Das Gesundheitssystem:
Nenne 4 wichtige Diskussionspunkte.
Gibt es ein Grundrecht auf Gesundheit?
Ist Gesundheit eine Ware?
Ist Gesundheit ein öff. oder ein privates Gut?
Schafft mehr Medizin mehr Gesundheit?
Wieso wird das Geld niemals reichen?
war bisher nie der Fall
Einnahmen sinken
Zahl Beitragszahler rückläufig
Demographischer Wandel
Arbeitslosigkeit
Rückgang der klass. Erwerbsarbeit (nur noch 40%)
steigender Bedarf an Rentenversicherung
Konkurrenz um Beiträge
Ausgaben steigen
mediz. Forschritt
Erwartungshaltung der Bevölkerung
steigende Zahl der Älteren + Kranken
Wer ist “krank”? Def. von Gesundheit nach WHO:
Gesundheit ist völliges:
physisches
psychisches
soziales
Wohlbefinden
Was bedeutet “Medikalisierung” des Lebens (in welchen Bereichen ist sie zu finden)?
“diagnostischer Imperialismus”
präventive Stigmata
Zerstöung soz. Netze
Medikalisierung sozialer Probleme
Medikalisierung der Finanzen
Medikalisierung einzelner Lebensphasen
Medikalisierung des Todes
Medikalisierung ist…
(definiere!)
= Bezeichnung für einen gesellschaftlichen Veränderungsprozess,
bei dem menschliche Lebenserfahrungen und Lebensbereiche in den Fokus systematischer medizinischer Erforschung und Verantwortung rücken,
die vorher außerhalb der Medizin standen.
Def. Allokation
Zuteilung oder Verteilung knapper Ressourcen (z.B. Arbeit, Boden, Kapital, Zuteilung von Dienstleistungen,…)
Vgl. Makroallokation - Mikroallokation
Makroallokation
Mikroallokation
Mittel für das Gesundheitswesen insgesamt
Mittel für das einzelne Krankenhaus/Praxis
Verteilung der Mittel innerhalb des Gesundheitsressorts
Mittel für den einzelnen Pat.
—> Ziele + Werte der Gesellschaft
—> Verteilungskriterien
Mittel für Pat.-Gruppen
Was umfasst die Mikroallokation?
(“Was ist gerecht”?)
gesellsch. Kriterien
sozial-(mediz.) Kriterien
mediz. Kriterien
persönl. Kriterien
Zufall, Willkür
—> “first come, first served” = ungerecht
Los
—> Ertragung von “tragic choices
—> gilt bei Juristen als sehr gerecht!
Alter als Allokationsproblem:
Was bedeutet das?
mehr Alte —> mehr Kranke —> mehr Kosten
Problem der gerechten Verteilung der Mittel + Lasten zw. Jung und Alt
Alter als implizites + illegales Ausschlusskriterium
IRRTUM: Es sind die letzten 2 Jahren bzw. 7 Tage eines Menschen, die die teuersten sind, egal ob mit 40; 60; 80 !!!
Persönliche Kriterien in Bezug auf die gerechte “Verteilung” der medizinischen Versorgung
Kooperationsbereitschaft
verantw. Lebensstil
“Tugenden des Pat.”
—> Offenheit, Kommunikationsfähigkeit, Toleranz, Humor, Vertrauen
Zahlungsfähigkeit
Zahlungsbereitschaft
—> Tabu: wie viel würden sie für xy bezahlen?
Nenne 5 gesellschaftliche Kriterien.
sozialer Wert
utilitaristisch (Nutzen für Zukunft o. Belohnung für Leistung)
vitale Verantwortung
Bevorzugung von Menschen, von denen andere abhängen (z.B. Bevorzugung mediz. Personal im Katastrophenfall)
privilegierte Gruppe
Kinder
Veterande
Einheimische (?)
nötiger Aufwand
Bevorzungn von denen, die weniger benötigen
akut vor chronisch
wissensch. Fortschritt
Bevorzugung von “interessanten” Fällen
Bevorzugung von Versuchsteilnehmern
Nenne 4 mediz. Verteilungskriterien.
Prognpse, Begleiterkrankungen
Wahrsch./Länge/Qualität des Nutzens (benefit); Lebensqualität
Leidensdruck, Dringlichkeit, drohender Tod
bei Hilfe nur für Notfälle:
schlechtere Ergebnisse
größeres Leiden
ggf. höhere Kosten
bei Nierentransplantation:
Wartezeit
Herkunftsland
räuml. Nähe
Nenne 3 sozial(medizinische) Kriterien.
