Augmentationstechniken in der Implantologie
Knochen-Kondensation (Bone-Condensing)
Knochendehnung (Bone-Spreading)
Knochenspaltung (Bone-Splitting)
Gestreute Knochenregeneration (GTR)
Sinuslift
Transplantation autologer Knochenblöcke
Knochenkondensation
Pilotbohrung auch ca 2mm
Osteotome mit aufsteigenden Durchmessern einbringen
Impl Inseration
-> höhere Primärstabilität
Osteome
konvexes abgerundetes Ende
Beispiel: bei 3,5 mm Durchmesser Implantat muss Osteom bis 3,2 mm Durchmesser aufbereiten
Bonespreading / Bonesplitting Anwendungsgebiet
für Kieferabschnitte mit ausreichender Höhe aber ungenügender Breite
Kieferkammbreite und Implantation
vestibulär + oral des Impls muss Knochen mind. 1,5-2 mm Stärke
Knochenvolumen Voraussetzung Osseointegration
Resorption im 1 Jahr: 0,7-1,2 mm
Beispiel:
Impl = 4mm breit
Mindestkammbreite = mind. 1,5 pro Lamelle
1,5 mm + 1,5 mm + 4 mm = 7 mm Mindest-Kammbreite
Nachteil bei Impl-Bett-Präp bei reduzierter Kieferkammbreite
hoher Substanzabtrag -> Verlust von Knochenbreite
vestibulärer Knochendefekt -> Implschluter liegt zu tief
ggf. Lageabweichung Impl von geforderter Position
Bone Spreading - Ablauf
Krestaler Sägeschnitt
Krestales Spreizen des Kieferkamms mit aufsteigenden Flachmeiseln / Osteome / Spreader
Komplikationen Bonespreading/Bonesplitting
Fraktur bukkaler Lamelle
UK = kompakter Knochen, daher zusätzlich vertikale Entlastung nötig
krestaler Schnitt 2/3 oral, 1/3 vestibulär
falls Fraktur der bukkalen Lamelle, dann Fixierung mit Osteosyntheseschraube
Dehiszenz
Vorbeugung: Naht + weiche Kost
ggf. dental abgestütztes Provi
Restdefekt mit Knochen auffüllen
GBR - Definiton
gestreute Geweberegeneration
abdecken freiliegender Impl-Anteile + Auffüllen von Knochendefekten mit Knochenersatzmaterial (autolog, alloplastisch) mit Membrantechnik
-> Impl primärstabil
CAVE: auf freiliegendes Impl nur Eigenknochen
GBR
Membran als Barriere vor Fibroblasten
Membran als Platzhalter
Schutzfunktion vor Partikelverlust/Materialdislokation
Eigenknochen/KEM verhindern Kollaps der resorbierbaren Membran
ggf. Doppelmembrantechnik reduziert Resorption bei Dehiszenz
Membranen - Einteilung
resorbierbar
Kollagenmembran, Polymere, Polylaktid, Poliklykolid, Polydioxan
nicht-resorbierbar
Zweiteingriff nach 6-8 Wochen
PTFE, e-PTFE (Polytetraflourethylen)
oft Dehiszenz
Sinuslift - Möglichkeiten
extern
intern
Interner Sinuslift + Mindesthöhe
interne bzw. perkrestale Sinusbodenelevation
Zugang über Bohrstollen des Impls
Elevation durch Osteome austeigenden Durchmessers
Vorraussetzung: Mindestknochenhöhe 6 mm
Interner Sinuslift - Ablauf
Aufklappung und Markierung der Impl-Position wie gewohnt
Festlegung der Impl-Achse durch Pilotbohrung mit 2mm Spiralbohrer bis ca. 3mm vor KH Boden
Möglichkeit 1
komplette weitere Impl-Bett-Aufbereitung durch Osteome steigenden Durchmessers
Vorteil: zusätzliches Bonespreading bei schmalem Kieferkamm
Nachteil: Gefahr der Alveolarwandfraktur
Möglichkeit 2
weitere Aufbereitung des Durchmessers durch Implantatbohrer, erst anschließende Elevation
Vorteil: Elevation des KH-Bodens durch Osteome flächiger -> geringere Perforationsgefahr
Nachteil: höherer Substanzverlust
Externer Sinuslift
Zugang über laterales Knochenfenster
schonende Präparation der KH-Membran
Augmentation von Knochenspänen, KEM oder Gemisch
2 Möglichkeiten: einzeitig oder zweizeitig
Externer Sinuslift - Ablauf
Aufklappen und Darstellung des Alveolarkamms weit nach kranial
laterale Osteotomie der KH unter
Bildung eines Knochendeckels
Resektion des Knochens durch Osteotomie
Externer Sinuslift - Anlegen des Fensters
Kaudale Begrenzung knapp über KH-Boden
kraniale Begrenzung ca 7-8mm höher
Breite ca 10 mm
ausreichende Übersicht
vorsichtige Präparation der KH-Membran
Perforation/Einreißen mögl vermeiden
Externer Sinuslift - zweizeitig
bei geringer Restknochenhöhe
Impl erfolgt 4-6 Monate danach
Externer Sinuslift - Komplikationen
Wundinfektion
Sinusitis
KH-Empyem
Membranperforation
Underwoodsepten
Blutung
Underwood Septen
Externer Sinuslift - Membranperforation
Inzidenz: 20 %
kleine Perforation bis 3-4 mm: Abdeckung mit Kollagenmembran, Naht (?)
