Antiinfektiva Definition
= Azneimittel zur Behandlung von Infektinoskrankheiten
Antibiotika
29 Gruppen und 37 Substanzen
Virostatika
9 Gruppen und 14 Substanzen
Wechselwirkung und Wirkungsparameter
SLIDE 3
Antibiotika Definitionen
Ursprünglich:
Chemotherapeutika —> Chemisch synthetisch hergestellt, antimikrobiell wirksame Substanzen
Antibiotika—> Biosynthetisch gewonnene, antibakteriell wirksame Naturstoffe
Heute:
Bezeichnung für alle antibakteriell wirksamen Pharmaka
chemische Synthese bzw. Optimierung einiger Antibiotika—> schwieirge Abgrezung
Chemotherapeutika—> Bezeichnung für Wirkstoffe in der antineoplastischer Chemotherapie (Zytostatikatherapie) zur Tumorbekämpfung
Antiobiotika Begriffserklärung
Bakteriostase: reversible antibiotische Hemmung des Bakterienwachstums bzw Vermehrung
minimale Hemmkonzentration (MHK) bei niedrigste AB Konzentration—> Bakteriostase
Epsilometertest: Test zur MHK Bestimmung
Bakterizide: Bakterien werden irreversibel geschädigt und getötet
minimale bakterizide Konzentration (MBK) niedrigste AB Konzentration (in vitro)—> 99,9%ige Abtötung der Bakterien
Antibiotika Begriffserklärung
Bakterielle Resistenz:
natürliche Resistenz—> “Lücken” im Wirkspektrum bestimmter Substanzen
Mutationsbedingte Resistenz:
Primär—> spontane Resistenz—> auch ohne vorheriger Kontakt zum AB
Sekundär—> “erworbene” Resistenz—> Selektionsdruck durch AB
Austausch extrachromosomaler, genetishe Elemente (R-Plasmide, Prophagen, Transposons etc)
Kreuzresistenz: Resistenz gegen AB mit geichem Wirkmechanismus
Resitenzen verschärfen die Probelem nosokomialer Infektionen = Infektionen, die im Krankenhaus eingefangen werden (MRSA, VRE)
Antibiotika- Bakterielle Resistenzmechanismen gegen Antibiotika
enzymatische Inaktivierung
unzureichende Aufnahme am Wirkort
effektiver “Auswärtstransport”
molekulare Zielstruktur ist/wird unempfindlich
Kompensation des Wirkstoff-induzierten Defizits
Vermeidung unnötiger Breitspektrum Therapie evtl. Kombinationstherapie—> synergistische Effekte
Vermeidung unnötiger Antibiotikatherapie-prophylaxe —> auch in der Tierzucht
Antibiogramm zur Bestimmung der Empfindlichkeit bzw Resistenz von Bakterien gegenpber Antibiotika
MRSA
gegen viele Antibiotika resistent
Antibiotika Nebenwirkungen
NW durch AB in 3 Organsystemen
GIT: Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
Haut: Immunallergische Reaktionen, Exantheme, Urticaria
ZNS: Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörung
Ausscheidung (Leber, Niere) können ebenfalls betroffen sein
Antibakterielle Therapie —> Eingriff in körpereigene Flora
zB Verschiebung der physiologischen Besiedlung im Darm —> Pseudomembranöse Colitis
Bakterien Angriffspunkte der Antibiotika
SLIDE 22
Angriffspunkte Zellwandsynthese
Expoid AB —> Hemmung der Bildung von N Acetylmuraminsäure
Glykopeptid AB—> u.a. Blockade der Bindung der Transpeptidase
beta Lactam AB—> Inaktivierung der Transpeptidase (für Festigkeit der Zellwand verantwortlich!!!) Quervernetzung der Peptidoglycane verantowrtlich
Beta Lactam Antibiotika Wirkmechanismus
—> sekundär bakterizid
irreversible Inaktivierung der Transpeptidase durch Acetylierung (suicide inhibitor)
keine Quervernetzung—> instabile Zellwand—> Aktivierung autolytischer Enzyme—> Lyse der Bakterien
Bakterizide Wirkung der B AB auf proliferierende Bakterien
kaum wirkung auf ruhende, langsame wachsende Bakterien (Mykobakterien)
unwirksam gegen Zellwandlose (Mycoplasmen) oder intrazellulär wachsende Bakterien (Chlamydien)
Treanspeptidase = Penicilling bindendes Protein
Beta Lactam Grundstruktur
Penicillin
Cephalosporin
Carbapenem (Thienamycin)
Monobactam
Slide 30