Alter (—> Wahrschn/Länge des Nutzens)
natürliche Lebensspanne?
Nützlichkeit, Produktivität?
positive coping, compliance
Bevorzugung pflegeleichter Pat.
stützendes Umfeld
Was sind negative Folgen von offener und verdeckter Rationierung?
offene Rationierung
verdeckte Rationierung
Vertrauensverlust
Vertrauensverlsut, Unerhlichkeit
“Imageverlust”
Verschlechterung Arzt-Pat.-Verhältnis
Emotionalisierung der Diskussion
unklare Diskussion
Entscheidung für “Werte” nach nuemrischer Mehrheit
Ausschluss der Betroffenen anhand von Festlegung von Kriterien
keine demokratische Legitimation
Widerspruch zu Qualitätssicherung
Rationierung der medizinischen Ressourcen heute (nenne Beispiele?)
—> Was soll mir die Folie sagen???
Zahnersatz
“Kuren” (ReHa ist ungleich AHB !!!!)
Folgen von Tätowierungen
Reproduktionsmedizin
Arzneimittelbudget (z.B. Viagra)
Wartelisten, Wartezeiten
Praxis- u. Stationsschließungen
Thema: Organspende
Welche Organisation ist in Deutschland zuständig?
Für welche Länder noch?
Eurotransplant:
Einzugsgebiet von 135 Mio. Menschen
Mitgliedsstaaten: Deutschland, Belgien, Kroatien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Ungarn, Slowenien
am 01.01.2016 10.238 Pat. auf Warteliste
in Deutschland ca. 12.000 Menschen auf der Warteliste!
Nenne die Mitgliedsstaaten von Eurotransplant.
Deutschlande
Belgien
Luxemburg
Niederlande
Österreisch
Ungarn
Slowenien
Kroatien
Was sind die Zuteilungskriterien von Eurotransplant?
genau definierte, möglichst objektive “match-list”:
Gewebetyp, Blutrgruppe nach AB0
erwarteter Erfolg nach Transplantation
durch Experten festgelegte Dringlichkeit
Auswertung der indivudellen Merkmale von Spender + Empfänger (auch Infektionen, Tumore)
Distanz zw. Spender u. Empfänger
nationale Organaustauschbilanz
Sonderregelungen für Kinder + Pat. mit seltenen Gewebetypen
Nenne Kriterien der organbezogenen Match-Liste für:
Herz
Lunge
Leber
Pankreas
Alter des Spenders
Größe des Spenders
Lungenkapazität
MELD-Score
BMI
Woraus setzt sich der MELD-Score zusammen?
Wo spielt er eine Rolle?
—> Kriterium auf der organbezogenen match-list der Leber
Gesamt-Bilirubin
Serum-Kreatininb
INR ( Quick)
organbezogene match list für die Niere (ETKAS und ESP)
Eurotransplant Kidney Allocation System (ETKAS)
Wahrsch. eines positiven Crossmatch in eonem Pool von 1.000 versch. Tests
HLA-A, HLA-B, HLA-DR
Bonus für Kinder (+ 100 Punkte u. Punkte für HLA-A-Mismatch werden verdoppelt)
Eurotransplant Senior Program (ESP)
mind. 65 J. alt
keine HLA-Typisierung
Gestzliche Regelung in Deutschland seit 1997
erweitere Zustommungslösung (ab 2012 Entscheidungslösung)
Organentnahme nur erlaubt, wenn pers. Zustimmung des Spenders/Angehörige
seit 2012 verstärkte Werbung durch Krankenkasse
Mindestkriterium: Hirntod (Def. nach Bundesärztekammer)
Lebendorganspende - Bedinungen:
Spender volljährig
informierte Zustimmung durch SPender (einschl. möglicher Einschränkungen von Versicherungsleistungen)
Eignung als Spender nach ärztl. Beurteilung
keine erwartbare schwere gesundheitl. Beeinträchtigung, über das OP-Risiko hinaus
beschränkt auff enge Verwandte, Ehe-/Lebenspartener, sonst nahestehende Personen
Verbot des Organhandels
Trennung von Organspende (DSO) und Vermittlung
Nenne Kriterien für eine Lebend-Organspende laut Transplantationsfestzt von 1997.
