Skizzieren Sie die folgenden Abschnitte des Umfangs und der Teilquerschnitte und ordnen Sie die Begriffe zu!
Welchen Hauptgruppen im geologischen Sinne werden die folgenden Gesteinsarten zugeordnet?
Skizzieren Sie in das folgende Diagramm den Verlauf der einaxialen Druckfestigkeit von geschiefertem Gestein in Abhängigkeit vom Fallwinkel β der Schichtung. Gehen Sie davon aus, dass die Trennflachen eine geringere Festigkeit als das Gestein haben.
Beschreiben Sie den primären und sekundären Spannungszustand in der Gebirgsdrucktheorie.
Primärer Spannungszustand: räumlicher Spannzugszustand, geprägt durch Gebirgsart und Gebirgsentwicklungsgeschichte: Tiefenlage, Überlagerungsgewicht, Locker- und Festgestein, Tektonik
Sekundärer Spannungszustand: räumlicher Spannungszustand, geprägt durch das Wechselspiel zwischen Gebirge, Tunnelbauwerk und Herstellverfahren
Wodurch ist die Annahme eines bettungsfreien Firstbereiches bei der statischen Modellvorstellung eines elastisch gebetteten Rings begründet?
Stabzug mit radialer Bettung kr Teilkontinuum, im Firstbereich ohne Stützwirkung für den Ausbau durch den Baugrund
Fertigen Sie für die folgenden Gefährdungsereignisse im Locker- bzw. Festgestein eine Skizze an, benennen Sie die Gefahr und mögliche Gegenmaßnahmen.
Erläutern Sie die abgebildete Fenner-Pacher-Kurve für die angegebenen Punkte hinsichtlich der Drucke (pi, pa), der Verschiebungen (Δr) und des Bauablaufes.
F: Ausgangsspannung nach Ausbruch
A: Keine Verformungen nach Ausbruch p=0
D: Beginn der Ausbausteifigkeit, übernimmt ein Teil von pa
C: Gleichzeitig eingestellt, keine weiteren Verformungen
G: Spannung aus dem Gebirge = Spannung die durch Ausbauwiderstand erzeugt wird
Welche Informationen kann man im Unterschied zu Berechnungen mit Stabwerksmodellen durch ebene oder räumliche FE-Modelle erhalten? Geben Sie vier Antworten.
• Beanspruchungen des Gebirges
• Wechselwirkung zwischen Gebirge und Tunnelausbau
• Verschiebungen im Gebirge und an der GOK
• Einflüsse auf benachbarte Bauwerke
• Einflüsse auf den Tunnel durch Baumaßnahmen an der GOK oder benachbarte Bauwerke
Nennen Sie jeweils einen Vorteil und Nachteil des Nassspritzverfahrens gegenüber dem Trockenspritzverfahren.
Vorteil: gleichmäßige Betonqualität, weniger staubträchtig Nachteil: in der Handhabung, ist kaum anwendbar auf nassen Oberflächen
Wie unterscheidet sich die Tragwirkung von Spreizhülsenankern und SN-Ankern?
Spreizülsenanker:
Beim Spreizhülsenanker befindet sich an beiden Enden
einer Stahlstange ein Gewinde, gebirgsseitig wird ein Konus und die
Spreizhülse aufgeschraubt, so dass der Konus beim Anziehen der
Verschraubung die Spreizhülse aufspreizt und sich dadurch mit dem
Gebirge verkeilt.
Schlitzkeilanker:
Beim Schlitzkeilanker ist am Stangenende ein Schlitz
angebracht, an dessen Ende sich ein Keil befindet. Beim Eintreiben des
Ankers wird der Schlitz durch den Keil aufgeweitet, hierdurch wird der
Anker im Gestein verankert.
Doppelkeilanker:
Doppelkeilanker haben einen zweiteiligen
Spreizkörper, der von zwei schräg geschnittenen Zylinderhälften
gebildet wird. Die beiden Zylinderhälften liegen bei diesem Anker mit
ihrer Schnittfläche aneinander. In dem Spreizkörper befindet sich ein
Keilkörper. Mit der Ankerstange ist ein kleineres Keilstück verschraubt.
Beim Drehen der Ankerstange wandert der Keilkörper nach unten und
zieht sich gegen den zweiten Keil.
