieler kooperatives Verhalten unterstellt, ist kann Defektion den Nutzen maximieren
Selbst bei vorherigen Absprachen bleibt Defektion die dominante Strategie
Multiple rounds:
tit-for-tat Strategie = kooperatives Verhalten wird in der Folgerunde belohnt, unkooperatives Verhalten wird bestraft
Was sagt Brinkmanship aus?
Strategische Drohungen um ein Nachgeben der anderen Seite zu erzwingen
Gefahr desaströser Konsequenzen für beide Seiten
man versucht also eine maximale Drohkulisse zu erschaffen um so Kooperation zu erzwingen.
Im zweiten Weltkrieg gab es einen großen Rüstungswettkamof zwischen USA und UdSSR, der nach dem gleichen Prinzip erfolgt
Weiteres Beipsiel: Atomkraft androhen beim überschreiten einer Grenze
Strategien vor dem eigentlichen Spiel (siehe auch chicken game)
Self commitment: glaubwürdig machen, dass man unter keinen Umständen nachgeben wird (z.B. vor dem Chicken Game Augen verbinden)
Madman theory: Andeuten das man sich komplett irrational/unberechenbar verhalten wird (z.B. vor dem Chicken Game betrinken)
Relevanz der desaströsen Konsequenzen für einen selbst herunterspielen, Relevanz der positiven Konsequenz betonen (und vice versa für die andere Seite)
lieber Tod als Feige
Gehe nun genauer auf das Public Fonds Game ein
Spiel, bei dem die Akteure durch Kooperation den Gesamtpayoff erhöhen können
tragedy of the commons: Individueller Payoff lässt sich aber durch Defektion erhöhen (Defektion ist rationale Option / dominante Strategie, was letztlich dazu führt, dass alle schlechtere payoffs erhalten)
Defektion ermöglicht free-riding [vgl Vorlesung Gruppenleistung]
PGGs bilden Konflikte um öffentliche Ressourcen ab (z.B. Ticketpreise öffentliche Verkehrsmittel, Überfischung, Klimawandel)
Welche Möglichkeit gibt es Kooperation zu erzeugen?
altruistische punishment
Bei Spielen in denen durch Kooperation das Gesamtpayoff erhöht werden kann und gleichzeitig durch Defektion das individuelle Payoff
Bestrafung eines unkooperativen Spielers auf eigene Kosten
Akteur zieht daraus keinen direkten eigenen Nutzen
Erklärt die Evolution von Kooperation in Situationen, in denen Reziprozitätsnorm und kin selection [vgl. Vorlesung Hilfeverhalten] nicht greifen
Was ist die Entscheidungsperservanz?
Festhalten an einer einmal getroffenen Entscheidung auch wenn diese (zunehmend) negative Konsequenzen zeigt
Erhöhte Investitionen (Geld, Zeit) im Vergleich dazu, was „Außenstehende“ für sinnvoll halten
In der Folge kommt es zu Verlusteskalationen, die dem Rationalitätsprinzip und normativen Entscheidungsmodellen widersprechen
Entscheidungen folgen nicht mehr Kosten-Nutzen Überlegungen
Eskalierendes Commitment
Beispiele
Kosteneskalationen bei großen Infrastrukturprojekten (z.B. Transrapid, BER Flughafen, Elbphilharmonie, Concorde, Stuttgart 21)
Späte Studienabbrüche
Festhalten an einem ungeliebten Job
Festhalten an unbefriedigenden Partnerschaften
Schlechte Bücher zu Ende lesen / schlechte Serien zu Ende gucken
Welche Erklärungen gibt es für erkaliertendes Commitment?
Self-justification [vgl. Kognitive Dissonanz]: Folgeinvestitionen werden getätigt um nicht eingestehen zu müssen, dass die ursprüngliche Investition ein Fehler war (Brockner, 1992)
Prospect Theorie: Folgeinvestitionen aufgrund erhöhter Risikoneigung im Verlustbereich
Sunk-Cost Effect: Bereits aufgebrachte Investitionen werden bei der Entscheidung (irrational) berücksichtigt, da diese bei einem Scheitern des Projektes “verloren” wären
Definieren den Begriff Aggression
Def. von Aggression (nach Baron, 1977; Baron & Richardson, 1994) Aggression ist jegliche Form von Verhalten, das mit dem Ziel verfolgt wird, einem anderen Lebewesen, das motiviert ist, eine derartige Behandlung zu vermeiden, zu schaden oder es zu verletzen (Aggression = Verhalten mit Schädigungsabsicht)
Implikationen dieser Definition:
Aggressives Verhalten wird durch die ihm zugrunde liegende Absicht definiert, nicht durch seine Konsequenzen
Grund der Absicht zunächst nachrangig (Feindseligkeit, Verteidigung, Erlangung)
Differenziere Aggresion einmal anhand der Absicht und danach anhand der Art/ der Verhaltensweise
Differenzierung anhand der Absicht
Instrumentelle Aggression
Aggression dient als Mittel, um ein Ziel zu erreichen, das über die Schädigung des anderen hinausgeht (auch „kalte“ Aggression genannt) v.a.
