Skizzieren Sie aus Ihrem Verständnis heraus ein Übersichtsbild zur Unternehmensplanung und -steuerung.
Sie haben ein (einfaches) Produkt entwickelt und wollen nun eine grobe Unternehmensplanung für die nächsten 3 Jahre erstellen. Welche Informationen benötigen Sie? Treffen Sie fiktive Annahmen und erstellen Sie eine Planung.
Prozess -Situationsanalyse, Unternehmensleitbild -Unternehmensziele -Unternehmensstrategie -Operative Planung -Kontrolle -Abweichungsanalyse
Grundinformationen über das Produkt: § Produktionsplan (grob)
-Verkaufsmenge -Verkaufspreis -Herstellkosten -Wann Marketingeinführung? -Fertigungszeiten -Rückwärts- oder Vorwärtskalkulation
• Produktionssystem:
Was unterscheidet Planung von Prognose?
Planung:
Zielgerichtete vorstrukturierte Handlungen
Bsp.: Bussinesplan, zeigt Schrittweise Anweisungen auf, wie vorzugehen ist
Prognose:
Erkenntnisorientiert
Zeigt auf, was voraussichtlich passieren wird
Bsp.: Wettervorhersagen, Morgen wir gutes Wetter werden
Welche Hauptzwecke verfolgt die Unternehmensplanung?
Hauptzwecke der Unternehmensplanung sind:
• Sicherung der Unternehmenszukunft
• Sicherung der Erreichung der Unternehmensziele
• Optimierung der Wirtschaftlichkeit
mit folgenden Planungsfunktionen:
• Führung – Aufbau Regelkreise
• Koordination – Teilpläne integrieren
• Optimierung – Planungs- und Handlungsalternativen evaluieren • Kreativität – Innovation und Weiterentwicklung
• Motivation – Beteiligung der Mitarbeiter
Warum differenziert man unterschiedliche Planungshorizonte, z.B. lang-, mittel und kurzfristig oder auch strategisch, taktisch, operativ?
Inhalte und Betrachtungsdauer ist unterschiedlich
5 Jahres Planung von Produktion und Prozessen nicht umsetzbar
1 Jahresplanung für Unternehmensziel zu knapp je kleiner der Betrachtungszeitraum, desto höher der Detaillierungsgrad!
—> Daher Einteilung von lang-, mittel und kurzfristig
Strategische Planung: • Zeithorizont 5 Jahre
-Setzt die langfriste Richtung fest, geringe Genauigkeit und wenig Anfällig für Schwankungen... Tendenz muss stimmen
Mittelfristige taktische Planung:
• Zeithorizont 2-3 Jahre -Aus grobem Ziel und Strategie konkrete Maßnahmen und Projekte entwickeln
Kurzfristige operative Planung:
• Zeithorizont 1 Jahr -Direkte Planung von Prozessen und Ressourcen
Welche Gründe könnte es geben, keine Planung vorzunehmen?
Zukunft extrem unsicher
• Keine Gestaltungsmöglichkeiten, kein Einfluss
• Keine Information verfügbar
• Ziele, Zielzustände sind nicht definierbar
• Hoher Aufwand für implementierung
Grundsätze der Planung:
• Vollständigkeit, Genauigkeit, Objektivität, Klarheit, Konsistenz, Effizienz, Relevanz, Aktualität, Flexibilität, Realisierbar und Zielbezogenheit
Welchen Zweck erfüllen Unternehmensgrundsätze/Unternehmensleitbilder und was sollten diese beinhalten/umfassen?
Zweck:
• Kommunikation von Zielen und strategische Ausrichtung des Unternehmens
• Stellt Handlungsleitlinien für Mitarbeiter und Führungskräfte dar • Bildung einer gemeinsamen Unternehmensidentität
• Bindung und Motivation der Mitarbeiter
• Steigende Attraktivität für potenzielle Mitarbeiter und Investoren
• Positive Außendarstellung
Inhalt:
• Umfasst: Vision, strategische Prioritäten und Werte
Wodurch sind hierarchische Planungsprozesse charakterisiert?
Herunterbrechen des Oberziels auf die einzelnen Ebenen
GF entscheiden über Planung
Planung findet auf unterschiedlichen Ebenen statt
Ebenen unterscheiden sich in
o Reichweite der Betrachtung
o Detaillierungsgrad
Oftmals Top-Down-Prinzip
Durch was unterscheidet sich eine Top-Down-Planung von einer Bottom-Up-Planung?
Unterschied:
• Top-down :
Planung erfolgt über Gegenstromverfahren von ob nach unten
o Folge sind knappe Vorgaben mit „harten Zielen“
• Bottom-up:
Planung erfolgt basierend auf grober Zielsetzung von unten nach oben
o Folge sind Einplanung höherer Sicherheiten und weniger Umsatz
Was versteht man unter einer rollierenden Planung?
-Beschreibt eine periodenartig angelegte Planungsform, die die aktuelle Planung des Unternehmens anhand neuer Daten und Prognoseverfahren mit festgelegter Regelmäßigkeit aktualisiert und überarbeitet. -Pläne und Ressourcen werden entsprechend den aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen und der Branche angepasst.
-liefert häufige und frühzeitige Prognosen und ermöglicht so das rechtzeitige Erkennen von Abweichungen
Welche Planungsgrundlagen (auch: Planungsgrunddaten) müssen für eine Unternehmensplanung vorhanden sein bzw. geschaffen werden?
