Definiere Harnkontinenz und Harninkontinenz.🔴
🔴Harnkontinenz: „Fähigkeit, willkürlich und zur passenden Zeit an einem geeigneten Ort die Blase zu entleeren“
inkl. Fähigkeit, Bedürfnisse nach Hilfe mitzuteilen
Harninkontinenz: jeglicher unwillkürlicher Harnverlust
Wodurch kann eine Harninkontinenz bedingt werden?🔴
Faktoren, die eine Harninkontinenz auslösen können🔴
Harninkontinenz bedingt durch Störungen des Urogenitaltrakts (Stress-/ Belastungsinkontinenz, Dranginkontinenz (= Absetzen von kleinen Urinmengen))
Neurogene Harninkontinenz (nach Schlaganfall, MS, Querschnittslähmung)
Funktionelle Harninkontinenz (durch Störungen der Mobilität oder Kognition in Abhängigkeit einer erhöhten Pflegebedürftigkeit Bsp. Moderates Demenzstadium)
=> für die angemessene Miktion wichtige Alltagsfunktionen (Gehen, Auskleiden) können nicht (rechtzeitig) ausgeführt werden
=>Differenzialdiagnostik der Ursachen & Inkontinenzform ist ärztliche Aufgabe
Risikofaktoren & Ursachen einer Harninkontinenz🔴
Symptome einer Harninkontinenz🔴
Unwillkürlicher Harnverlust bei körperlicher Betätigung
Unwillkürlicher Harnverlust einhergehend mit erhöhtem Harndrang
Häufiger imperativer Drang ohne Urinverlust
Verzögerter Beginn der Miktion
Ständiger Harnabgang oder „Tröpfeln“
Subjektiv nicht vollständig entleerte Blase
Brennen bei der Miktion
Kontinenzprofile🔴💡
Kontinenzprofil🔴
Kontinenz
Kontinenz (1.Stufe)
= Kein unwillkürlicher Harnverlust
Keine personelle Hilfe notwendig
Keine Hilfsmittel
Unabhängig erreichte Kontinenz
Unabhängig erreichte Kontinenz (2. Stufe)
Keine personelle Unterstützung notwendig
Selbständige Durchführung von Maßnahmen
—>durch verschiedene Strategien (Urinbeutel, Beckenbodentraining)
Abhängig erreichte Kontinenz
Abhängig erreichte Kontinenz (3. Stufe)
Personelle Unterstützung bei der Durchführung von Maßnahmen notwendig
—>durch Verhaltensstrategie oder personelle Hilfe
Unabhängig kompensierte Inkontinenz
Unabhängig kompensierte Inkontinenz (4. Stufe)
= Unwillkürlicher Harnverlust
Keine personelle Unterstützung bei der Versorgung mit Hilfsmitteln
—>eigene Versorgung mit Einlagen
Abhängig kompensierte Inkontinenz
Abhängig kompensierte Inkontinenz (5. Stufe)
Personelle Unterstützung bei der Inkontinenzversorgung ist notwendig
—>Versorgung mit Vorlage durch Andere (Abhängigkeit)
Nicht kompensierte Inkontinenz
Nicht kompensierte Inkontinenz (6. Stufe)
Personelle Unterstützung & therapeutische bzw. Versorgungsmaßnahmen werden nicht in Anspruch genommen
—>aufgrund von Scham, kein Ziel der Pflege
Was ist bei der Benennung von Pflegediagnosen zur Kontinenzförderung zu beachten?🔴
Benennung von Pflegediagnosen🔴
Benennung des Kompetenzprofils (Selbstmanagementfähigkeiten), inkl. Symptome und Einflussfaktoren
Als Pflegediagnose nur relevant, wenn personeller pflegerischer Unterstützungsbedarf besteht
Benennung von psychischen Belastungen
Benennung von Risikodiagnosen
Erhöhtes Risiko einer inkontinenzassoziierten Dermatitis (IAD)
Dekubitusrisiko
Erhöhtes Sturzrisiko
Benennung bestehender inkontinenzbedingter Läsionen (z. B. IAD)
Mögliche Pflegediagnosen bei Harninkontinenz💡
Diagnose 1: Unzureichend kompensierte Harninkontinenz
Einflussfaktoren:
Unzureichendes Wissen über Versorgungsmöglichkeiten
Schamgefühl
Symptome:
Pat. verwendet keine adäquaten Hilfsmittel
Pat. vermeidet Gespräch mit dem Pflege- und Behandlungsteam über das Thema
Diagnose 2: Erhöhtes Risiko inkontinenzassoziierter Komplikationen (Dermatitis, Harnwegsinfektion)
Einflussfaktoren
Unzureichend kompensierte Harninkontinenz
Symptome
siehe Pflegediagnose 1
Diagnose 3: Unsicherheit bezüglich der Prognose der Kontinenz nach radikaler Prostatovesikulotomie & Strategien zur Rückgewinnung der Kontinenz
Plötzlichkeit der malignen Diagnose
Erwartete Pflegeergebnisse – Beispiel💡
Pat. ist bis zur Entlassung in der Lage, sich selbstständig mit dem von ihm bevorzugten Hilfsmittel zu versorgen, sodass eine unabhängig kompensierte Inkontinenz besteht
Pat. führt von morgen an, nach Anleitung durch die Physiotherapie, mehrmals täglich Beckenbodentraining durch.