Erlangung
Verteidigung
Feindselige Aggression
Aggression erfolgt aus Emotionen (wie Ärger, Wut) heraus und dient primär dazu, jemandem zu schaden (auch „heiße“ Aggression genannt)
Differenzierung anhand der Art der Verhaltensweise
Direkte Aggression
Offene, auf die Zielperson gerichtete aggressive Akte, z.B. physische Aggression / Gewalt, also Verhalten mit Schädigungsabsicht, bei dem schwere körperliche Schädigungen zugefügt oder angedroht werden
Indirekte Aggression
Verdeckte aggressive Akte, die nicht auf die Zielperson gerichtet sind, z.B. relationale Aggression, also Verhalten mit der Absicht, die sozialen Beziehungen der Zielperson zu beschädigen, z. B. hinter ihrem Rücken abwertende Bemerkungen gegenüber Dritten zu machen
Warum unterliegt die Aggressionsforschung erheblichen Messproblemen?
Laut Definition Absicht entscheidend, aber Absicht nicht beobachtbar / kann aus bloßem Verhalten nicht geschlossen werden
Gesellschaftlich geächtetes Verhalten, wodurchstarke self-report biases zu erwarten
Ethische Probleme bei experimentellen Studien (Schädigungsabsicht)
man muss einmal eine Schädigungsabsicht implizieren
Es muss jemand geschädigt werden /oder lügen
Insgesamt: Sozialpsychologische Aggressionsforschung (vergleichsweise) theoretisch und modelbasiert
Welche Erklärungsansätze gibt es zum Thema Aggression?
Dampfkesselmodell“ (Lorenz, 1963)
Aggressions-Frustrations-Hypothese (Dollard, Doob, Miller, Mowrer & Sears, 1939)
Aggressive Hinweisreize / Kognitiv-neoassoziationistisches Modell (Berkowitz, 1993)
Theorie der Erregungsübertragung (Zillmann, 1978)
Modellernen (Bandura, 1961)
General Aggression Model (Anderson & Dill, 2000; Lindsay & Anderson, 2000)
Erkläre das Dampfkesselmodell genauer
Annahme, dass im Organismus ständig aggressive Energie produziert wird, bis diese durch einen äußeren Reiz (trigger) freigesetzt wird
Aggressionstrieb der sich langsam aufbaut (Homöostatisches Modell)
Wenn die Energiemenge auf ein bestimmtes Niveau ansteigt, ohne dass sie durch einen äußeren Stimulus zum Abfluss gebracht wird, kommt es zu spontaner Aggression (der „Dampfkessel“ explodiert)
D.h. aggressive Akte unausweichlich: entweder durch trigger oder durch „überlaufen“
Aber: kaum empirische Belege; im Gegenteil: häufig folgt auf eine aggressive Handlung unmittelbar eine weitere
nach dem Modell währe die Wahrscheinlichkeit einer aggressiven Handlung geringer, nachdem schonmla eine stattgefunden hat, da der Triebdruck ja abgebaut wurde
Was sagt die Frustrations-Aggressions-Hyptothese aus?
Frustration: Blockierung einer zielgerichteten Tätigkeit (auch: Zielblockade)
Ursprüngliche Annahme: Frustration ist die Grundlage jedes aggressiven Verhaltens
Heute: Frustration erhöht die Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens
Ziel: Überwindung der Frustration / des negativen Affekts (Katharsis Hypothese)
sagt ein Vater zb Nein könnten an den Vater anschreien und auflauern und so die Frustration Überwinden, die Blockierung
Oder man überwindet den negativen Affekt, indem man beispielsweise die kleine Schwester anfault (displaced Aggression)
Aggression ist dabei nicht die einzige, sondern nur eine von vielen möglichen Reaktionen auf Frustration und Frustration ist nicht die einzige, sondern eine von vielen möglichen Ursachen von Aggression
Was meint der Begriff displaced Aggression?
Aggressionsverschiebung
Tendenz, auf Frustration mit Aggression zu reagieren, die sich nicht auf die ursprüngliche Quelle für die Frustration richtet, sondern auf ein leichter erreichbares Ziel
Meta-Analyse von Marcus-Newhall et al. (2000): konsistente Belege dafür, dass frustrierte Personen dazu neigen, ihre aggressive Reaktion von der Quelle der Frustration auf eine weniger mächtige oder leichter erreichbare Zielperson zu verschieben
Was sagst die Theorie aggressiver Hinweisreize aus?