Beta Lactam AB- Penetrationsverhalten und Resistenzen
Grampositive Bakterien: Optionen
I: Wirkstoff erreicht Zielstruktur
II: Wirkstoff erreicht Zielstruktur schwer
III: Wirkstoff wird duch sezernierte Beta Lactamasen (Penicillinasen) gespalten und inaktiviert!—> Keine Wirkung
IV: Wirkstoff stabil gegen beta lactamasen, aber bindet nicht an veränderte Transpeptidase (Mureinsynthetase)
Grampositive Bakterien: Optionen (man braucht Porine)
I: Wirkstoff erreicht Zielstruktur nicht
II: Wirkstoff erreicht Zielstruktur
V: a) Wirkstoff erreicht Zielstruktur bei geringen beta lactamasen, b) Inaktivierung des Wirkstoffes bei erhöhte Mengen
VI: a) Wirkstoff erreicht Zielstruktur auc bei erhöhten Mengen an Lactamase, b) Wirkstoff stabil gegen beta lactamase aber bindet nicht an veränderte Transpeptidase
Beta Lactamasen
Spaltung des Beta LActam Rings
Penicillinasen, Cephalosporinasen, Carbapenemasen
strukturelle Einteilung in 4 Klassen
Beta Lactamase Inhibitoren
binden irreversibel an beta lactamasen
wirken nicht bakterizid oder bakteriostatisch
werden in Kombination mit Beta Lactam Antibiotika verabreicht
Amoxicillin mit CLAVULANSÄURE
Ampicillin mit SULBACTAM
Piperacillin mit TAZOBACTAM
Metropenem mit VABORBACTAM —> schweren Infektionen mit Enterobacteriaceae
Beta Lactam AB- Pharmakokinetik, UAW, Interaktionen
große therapeutische Wikrung
Veränderung der körpereigenen Darmflora—> Störung des GIT—> antibiotika assoziierte Kolitis
Allergien (Sehr häufig, 1-10%, Anaphylaxie 0,05%)
häufog bei parenteraler Applikation (am Darm vorbei), KEINE topische Anwendung (auf der Haut) —> rasche Allergisierung
echte Penicillin Allergie (Hapten Bildung)—> Allergie gegen alle Penicillin, aber bei Cephalosporinen nur in 5% Fälle
Pseudoallergische Reaktionen (40% der Penicillin Allergiker)—> Exantheme (Hautausschlag)
Arzneimittelfieber, Neutropenien, Thrombozytopenien, Neurotoxizität, Hämostasestörungen
Interaktionen: NICHT mit Aminoglykosiden
Kontraindikationen: Penicillin-Allergie, Penicillin-plus-Cephalosporin-Allergie
Penicillin = Beta Lactam AB
es gibt:
Penicillin G (Benzylpenicillin)
Penicllin V
Penicllin- Isoxazolylpenicilline (Flucloaxcicillin)
Penicllin - Aminopenicilline (Ampicillin & Amoxicllin)
Penicllin- Acylaminopenicilline (Piperacillin)
Penicllin G - Benzylpenicllin
geringe Toxizität und Reistenzentwicklung bei größter Wirksamkeit
oral nicht wirksam, NUR i.v. (instabil im sauren Mileu des Magens)
Plasmaproteinbindung 50% (nicht wirksam), Plasmahalbwertszeit 30-40 min
wird kaum metabolisiert —> 70% im Urin, mikrobiolisch wirksam
keine Wirkung gegen intrazelluläre Erreger
Wirkspektrum:
Srepto-, Oneumo, Meningo und Gonokokken, Bacillus antracis, Clostridium perfingens, Diphterie Bakterien, Borrelien und Treponema pallidum
Inidkationen:
Spesis, Osteomyelitis, Endokarditis, Meningitis, Pneumonie, Syphillis, Gasbrand, Milzbrand, Tetanus, Diphterie, Lyme-Borreliose
Depotpenicilline: Salze des Penicillins G mit rganischen Verbindungen—> nur i.m Gabe
Benzylpenicillin-Procain (nur Tiere)
B. Clemizol (Dosierungsintervall 24h)
B-Benzathin (monatliche Injektion, Syphillis)
Penicilline V
Phenoxymethylpenicillin
“Oralpenicillin” V verschluckt und G gespritzt
Saürestabil, daher oral
Wirkspektrum wie Penicillin G: Resoption hoch, Wirksamkeit low
Indikationen: Angina, Scharlach, Phlemone, Otitis
Penicilline- Isoxazolylpenicilline
Penicillinasefeste “Staphylokokken-Peniclline”
Flucloaxicillin, Dicloaxicillin
Säurestabil, orale und parenterale Gabe
weniger aktiv als Penicillin G
Plasma HWZ: 50 in und hohe Plasmaproteinbindung
renale Ausscheidung in unverönderter Form
