Buffl

5. Sitzung Ergänzung: Somatische Differentialdiagnose

HM
von Hanna M.

EInordnung von Symptomen / Diagnosestellung

  • Neue Symptome: Auftritt erster Symptome (Symptome im Zeitverlauf betrachten)

  • Mehrere Symptome: Ansammlung von Symptomen, Praxis wird eher aufgesucht und Aufmerksamkeit ist geweckt

  • Verschlimmerung der Symptome: z. B. Verstärkung der Symptomatik durch zunehmende Angst (Beispiel Panikstörung)

  • Hartnäckige Symptome: Anhaltende Symptomatik und Schwere der Symptome

  • Alarmierende Symptome: Suizidphantasien bei Depression oder dunkler Hautfleck (Melanom)

  • Symptommuster: häufig gleichzeitig auftretende Symptome die in der Konstellation auf eine spezifische Störung hinweisen


Diagnosestellung


Hinweise auf verdeckte k.rperliche oder andere Erkrankung:

  • nicht zur angenommenen Diagnose passende Symptome

  • z. B. Ungewöhnliches Verhalten, Emotionsänderungen, körperliche Symptome, die nicht zum Syndrom passen

  • Kein Rückgang der Symptomatik trotz (erfolgreicher) Behandlung der psychischen Störung


Informationen aus vielen Quellen sammeln um Diagnose zu stellen

  • Gespräche mit Familie/Freunden, bildgebende Verfahren, biografische Analyse, Beobachtungen, Labortests und psychologische Tests,…

  • Differentialdiagnostik (aktiv gegen andere Diagnosen abgrenzen)


Diagnosefehler


„Nicht über den Tellerrand schauen“

  • Außer Acht lassen körperlicher Untersuchungen, Weglassen multimethodaler Untersuchung

Statistiken, Theorien und Intuition zu viel Bedeutung geben

  • Auch seltene, vielleicht untypische Symptomkonstellationen können auftreten und eine Erkrankung auslösen

  • mehr Aufwand bei Diagnose = geringeres Risiko einer Falschdiagnostik

Diagnosen als fest gesetzt sehen

  • Auch nach Diagnosestellung wachsam sein für neue Symptome und möglicherweise Abänderung der Diagnose


Affekt/Sprechen/Inhalt der Gedanken/geistige Ressourcen/Einsicht und Urteilsvermögen

Affekt


  • Nicht nur über Gefühls.u.erung Ausdruck, umfasst auch Gesichtsausdruck, Aktivit.tsniveau

  • Art der Stimmung: „Ich fühle mich…“

  • Labilit.t: Schwankung der Stimmung, Wechselhaftigkeit

  • Angemessenheit: Ist Stimmungsausdruck in Situation angebracht?


Sprechen


  • Geschwindigkeit und Rhythmus: zu schnell/ langsam, regelm..ige Wortabst.nde, Murmeln/Nuscheln

  • Koh.renz (Verbinden von Gedanken): Logik im Gesprochenen, Sprunghaftigkeit des Sprechens, weitschweifendes Sprechen, Entgleisen/ Wortsalat,


Inhalt der Gedanken


  • Halluzinationen: erfundene, nicht wirklich erlebte Wahrnehmung einer Empfindung, m.glich in allen Sinnen (≠T.uschung: Fehldeutung)

  • Wahngedanken: falsche, unerschütterliche Auffassung (die nicht zur kulturellen Norm passt)

  • Unterscheidung zu Zwang einerseits und Depersonalisation andererseits

  • Wahneinfall, Wahnstimmung, Wahnwahrnehmung gehen Wahn voraus

  • Gewalt und Suizidgedanken: Gewalt berichten Patient*innen selten selbst - muss erfragt werden, Suizidgedanken kann man erfragen