Gestzliche Regelung in Deutschland Neuerrungen seit 2012
Entscheidungslösung als erweitere Zustimmungslösung
verstärkte Aufklärung + Werbung durch Krankenkassen
Gestzliche Regelung in Deutschland Neuerungen seit 2016
verstärkte staatliche Aufsicht über Organspendewesen
Strafbarkeit von Manipulation
Gestzliche Regelung in Deutschland (Neuerrungen seit 2019)
Etablierung von Transplantationsbeauftraten in Häusern mit mehreren ITS
Finanzierung eines neurolog. Konsilliardienstes zur Feststellung des Hirntodes
strukturierte Angehörigenbetreuung
Gestzliche Regelung in Deutschland Neuerrungen seit 2020
bundesweite Online-Register für Spendenfreiwillige
Warum Vorbehalte gegenüber Organspende?
nur 75% der Deutschen pro Organspende; 25% haben Vorurteile
Diskussionen und Ängste um HIrntod
Misstrauen gegenüber dem Verteilungssystem
—> Skandal um manipulierte MELD_Scores bei Kandidaten für eine Lebertransplantation 2010
Thema: Hirntod
Hirntod in dern 50ern
noch kein Konzept
Pat. im tiefen Koma wurden weiterbeatmet + Tod durch Asystolie, Störungen der Temp.-Regulation, Störungen Elektrolythaushalt
Obduktion:
hohes Maß an “intravitaler Autolyse” im Gehirn festgestellt
Wann war der erst beschriebene Therapieabbrich nach Feststellung des Hirntodes?
Von wem?
In welchem Zusammenhang?
11.03.1960 durch Pierre Wertheimer in Lyon
13-jähriges Verkehrsunfallopfer
Diagnose: Hirntod
—> klnische, elektrophysiologisch, 4-Gefäß-Angiographisch
Beendigung der Beatmung bei schlagendem Herzen
Wann war die weltweit erste Organtransplantation?
Von wem durchgeführt?
Welches Organ?
03.06.1963 druch Guy Alexandre in Löwen (Belgien)
erste Transplantation einer Niere von Spender mit Hirntod (12-jährig. Mädchen mit SHT)
—> bis 1966 noch mind. 8 weitere Transplantationen in Löwen (Belgien)
Wann war die erste Herztranplantation?
Wer hat sie durchgeführt?
Unter welchen Umständen?
03.12.1967 durch Christiaaan Bernard in Kapstadt
Hirntod nach Verkehrsunfall (28-jähr. Spenderin)
Explantation nach ca. 8h
keine Dokumentation einer formalierten Hirntodbestimmung
—> in Südafrika ist nur Herzstillstand anerkannt
—> Herz schlug wohl 5 min nicht
Empfänger stirbt nach 18 Tagen an Lungenentzündung
Was sind die Kriterien der formalisierten Hirntodbestimmung (in den 70ern)?
Reaktionslosigkeit auf Schmerzreize
leblose Pupillen
reaktionsloser Eiswasser-Test des Gehörgangs
Schädelfrakturen in den Übersichtsradiographien
keine elek. Aktivität im EEG
Wann und von wem wurde das irreversibel Koma definiert?
05.08.1968 vom Ad Hoc-Komittee der Harvard Gruppe
Definition des irreversibeln Komas durch das Ad Hoc-Komitee der Harvard-Gruppe (05.08.1968)
—> Diagnosestellung durch Arzt möglich
unreceptivity and unresponsibility
no movements or breathing
—> Beatmungsgerät 3min ausschlaten + auf Spontanatmung achten
no reflexes
—> Pupille weit + lichtstarr; keine Augenbewegungn
—> bei Kopfdrehung + Eiswasser im Gehörgang keine Augenbwegung
—> keine Blink-/Korneal-/Pharyngealreflexe
—> kein Schlucken, Gähnen, Vokalisation
Nulllinien-EKG für mind. 10 min (inkl. Vorgaben zur Geräteeinstellungen)
Wdh. aller Tests nach 24h —> gleiches Ergebnis notwendig
Ausschluss Hypothermie (<32,2°C) und Medikamenteneinwirkung
Einwand:
Das Konzept des Hirntodes wurde für die Organtransplantation erfunden
—> Klärung der Bedeutung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls als sicheres Todeszeichen
Problem:
Def. des Hirntods durch die Harvard-Kommission 1968, welche den Belegen nach einem Bedürfnis der Transplantationsmedizin nachgekommen ist.