Indikationen: Leichte Infekion mit penicillinasebildenden Staphylokokken —> Cave: Nicht bei Methicillinresistenten S. Aureus (MRSA)
UAW: Hepatotoxizität (Flucloaxicillin)
Penicilline- Aminopenicilline
Ampicillin und Amoxicillin (bessere R und orale Therapie)
Säurestabil
nicht penicillinasestabil, Kombi mit beta Lactam Inhibitoren, Amoxicillin mit Clavulansäure, Ampicillin mit Sulbactam
HWZ 1h
erweitertes Wirkspektrum: Enterokokken, Listerien, Haemophilus influenza, Proteus
Indikationen: HNO Bereich, Helicobacter pylori
UAW: Pseudoallergische Reaktionen (Hautexantheme), Störung GIT
Penicilline- Acylaminopenicilline
Ureidopenicilline, Breitspektrumpeniclline “antipseudosomale” Penicilline
Piperacillin, Azlocillin, Mezlocillin
nicht säurestabil, nur parenteraler Gabe
nicht penicillinasestabil, Kombination mit beta Lactam Inhibitor, Piperacillin mit Tazobactam
Wirkspektrum: Enterobakterien, Pseudomonas aeruginosa
Indikationen: für Behandlung wegen gr- Erreger
Urogeitaltrakt, Gallenwege, Septikämie, Edokarditis, Pneumonie, infizierte Verbrennungen
Grundstruktur Beta Lactam Antibiotika - Cephalosporin
große Gruppe halbsynthetischer Wirkstoffe
Unterscheidung zwischen Cephalosporinen zur parenteralen und oralen Anwendung
parenteral: mehrere Gruppen/Generationen
Substanzen mit teilweise sehr unterschiedlichem Wirkspektrum —> manche wirksam gegen MRSA
NICHT gegen Enterokokken
ESBL ( extended spectrum beta laktamase) und Carbapenemase positive Erreger sind resistent geegn Cephalosporine —> ggf mit LActamase Inhibitoren
UAW. Magen Darm Trakt, Allergische Reaktionen, Veränderungen der Mikroflora
unempfindlichkeit gegen beta Lactamase !!!!!!!!!!!!
Bakterizid—> Töten Bakterien
Parenterale Cephalosporine - 1. Generation: Cefazolin
hohe Aktivität gegen Staphylokokken, auch Streptokokken und E Coli
Perioperative Prophylaxe bei infektionsgefährdeten Operationen
Gram Positiv, wenige Gr-
Parenterale Cephalosporine: 2. Generation: Cefuroxim
Wirksamkeit: Gr+ niedrig, Gr- Hoch
stabil gegen Penicillinase aus S. aureus
geeigent kalkulierte (auf gut Glück) Therapie
Wirksam vor allem gegen H. influenza und Enterobacteracea
Liquorgängig —> Einsatz bei Meningitis
Parenterale Cephalosporine: 3. Generation: Cefotaxim, Ceftriaxon, Ceftazidim
überlegen Wirkung zu Gr-, kaum/keine Wirkung gegen Staphylokokken
Cetazidim auch gegen P. aeruginosa
Behandlung schwerer/ lebensbedrohlicher Krankheiten
Ceftriaxon—> Besonderheiten: HWZ 8h, liqurgängig
Parenterale Cephalosporine: 4. Generation: Cefepim
Gr+: Staphlokokken Wirksamkeit
Gr-: Pseudomonas, P. aeruginosa Wirksamkeit
Indikationen: Sepsis, schwere infektionen (Atemweg, Harn und Bauchraum)
Rote-Hand-Brief: Vorsicht bei Patienten mit eingeschränkten Nierenfunktion —> neurologische NW
Parenterale Cephalosporine: 5. Generation: Ceftobiprol
Wirksam gegen MRSA—> Behandlung von nosokomial und ambulant erworbene Pneumonien
nicht wirksam gegen Pseudomonas
Oralcephalosporine Einteilung und Merkmale
3 Gruppen
1. Gruppe: Cefalexin, Cefadroxil
Gr+ und gegen peniciilinasebildene Staphylokokken
2. Gruppe: Cefuroxim-Axetil (Enterale Resoption hoch, weil Einschleuse Ester), Cefaclor
Derivate mit höher Aktivität im Gr-
3. Gruppe: Cefpodoxim-Proxetil, Cefixim, Ceftibuten)
Gr- hoch und Gr+ niedrig
HWZ 1-2h, renale Elimination
Anwendung bei bakteriellen infektionen der oberen und unteren Atemwegen, Harnwegs-, Haut- und Weichteilinfektionen
UAW: beta lactam antibiotika spezifische UAW, Störung der Darmflora—> Durchfall
Beta Lacta Antibiotika Grundstrukturen: Carbapenem
Meropenem, Imipenem, Ertapenem, Doripenem, Faropenem, Tebipenem
sehr stabil gegenüber allen beta lactamasen
breites Erregerspektrum
Gr+ fast alle (Peniccilinase bildene s aureus auch)