SN-Anker:
3 Doppelkeilanker
Der Ankerstab wird in ein mit Zementmörtel gefülltes Bohrloch eingeschoben bzw.
mittels Druckluft- oder Hydraulikhammer eingeschlagen. Die Kraftübertragung zwischen Ankerschaft
und Bohrlochwand erfolgt über den Mörtel. Trägt über Zugspannung.
Swellex-Anker: gefaltetes Stahlrohr, welches in das Bohrloch eingeschoben wird, und durch
Druckaufbau, oder durch hydraulisches Auseinanderdrücken gegen die Bohrlochwand gepresst wird.
Beschriften Sie den dargestellten Hydroschild.
Beschriften Sie den dargestellten Erddruckschild.
Beschriften Sie den Dargestellten Gripper-TBM
Nennen Sie vier unterschiedliche Verfahren der Ortsbruststützung beim maschinellen Tunnelvortrieb und skizzieren Sie jeweils eine passende Vortriebsmaschine im Hinblick auf die Besonderheiten der Ortsbruststützung.
Welche Einwirkungen müssen in der Regel für die Nachweise der Außen- bzw. Innenschale eines zweischaligen Tunnelausbaus berücksichtigt werden?
Für die Außenschale ist in der Regel nur die Tragfähigkeit unter Eigengewicht und Gebirgsdruck nachzuweisen.
Die Innenschale ist für alle in der Lebenszeit des Bauwerks auftretenden Einwirkungen zu bemessen (i.W. Eigengewicht, Gebirgsdruck, Wasserdruck, Temperatur). Dabei sind für Verkehrstunnel die Tragfähigkeit und die Gebrauchstauglichkeit nachzuweisen.
Aus welchen Arbeitsschritten besteht die Vorgehensweise bei der Beobachtungsmethode?
• Prognoseberechnung: Verformungen, Spannungen
• Messen: Kräfte, Verformungen, Beschleunigungen
• Auswerten: Spannungen, Geschwindigkeiten
• Darstellen: Grafiken, Tabellen
• Interpretieren: Vergleich von Berechnung und Messung, Plausibilitätskontrolle
• Reagieren: detaillierte Berechnungen, verdichtete Messungen, Bauwerksertüchtigungen, Ändern von Verfahrensparametern
Nennen Sie drei im Tunnelbau eingesetzte Messverfahren.
Extensometer
Inklinometer
Konvergenzmessungen
Schlauchwaage
Nivellement
Nennen Sie drei Schutzmaßnahmen, durch die Abplatzungen am Betonausbau im Brandfall verringert werden können?
Isolierung der Betonoberfläche
Brandschutz- Bewehrung
Zugabe von Stahlfasern
Zugabe von Kunststoff- Fasern
Nennen Sie drei Punkte, die charakteristisch für einen Tunnelbrand im Vergleich zu einem Brand im Hochbau sind.
Hohe Temperaturen
Schnelle Verrauchung
Erschwerte Bedingungen für Brandbekämpfung und Rettung
Erläutern Sie kurz die Entstehung der geologischen Hauptgruppen „Sedimentgesteine“, „Magmatische Gesteine“ sowie „Metamorphe Gesteine“.
Sedimentgesteine:
durch Verwitterung und Erosion von Gesteinen und erneute Ablagerung der Verwitterungsprodukte, wobei diese zuvor transportiert werden durch Wind, Wasser oder Eis
durch Abscheiden von in Wasser gelösten Stoffen infolge Verdampfens des Wassers
durch Ausfällen von Stoffen infolge des Stoffwechsels von Lebewesen
Magmatische Gesteine:
entstehen durch das Erkalten und Auskristallisieren des geschmolzenen Materials aus dem Erdinneren, des so genannten Magmas
Metamorphe Gesteine:
entstehen aus älteren Gesteinen beliebigen Typs durch Metamorphose, das heißt durch Umwandlung unter hohem Druck beziehungsweise hoher Temperatur
Erläutern Sie die Begriffe homogen, inhomogen sowie isotrop, anisotrop anhand geeigneter Skizzen.
Definition homogen – inhomogen
Ein Körper ist homogen, wenn beliebig gleichorientierte und gleichgroße Teilkörper in der Anordnung der Gefügeelemente bzw. in ihren physikalischen Eigenschaften nicht unterscheidbar sind. Andernfalls gilt ein Körper als in-homogen. Der Grad der Homogenität eines Körpers kann sich auf die Anordnung seiner Gefügeelemente (gestaltliches Gefüge) oder auf seine physikalischen Eigenschaften (funktionales Gefüge) beziehen. Die Kontinuumsmechanik bezieht die Homogenität i.a. auf die Dichte.