Frustration führt vor allem dann zu Aggression, wenn die Entstehungs-situation des Ärgers aggressive Hinweisreize (z.B. Waffen) aufweist
Moderator
Aggressive Hinweisreize: situative Hinweisreize mit aggressiver Bedeutung, die die Zugänglichkeit aggressiver Skripte beeinflussen (Primingeffekte)
der Zugriff auf aggressive Verhaltensweisen wird beschleunigt
Aggressive Hinweisreize wirken also als Moderatorvariable: sie beeinflussen die Stärke des Zusammenhangs zwischen Frustration und Aggression
Was sagt das kognitiv neoassoziationistische Modell aus?
Frustration löst nicht direkt Aggression aus, sondern ruft zunächst aversiven Affekt (z.B. Ärger/Scham) hervor
1. Schritt: Wahrnehmung aversiver StimuliZwei unmittelbare und unwillkürliche automatisierte Reaktionstendenzen (vgl. Fight-or-Flight Theorie Cannon, 1932)
Kampf (fight) – progressiv, konfrontationssuchend
Flucht (flight) – rückzugsorientiert, konfrontationsvermeidend
2. Schritt: kontrollierter Bewertungsprozess ( Erinnerung macht sich wieder bemerkbar/systematische Verarbeitung/optional, wenn Ressourcen vorhanden)
Interpretation dieser rudimentären Gefühle
Berücksichtigung situativer Gegebenheiten und Normen
Bewertung potenzieller Handlungsergebnisse
Auswahl einer Handlungsalternative
Erkläre die Theorie der Erregungsübertragung
Annahme, dass die Wirkung von aversiven Stimuli durch physiologische Erregung (Arousal) aus neutralen bzw. nicht-aggressionsbezogenen Quellen (z.B. körperliche Aktivität, sexuelle Erregung) noch verstärkt wird
Fehlattribution von Arousal [vgl. Vorlesung zu Attraktion/Hängebrücke)
Bedingungen für Erregungstransfer:
Aggression ist eine dominante Reaktionstendenz in der gegebenen Situation
Eingeschränkte Bewusstheit bzgl. Erregungsquelle und
Erregungszustand
Gehe genauer auf das Modelllernen ein
Soziale Lerntheorie (Bandura, 1961; 1979): Menschen lernen durch Beobachtung und Imitation, sowie stellvertretende Verstärkung
Beobachtung aggressiver Modelle kann zur Imitation des Verhaltens führen
Positive Verstärkung des Modells steigert die Wirkung
Klassische Studie: Bandura, Ross & Ross (1963): “Bobo-Doll-Paradigma“
Erkläre zum Schluss zum noch das General Aggression Model
Integration der verschiedenen Ansätze
Stärkere Betonung personaler Einflussgrößen (z.B. Trait Aggressivität)
Integratives Modell über das Zusammenwirken personaler und situativer Einflussvariablen, die über kognitive Bewertung und negative affektive Erregung zu aggressivem Verhalten führen
Welche Rolle spielt Alkohol im Bezug auf Aggression
Bereits moderater Alkoholkonsum erhöht die Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens
Etwa die Hälfte aller Gewalttaten werden unter Alkoholeinfluss begangen
Insbesondere in Kombination mit Frustration oder Bedrohung fördert Alkohol aggressives Verhalten
Moderator: ALkohol verstärkt Frustration
Interindividuelle Unterschiede in der Wirkung: z.B. stärkerer Zusammenhang bei Personen mit niedriger dispositionaler Empathie (Moderatorvariable)
Weshalb wirkt Alkohol aggressionssteigernd?
Aufmerksamkeitshypothese: Einschränkung der Informationsverarbeitungskapazität,Verhindert kontrollierte Neubewertung (Prozess 2)
man bleibt also bei dem 1. impulsiven Prozess, da die kognitiven Ressourcen fehlen
Senkung der Hemmschwelle gegenüber sozial unerwünschter Verhaltensweisen
Verminderte Selbstkontrolle und Selbstregulation
Wie wirkt sich Hitze auf Aggression aus?
Hitze-Hypothese (Anderson, 2001): Auftretenswahrscheinlichkeit von Aggression nimmt mit steigenden Temperaturen zu
Ansatz der geographischen Regionen
Achtung: Konfundierungen! (Taugt nichts)
Zeitspannenansatz: Vergleich der Gewaltverbrechen innerhalb einer Region als Funktion der Temperaturunterschiede. Mehr Gewaltverbrechen im Sommer als im Winter; mehr Gewaltverbrechen in wärmeren Sommern (korrelativer Ansatz)
Achtung: Konfundierungen!