gr- (inkl. Pseudomonas ausßer Ertapenem)
nicht wirksamen bei MRSA und Enterococcus faecium
wirkungslücke bei Legionellenm Chlamydien
Cabapenem-Pharmakokinetik, indikationen, UAW, Interaktionen
nicht ausreichende Resorption aus dem Magen—> parenterale Therapie
Imipenem: Rasche Spaltung in der Niere durch Dehydropeptidase I—> Fixe Kombination mit Cilastatin notwendig
HWZ: Meropenem 1h vs Ertapenem 4h
Indikationen:
akut lebensbedrohliche Hospitalingektionen mit unknown Erregern
schwere polymikrobielle Infektionen
Erreger mit beta Lactam Antibiotika Resistenz —> gelten als Reserveantibiotika
Zunahme von nosokomialen infektionen mit Carbanemase bildenen Stämmen
UAW: wie bei beta Lactam Antibiotika, zentralnervöse NW
Interaktionen: Plasmakonzentration des Antiepileptikums Valproinsäure niedrig, bei gleichzeitiger Gabe mit Carbapenem
Beta Lactam Antibiotika-Grundtruktur: Monobactame
beta Lactam Antibiotika mit monozyklischer Rigstruktur
werden von bestimmten Gr- Bakterien gebildet
Typen: Aztreonam, Sarumonam, Pirazmonam, Tigemonam
Aztreonam:
Therapie zu aeroben, grammnegativen Erregern, keine Aktivität gegen Gr+ Kokken und anaerobe Keime
keine Resorption über Magen Darm Trakt—> also: i.v., i.m. oder inhalativ
HWZ: 1,7h (parenteral bzw 2,1h (inhalativ) pberwiegen renal eliminiert
stabil gegen zahlreiche beta LActamasen, aber nicht ESBL
Inidkation: suppresive Behandlung per Inhalation von chronischen lungeninfektionen mit P. aeruginosa bei patienten mit Mukoviszidose
Schwerwiegende UAW bei parenteraler Gabe möglich
Angriffspunkte Bakterien Zellwansynthese: Glykopeptid AB
Vancomycin, Teicoplanin, Televancin, Dalbavancin
Bakterizide Wirkung
Hemmung des Zellwandaufbaus bei Gr+ Bakterien, unwirksam bei Gr-
Wirkung durch Bindung an D-Ala-D-Ala Gruppe der Peptidoglycanvorstufen—> Verhinderung der Polymerisation (Transglykosylase) und Quervernetzung (Transpeptidase) durch Blockade des Substrats
Teicoplanin—> Verankerung in der bakteriellen Membranen mithilfe der Seitenketten
Glykopeptid-Antibiotika- Pharmakokinetik, Indikationen, UAW, Interaktionen
keine Resoprtion nach oraler Gabe—> Wikrung nur im Darmlumen—> Indikation: Behandlung von Clostridium difficile-assoziierter “pseudomembranöser” Enterokolitis
weitere Indikationen: Infektionen mit multiresistenten grampositiven Erregern, Therapie von MRSA udn Enterokokken Infektionen
gerine Gewebepenetration, renale Ausscheidung, nicht hämodialysierbar
HWZ 5h (Vancomycin), 70h (Teicoplanin)
UAW: Ototoxizität, Nephrotoxizität; Allergie, Blutdruckabfall mit hauterythem, likale Reaktionen bei zu schneller Infusion
Kontraindikation: Allergie, akutes Nierenversagen, bei Gravidität und Schwerhörigkeit
Resistenzen:
VISA (Vancomycin intermediär-resistenter S. aureus)—> Verdickung der Zellwand
VRE (Vancomycin resistente Enterokokken)—> D-ALA Lipid II ersetzt durch Milchsäure (oder D-Serin) —> keine Bindung von Glykopeptid AB
VRSA (Vancomycin-resistenter S. aureus)—> wie bei VRE
Angriffspunkte Bakterien Zellwandsynthese: Expoid- Antibiotika
Fosofomycin: selten eingesetzt, wieder Fokus, weil auftretende Resitenzen gegen andere AB
irreversibler Hemmstoff des Enzyms MurA (UDP- N-Acetylglucosamin-enolpyruvyl-transferase)—> sterisches Analgon von PEP—> Hemmung der Bildung von N-Acetylmureinsäure
Wirkung nur in Glucose 6 phosphat haltigem Mileu—> Aufnahme in Bakterien über Transporter
bakterizide Wirkung gegen Gr+ (Steptokokken, Staphylokokken, MRSA) und Gr- (E coli, H influenzae sowie Proteus-, Klebsiella-, Enterboacter-Arten), auch aktiv gegen ESBL bildene Stämme
Fosfomycin - Pharmakokinetik, UAW
rasche Verteilung im Körper, auch pber Blut Hirn Schranke
HWZ 2h:
