Arzt-Pat.-Verhältnis:
Sorgen der Ärzte
Verrechtlichung
—> Angst vor “Körperverltzung”, “unterlassene Hilfeleistung”
—> Medizinrecht nähert sich Verbraucherschutz an
Kommerzialisierung
—> Probl. Kostentragungn, Rationierungen,…
Bürokratisierung
Stärkung Patientenautonomie
hohe Erwartungshaltung der Pat. + Medikaliserung soz. Probleme
Sorgen der Pat.
Bedrohung der Pat.-Autonomie durch moderne Errungenschaften
Technisierung
—> Misstrauen; Ausgelifertsein
—> Mensch kann Technik nicht beherrschen
—> keine menschl. Zuwendung
Nebenwirkungen, Komplikationen, Schmerzen
Unter welchen Bedingungen sind ärztl. Eingriffe straffrei?
(§224 StGB Körperverletzung)
es besteht eine mediz. Indikation
—> notwendig zu Heilzwecken
rechtswirksame Willenserklärung nach ausreichender Aufklärung
in Notfällen: Unterstellung des Überlebenswillens; bei längerer Bewusstlosigkeit jedoch nicht mehr einfach gemutmaßt
Doppelbedeutung des Begriffs Pat.-Autonomie
Fähigkeit Entscheidungen zu treffen
Ablehnung von Empfehlungen
moral. Reflexion
Abwägen von Alternativen; Abschätzen d. Folgen
Recht auf Selbstbestimmung
Grundrecht auch bei Bewusstlosigkeit
2 Arten der Krankheitsbewältigung
konstruktiv:
Krankheit als Chance zur Umkehr
Herausforderung (optimistisch)
Zuwendung
Sühne
destruktiv:
Krankheit = Statusvelrust; Wertminderung
Einsamkeit, Isolation
Strafe
Bruch in Lebenslinie
Ethik des Pat. als Grundlage des Arzt-Pat.-Verhältnisses.
Pflichten
Offenheit
Weitergabe nur relevanter Unfos
Therapietreue, Compliance
Verzicht auf unbillige Forderungen
Tugenden = Eigenschaften, die sich in therap. Beziehung positiv auswirken
instrumentell
Zuverlässigkeit
Geduld
Optimismus
Einsicht
nicht-instrumentell
machen “sympathisch”
Vertraune, Wohlwollen
Respekt, Freundlichkeit
3 Modelle des Arzt-Pat.-Verhältnisses
traditionelles Modell
Paternalismus
Deontologie (“Eine gute Handlung ist eine, die bestimmten moralischen Normen folgt.”)
Tradition + Expertenwissen
komerzielles Modell
Wettbewerb, Wirtschaftsbetrieb
ökonom. + privates Interesse
Qualität als Werbeargument
interaktives Modell
Kooperation mit Pat.
informed consent + autonomie
Ethik d. Pat.
Respekt
Individualmedizin
Wie verändert der Leitbegriff „Patientenautonomie“ die Anforderungen an Ärzte?
Interaktionale Kompetenz: Gespräch als zentrale Aufgabe, Selbstreflexivität, nonverbale Kommunikation, Flexibilität, Offenheit
im Studium praktisch nicht auf interaktive Arzt-Patient-Beziehung vorbereitet
Widerspruch zw. Individualmedizin + Standardisierung (Leitlinien)
Widerspruch zum ärztlichen Selbstbild
Informationsbereitschaft, aktive Zusammenarbeit
Bennene 2 Arten d. Aufklärung.
Eingriffsaufklärung = diagn. + therap. Maßnahmen
Grundlagenaufklärung (Diagnose, Art + Schweregrad)
Risikoaufklärung (spez. Risiken einer OP, besonders schwere)
Erklärugn über Behandlungsalternativen
Sicherungsaufklörung (mehr Empowerment als Compliance; z.B. Termine, Diät, Medikamente)
Ergebnisaufklärung
Was sind Vorraussetzungen für eine jurist. Wirksame Aufklärung?
perönlich, ärztlich, für Laien verständlich
ausführlicher, je weniger dringlich der Eingriff ist
Risiken nicht verheimlichen, Erfolgsaussichten nicht übertreiben
ausreichende Bedenkzeit
rechtliche Probleme Schwangerschaftsabbruch für den Arzt:
Widerspruch zur ärztlichen Berufsordnung: Arzt kann nicht gegen sein Gewissen zur Abtreibung gezwungen werden (Gewissensfreiheit) – aber medizinische Indikation ist „Notfall“
Widerspruch zum ärztlichen Selbstverständnis: Ziel der Schwangerenbetreuung ist ja eigentlich die Geburt eines lebenden Kindes
Problem des im Klagefall gerichtsfesten Nachweises einer Gefährdung der Schwangeren („echte“ nachweisliche psychiatrische Indikation „nur“ 350/a)
AusweitungderArzthaftungimZivilrecht:ZwingtzueinerStraftat.Dennkommtnach PND ein krankes oder behindertes Kind zur Welt, haftet der betreuende Arzt! Dilemma: Sowohl behindertes Kind, als auch Drängen zu Abtreibung strafbar → Vertrag mit Haftungsausschluss.
Was ist Human enhancement?
= Gendoping
= Maßnahmen, die nach jeder plausiblen Krankheitsdefinition in den Bereich der Verbesserung des Gesunden fallen.
(Gentherepie im weiteren Sinn; Gendiagnostik = PID; PND, Erbkrankheiten, Genanalyse,…)
Probleme der Humangenetik?
Wer kontrolliert das?
Risiko-/Fehlabschätzungen
unmittelbare Wirkung unklar
Wahrsch. oft unsicher
Beratung:
Recht auf Nicht-Wissen
Embryonenschutz, Reproduktionsmedizin
Gefahr der Komemrzialisierung
6 ethische Problemfelder der Humangenetik?
„Natur“ - Begriff, „Widernatürlichkeit“ z.B. Keimbahneingriffe (schwaches Argument, denn unsere ganze Lebensweise ist widernatürlich)
(Willens-) Freiheit des Menschen: Mensch als Produkt seiner Gene? Glaube an die Macht der Gene zu groß?
Wesen des Menschen, substanzieller Unterschied zum Tier
staatliche/öffentliche Interessen (über persönliche Interessen stellen?)
Wesen von Gesundheit und Krankheit: Neudefinition „Risiko“, präventive Stigmatisierung
Wert des Lebens, Lebensqualität (Abtreibung aus „eugenischer“ Indikation)
Was sind Optionen des Enhancements?
chirurgisch: „Ersatzteile“
technisch: Mensch-Maschine-Schnittstellen
molekulargenetisch: z.B. Keimbahneingriffe, genetic engineering
chemisch: „natürliche Substanzen“ (Kaffee, Ginko, Koks ...), pharmakologisch (z.B. Potenzsteigerung)
Was sind die moralischen Qualitätsstufen?
heilen, behandeln, (wieder-)Erreichen der natürlichen Leistung = ok
Doping: Erreichen oberer Normwerte = naja
Enhancement: Überschreiten oberer Normwerte = fragwürdig
„neuer Mensch“ = science fiction (unrealistisch)
Post-Humanismus, Verschmelzung Mensch-Maschine = science fiction
Zuletzt geändertvor 2 Jahren