Experimenteller Ansatz: Inkonsitente Befundlage (z.B. abnehmende Agressivität, wenn kritischer Wert überschritten; Metanalyse Anderson et al., 2000)
Gehe genauer auf Medien und Gewalt ein
Ein großer Teil aller TV Programme enthält Gewalt
Mit Beendigung der Grundschule, hat das durchschnittliche amerikanische Schulkind angeblich ca. 8.000 Morde und mehr als 100.000 Gewalttaten im Fernsehen gesehen (ACHTUNG Quelle: AC Nielsen Company, TV-free America)
Viele der Gewalttaten werden von einer Person ausgeführt, die als Held/Identifikationsfigur porträtiert wird
Die Mehrheit aller Computerspiele enthalten gewalttätige Elemente Frage: Macht Mediengewalt aggressiv?
Metaanalyse:
Sowohl kurzfristige als auch langfristige Effekte bestätigt
Einmaliger Konsum hat v.a. Auswirkungen auf hoch aggressive Personen; Mehrfacher Konsum beeinflusst auch weniger aggressive Personen
Effektstärken eher gering (Überblicksartikel von Anderson et al., 2003), aber Selbst kleine Effektstärken können bedeutsam sein, wenn man sie auf die große Anzahl von Medienkonsumenten hochrechnet
New York State Studies (Lefkowitz, et al., 1977; Huesmann & Miller, 1994): Klärung der Kausalität zwischen Medienkonsum und Gewalt
Überprüfung konkurrierender Vorstellungen zu Ursache-Wirkungs- Zusammenhängen
1. Sozialisationshypothese: Konsum gewalthaltiger Medien erhöhte Aggressivität
2. Selektionshypothese:
erhöhte Aggressivität führt zu Konsum gewalthaltiger Medien
Warum steigern gewaltvolle Medien die Aggressivität. Welche Erklärungsansätze gibt es?
Abrufbarkeit aggressiver Verhaltensweisen / Priming
Soziale Lernprozesse / Aktivierung aggressiver Verhaltensskripte
Erregungsübertragung ( Arousal)
Habituation und normative Akzeptanz
Gehe auf gewaltätige Computerspiele und das Selbst ein
Zwei Metaanalysen (Anderson et al., 2000; Greitemeyer & Mügge, 2014; Gesamt-N > 160.000) belegen klar einen positiven Zusammenhang zwischen gewalthaltigen Computerspielen und aggressivem Verhalten/Gedanken/Gefühlen, sowie einen negativen Zusammenhang zu prosozialem Verhalten/Empathie
Effekte klein bis moderat, aber statistisch bedeutsam (Greitemeyer & Mügge, 2014)
Hinweise auf unidirektionale Kausalität im Sinne der Sozialisationshypothese
es gilt also wahrscheinlich eher die Sozialisationshypothese
Insgesamt: Computerspiele sind fast noch interessanter, da sie Frustration aufbauen und man aktiv aggressives Verhalten zeigen muss (nicht nur zusehen)
Was sagt die Katharsishypothese aus?
Katharsishypothese: Kann „Frust ablassen“ Aggressionen reduzieren (vgl. „Dampfkesselmodell)?
Katharsis (Reinigung) = Reduktion affektiver Spannung durch die (symbolisches) Ausagieren des Affektes
Idee: Abfuhr von Aggressionen in unschädlicher oder symbolischer Form (Bearbeiten eines Sandsacks, Spielen gewalttätiger Videospiele, sarkastischer Humor), um aggressive Spannungen abzubauen (Postulat der funktionalen Äquivalenz der Aggressionsformen)
Empirische Befunde sprechen klar gegen diese AnnahmeEher im Gegenteil: aggressive Akte (auch symbolische, stellvertretende, beobachtete) begünstigen Auftretenswahrscheinlichkeit weiterer aggressiver Akte
Kann man durch Bestrafung aggressives Verhalten unterdrücken?
Handelt es sich bei Bestrafung um einen wirksamen Mechanismus zur Unterdrückung aggressiven Verhaltens?
Folgende Bedingungen müssen für die aggressionsmindernde Wirkung gegeben sein (vgl. Berkowitz, 1993):
Hinreichend unangenehme Bestrafung
Hohe Auftretenswahrscheinlichkeit
Keine zu starke Erregung, durch die ein rationales Abwägen der Kosten aggressiven Verhaltens verhindert wird
sonst kann der 2.Prozess nicht stattfinden
Verfügbarkeit annehmbarer und attraktiver Verhaltensalternativen
Unmittelbare Bestrafung
Problem: Strafen können aggressionsfördernd wirken
Strafe als aggressiver Hinweisreiz
Erhöhung der normativen Akzeptanz von Aggression
Botschaft, dass Aggression eine angemessene Strategie zur Konfliktlösung darstellt (Modelllernen)
Gewalt erzeugt Gegengewalt
Wir kommen nun zu einem kleinen Exkurs zum Thema Moral Psychologie.