Definition isotrop – anisotrop
Ein Körper heißt – bezogen auf sein Gefüge – isotrop, wenn seine Gefügeelemente hinsichtlich ihrer Anordnung keine bevorzugte Orientierung zeigen; er ist anisotrop, wenn eine solche Orientierung vorhanden ist, Die Begriffe isotrop/anisotrop werden auf physikalische Eigenschaften bezogen: Ein Körper ist hinsichtlich einer bestimmten physikalischen Eigenschaft, wie der Druckfestigkeit isotrop, wenn diese Eigenschaft von einem Punkt im Körper ausgehend, in allen Raumrichtungen unverändert ist, anisotrop, wenn die Kenngröße richtungsabhängig ist.
Beschriften Sie in der folgenden Abbildung
a) den Streichwinkel α
b) den Fallwinkel β
c) den Winkel der Einfallrichtung αF
Skizzieren Sie den Verlauf der Hauptspannungen im Gebirge für einen weichen und für einen steifen Tunnelausbau. Erläutern Sie kurz, welches Tragverhalten sich hierbei einstellt.
Weicher Ausbau:
Ausbildung eines Gebirgstragrings
Steifer Ausbau:
Zieht Lasten an, Spannungen laufen in die Schale rein und müssen von der Schale getragen werden. Bei hohen Überlagerungen nicht gut
Erläutern Sie, welchen Einfluss die Raumstellung der Störungszone auf das Gebirgstragverhalten in den beiden Abbildungen hat. Welche Situation ist ungünstiger?
normal zur TA, steilstehend: nur sehr geringe Auswirkung auf die Dimensionierung auf den Tunnel (Gebirgstragringe)
- normal zur TA, flach einfallend: Keilbildung in Firste und Sohle im hinteren Bereich, der die Tunnelschale stärker beansprucht
- stumpfwinklig zur TA, flach einfallend: Keilbildung zusätzlich in Ulmen -> Beeinflussung noch größer
- parallel zur TA, sichtbar: eine aktive Störungszone kann abrutschen, was das Tragverhalten des
Gebirgtragrings verschlechtert und zum Abbrechen der Anker führen kann. Ist aber noch sichtbar und
somit berechenbar
- parallel zur TA, nicht sichtbar: eine aktive Störungszone kann abrutschen, was das Tragverhalten des
Gebirgtragrings verschlechtert und zum Abbrechen der Anker führen kann. Besonders gefährlich, da es nicht sichtbar und somit nicht berechenbar ist
Benennen Sie jeweils die Ursache, die zur Abweichung der Ausbaukennlinie (gestrichelte Linie) vom optimalen Ausbau (durchgezogene Linie) führt.
Nennen Sie zwei Annahmen, die für die Verwendung des Verfahrens nach Schulze/Duddeck getroffen werden. Welche Informationen erhalten Sie durch die Anwendung des Verfahrens nach Schulze/Duddeck?
Annahmen:
Betrachtung als ebenes Problem -> Belastung entlang der Tunnelachse konstant
Schalendicke t << Tunnelradius r
Flächiger Kontakt zwischen Tunnelschale und Gebirge
Keine elastische Bettung im Bereich der Firste
Informationen:
• Schnittgrößen und Verformungen
Welche Nachweise sind im Zuge der Dimensionierung für die Außen- bzw. die Innenschale
eines Tunnels zu führen?
Außenschale:
• Nachweis im Grenzzustand der Tragfähigkeit ULS (= ausreichende Standsicherheit)
Innenschale:
• Nachweis im Grenzzustand der Tragfähigkeit ULS und • Nachweis im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit SLS (= hier: Rissbreitenbeschränkung)
Erläutern Sie die Funktionsweise eines Inklinometers.
• Durchführung einer Nullmessung: nach Einbau des Rohrs, vor Beginn der maßgeblichen Arbeit • Messung des Winkels α: α bezieht sich immer auf die Nullmessung • Messung erfolgt als Polygonzug • Abstand der Messpunkte entspricht in der Regel der Länge der Inklinometersonde
• Umrechnung der gemessenen Winkel über Winkelbeziehungen: Ergebnis = Verformungen
Beschriften Sie die nachfolgende Abbildung einer Tunnelschale im bergmännischen Vortrieb.