Pat. kennt innerhalb der nächsten 3 Tage Kennzahlen zur Prognose der Harninkontinenz nach Prostatovesikulektomie, zum Nutzen des Beckenbodentrainings & zu Komplikationsrisiken durch eine unzureichend kompensierte Harninkontinenz.
Pat. teilt von sich aus den Pflegenden & Ärzten seines Vertrauens Sorgen & Unsicherheiten bezüglich der Kontinenz & Prognose der Erkrankung mit.
Nennen Sie Fragen zum Assessment zur Inkontinenz.🔴💡
Initialfragen zum Assessment🔴
Verlieren Sie ungewollt Urin?
Verlieren Sie Urin, wenn Sie husten, lachen oder sich körperlich betätigen?
Verlieren Sie Urin auf dem Weg zur Toilette?
Tragen Sie Vorlagen/Einlagen, um Urin aufzufangen?
Verspüren Sie häufig (starken) Harndrang?
Müssen Sie pressen, um Wasser zu lassen?
—> Symptome & Risikofaktoren abklären!
=> Vorsichtiges Ansprechen dieses intimes Thema
=>Beobachtung des Pat. bzw. beim Auspacken der Sachen
Differenziertes Assessment bei Harninkontinenz
Was ist durchzuführen?🔴
Differenziertes Assessment bei Harninkontinenz🔴
Anamnese
körperliche Beobachtung
Symptome & subjektives Belastungserleben
Kontinenzprofile
Vorlagentest
Miktionsprotokoll
Urinanalyse
Restharnbestimmung
Anamnese🔴
Miktionsfrequenz/-menge
Anzahl Inkontinenzereignisse
Menge unfreiwilligen Harnverlusts
Miktionsverlauf (Anstrengung, Verzögerung, Qualität des Urinstrahls, Schmerzen)
Symptome nach der Miktion: Gefühl der vollständigen Blasentleerung, weiterer Harnverlust?
Urinqualität
Trinkanamnese (wann was getrunken?)
Medikationsanamnese
Stuhlanamnese
Informationen zu relevanten Krankheiten & Eingriffen (gynäk., urol., neurogen.)