Was ist Moral?
Moralphilosophie: Wann ist eine Handlung gut? Wann ist eine Handlung schlecht? Woran sollte ich meine Entscheidungen festmachen?
Z.B.
Sollte ich eine Person foltern um ein entführtes Kind zu retten? Um die Explosion einer Bombe zu verhindern?
Ist ein Tyrannenmord gerechtfertigt?
Wie viele Personen (und welche) müssten gerettet werden um die Tötung/Folter einer Person zu rechtfertigen?
Erste empirische Zugänge über Gedankenexperimente (z.B. Trolley Problem)
Moral Psychology (nicht was ist gut/schlecht):
Untersuchung der moralischen Verhalten zugrundeliegenden Psychologie
empirische Überprüfung der philosophischen Theorien
Weniger normativ, mehr deskriptiv
Wer verhält sich wann und warum auf eine bestimmte Art und Weise in moralischen Situationen
Nenne die Konzepte der moralpsychologie
Zentrale Unterscheidung in deontologisch versus utilitaristisch
Deontologisch: Entscheidung geleitet von abstrakteren übergeordneten Moralvorstellungen (z.B. „Du sollst nicht töten“); Handlung per se kann als gut oder schlecht bewertet werdenTötung/Schädigung eines Individuums zur Erhöhung des Allgemeinwohls unangemessen
Utilitaristisch: Zweckorientiert, Nutzenmaximierung steht im Vordergrund (z.B. Fünf Leben zählen mehr als ein Leben); Handlung muss anhand ihrer Konsequenzen bewertet werden (daher auch Konsequentialismus) Tötung/Schädigung eines Individuums zur Erhöhung des Allgemeinwohls angemessen
Gemeinsames Schicksal / Ähnlichkeit der Handlungserlebnisse (Lewin, 1948)
Soziale Struktur wichtig / Rollen und Statusdifferenzierung (Sherif & Sherif, 1969)
Face-to-face Interkation (Bales, 1950)
Wenn sich zwei oder mehr Personen als Mitglieder einer Gruppe definieren und Gemeinsamkeiten erleben (Tajfel, 1981; Nijstad & van Knippenberg, 2014)
Was zeichnet eine Gruppe aus?
Nenne und erkläre die Gruppenphasen von TUCKMAN & JENSEN, 1977
Wir gehen nun genauer auf die Phase des Performing ein. Gehe nun genauer auf Gruppenleistungen ein
Grundsätzliche Rationale für Gruppenaufgaben: Zwei Köpfe sind besser als einer (und drei besser als zwei usw.)
Angenommen Rätselaufgabe wird mit folgenden Lösungsquoten bearbeitet: Einzelpersonen 50%; Dreiergruppen 80%
Interpretation: Überlegenheit der Gruppen ist durch Synergieeffekte beim kollektiven Generieren von Lösungsvorschlägen zu erklären
Ist diese Interpretation haltbar? (Sehr umfährfür die Einzelperson)
Frage sollte lauten: Sind zwei Köpfe (mindestens) doppelt so gut wie ein Kopf?
Nominalgruppe: „Fairer“ Vergleichsmaßstab für Gruppenleistung, z.B. Dreiergruppe vs. Drei Einzelpersonen, die die gleiche Aufgabe einzeln bearbeiten
Lösungsrate der Nominalgruppe wäre dann 87.5% (50% + 25% + 12,5%)
D.h. kein Synergieeffekt, in dem Sinne, dass die Zusammenarbeit in der Gruppe einen leistungsförderlichen Effekt (im Gegenteil!)
Zur Identifikation der gruppenspezifischen Prozesse, Vergleich der tatsächlichen Gruppenleistung mit der potentiell erreichbaren Gruppenleistung nötig
Grundfrage:
Welcher Anteil einer Gruppenleistung ist spezifisch für die Arbeit in der Gruppe? D.h. welcher Anteil ist auf gruppenspezifische Faktoren zurückzuführen (z.B. Kommunikation, Koordination)?