renale Ausscheidun, anhezu unverändert, gut dialysierbar
Applikation:
I.v in Form von Natriumsalz
Fosfomycin -Trometamol: Granulat zur oralen Einmaltherapie unkomplizierter Harnwegsinfektionen bei Frauen
UAW: Exanthem, Leberenz<merhöhung, Kopfschmerzen, Übelkeit, Phlebitis
Bakterien-Angriffspunkte der Antibiotika: Struktur und Funktionen der Zellmembran
Polymixine: Colistin&Polymixin B—> Peptid AB
Daptomycin (mit Schwanz)—> Lipopeptid AB
Colistin- Übersicht, Pharmakokinetik, Indikationen, UAW
Wirkung:
Bakterizid, Bindung an Zytoplasmamembran udn Beeinträchtigung der Membranfunktion
Apploikation:
parenterale Gabe als Prodrug Colistimethat-Natrium (CMS); Ausscheidung unverändert über die Niere
Wirkung gegen P. aeruginosa und Enterobacteriaceae (außer Proteus)
Neisserien und Gr+ unempfindlich: KEINE Wirkung
Indikationen: Systemische Therapie nosokomialer Pneumonie und komplizierter Harnwegsinfekrionen, Aerosol Therapie bei Atemwegsinfektionen durch P. aeruginosa bei Zystischer Fibrose
UAW: Nierenfunktionsstörung, selten: Nierenversagen, neurotoxische Effekte, Überempfindlichkeit (Haustausschlag, Angioödem)
Vorsicht, wenn eingeschränkte Nierenfunktion—> verringerte Ausscheidung von CMS—> erhöhte Umwandlung in Colistin (toxisch)—> Halbierung der Dosis notwendig
Daptomycin - Übersicht, Pharmakokinetik, Indikationen, UAW
Zyklisches Lipopeptid: bestehend aus 13 Aminosäuren + lipophile N-Decanoylsäure-Seitenkette (Schwanz)
bakterizide Wirkung durch Ca-abhängige Bildung von Ionenkanälen in der Plasmamembran—> Kalium Efflux—> Depolarisation des Membranpotentials—> Hemmung der Protein-, DNA- und RNA-Synthese
Wirkung gegen Gr+ Bakterien und MRSA, VRE
Keine Resorption aus GIT—> i.v. Gabe, HWZ 8-9h, nicht BHS gängig, renale Elimination
Therapie komplizierter Haut- und Weichteilinfektionen, S. aureus verursachte Endokarditis
UAW: GIT Symptome, Myopathie—> Pberwachung der CPK (Creatinphosphokinase)- Werte notwendig
Kontraindikation: Myopathie auslösende Medikamente, zB Statine, Wirkstoffe, die die renale Filtration vermindern zB COX-2-Hemmer
Bakterien- Angriffspunkte der Antibiotika: Proteinsynthese hemmnde Antibiotika, Aminoglykosid AB
= Aminoglykosid Antibiotika
Streptomycin, Gentamicin, Tobramycin, Amikacin (Kanamycin, Neomycin)
Bindung an 30S Untereinheit der Ribosome —> Fehlsteuerung der Proteinsynthese—> Bildung von Nonsense Proteinen
Bakterizide und “posrantibiotischer Effekt” treten konzentrationsabhängig auf
Aminoglykosid-Antibiotika Aufnahme/Transport
Aufnahme:
gelangen ins Cytosol der Bakterien über zwei Wege
1. durch Porin Proteine
2. zwischen LPS durch
Protonierung von NH2 Gruppen im sauren Milieu —> NH3+ Form kann äußere Membran über Weg II nicht überqueren—> Wirksamkeit runter
Transport:
über poren der Innenmembran (Weg I und II) nur in geladener Form—> Protonierung von NH2 Gruppen im Periplasma zu NH3 notwendig sowie Membranpotential
Cave: Anaerobier sind Aminoglykosid-unempfindlich
gehen als NH2 über äußere Membran und protoniert als NH3 über Innere Membran
Aminoglykosid AB Wirkspektrum
Aerobe Bedingungen: wirksam in niedrigen Konzentrationen gegn breites Spektrum an Bakterien
B Streptokokken, Enterokokken plus andere Gr+ Bakterien—> resistent bis mäßig sensibel
Trobramycin effektivste Aminoglykosid gegen P. aeruginosa, Pseudomonas
Tuberkulose Erreger
Aminoglykosid AB Resistenz
Aminoglykosid modifizierende Enzyme im Periplasma—> u.a Modifikation der NH2 Gruppen
Parallelresistenz gegen Gentamicin & Tobramycin, amikacin wird weniger leicht modifiziert
Aminoglykosid Pharmakokinetik
viele OH Gruppen —> Hydrophilie —> keine Resoprtion nach preoraler Gabe—> Kurzinfusion 60 min.