Zielvorgaben:
• Umsatz
• Absatz (pro Region)
• Rentabilität
• Produktionsplan
• Ressourcenplan für laufendes Geschäft
Wie wird die Steuerung des Unternehmens aus der Planung aufgebaut?
Planung herunterbrechen auf Verantwortungsbereiche
Plan-Wert zu Soll-Wert dynamisieren
Ziele vereinbaren
Regelmäßigen Soll-Ist-Vergleich durchführen (werden die geforderten Ziele
eingehalten?)
Abweichungen analysieren und Maßnahmen zur Korrektur ableiten, umsetzen und
verfolgen
Gibt es Ziel- und Interessenkonflikte der an der Planung beteiligten Bereiche/Personen, und wenn ja, welche?
Konflikt:
• GF: knapper Einsatz von Ressourcen zur Erfüllung der Unternehmensziele • MA: viele Reserven, um auf jede Individualität gefasst zu sein
Weiter Konflikte • Kaufmännische Sicht vs. Markt-und Produktsicht vs. Ressourcensicht
o Anforderungen widersprechen sich § Mehr Produktivität weniger Kosten weniger Ressourcen etc. § Qualität vs. Ressourcenkosten
• Budgetierung der Bereiche o Jede Abteilung will für sich das meiste Geld zur Verfügung haben o Geschäftsleitung will so wenig Geld wie möglich in Abteilungen geben
• Beispiel
o Umsatzsteigerung vs. Preiskontinuität
Unternehmensplanung streckt sich häufig über viele Wochen und Monate und bindet vielfach erhebliche Personalressourcen im Unternehmen. Welche Ursachen kann man erkennen und welche Lösungsansätze zur Verbesserung der Situation stehen zur Verfügung bzw. werden diskutiert?
Ursachen:
Viele Iterationsschleifen
Schlechte Datenqualität
Bereichsinteressen abstimmen, um Entscheidungen wird gestritten (Zielsetzung ggü.
Reserven)
Lösungen:
Standardisierung des Planungsprozesses
Technische Unterstützung
Strukturierte Daten
Es gibt Ansätze, den Reifegrad der Unternehmensplanung in Unternehmen zu analysieren. Welche Punkte werden hierbei u.a. untersucht?
Analysepunkte zur Ermittlung des Planungs-Reifegrades:
1) Szenario-Modellierung
2) Verknüpfung der strategischen und operativen Planung
3) Definition von Zielen und Messung der Zielerreichung
4) Finanzielle Planung
5) Verkaufsplanung
6) Funktionale Planung (Produktion, Beschaffung, Support-Funktionen)
7) Rollierende Prognose
8) Ressourcen-Allokation
9) Planungsregeln, -koordination und -kommunikation
10) IT-Unterstützung
Was versteht man unter Geschäftstreibern im Zusammenhang mit der Unternehmensplanung? Wie setzt man diese ein? Wie ist der generelle Ablauf der (operativen) Unternehmensplanung mit einem ERP- System? Welche Daten werden dafür grundsätzlich benötigt?
Einflussfaktoren, die sich maßgeblich auf die Kosten- und Geschäftssituation auswirken
Interne und externe Treiber o Interne Treiber sind beeinflussbar (Image) o Externe Treiber nicht beeinflussbar (Rohstoffkosten)
Ziel ist die wichtigsten Treiber zu identifizieren und den Fokus darauf zu legen
Unternehmen, die ihre Geschäftstreiber gut kennen und richtig einsetzen, senken
ihren Planungsaufwand signifikant; gleichzeitig erreichen sie einen hohen Wirkungsgrad
Wie ist der generelle Ablauf der (operativen) Unternehmensplanung mit einem ERP- System? Welche Daten werden dafür grundsätzlich benötigt?
Was spricht für eine durchgängige integrierte Unternehmensplanung in ERP-Systemen?
Klasse von Softwaresystemen bringt Teilpläne der leistungswirtschaftlichen Eben und finanzwirtschaftlichen Ebene zusammen
Auf Daten kann schnell zugegriffen werden
Eine Planungsgrundlage für alle Teilbereiche
Rückmeldung an die Geschäftsführung
Standardisierung von Prozessen
Offenlegung der Daten
Allgemeine Vorteile:
Zentralisierung
Prozessoptimierung
Zeit- und Fehlerminimierung
Verbesserte Kundenpflege
Gesamtüberblick
Optimierte Lagerverwaltung
Bessere Kommunikation
Digitalisierung
Motivation
Aus welchen Gründen gibt es kaum Unternehmen, die ihre gesamte Unternehmensplanung in einem IT-System durchführen?
ERP-Systeme bieten keine gute Szenarien-Prognose an o Verschiedene Programme notwendig -> ein Programm reicht oft nicht aus
Hoher Aufwand der Implementierung und Schulung der MA
Aufwand der Datenakquise sehr hoch
IT-System kann nicht alle Eventualitäten abbilden
Mosler: Lohnt sich Planung eigentlich gar nicht? Oder muss man sich mehr mit flexiblen und groben Szenarien anstatt fixierter und detaillierter Planung beschäftigen?
Planung lohnt sich um die grobe Richtung vorzugeben
Lieber schlechte Planung als keine Planung è Grobe Planung mit detaillierter Steuerung kombinieren
Zuletzt geändertvor 2 Jahren