Bildet sich empirisch in einer Abweichung vom Gruppenpotential ab
Erkläre das Modell der Gruppenleistung
Gehe genauer auf die Aufgabentaxonomie ein
Klassifikation von Gruppenaufgaben auf drei Dimensionen:
Maximierungsaufgabe vs. Optimierungsaufgabe
Maximierungsaufgabe:
Primäres Ziel der Aufgabenstellung ist die Quantität (so viel wie möglich); z.B. Seilziehen, Brainstorming, Kugelschreiber zusammenschrauben
Optimierungsaufgabe:
Primäres Ziel der Aufgabenstellung ist die Qualität (so gut oder korrekt wie möglich); z.B. den besten Kandidaten auswählen, eine möglichst gute Schätzung abgeben
unterteilbar vs. nicht unterteilbar
Nicht unterteilbare Aufgaben:
Alle Gruppenmitglieder müssen gleichzeitig an derselben Aufgabe arbeiten
Unterteilbare Aufgaben:
Gruppenmitglieder können verschiedene Unteraufgaben übernehmen und müssen diese nicht unbedingt gleichzeitig ausführen
Vorteil, da alle gleichzeitig an verschiedenen Dingen arbeiten können
Zusammensetzung der Gruppenleistung: Zentral zur Bestimmung des Gruppenpotentials
Gehe genauer auf die Zusammensetzung der Gruppenleistung ein. Nenne und erkläre dabei auch die verschiedenen Gruppenaufgabentypen
Additiv: Jeder Einzelbeitrag geht gleich stark in das Gruppenprodukt ein
Gruppenpotential: Summe der Einzelbeträge (wenn die Aufgabe alleine ausgeführt werden würde)
Disjunktiv: richtiges oder möglichst gutes Ergebnis aus verschiedenen Alternativen finden; Gruppe wählt aus Einzelbeiträgen einen Beitrag aus – somit genügt es, wenn ein Gruppenmitglied das beste oder optimale Ergebnis findet
Mit Heureka-Effekt (demonstrierbar)
Ohne Heureka-Effekt (nicht demonstrierbar)
Gruppenpotential: Leistung des besten Gruppenmitglieds, bzw. der beste Beitrag (wenn die Aufgabe alleine ausgeführt werden würde)
Konjunktiv: Alle Gruppenmitglieder müssen die Aufgabe erfolgreich ausführen, die Gruppenleistung entspricht der Leistung des schlechtesten/schwächsten/langsamsten Gruppenmitglieds
Gruppenpotential: Leistung des schlechtesten Gruppenmitglieds (wenn die Aufgabe alleine ausgeführt werden würde)
Diskretionär: keine formale Regel zur Integration der Einzelbeiträge; Es liegt allein im Ermessen der Gruppe, wie sie die Einzelbeiträge gewichten und integrieren möchte, sprich welchen Anteil jeder Einzelbetrag am Gruppenprodukt haben soll
Gruppenpotential: Leistung des besten Gruppenmittglieds vs mittlere Leistung vs Leistung eines typischen Gruppenmitglieds (wenn die Aufgabe alleine ausgeführt werden würde)
Wir gehen nun genauer auf die Prozessverluste ein. Erkläre dabei grob was Prozessverluste sind und welche typen es gibt
Allgemein: Ringelmanneffekt: Abnahme der Einzelleistung mit zunehmender Gruppengröße
Koordinationsverluste: Gruppenaufgaben sind meist interdependent und interaktiv, d.h. die Einzelbeiträge müssen in zielführender Weise zusammengeführt und kombiniert werden. Dies erfordert Koordination. Gelingt dies nicht optimal, entstehen Koordinationsverluste
Motivationsverluste: Die Gruppenmitglieder müssen motiviert sein zur gemeinsamen Aufgabe beizutragen. Untergräbt die Gruppenaufgabe oder der situative Kontext die Motivation der einzelnen Gruppenmitglieder zur gemeinsamen Aufgabe beizutragen, entstehen Motivationsverluste
Individuelle Fertigkeitsverluste: Die Gruppenleistung beruht auf den individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten der einzelnen Gruppenmitglieder. Wenn die Gruppensituation dazu führt, dass die Gruppenmitglieder schlechter darin werden die Aufgabe zu bearbeiten, entstehen individuelle Fertigkeitsverluste
Arbeiten in der Gruppe macht uns doofer
Welche Formen von Koordinationsverlusten gibt es?
Produktionsblockade (Beispiel Brainstorming)
Wichtigster Prozessverlust beim Brainstorming in face-to-face Gruppen (Diehl & Stroebe, 1987): Während ein anderes Gruppenmitglied Ideen äußert, kann ich selbst keine Beitragen.
Beiträge können vergessen werden
Beiträge können vor dem Hintergrund der gerade genannten Ideen neu bewertet werden
Beträge müssen erinnert werden (rehearsal), dies behindert die Generierung weiterer Ideen
Aber auch motivationale Effekte (in den Realgruppen verringert sich Motivation aufgrund geringerer Identifizierbarkeit und geringerer erlebter Unverzichtbarkeit) sowie Bewertungsangst
Insuffizienter Informationsaustausch
Informationsaustausch bei Gruppenentscheidungen oft zentral um optimale Lösungen zu finden
Informationsaustausch ist aber verzerrt zugunsten geteilter Informationen (vs ungeteilter Informationen) und zugunsten präferenzkonsistenter Informationen (vs präferenzinkonsistenter Informationen) (Stasser & Titus, 2003; Schultz-Hardt & Mojzisch, 2012)
Nennungsbias und Diskussionsbias; Verstärkt durch soziale Validierung
In anderen Worten: Die Gruppen sprechen hauptsächlich über Dinge, die ohnehin jeder weiß und bevorzugen dabei meinungsstützende Informationen
Welche Formen von Motivationsverlusten gibt es?