keine Plasmaproteinbindung
keine Metabolisierung
Renale Elimination durch glomeruläre Filtration
wenn eingeschrönkte Nierenfunktion—> verzögerte Elimination—> Achtung Kummulation Drug monitoring
HWZ: 1,5-2h
gut hämodialysierbar
Aminoglykosid AB- Indikationen
Streptomycin:
1943: 1. Antituberkulotikum
Heute: Anwendung in Kombination mit anderen Antituberkulotika
Neuere Aminoglykoside:
parenterale Behandlung lebensbedrohlicher septischer Infektionen in Kombination mit beta Lactam Antibiotika (nicht in Infusionsflasche mischen—> Inaktivierung!!!)
Endokarditis
schwere pseudomonas-infektionen
Mykobakteriosen
Schwere Enterokokken-Infektionen (gemeinsam mit beta Lactam Antibiotika)
Listerien
Staphylokokken
Enterobakterein
Gentamicin—> Einbringung in >Trägermaterial zB Knochenzemente—> Knochenchirurgie
Einsatz als Gentamicin-PMMA-Ketten —> Osteomyelitis: Behandlung und Infektprophylaxe
Aminoglykosid AB- UAW
unerwünschte Wirkung:
Otoxizität (irreversibel)
Nephrotoxiziät (reversibel)
Neuromuskiläre Blockade
Allergische Reaktionen
Aminoglykoside: geringe therapeutische Breite—> Anreicherung Tubuluszellen der Niere und Haarzellen des Innenohrs —> langsame Elimination —> Zytotoxizität (u.a. gestörte Proteinsynthese und Kollaps des Membranpotentials in Mitochondrien)
Niere: Aktiver Transport in Zelle —> Sättigender Prozess—> keine weitere Aufnahme—> keine Korrelation der Nephrotoxizität mit Spitzenspiegeln
einmalig hohe Konzentration (postantibiotischer Effekt)—> geringere unerwpnschte Wirkung am Zielort der Toxizität
Aminoglykosid AB- Interaktionen, Kontraindikationen
Interaktionen:
Nephrotoxische Arzenimitte.
Schleifendiuretika (zb Furosemid)
Immunsuppressiva (zB Ciclosporin)
Chemotherapeutika (zB Amphotericin B)
Muskelrelaxantien (zB d-Tubocurarin, Suxamethonium)
Inaktivierung durch beta Lactam Antibiotika
Kontraindikationen:
Gravidität
Aminoglykosid-Allergie
Vorschäden des Innenohrs
Fortgeschrittene Niereninsuffizienz (strenge Inidkation)
Lokale Anwendung im Mittelohr/Gehörgang bei offenem Trommelfell
Bakterien- Angriffspunkte der Antibiotika: Proteinsynthese Hemmende AB: Makrolid AB
= Roxithromycin, Clarithromycin, Azithromycin
binden an 50S Untereinheit der Ribosomen—> Blockade der Translokation der Peptidyl-t-RNA —> Arretierung der Proteinsynthese während Elongationsphase —> Bakteriostase ( Hemmung Wachstum und Vermehrung der Bakterien)
Cave: Lincosamide (zB Clyndamycin, weil benachbarte Bindestellen
Makrolid AB: Wirkspektrum, Pharmakokinetik
Wirkspektrum: Erreger von Atemwegsinfektionen und Sexualerkrankungen
Gr+
Gr-
Anaerobier
Zellwandlose Bakterien (Mykoplasmen, Chlamydien)
Schraubenförmige Bakterien
Pharmakokinetik
p.o. Gabe und i.v.
