Buffl

1. Lernen & Sprachdefizite (Rüsseler)

RS
von Ruth S.

Erläutere was Artificial Grammar Learning ist anhand eines Beispielversuchs mit typischem Ergebnismuster.

Artificial Grammar Learning (AGL)

  • Ein Versuchsaufbau, in dem künstliche Strukturregeln (implizit) erlernt werden, um zu demonstrieren, wie Grammatik erworben wird.

    Lernphase

    • nur grammatisch korrekte Strings

    • Je 5 Strings auf einer Karte

    • 5s Einprägungszeit/Karte

  • Bedingungen

    • Gruppe 1: zufällige Buchstabenfolgen (KG)

    • Gruppe 2: nach Grammatik konstruierte Buchstabenfolgen

  • AV: Anzahl der Durchgänge bis zur korrekten Reproduktion

    Testphase

    • neue Buchstabenfolgen (48); davon 24 nach Regeln der Grammatik, 24 mit je einer Regelverletzung

    • Aufgabe: Für jede Buchstabenfolge beurteilen, ob sie nach der Grammatik konstruiert ist oder nicht (“wellformed task”)

  • Typisches Ergebnismuster

    • Personen aus Gruppe 2 machen überzufällig weniger Fehler bzw. klassifizieren überzufällig häufiger korrekt (-> Grammatik wird schnell und implizit gelernt)

    • Auf Nachfrage können Personen nicht angeben, wie die Regeln explizit aussehen, nach denen sie klassifiziert haben

    • Ein anderes Buchstabenset führt zu einer schlechteren Klassifikationsleistung - jedoch ist diese weiterhin besser, als die von Personen ohne Lernphase (Yoked Gruppe)

    • Ergänzt man zusätzlich um eine von Gruppe 2 instruierte Gruppe, zeigen diese keine verbesserte Leistung (-> verbalisiertes Wissen über Regelhaftigkeiten reicht nicht aus, um die Klassifizierungsperformanz zu erklären)

    • Im Vorhinein klare Hinweise auf Strukturiertheit des Materials führen zu einer schlechteren Lernleistung (-> Bei komplexem Material erleichtert der Hinweis auf die Existenz von Regeln den Regelerwerb nicht, sondern erschwert ihn eher)

Author

Ruth S.

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