Drei Arten von Motivationsverlusten können unterschieden werden:
Soziales Faullenzen (social loafing)
Trittbrettfahren (free-riding)
Trotteleffekt (sucker effect)
Alle Motivationsverluste werden über „Anstrengung“ operationalisiert, d.h. besonders dann interessant, wenn sich Motivation direkt in Anstrengung und Anstrengung direkt in Leistung übersetzt
Gehe auf die einzelnen Formen von Motivationsverlust genauer ein
soziales Faulenzen
Motivationsverluste treten bei interdependenten Gruppenaufgaben (z.B. Tauziehen, Referate vorbereiten)
Social Loafing: Reduktion der eigenen Anstrengung zum Gruppenergebnis beizutragen, wenn die individuellen Beiträge nicht (oder nur wenig) identifizierbar sind
Nimmt mit zunehmender Gruppengröße zu Kann die Gruppenleistung verschlechtern
Free riding
Gruppenmitglied reduziert Anstrengung zur Gruppenaufgabe beizutragen, wenn die Konsequenzen (z.B. Belohnung) der Gruppenleistung (pay-offs) auch ohne Berücksichtigung der Einzelbeiträge eintreten
Gruppenmitglied sieht den eigenen Beitrag als entbehrlich an
Anstrengungsreduktion reduziert also nicht die Gruppenleistung, da Einzelbeitrag entbehrlich, oder durch andere Gruppenmitglieder kompensiert
Sucker effect
Reduzierte Anstrengung bei Wahrnehmung oder Erwartung, dass andere Gruppenmitglieder sich weniger anstrengen
Vermeidung ausgenutzt zu werden (daher auch Trotteleffekt
Gewissermaßen Gegenreaktion auf social loafing und free-riding (Gefahr von Teufelskreisen)
Gehe genauer auf die Individuellen Fähigkeitsverluste ein
Zusammenarbeit kann nachteilige Wirkung auf Fertigkeiten der einzelnen Gruppenmitglieder haben und deren Möglichkeiten zur erfolgreichen Aufgabenbearbeitung einschränken, z.B. durch eingeengte Aufmerksamkeit und oder ineffektive Rollenmodelle
Kognitive Einschränkung: Beiträge anderer Gruppenmitglieder „bahnen“ die Gedanken und Ideen des Gruppenmitglieds, die Gruppe schränkt sich thematisch auf einen Bereich ein (z.B. beim Brainstorming) Generierte Ideen werden ähnlicher
Welche Formen von Prozessgewinnen gibt es?
Koordinationsgewinne: per definitionem* (vgl. Schulz-Hardt & Brodbeck, 2014) ausgeschlossen, da Gruppenpotential = optimale Koordination der Einzelbeiträge
*Nach anderen Definitionen (z.B. Larson, 2013) durchaus möglich: bestes Gruppenmitglied wird durch Koordination besser, als es individuell wäre, z.B. Windschattenfahren bei Radrennen
unklar ob es diese gibt (hängt von der Definition ab)
Motivationsgewinne: Wenn die Zusammenarbeit in der Gruppe die Anstrengung einzelner Gruppenmitglieder zur gemeinsamen Aufgabe beizutragen erhöht, spricht man von Motivationsgewinnen
Individuelle Fertigkeitsgewinne: Wenn die Zusammenarbeit in der Gruppe die individuellen Fertigkeiten zur Bearbeitung der Aufgabe verbessern, spricht man von individuellen Fertigkeitsgewinnen
Gehen sie genauer auf die Motivationsprozesse ein
Köhlereffekt
Gesteigerte Anstrengung des schwächsten Gruppenmitglieds, wenn die Gruppenleistung (essentiell) von dessen Beitrag abhängt (also v.a. bei konjunktiven aber auch in schwächerer Form bei additiven Aufgabentypen)
Moderatoren
Am stärksten bei konjunktiven Aufgaben
Kontinuierliches Leistungsfeedback (v.a. durch direkte Anwesenheit der anderen Gruppenmitglieder) verstärkt den Köhlereffekt
Köhlereffekt stärker bei einfachen physischen Aufgaben als bei kognitiven Aufgaben
Soziale Kompensation
Verstärkte Anstrengung stärkerer Gruppenmitglieder, um geringere Beiträge schwächerer Gruppenmitglieder zu kompensieren
Stärkere Gruppenmitglieder arbeiten härter als sie es individuell täten
Kompensation kann nur bei additiven Aufgaben (ggf bei diskretionären Aufgaben) erfolgen
Sozialer Wettbewerb
Zusammenarbeit in der Gruppe stößt einen sozialen Vergleichsprozess an [vgl. Vorlesung zum Selbst]