Der “Hirntote” ist nicht tot, sondern sterbend.
keine jurist. Def. von Tod
“klassissche” sichere Kennzeichen von Tod:
Leichenflecken nach 20-30min; Totenstarre nach 2h; Fäulnis
Frage der Def. wann beginnt/endet das Leben?
(extreme) Vitalisten:
Tod ist, wenn die letzte Zelle das Kennzeichen des Lebendigseins nicht mehr erfüllt.
Die Diagnose des Hirntods ist nicht sicher.
Angst vor Scheintod
“klinischer Tod” z.B. bei Blitzschlag o. Unterkühlung
—> ist jedoch nur ein Herzstillstand
Hirntod ist das sicherste Todeszeichen (viele deutsche Studien die das belegen)
vitalistische Definition von Tod
Nenne 3 Kontroversen bzw. Einwände.
Wie kann man den Hirntod kommunizieren?
Zustand eines Hinrtoten entspricht ungefähr dem eines gerade geköpften
Gehirn ist sehr sauerstoffempfindlich - bei Unterbrechung der Durchblutung stirbt es schnell ab
eine Obduktion würde komplett verflüssigtes Gehirn ueigen - das ist absolut irreversibel
Beschreibe die Ebenen der Alllokation von Ressourcen.
Gesundheitswesen als Ganzes:
—> Konkurrenz zu anderen Sozialausgaben + staatl Aufgaben
Verteilung von Geldmitteln innerhalb des Gesundheitswesens
Mikroallolkation
Einzelbudgets für KH, Praxen,…
—> ökonom. Überlegungen (Mittelknappheit führt u.U. zu Effizienzsteigerung)
Zuteilung von Mittell für konkreten Pat.
—> mediz. Überlegungen direkt personenbezogen
Beschreibe 6 Kriterien der Mittelzuweisung für einzelne Pat. (Mikroallokationsebene 2).
Was sind die Maßstäbe ihrer ethischen Bedeutung?
gesellschaftlich (umstritten)
Verantwortung für Andere
privilegierte Gruppen (Armee, Veterane, Kinder)
Bevorzugung interessanter Fälle? ; “Behandlung nur bei Versuchsteilnahme”? ; Ausschluss “unwürdiger” Pat.
persönlich
Bereitschaft zu handeln; aktive Therapiebeteiligung (hat sich bei uns noch nicht durchgesetzt)
Ablehnung der Zahlungsunfähigkeit —> Zweiklassenmedizin
sozialmedizinisch
Alter
Umfeld des Pat. (supportive environment) —> Benachteiligung von Leuten, die mehr Zuwendung bräuchten
medizinisch
Prognose
Begleiterkranknugen
Willkür
—> keine Gerechtikeit; keine Kriterien
Gerechtigkeitsprinzip
Schadensvermeidung durch Mindeststandards
Priosierung Lebensrettung
Chancengleichheit
Formen von Kosten-Nutzen-Analysen
Kostenminimierungsanalyse:
kostengünstigere Option anwenden
Kosten-Wirksamkeits-Analyse
Verhältnis zw. Mitteleinsatz + erzieltem Nutzen
Kosten-Nutzen-Analyse:
Nettonutzen (Nutzen - Kosten)
schwierig bei Lebensqualität
Möglichkeiten der Bewertung von Allokationsentscheidungen.
Deontologisch (—> Nietzsche)
trad. ärztl. Selbstverständnis
Orientierung am Individuum: “Jeder bekommt alles, was er braucht.”
PRO:
Handeln basiert auf Vorraussetzungen
Pflicht, moralisch gut zu handeln
KONTRA:
keine Verhinderung Kostenanstieg
first come, first serve
Frustration im Arztberuf
Utilitaristisch:
strebt nach Effizienzmaximierung; Orientiert an den Folgen d.Handelns
Betonung öff. Interesse
Forderung von Beweisen der Wirksamkeit
Zuteilung nach Kosten-Nutzen-Abwägung
Nenne Versuche, um Organkanppheit entgegenzuwirken.
Aufklärungsarbeit gegen emotionale Vorbehalte
Lebendspende:
—> Risiken!!!; sozialer Druck für Spender + Gefahr Organhandel + Gefahr der Ausbeutung Armer
evtl. embryonale Stammzellen (therapeutisches Klonen)? - aktuell stillgelegt
Xenotransplantation von genveränderten Schweinen (cave Krankheitsübertragung)
Zuletzt geändertvor 2 Jahren