größere Perforation >5mm: Eingriff abbrechen
bei horizontalem Knochendefizit
nach langjähriger Brückenversorgung
nach traumatischer X mit Verlust vest. Lamelle
bukkale Einziehung bei Nichtanlage oder langer Lückenpersistenz
nach FZ Trauma
bei vertialem Knochendefizit
nach langjähriger Freiendsituation (v.a. Tele)
ausgeprägten PA-Defekten mit starken vertikalen Einbrüchen
nach Trauma
Transplantation autologer Knochenblöcke - Problem + Richtwerte
Zweidimensionale Darstellung
wo liegt Nerv in horizontaler Ebene
keine Messungen ohne Referenzmedium
Richtwerte
Kortikalis in horizontaler Ausdehnung ca 3-4 mm breit
Canalis mandibularis bei mäßig atrophiertem UK > 10 mm infracrestal
enge Lagebeziehung zur vest. Kortikales in 10%
Entnahmestellen intraoral
retromolar
zahnloser Kieferabschnitt
Mental
Crista zygomaticoalveolaris
Tuber
Entnahmestellen extraoral
Schädelkalotte
Crista iliaca / Beckenkammspongiosa
CAVE: enge Lagebeziehung zur Bauchhöle -> Gefahr einer Peritonitis
Skapula
Kinn - Vor- und Nachteile
Vorteile:
einfacher Zugang
gute Sicht
große Blockennahme möglich
nervsicher
Nachteile:
Dehiszenzgefahr
Wundheilungsstörung
Beschwerden stärker
Profilveränderung
Oberkiefer - Vor- und Nachteile
einfacher Zungang
Nachteil:
geringe Kompakta
Retromolar - Vor- und Nachteile
viel Kompakta
geringe post-OP Komplikationen
Kombination mit 8er
schlechte Sicht
Nervverletzung möglich
Retromolarer Knochenblock - Entnahmetechnik
Augmenationstechnik Auswahl
je nach Resorption:
Knochenblocktransplantation (z.B. Freiende und größere Defekte)
Trepanblocktransplantation (z.B. Einzelzahnlücke und kleine Defekte)
3-D Technik mit Kortikalisschalen und autologem Knochengemisch
Osteoinduktiv - Definition
Knochenneubildung anregend
durch osteoinduktive Signalmoleküle, z.B. die knochenmorphogenetischen Proteine (BMPs)
Bone Morphogenic Protein (BMP), die einen Reiz auf die undifferenzierten Mesenchymzellen ausüben
Osteokonduktiv
Material, das als Leitgerüst das natürliche Knochenwachstum erleichtert
z.B.: BioOss
BioOss® (Geistlich AG; Abb. 3) besteht aus dem mineralischen Anteil des bovinen Knochens und gilt derzeit als das am besten dokumentierte Knochenersatzmaterial. Es ist osteokonduktiv, langzeitstabil und deproteiniert. Die Struktur des natürlichen Knochens bleibt erhalten. BioOss®wird in den natürlichen Regenerationsprozess des körpereigenen Knochens integriert
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