  • Sonstige gedankliche Inhalte: z.B. Zwangsvorstellungen


geistige Ressourcen


  • Aufmerksamkeit: Konzentration auf eine Aufgabe

  • Konzentrationsverm.gen: Konzentration aufrecht erhalten

  • Orientierungsverm.gen: .rtlich, zeitlich, situativ, personenbezogen

  • Sprache: Verstehen, Sprachfluss, Gegenstandsbenennung, Vorlesen, Schreiben, Satzwiederholung

  • Ged.chtnis: direkter Abruf gerade Geh.rtes, Kurzzeitged.chtnis, Langzeitged.chtnis,

  • Kulturspezifische Informationen: Abstrahieren und Unterscheiden


Einsicht und Urteilsvermögen


  • Einsicht mangelhaft unter einigen psychischen und/oder k.rperlichen Erkrankungen (Psychosen, geistige Retardierung)

Urteilsverm.gen: Angemessenheit des Verhaltens der Patient:innen, realistische Zielsetzung der Patient:innen

  • Bei psychischen Störungen wie Psychosen oder Delir verzerrt

  • Körperliche Erkrankungen wie Demenz oder multiple Sklerose können sich auf Urteilsvermögen auswirken


-> Symptome können unmittelbare körperliche Ursachen haben



Persönlichkeitsveränderungen


  • Pers.nlichkeitseigenschaften sind über Lebensspanne recht stabil

  • Ver.nderungen zeigen sich durch dauerhafte/ lang anhaltende Ver.nderung der Stimmung und des Affekts bei einer Person

  • (Beispiel Phineas Gage: Schädigung des Frontalcortex durch Eisenstange)


-> Bildgebende Verfahren um z.B. Schlaganfall ausschließen zu können


Morbus Parkinson

  • Primäres Pathophysiologisches Korrelat: Absterben der dopaminergen Zellen der Substanna Nigra

  • Motorische Kardinalsymptome: Tremor, Rigor, Bradykinese (schnelle Bewegungen nehmen ab) , posturale Instabilit.t

  • … darüber hinaus: Vielf.lnge nichtmotorische Symptome (z.B. vegetanve St.rungen, kogninve und affeknve Ver.nderungen)

  • Häufige, langsam fortschreitende degenerative Erkrankung des ZNS

  • Betrifft überwiegend ältere Menschen zwischen 55 und 65

  • Ca. 1% der über 60-Jährigen, 2% der über 70-Jährigen und 3% der über 80-Jährigen sind betroffen

  • Störung von willkürlichen und unwillkürlichen Bewegungsabläufen


Verlauf und Prognose von Morbus Parkinson


  • Ohne medikament.se Therapie Erreichen der Pflegebedürftigkeit nach durchschnittlich 14 Jahren (bei gro.er interindividueller Streubreite)

  • Mit med. Therapie Erreichen der Pflegebedürftigkeit nach durchschnittlich 20 Jahren

  • „Juvenile Parkinson´s disease“(Erkrankungsbeginn vor 40 Lj): Praktisch nie Auftreten von Demenz (bei anderen Parkinsonformen Demenz häufig Begleitung)

    -> allerdings früher Beeinträchtigt und somit pflegebedürftigt


Pathologie


  • Morbus Parkinson ist das Ergebnis einer Systemdegeneration

  • Pathologischer Proze. geht weit über die Substantia nigra hinaus

  • Aufsteigende Neurodegeneration, beginnend im vegetativen Nervensystem (dorsaler Vaguskern), über Olfactoriussystem weitere Ausbreitung bis in die Hirnrinde


Behandlungsoptionen Morbus Parkinson


  • Medikament.s (L-Dopa oder Dopaminagonisten)

  • Tiefenhirnstimulation

  • Physiotherapie/gezieltes Bewegungstraining

  • Psychotherapie

  • Einbezug von Angeh.rigen

  • Hilfsmittel


chirurgsiche Methoden (Behandlung Tremor, Rigor usw. -> koordinierte Bewegung wieder möglich)


Author

Hanna M.

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