langsame Resoprtion—> Einfluss durch Nahrungsaufnahme
gute Gewerbeverteilung; auch Penetratoin von Phagozyten
kaum liquorgängig, aber plazentagängig
größtenteils Metabolisierung in der Leber, biliäre (unverödnerte) Elimination
Makrolid AB- Indikationen, UAW
oft Alternative zu Penicillin bei Allergien
Scharlach, Tonsillitis, Prophylaxe rheumatisches Fieber
Keuchhusten
Diphterie, Listeriose
Enteritis
Lues und Gonorrhö
UAW:
GIT Störungen, Erythromycin—> Bindung an Motilinrezeptore—> Peristaltik hoch
Allergsiche Reaktionen
ZNS Störung
bei iv Gabe: Thrombosen und Verlängerung des QT Intervalls
Makroliden AB: Interaktionen und Kontraindikationen
Hemmung von Cytochrom P450-Enzymen durch Makrolide
Ausnahme: Azithromycin
Stillzeit (Übertritt in die Muttermilch)
Allergie (Unverträglichkeitsreaktionen)
gleichzeitige Gabe von QT verängernden Medikamenten
Bakterien- Angriffspunkte der Antibiotika: Proteinsynthese Hemmende AB: Lincosamide
= Clindamycin
bindet an 50S UE
Bakteriostatische Wirkung, Mechanismus identisch mit Makroliden
Gr+ (besonders Staphylokokken)
Gr- anaerob wachende Stäbchen
PK: rasche und nahezu vollständige Resorption nach p.o. Gabe, gut gewebegängig, unzureichende Diffusion in den Liqurraum, metabolisierung überwiegend in der Leber
HWZ 2-3h
Furunkulose, Spritzenabzess, Erysipel, Tonsillitis
akute Infektionen mit Anerobierbeteiligung in kombi mit anderen AB
Infektionen bei Knochen und Gelenken
früher: häufig bei zahnärztlichen Behandlungen
Lincosamide UAW, Interaktionen und Kontraindikationen
Diarrhö
pseudomembranöse Kolitis
Überempfindlichkeitsstörung
Hämatologische Störung
Nausea, Herzrythmusstörung und Blutudruckabfall
Muskelrelaxantien
Allergie gegen Lincomycin/Clindamycin
Stillzeit
neugeborenre und unreife Frühgeborene
chronische Darmerkrankungen
Bakterien- Angriffspunkte der Antibiotika: Proteinsynthese Hemmende AB: Tetracycline/Glycylcycline
Doxycyclin—> Tetracyclin AB
Tigecyclin—> erstes Glycylcycline
Tetracycline und Glycylcycline: Wirkmechanismus, -spektrum und Resistenzen
bakteriostatische Wirkung durch Blockierung der Anlagerung der Aminoacyl-t-RNA an ribosomale Akzeptorstelle
Wirkspektrum
Gr+ und Gr-, auch nicht färbende Bakterien
TC—> gute Wirksamkeit gegen Propionibakterien (Akne), Brucellen, Yersinien, Choleravibronen, Mykoplasmen, Chlamydien
TC: natürliche Resistenzen: Prteus-Spezies, Providencia, P. aeruginosa, Serratia marcenses
GC: höhere Affinität zu Ribosomen als TC—> Wirkung gegen TC resistente Bakterien
Tetracycline/Glycylcycline Pharmakokinetik
Doxycyclin—> sehr gute Resorption nach oraler Gabe
Tigecyclin nur i.v
TC und GC gut gewebegängig—> Wirkung auch gegen intrazelluläre Erreger
TC und GC passieren die Plazentaschranke, Liquorgängigkeit nicht ausreichend für Meningitis
Doxycyclin—> Kopplung an Glucoronsäure in Leber—> Ausscheidung Teil über Galle —> u.a Abbau durch Darmflora
andere TC (Tetracycline, Oxytetracyclin)—> renale Ausscheidung —> KI: Niereninsuffizienz
Tigecyclin—> Elimination unverändert größtenteils über Stuhl
Tetracyclin und Glycylcycline: Indikation, UAW, KI
SLide 90-93
Bakterien- Angriffspunkte der Antibiotika: Proteinsynthese Hemmende AB: Chloramphenicol
Chloramphenicol—> Einsatz stark eingeschränkt wegen hohen Resistenzquoten und hämatotoxischem Potential
Wikmechanismus:
Bindung an 50S UE der Ribosomen—> Hemmung der Bildung neuer Peptidbindungen (Transpeptidierung)—> Hemmung der Proteinsynthese
Wirkspektrum: Gr+, Streptokokken, Pneumokokken & Gr- Bakterien (Salmonellen)
Rasche Resorption nach oraler Gabe, gute Gewebegängigkeit, Glucoronidierung zu 70-90% in der Leber —> renale Ausscheidung