Motivation besser zu sein als die anderen Gruppenmitglieder führt zu vermehrter Anstrengung
Setzt Identifizierbarkeit der Einzelbeträge und ähnliche Fähigkeitsniveaus voraus
(Soziale Kompensation)
Gehe genauer auf die Individuellen Fertigkeitsgewinne ein
soziale Erleichterung
Individuelle Leistung verbessert sich durch die bloße Anwesenheit einer anderen Person (bei leichten Aufgaben)
Kognitive Stimulation
“Gegenteil“ zu kognitiver Einschränkung: Beiträge anderer Gruppenmitglieder führen dazu, dass ein Gruppenmitglied auf neue Themenbereiche gestoßen wird und auf Ideen kommt, auf die es alleine nicht gekommen wäre
Kognitive Stimulation und kognitive Einschränkung können gleichzeitig auftreten und sind empirisch nur schwer zu trennen
Group to Individualität Transfer
Gruppenlernprozess, bei dem sich die Fertigkeit eines Gruppenmitglieds, eine Aufgabe durchzuführen, infolge der sozialen Interaktion in der Gruppe bei wiederholter kollektiver Aufgabendurchführung verbessert
Einzelnes Gruppenmitglied lernt durch die gemeinsame Bearbeitung der Aufgabe, wie diese besser zu bearbeiten ist (z.B. durch Orientierung an stärkeren Gruppenmitgliedern; gelungenen Informationsaustausch)
Group to group transfer
Gruppenlernprozess, durch den sich die Fertigkeit einer bestimmten Gruppe, eine Gruppenaufgabe durchzuführen, infolge der sozialen Interaktion in der Gruppe bei wiederholter kollektiver Aufgabendurchführung verbessert
Dieselbe Gruppe kann zukünftig besser zusammenarbeiten; Gruppenmitglieder haben gelernt Beiträge zu koordinieren (z.B. Expertisen und Arbeitsteilung); gemeinsames Wissen und Erfahrung der Gruppe gespeichert ist (z.B. Transaktive Gedächtnissysteme; implizites Wissen)
Group to Individualität Group Transfer
Gruppenlernprozess, durch den sich die Fertigkeit eines Gruppenmitglieds, eine Aufgabe innerhalb von Gruppen durchzuführen, infolge der sozialen Interaktion in der Gruppe bei wiederholter kollektiver Aufgabendurchführung verbessert
Einzelnes Gruppenmitglied lernt auf einer allgemeineren Abstraktionsebene, wie erfolgreiche Zusammenarbeit in Gruppen gelingen kann
Erkläre was das Groupthink Phänomen ist und wie es zustande kommt
Kommunikations- und Entscheidungsstil der durch übermäßiges Einmütigkeitsstreben gekennzeichnet ist (zu Lasten einer objektiven Situationsbewertung)
Kritische Stimmen werden ignoriert oder aktiv ausgeschaltet; Selbstzensur Fehlender Input von außerhalb der Gruppe; Abschottung
Falsche Annahmen über Erfolgswahrscheinlichkeit; Unverwundbarkeitsillusionen
Fehlen eines Plan B; unvollständige Beachtung von Handlungsalternativen
Erkläre was eine Gruppenpolarisierung ist
Gruppen treffen oft extremere Entscheidungen als Einzelpersonen
Die anfänglichen Entscheidungstendenzen der einzelnen Mitglieder werden aufgegriffen und verstärkt
Beispiel: Gruppen von risikoaffinen Entscheidungstendenzen zeigen dann eine noch risikoreicheres Verhalten; Gruppen von risikoaversen Entscheidungstendenzen ein noch risikovermeidenderes Verhalten
Wie kommt es dazu?
Persuasive Argumente:
Argumente, die die eigene Meinung stützen, aber bisher noch nicht bedacht wurden
Argumente die mit der dominanten Tendenz konsistent sind werden als bedeutsamer eingestuft (präferenzkonsistente Verzerrung)
Informationaler sozialer Einfluss
Soziale Vergleichsprozesse:
Vorherrschende Gruppenmeinung wird ausgelotet und in etwas extremerer Form vertreten (Ziel: Anerkennung in der Gruppe)
Bekanntheit von Präferenzen und Positionen verstärkt Gruppenpolarisierung
Normativer Sozialer Einfluss
Selbstkategorisierung:
Distinktionsgewinn der Gruppe ggü Fremdgruppen
Schärfung der Gruppennormen und der Selbstkategorisierung, insbesondere im Vergleich mit einer Fremdgruppe
Wird Gruppenmitgliedschaft salient gemacht, nimmt die Gruppenpolarisierung sogar noch zu
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