Bisherige Versorgung & Behandlung
Miktionsprotokoll🔴💡
Miktionsprotokoll/-tagebuch🔴
Ziel: Anamnese & Verlaufsbeobachtung
Inhalte
Zeitpunkt, Anzahl & Volumen der Miktionen
Häufigkeit & Menge des ungewollten Urinverlustes
Situative Bedingungen, die zu unwillkürlichem Urinverlust führen
Ersuchen un Unterstützung beim Toilettengang bzw. der Nutzung mobiler Toilettenhilfen
Trinkgewohnheiten (Art der Getränke, Menge, Zeitpunkt der Flüssigkeitsaufnahme)
Medikamenten-Einnahme
=> Selbstbericht oder Fremdbericht
=> Keine Studienergebnisse zur notwendigen Beobachtungsdauer
kann durch Pat. selbst oder Pflege geführt werden
Bei Problematik dauerhaft führen, um den Verlauf zu beobachten
Körperliche Beobachtung🔴
Äußeres Erscheinungsbild des äußeren Urogenitalbereichs
Haut-/Schleimhautveränderungen
Phimose
Prolaps (der Gebärmutter)
Fisteln
Spannung der Bauchdecke (durch Abtasten der Symphyse)
Mimik & Körperhaltung beim Toilettengang/ bei der Miktion
Vorlagentest🔴
Standard definiert durch die International Continence Society:http://player.slideplayer.com/36/10638881/#
Bei Betroffenen mit eingeschränkter Mobilität schwer durchführbar
Gewicht der Vorlage wird vor und nach dem Test gewogen ->Blase zuvor entleeren, danach Wasser trinken +Übungen machen (Treppensteigen, Gegenstände aufheben, Husten)
Bestimmung des Schweregrades der Inkontinenz
Restharnbestimmung 🔴
Restharnbestimmung🔴
v.a. bei Betroffenen mit anticholinerger Medikation
Möglichst non-invasiv mittels mobilen Ultraschallgeräts (handliche Größe) àdurch Pflege möglich
Alternativ: Einmalkatheterisierung unter sterilen Kautelen
Urinanalyse🔴
Zum Ausschluss von Entzündungen der unteren Harnwege
Makroskopisch (Farbe, Geruch, Menge) & mittels Urin-Stix
Proteinurie
Mikrohämaturie (durch Steine, Tumore)
Glucosurie (Bsp. Diabetes insipidus)
Urin: Mittelstrahlurin (Frauen besser Katheterurin)
Bei positivem Befund weitere Abklärung erforderlich (z. B. bakteriologische Untersuchung)
Subjektives Belastungserleben - Assessmenttools🔴
International Consultation on Incontinence Questionnaire on Urinary Incontinence – short form (ICIQ.UI short form)
4 Items (zum Selbstausfüllen):
Häufigkeit von Inkontinenzepisoden
Umfang des Urinverlustes
Allgemeine Auswirkungen
Selbstwahrgenommene Ursache
In Deutsch verfügbar & Psychometrisch getestet
King‘s Health Questionnaire
Ca. 30 Items (zum Selbstausfüllen)
Allgemeiner Gesundheitszustand & Auswirkungen Harninkontinenz („Blasenproblems“) aufs Leben
Einschränkungen in ATL, körperliche & soziale Aktivitäten
Beeinträchtigungen zwischenmenschlicher Beziehungen
Auswirkungen auf Psyche & Schlaf
Selbstpflege & Einflussfaktoren (Scham, Angst)
Subjektive Belastung durch Kontinenzsymptome
In Deutsch verfügbar & psychometrisch getestet
Nennen Sie allgemeine Interventionen zur Inkontinenz.🔴💡
Allgemeine Interventionen zur Inkontinenz🔴
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Ziel: 1-2 l Ausfuhr/d)
Obstipationsprophylaxe (s. Medi. z.B. Diuretika)
Gewichtsreduktion (Harninkontinenz aufgrund Adipositas)
Umgebungsanpassungen/ Erleichterung selbstständigen Toilettengangs (Toilettendeckel immer auf, Gehhilfsmittel, Patientenklingel im Krankenhaus)
Welche Hilfsmittel können Patienten nutzen?🔴
Hilfsmittel🔴
Körpernahe aufsaugende Hilfsmittel (Vorlagen, Schutzhosen)
Kondomurinal
körperferner
Urinflaschen
Steckbecken
Betteinlagen
Auswahlkriterien für körpernahe aufsaugende Hilfsmittel?🔴
Körpernahe aufsaugende Hilfsmittel (Vorlagen, Schutzhosen)🔴
Patientenrelevanter Nutzen & Schadensrisiken kaum untersucht
Auswahlkriterien
Individuelle Vorlieben beachten!