Topische Anwendung am Auge
Hämotoxisch —> Panzytopenie oder aplastische Anämie
Neurotoxisch—> N. opticus—> Visusschäden bei Neugeborenen: Grey Syndrom
Bakterien- Angriffspunkte der Antibiotika: Proteinsynthese Hemmende AB: Oxazolidinone
Linezolid, Tedizolid
BINDUNG AN 23S-rRNA der 50S UE Ribosomen —> Veränderung der fMet-tRNA-Bindestelle —> Initiationskomplex wird nicht mehr ausgebildet —> Hemmung der Proteinsynthese
nur gegen Gr+ (auch MRSA)
oral—> vollständige Resoprtion
Oxazolidinone: Indikationen
Indikationen: (Linezolid)
ambulante oder im Krankenhaus erworbene Pneumonie durch Gr+
schwere Haut udn Weichgewebeinfektionen
Inidkationen (Tedizolid)
Zulassung zur Therapie von Haut unf Weichgewebeinfektionen durch Gr+
UAW: GIT Störungen, Anstieg Transaminasen, Lactatazidose, Kopfschmerzen, Exantheme, Myelosuppresion, periphere und optische Neuropathie
Interaktionen: LZ und TZ hemmen Monooxygenase—> Serotonin-Syndrom wenng leichzeitig gegeben mit adrenergen oder serotonergen Substanzen (Vermeidung von Tyramin-haltigen Speisen
Exkurs Biochemie
Tetrahydrofolate sind an DNA Synthese beteiligt
Hemmung der Tetrahydrofolsäure Synthese (DNA Synthese Bakterien) durch Sulfonamide
Hemmung der Tetrahydrofolsäure Synthese—> Hemmung der Synthese von Purinnukleotiden ud Thymidin—> Hemmung der Neubildung von DNA/RNA—> Hemmung Vermehrung von Bakterien
Bakterien- Angriffspunkte der Antibiotika: Folsäuremetabolismus: Sulfonamide AB
Sulfamethoxazol, Sulfanilamid, Sulfadiazin, Sulfadoxin
wirkt gegen Streptokokken
Wirkspektrum früher sehr breit: Gr+ und Gr—-> mittlerweile plasmidvermittelte Resistenzen
Sulfonamide plus Diaminopyrimidine (Trimethroprim, Pyrimethamin)
meist in Kombination—> Aktivität von Sulfonamiden synergistisch/additiv ergänzt—> Erniedrigung der MHK und bakterizider Effekt
meiste: Cotrimoxazol (Sulfamethoxazol plus Trimethoprim)
Trimethoprim 1000-10000x höhere Affinität zu bakterieller als zu humaner DHFR
Trimethoprim (auch alleine)—> 20-100 fache antibakterielle Aktivität gegen Staphylokokken, Pneumokokken, H influenza, E coli, Salmonellen
Sulfonamide plus Diaminopyrimidine- Pharmakokinetik und Indikationen
HWZ: 12h (Trimethoprim) bzw 10 h (Sulfamethoxazol)
Sulfamethoxazol—> teilweise Abbau zu Hydroxylamin in der Leber
Trimpethoprim—> überwiegend renale Ausscheidung, bisschen Metabolisierung über CYP Enzyme
Liquorgängigkeit ca 20% (T.) und 12% (S.) der Serumkonzentration
Kumulationsgefahr bei Nierenproblemen
Indikation Cotrimoxazol
Harnwegsinfektion
Ciprofloxacin-Alternative zur Sanierung von S. Typhi-Dauerausscheidung
Immunsupprimmierte Patienten —> Prophylaxe von Pilzen
Sulfonamide plus Diaminopyrimidine: UAW; Interaktionen und Kontraindikationen
slide 105
Bakterien- Angriffspunkte der Antibiotika: Fluorchinolone
Hemmstoff der bakteriellen Toposomerase II und IV
Toposomerase II: negatives supercoiling=Entwindung der DNA
Toposomerase IV: Trennung von zwei verbundenen DNA Molekülen nach Replikation
Therpeutisch relevante Typen:
Ciprofloxacin, Levofloxacin udn Moxifloxacin
Fluochinolone Pharmakokinetik
orale Gabe: gute Resoprtion, auch Infusiontherapie
hohes Verteilungsvolumen (2 L/kg KG)—> gute Gewebegängigkeit und intrazelluläre Anreicherung
Ciprofloxacin:
Ausscheidung unveröndert vorwiegend renal sowie biliär und transintestinal, Dosisreduktion bei Nierenproblemen
Levofloxacin:
fast ausschließlich renale Ausscheidung, auch Dosisreduktion bei Nierenproblemen
Moxifloxacin:
überwiegend hepatische Elimination
Den REst
Vorlesunf Slide110-117
Zuletzt geändertvor 2 Jahren