Nennen Sie vier Aspekte, die speziell bei Tunnelbränden auftreten können.
Sehr hohe Temperaturen
starke Luftströmungen im Tunnel führen zu beschleunigter Ausbreitung von Bränden und
Rauch
Die räumliche Begrenzung führt zu schneller Erwärmung
Erschwerte Rettungs- und Löschungsmöglichkeiten
Durch welchen Mechanismus tragen Kunststofffasern im Beton zur Verringerung von Abplatzungen im Brandfall bei?
Kunststofffaser haben einen geringen Schmelzpunkt (160°C), schmelzen im Brandfall und legen ein Kapillarsystem frei. Führt dazu, dass ein Porensystem entsteht, welches zur Dampfdruckentlastung führt
Nennen Sie drei Typen von Fugen, die bei der Herstellung einer Beton-Innenschale verwendet werden können, sowie die entsprechende Beanspruchung des Fugenelementes.
Nennen Sie zwei mögliche Ansätze zur Plausibilitätskontrolle einer numerischen Berechnung.
Überprüfung der Primärspannungen
Auflagerbedingungen
Berechnungsausschnitt/Randabstand
Erdruhedruck K0
Scherparameter
Erläutern Sie den Fehler, der bei der numerischen Modellierung einer über die gesamte Modellbreite wirkenden Auflast in der folgenden Abbildung gemacht wurde. Dargestellt sind die vertikalen Verformungen.
Was sind Trennflächen?
Oberbegriff für Flächen im Gebirge, die Diskontinuität des Gesteins zeigen. Diskontinuität durch: • Schichtung (bedding): Die Bildung aufeinanderfolgender paralleler Schichten durch Absetzen von Sedimentmaterial am Boden von Ozeanen, Binnenseen, Flüssen oder auf der Erdoberfläche. • Schieferung (Schieferigkeit, schistosity): Durch Druck im Gestein entstandenes, parallel ausgerichtetes, engständiges Flächengefüge. Die Schieferungsflächen sind meist durch eingeregelte, blättchenförmige oder prismatische Minerale gekennzeichnet und durch Metamorphose entstanden. • Störung (Verwerfung, fault): Ebene oder schwach gekrümmte Fläche innerhalb der Erdkruste, an der eine Bewegung und ein relativer Versatz der benachbarten Gesteinsblöcke stattgefunden hat. • Kluft (joint): Größere und relativ ebene Bruchfläche innerhalb eines Gesteins, an der keine Relativbewegung der beiden angrenzenden Blöcke gegeneinander stattgefunden hat.
Die Gesamtheit der Trennflächen im Gebirgsgefüge bezeichnet man als Trennflächengefüge.
Eine Trennflächenschar ist die Gesamtheit derjenigen Trennflächen eines Fels- bzw. Gebirgsbereichs, deren Raumstellung annähernd parallel zueinander verläuft. In den meisten Fällen wird ein Fels von mehreren Trennflächenscharen durchzogen.
Allgemeines zur Tunnelbaustatik
Der eigentliche Baustoff ist das Gebirge, d.h. die Auskleidung unterstützt nur die Tragfähigkeit des Gebirges.
Randbedingungen für Berechnung sind oft schwer erfassbar
Gebirge ist nicht homogen
Tunnelberechnung ist ein Näherungsverfahren
Schubbruchnachweis nach Rabcewicz/Sattler
Nachweise gegen folgende Versagensarten sind erforderlich:
• Bruch durch Überschreiten der Druckfestigkeit der Auskleidung
• Schubbruch Weiterhin ist die Betrachtung der Bruchbelastung (Gewölbestärke) für den Gebrauchs- und
Bruchzustand erforderlich.
Was passiert beim Schubbruch?
Durch Auflast aus Bodeneigengewicht bildet sich ein Belastungskern
First und Sohle bewegen sich zueinander, die Ulmen auseinander
Es entsteht Seitendruck durch Spannungsumlagerung bis der Kern durchplastiziert. Bei
weiterer Gebirgsabsenkung wird der Kern bis ins Tunnelinnere gedrückt
Der schwächste Punkt der Schale ist der zwischen Kalotte (First) und Ulme. Hier besteht die
Gefahr des Schubbruchs
Bruchschnittlänge ds
Da der Scherbruch nur unter einem flachen Winkel gegenüber der normalen Richtung erfolgen kann, wird ein Winkel von α=30° angenommen.
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