So klein wie möglich, so groß wie nötig
Anpassung an anatomische Verhältnisse
Optimale Flüssigkeitsbindung
Geruchsabsorption
Geringe Geräuschentwicklung
Einfache Handhabung
Sicherer Sitz
Ästhetische Aspekte
Beachtung von Kosten- & ökologischen Aspekten bei Beschaffung und Entsorgung
Anwendungsvoraussetzungen für ein Kondomurinal.🔴
Kondomurinal🔴
Patientenrelevanter Nutzen & Schadensrisiken kaum untersucht, vorliegende Ergebnisse heterogen
Beobachtungsstudien: Hohe Zufriedenheit
Anwendungsvoraussetzungen
Keine Entleerungsstörung (kein/ nur wenig Restharn)
Ausreichende Penislänge
Intakte Penishaut
Manuelles Geschick/ personelle Unterstützung beim Anbringen
—>Es wird empfohlen verschiedene Produkte & Größen zu testen, bevor eine Entscheidung über Dauerversorgung getroffen wird.
Individuelle Beratung & Schulung (speziell ausgebildete Kontinenzberatende)
Allergierisiken vorab testen
Was sind Körperferne Hilfsmittel?🔴
Körperferne Hilfsmittel🔴
Urinflaschen (Männer; auch für Frauen in stehender oder sitzender Position geeignet)
Steckbecken (Frauen)
Hinweise auf erhöhte Infektionsrisiken bei immunsupprimierten Patienten bei Verwendung von Einlagen aus Recycling-Papier/Holzfaserbrei
Bei wiederverwendbaren Produkten auf ausreichende Erhitzung im Waschvorgang achten
Auf Allergierisiken achten
Bisher wenige empirische Untersuchungen zu Effekten auf Hautmilieu und -gesundheit (Hautfreundlichkeit?)
Was sind Red Flags bei „nichtärztlicher“ Beratung bei der Hilfsmittelversorgung.🔴
Red Flags bei „nichtärztlicher“ Beratung🔴
Roter, trüber, übelriechender Urin
Brennen beim Wasserlassen
Schmerzen im Unterleib
Rückenschmerzen (Nierenbeteiligung?)
Neu auftretende Empfindungsstörungen oder Lähmungserscheinungen
Fieber
Hautveränderungen
Ständiges Wasserlassen in kleinen Portionen
Durchgehende Inkontinenz nach OP
Was sind Spezielle Interventionen zur Kontinenzförderung?🔴💡
Spezielle Interventionen🔴
Beckenbodentraining
Blasentraining
Toilettentraining
Spezielle Interventionen
Beckenbodentraining🔴💡
Beckenbodentraining🔴
Regelmäßige Übungen zur Kontraktion und Entspannung der Beckenbodenmuskulatur
Zielgruppen
Frauen vor & kurz nach der Entbindung
Frauen mit bestehenden Harninkontinenzsymptomen (Belastungs-, Drang- oder Mischinkontinenz)
Männer nach Prostatektomie
Wichtige Bedingungen für Erfolg
Anleitung durch Physiotherapie oder extra geschulte Pflegefachkraft
Durchführung mehrmals täglich oder einmal täglich über längere Zeit ->über mehrere Wochen bis Monate
Unsicherheiten in der Beweislage: bevorzugte „Dosis“ und Dauer, bevorzugte Techniken, zusätzlicher Einsatz physikalischer Hilfen wie Elektrostimulation, Biofeedback, Vaginalkonus
Blasentraining 🔴
Blasentraining🔴
Verhaltenstraining: Verzögerung der Miktion nach Spüren des ersten Harndrangs, Monitoring über Miktionsprotokoll
Zielgruppen: Frauen mittleren Alters mit Harninkontinenzsymptomen (Belastungs-, Drang- oder Mischinkontinenz)
Bisher kaum in Studien untersucht, Nutzen unsicher
Erforderliche Trainingskomponenten, „-dosis“ und Dauer unklar
Nicht bewährt als Entwöhnung vom Dauerkatheter!!!
Toilettentraining🔴
Toilettentraining zum Erreichen einer abhängig erreichten Kontinenz bei Personen mit hohem Pflegebedarf🔴
Merkmale eines Angebotenen Toilettengangs.🔴
Angebotener Toilettengang🔴
—>Ziel: der Miktion zuvorzukommen, Lerneffekt durch Konditionierung
—>abhängig erreichte Kontinenz
Wiederholtes Anbieten von Toilettengang & Begleitung dabei, möglichst angepasst an individuelles Miktionsschema,
Positive Verstärkung von erfolgtem Toilettengang
Dauer: min. 4-7 Wochen mit begleitender individueller Evaluation
Eher nicht geeignet für Personen mit hoher Frequenz von Inkontinenzepisoden (>1/3 h)
Nicht geeignet für immobile und kognitiv stark eingeschränkte Personen
Belege für Schaden/ Nutzen
Nutzenbelege aus mehreren Übersichtsarbeiten von randomisiert-kontrollierten Studien vorhanden
Beweiskraft der Studien oft eingeschränkt durch Bias, Heterogenität und kleineFallzahlen
Merkmale eines Toilettengangs zu individuellen Miktionszeiten.🔴
Toilettengang zu individuellen Miktionszeiten🔴
Toilettenplan“ basierend auf Miktionsprotokoll
Keine verhaltenstherapeutische Komponente
Nutzenbelege aus wenigen randomisiert-kontrollierten Studien
Beweiskraft der Studien eingeschränkt durch Bias, Heterogenität und kleineFallzahlen
Merkmale eines Toilettengangs zu festen Zeiten. 🔴
Toilettengang zu festen Zeiten🔴
—>eher in Praxis
Alle 2 bis 3 h
In der Praxis am einfachsten umsetzbar
Bisher kaum untersucht
🔴
Förderung der Harnkontinenz in der Akutpflege🔴
Welche Faktoren fördern oder behindern eine angemessene Kontinenzförderung bei älteren Krankenhauspatienten?
Welche Faktoren fördern oder behindern eine angemessene Kontinenzförderung bei älteren Krankenhauspatienten?🔴
Förderlich: Regelmäßiges Assessment und Monitoring, vorausschauende, proaktive Planung,personenzentrierte Pflege, Ermutigung und Unabhängigkeit
Aktives Zuhören, aktive pflegerische Initiierung der Kommunikation über Kontinenzprobleme
Aktueller Pflegeplan zur Kontinenzförderung, basierend auf regelmäßigem Assessment
Förderung der Patientenunabhängigkeit in der Kontinenzförderung und Hautpflege (z. B. selbstständige Toilettengänge)
Regelmäßige Fortbildungen zum Thema und zur Prävention von Harnwegsinfektionen
Hinderlich: Ungenaues Assessment, unvollständige Übergaben, übermäßiges Vertrauen inInkontinenzprodukte, Personalmangel
Methoden der Mittelstrahluringewinnung?🔴
Mittelstrahluringewinnung🔴
Möglichst morgens bzw. 3 bis 5 h nach letzter Miktion
Kinder: Clean-Catch-Urin: Um frischen Blasenurin aufzufangen, wird das Kind mit entblößtem Genitale auf dem Schoß gehalten, nach Trinken die Spontanmiktion abgewartet und der Urin mit einem sterilen Gefäß aufgefangen.
Ohne Harnableitung: Reinigung der Intimregion —>Miktion —>nach 3s Urinstrahl ca. 10 bis 20 ml Urin in sterilem Gefäß auffangen
Bei Blasenverweilkatheter (RKI 2015):
Aus separater patientennaher Entnahmestelle des Katheters
Wischdesinfektion mit alkoholhaltigem Hautdesinfektionsmittel (Octeniderm!)
Entnahme des Urins
Nur nach strenger klinischer Indikationsstellung
Transurethrale oder suprapubische Einmalkatheterisierung
Grundprinzipien der Hautpflege bei Inkontinenz🔴
Reinigung der Haut nach jeder Inkontinenzepisode
Kein Baden
Ggf. Reinigungstücher verwenden (die mit Hautschutz kombiniert sind, anstatt Waschlappen und Seife)
Milde Syndet-Seifen pH 4 bis 5 (schleimhautfreundlich) (ansonsten wird pH zu alkalisch)
Gründliches Abtrocknen (Abtupfen), nicht reiben
Hautpflege: Hautschutz vor und nach Kontakt mit Urin oder Stuhl (Vaseline, Produkte auf Silikonbasis)
Zuletzt geändertvor 2 Jahren